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ZMS-Natur-Katastrophen

Begonnen von Allgeier, 02. Juli 2019, 01:27:39

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Andi

Zitat von: Allgeier am 04. Juli 2019, 07:23:23
Sehe ich das richtig – da liegt tonnenweise Munition von der Wehrmacht herum und der Bund als Eigentümer macht da nix?

Ich weiß zwar nicht, wie man an diesen informationen durch die mediale präsenz in den letzten Tagen vorbei kommen konnte, aber:

Alleine in MV gibt es Sperrgebiete in einer Größe vom gesamten Saarland (nimmt man die Ostsee dazu kommt noch mal knapp die gleiche Fläche dazu), die auf Grund von verklappter/entsorgter Munition oder einfach durch Übungen, Lagerung und Herstellung (mindestens) kontaminiert sind.

Und das ist nur MV. In so ziemlich allen Bundesländern gibt es solche roten Zonen und es gibt weder ausreichend Mittel, noch Personal diese Kontamination zu beseitigen. Da es sich in diesen Fällen größtenteils um Hinterlassenschaften von Kaiserlichem Heer, Reichswehr und Wehrmacht handelt ist das - als Rechtsnachfolger - Sache des Bundes, während die Hinterlassenschaften der Alliierten aus der Zeit des 2. Weltkrieges und danach das Problem des jeweiligen Grundsückseigners sind.

Gruß Andi
the rest is silence...

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KlausP

Hier mal ein Bericht des NDR aus dem Juli 2018 zum Thema "Munitionsaltlasten in MV":

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Unter-MV-schlummert-ein-explosives-Erbe,waldbrand396.html

Damals war gerade ein größerer Waldbrand bei Groß Laasch an der A 14 aktuell.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

schlammtreiber

Zitat von: Allgeier am 04. Juli 2019, 07:23:23
Sehe ich das richtig – da liegt tonnenweise Munition von der Wehrmacht herum und der Bund als Eigentümer macht da nix?

Durch die unsachgemäße Sprengung der Munitionsdepots 1945 durch die glorreiche Rote Armee wurde die Scheiße eben so wunderbar über den ganzen Übungsplatz und in verschiedenen Tiefen im Boden verteilt, dass man quasi das ganze Areal bis in etliche Meter Tiefe umgraben müsste, um alles sicher zu finden.

Hier mal ein Experte zur Problematik:

https://www.spiegel.de/panorama/luebtheen-waldbrand-in-mecklenburg-vorpommern-warum-das-areal-so-gefaehrlich-ist-a-1275447.html

Zitat:

ZitatPfaue: Eine flächendeckende Kampfmittelräumung ist unter anderem aus Gründen der Verhältnismäßigkeit, den technischen und personellen Möglichkeiten, des Naturschutzes und der Landschaftspflege nicht vorgesehen. Und es ist auch eine Frage der finanziellen Mittel.


Und bevor jetzt wieder jemand einen singulären SKANDAL sieht... das ist quasi überall auf der Welt so. Nur so als Vergleich: in quasi ganz Belgien und Nordfrankreich liegt wesentlich ältere Munition (Erster Weltkrieg) im Boden, und zwar NICHT auf gesperrten Truppenübungsplätzen, sondern potentiell fast überall in der Landschaft. Wo Menschen leben, wohnen, ihre Felder bestellen, essen und scheißen. Warum? Weil die durchgehende Front der Materialschlacht da halt mehrmals (verschiedene Richtungen) drüber gewandert ist.

Und wie viele alliierte Fliegerbomben aus dem WK2 noch unter deutschen (Millionen)Städten liegen und auf ihre Entdeckung harren, kann ich nicht mit Sicherheit sagen - man ann sich aber denken, dass es massenhaft sind  ;)
Semper Communis
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Allgeier

Zitathttps://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Gefahr-durch-versenkte-Weltkriegs-Munition-steigt,munition372.html

ZitatSchätzungsweise 300.000 Tonnen Munition und 65.000 Tonnen chemische Kampfstoffe liegen allein auf dem Grund der Ostsee. Die von versenkter Weltkriegsmunition ausgehenden Gefahren werden der Studie zufolge künftig immer größer

Wenn von den chemische Kampfstoffen noch welche in Wäldern vergraben worden sind - dann wird es wohl sehr bedrohlich-gefährlich!

ulli76

Am besten setzt du dich mit ner ABC-Maske in nen Bunker.

Katastrophisierst du immer so? Wohnst du da in der Nähe?
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Allgeier

ZitatAm besten setzt du dich mit ner ABC-Maske in nen Bunker

Wir reden hier von Nervenkampfstoffen Tabun, Sarin und Soman wie auch den Lungenkampfstoff Phosgen - Senfgas, das mit Haltbarkeitsmitteln versetzt ist, jene hochgiftigen Klumpen - arsenhaltigen Atemreizstoffe Clark I, Clark II und Adamsit - unterirdischen Chemiefabrik in Brandenburg an einem tödlichen Kampfmittel mit dem Decknamen "N-Stoff" = Chlortrifluorid – ferner Phosphor in der Ostsee - Die Nachrichten bezüglich Phosphorfunden in der Ostsee sind nicht neu. Bereits zu DDR-Zeiten wusste man um die Gefahr von Phosphor in der Ostsee - Südlich des Kleinen Belts versenkte die deutsche Marine in den letzten Kriegstagen zwei Schiffe - 5000 Tonnen Kampfstoffmunition, vorwiegend mit Tabun und dem Lungenkampfstoff Phosgen, verblieben allerdings an der 30 Meter tiefen Stelle.

Es wundert einen schon, wie naiv der Umgang in der Öffentlichkeit mit diesem Thema ist. Wir haben hier Angaben von Tonnen in grossen  Mengen – Wenn das nur in Liter-Kilomenge in falsche Hande gerät?

Man kann vielleicht im ABC-Schutzpanzer überleben wenn denn alle Dichtungen so sind das keine der Chemikalen diffundieren kann!

ulli76

Und nu? Wir bekommen das Zeug halt nicht raus. Seit Jahrzehnten nicht. Weil es überall verteilt ist, weil es verbuddelt ist,  weil es zu viel ist.

•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
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KlausP

Und was lamentieren Sie jetzt ausgerechnet hier darüber? Hier is NIEMAND, der das ändern kann. Wenden Sie sich doch mal an Ihren Bundestagsabgeordneten, was der dazu sagt und was der dagegen zu unternehmen gedenkt. Oder schreiben Sie 'ne Online-Petition an Land- und/oder Bundestag (ist ja heutzutage "in", wegen bedeutend weniger sowas abzulassen).
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aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

LwPersFw

Das ist doch alles nichts Neues ...
Alle Alliierten haben nach dem 2. Weltkrieg das Zeug in Ostsee/Nordsee/Mittelmeer verklappt...

https://youtu.be/jR-h-TT4T7s

Und auch in den USA gibt es diese Probleme ...
Da wurden nach dem 1. Weltkrieg Gasgranaten einfach verbuddelt... und vergessen...
Folge ... heute gibt es z B. ein Wohngebiet... da beginnt das verseuchte Gebiet direkt am Gartenzaun... und die Army wird noch sehr lange brauchen, die Gefahr zu beseitigen...
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

Allgeier

@ulli76; KlausP

Entschuldigung, es sollte nur ein Hinweis sein, vielleicht in Betracht ziehen wie
ZitatAuf Bornholm unterhält das dänische Militär eine Basis mit Giftgasspezialisten, die sich rund um die Uhr bereit halten.

Viel machen kann man nicht - etwaige Antidote entwickeln usw. und die Bevölkerung aufmerksam machen

KlausP

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aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

ulli76

Antidote sind doch schon entwickelt- also für die Stoffe, wo es Sinn macht. Das Zeugs ist ja schon lange bekannt und schon damals hatte das Militär ein Interesse an Gegenmaßnahmen. Auch heutzutage ist das Thema von Interesse- sei es der Anschlag in der U-Bahn von Tokio vor einigen Jahren oder die Bedrohung durch chem. Kampfstoffe und chemische Gefahren in den Einsatzgebieten der Bundeswehr oder auch neuere Gefahren wie der Einsatz von Flusssäure.

Was soll wer in Betracht ziehen? Die Bundeswehr HAT doch eine Expertise für chemishce Kampfstoffe. Wir haben eine ABC-Abwehrtruppe, wir haben entsprechende Forschungsinstitute, wir haben eine Expertise in Munster.

In den betroffenen Gebieten gibt es Warnschilder, die Einheimischen wissen eh, dass sie tunlichst nichts anfassen, was komisch aussieht, an den Küsten wird doch schon länger vor Phosophor gewarnt und es ist imemr wieder in den Medien. Bis vor ein paar Jahren gab es z.B. im Jugendwaldheim im Hürtgenwald zu Beginn jeder Veranstaltung dort bevor es in dne Wald ging die Einweisung "hier liegt noch alte Munition rum, fasst nix an, wenn ihr was findet, sagt Bescheid".

Was WILLST du? Offenbar haben chemische Kampfstoffe vor allem EINE Wirkung: die psychologische.

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Allgeier


Allgeier

@ulli76

Waren ABC-Spürpanzer vor Ort ehem. TrpübPl? Die Löschkräfte bekamen erst 2 Tage vor Einsatz der Bw "Kartenenmaterial über MunLager und Bestände usw! Es gibt wohl nur 1 privaten Löschpanzer Bundesweit!

ZitatIn 2013 forderte man schon eine stationäre gepanzerte Feuerwehr für den ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen sagte der Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim und Chef des Einsatzstabes, Stefan Sternberg (SPD). Da das Land dem Bund gehört- genau dem BMF untersteht wie KlausP zur Korrektur brachte

Es wäre wohl mehr als sinnvoll dass präventive Massnahmen getroffen werden - Die Leute-Anwohner mussten innerhalb 5 Minuten ihre Häuser verlassen - Das ist alles andere als professionelle Arbeit.

Deswegen wären stationäre gepanzerte Feuerwehren mit ABC-Spürpanzer vor Ort eine pragmatische Lösung. Auch MV MP forderte vom Bund nun kurzfristige Entscheide vom Bund zur Lösung der Problematik!

Es geht um das Leben-Gesundheit der Leute-Anwohner in verseuchten Alt-Wehrmachts-Mun-Gebieten!

@LwPersFw
Bei den USA Leuten ist das "irgendwie locker geregelt" da kommt aus dem Wasserhahn plötzlich "Gas" heraus und es brennt.... 

ulli76

Fordern kann man viel. Macht sich auch immer gut, damit man der Bevölkerung zeigen kann, dass man was tut und sich kümmert.

Ähm nein, die Lösung ist eben nicht pragmatisch, sondern populistisch und vor allem eins- teuer und personalintensiv.

Dass bei einem Großbrand Anwohner ihre Häuser innerhalb kürzester Zeit verlassen müssen, ist jetzt auch nicht soo was besonderes und wieso soll das unprofessionell sein?

Worum geht es dir eigentlich? Schiebst du in anderen LEbensbereichen auch immer so eine Panik?
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