Danke @ LwPersFw für die gesamtheitliche Darstellung der Lage in der Ukraine. Auch wenn ich mich nicht allen Schlussfolgerungen des österreichischen Kameraden folge, kann man ihm sicher keine oberflächliche Lagebeurteilung nachsagen.
Russlands "Strategie", abgeleitet vom grundsätzlichen Kriegsziel, die Existenz der Ukraine als souveränes Völkerrechtssubjekt zu beenden, durchaus folgerichtig, der ukrainischen Bevölkerung die Lebensgrundlagen zu entziehen: Wasser, Elektrizität und Wärme, um so den Verteidigungswillen zu brechen. Operativ umgesetzt wird dies - aus russischer Sicht folgerichtig - durch den massiven Einsatz von UAV und Flugkörpern. Dass dies völkerrechtswidrig ist, Kriegsverbrechen oder sogar Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind, ist zwar unbestritten, ändert aber nichts daran, dass dies der strategisch-operative Ansatz Russlands ist, um sein übergelagertes Kriegsziel zu erreichen. Das nicht als Lage zur Kenntnis zu nehmen, kann nicht zu einer richtigen Beurteilung und Folgerung führen.
Selbstverständlich wirkt sich das großräumige Fehlen der Ressourcen Elektrik, Wasser und Wärme auch auf die UKR Streitkräfte aus und schränkt ggf. sowohl das schnelle Handeln in der Lage, als auch anderweitig den Einsatzwert ein. Da ist die massive Lieferung des Westens von SEA und motorbetriebenen Wasserpumpen, Kraftwerkequipment und mehr unbestritten notwendig und hilfreich. Und sicher auch eine Voraussetzung, dass die Ukraine ihr strategisches Ziel, die russischen Truppen aus ihrem legitimen Staatsgebiet herauszudrängen, erreichen kann, aber längst keine hinreichende.
Dazu bedarf es des massiven Zulaufs von Flugabwehrsystemen, weiter reichender Rohr- und Raketenartillerie sowie moderner Kampf- und Schützenpanzer.
Nur müsste sich, was allein Deutschland anbelangt, unsere Bundesregierung mit allem voran dem Bundeskanzler, eindeutig dazu durchringen, als Ziel darzustellen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen muss. Ohne ggf. versteckte Agenda. Die Schwurbelei, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnen müsste und die Ukraine ihn nicht verlieren dürfe, ist de facto das Offenhalten von Türen nach Russland, die Putin schon längst zugeschlagen hat. Und diese Schwurbelei führt dann eben zum Aussitzen von Entscheidungen über Anträge, die z. B. Rheinmetall schon vor Monaten stellte, SPz Marder aus dem eigenen Bestand an die UKR zu liefern und deren Soldaten daran auch auf eigene Kosten auszubilden. Das ist doch der eigentliche Skandal.