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Erfahrungen mit Bundeswehrstudium, Studentenleben?

Begonnen von Spuky05, 11. Juli 2022, 21:50:28

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Spuky05

Hallo,

Ich spiele schon lange mit dem Gedanken zur Bundeswehr zur gehen, vor allem der Offizier in der Marone reizt mich sehr. Ich mache nächstes Jahr Abitur und muss mich so langsam entscheiden.
An sich würde ich liebend gen bei der Bundeswehr studieren, man wird bezahlt, die Universitäten liegen an sehr attraktiven Standorten. Jedoch bin ich mir unsicher, und konnte auch noch nicht wirklich viel dazu online finden, wie das Studium tatsächlich so aussieht.
Da man ja in Trimestern studiert, soll das ganze ja schon anstrengender sei und ich frage mich aber vor allem wie das mit einem normalen Studentenleben aussieht?
Ich muss sagen das ich mich echt auf meine Studienzeit freue, weiss aber nicht ob das Freizeit leben so ausgeprägt sein kann in der BW, alles was man so hört ist schon das es sehr streng, geordnet, stressig und eben komplett ohne Freizeit, nur voller Einsatz fürs Studium.
Ist das wirklich so? Das das Studium Priorität hat ist mir bewusst und das soll es ja auch, aber hat man denn trotzdem bisschen Zeit um seine jungen Jahre zu geniessen oder ist das nicht wirklich indem Ausmass möglich wie im zivilen?

Würde mich über einige Erfahrungen von euch freuen um mir weiterzuhelfen :)

Liebe Grüße Spuky05

slider

Natürlich ist das nicht in dem Ausmaß möglich, wie im Zivilen. Dafür wird man im Gegenzug ja auch äußerst gut bezahlt.

Letztendlich ist das zu einem großen Teil eine individuelle Sache. Je besser dein Talent fürs Fach und dein Selbstmanagement ist, umso mehr Zeit bleibt natürlich für Privates übrig.

Beuteberliner

Ihren Beitrag verstehe ich gut. Natürlich ist das EINE der Fragen, die sich ein(e) potenzielle(r) Offizier(in) stellen sollte.

Dennoch verstehe ich Ihre Frage auch nicht: Offizier der Bundeswehr zu werden bedeutet eben, Führer, Ausbilder und Erzieher unterstellter Soldaten zu werden, im Grundbetrieb im Frieden, in einsatzgleichen Verpflichtungen, im Einsatz zur internationalen Krisenbewältigung sowie bei der Landes- und Bündnisverteidigung, also im Spannungs- und Krieg.

Sind Die mit allen persönlichen Konsequenzen dazu bereit? Das sollte Ihre Frage sein und ehrlich gesagt nicht, ob das Studium an den Universitäten der Bundeswehr genügend Zeit für ein vergnügliches Studentenleben bietet. Denn Ihr Auftrag als studierende(r) Soldat(in) lautet schlicht und ergreifend, das Studium in der dafür vorgesehenen Zeit erfolgreich abzuschließen, um dann als Offizier(in) der Truppe nach den postuniversitären Lehrgängen zur Verfügung zu stehen!

Wenn Sie ein normales Studentenleben wie Sie es skizzieren, erleben möchten, sollten Sie das nicht als Offizieranwärter(in) tun, sondern zivil an einer zivilen Hochschule.

Ralf

Es gibt eine Regel- und eine Höchststudienzeit, also ein laissez-faire und alles hinauszögern, um andere Dinge zu genießen gibt es da nicht endlos.
An dem Studium hängt ja auch mehr, nämlich der anschl. Beruf, vergeigst du das Studium, endet idR auch deine Karriere.
Je besser das Studium, desto größer die Chance, weitere Goodies zu bekommen: Auslandstrimester, Wunschstandort/-verwendung nach dem Studium tc.
Das sind Punkte, die man nicht vergessen darf.
Da ich mehrere Jahre Personalführer der studOA war, kann ich dir sagen, dass es regelmäßig keinen Spaß gemacht, die Abschlusspersonalgespräche nach dem Scheitern zu führen, weil eben mehr daran hängt, als nur das Studium.
Wenn du vom Mindset in erster Linie den Offizier als Berufswunsch hast, wirst du um diesen zu erreichen, auch motiviert diesen Ausbildungsabschnitt hinter dich bringen und dann auch eine Balance finden zwischen Freizeit und Dienst (also Studium).
Aber erhoffe dir eben nicht jahrelanges Tingel-Tangel aus, das geht in die Hose.
Und das trifft zusammengefasst den Kern:
ZitatLetztendlich ist das zu einem großen Teil eine individuelle Sache. Je besser dein Talent fürs Fach und dein Selbstmanagement ist, umso mehr Zeit bleibt natürlich für Privates übrig.
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Spuky05

Danke für die Antworten.
Dass das Hauptziel natürlich das Studium für die spätere Verwendung ist, ist mir sehr bewusst und ich habe, falls ich diesen Weg einschlage, auch vor mich da reinzuhängen. Mir geht es nur darum, dass ich trotz allem auch ein bisschen Spass haben möchte in meinen jungen Jahren, wie das halt so ist. Das man natürlich Leistung zeigen muss und nicht einfach rumhängen kann weiss ich und hab ich auch nicht vor.

Hat denn jemand bei der Bundeswehr studiert und kann sagen wie das so ist? Also ob man in seiner Freizeit auch was machen kann oder ist das bei der Bundeswehr nicht der Fall?

Liebe Grüße

dunstig

"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

F_K

@ Spuky:

Natürlich kann man in seiner Freizeit Freizeit machen.

Kannst Du die Frage besser erläutern?

ulli76

Bundeswehr ist nicht Knast. Du kannst ganz normalen Freizeitaktivitäten nachgehen. ABER: Mit den Trimestern ist hast du natürlich weniger Zeit- also mehr Lerndichte. UND es kommen noch militärische Aktivitäten dazu.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Andi

Zitat von: dunstig am 12. Juli 2022, 16:24:52
Welcher Studiengang soll es denn werden?

Genau das ist die Kernfrage. ;) In den technischen Studiengängen erkennt man die Studierenden auch im Hochsommer an der mangelnden Bräune der Haut. Die Studiengänge sind sehr anspruchsvoll und wer sie mit gutem oder sehr gutem Ergebnis beenden will, der hat - wie übrigens auch im Zvilen - keine bis wenig Freizeit.
Was wirtschaftswissenschaftliche oder geisteswissenschaftliche Studiengänge angeht ist die Studienzeit definitiv das, was man von einer Studienzeit als Lebensabschnitt erwartet - auch oder gerade an den Bundeswehruniversitäten.

Gruß Andi
the rest is silence...

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F_K

Anekdote:

Ich habe ja an einer zivilen BA studiert, "gegen" Bezahlung und bei sehr hohen (Pflichtanwesenheit) Semesterwochenstunden (in 3 Jahren mehr als Uni / FH während des gesamten Studium).

Ergebnis - an Wochentagen max. Sport, sonst keine "Party", Wochenende war meistens "frei", ansonsten nur normale Urlaube - kein "echtes" Studentenleben.

Es bleibt dabei - was will man, was macht man dafür - ein sehr schnelles, bezahltes Studium mit guten Erfolg im MINT Bereich führt wohl zu weniger Freizeit ...

Spuky05

Danke für die Antworten.

Ich hatte schon eher an ein technisches Studium wie Maschinenbau gedacht, da mir Mathe und Physik (LK) beides sehr liegt. Jedoch weiss ich auch, dass man in diese Studiengänge generell sehr viel Arbeit reinstecken muss BW hin oder her. Deshalb bin ich mir noch unsicher.
Möchte mich einfach mal drüber informieren wie das so aussehen könnte, aber anscheinend ist das schon ordentlich anstrengend und nicht so Freizeitfreundlich.

Ralf

Es gilt halt abzuwägen, wo du deinen Schwerpunkt legst: Zukunft, Beruf, was ist auf dem Arbeitsmarkt eher nachgefragt oder freizeitorientiert. Manchmal lässt sich das alles nicht unter einen Hut bringen. Was am Ende wirklich wichtiger ist, erkennt man wohl oftmals erst später.
Was ist an "ordentlich anstrengend und weniger freizeitfreundlich" so verkehrt, wenn man halt ein paar wenige Jahre die Zähne zusammenbeißt, damit aber für die Zukunft gut gerüstet ist.
Ein ganz plattes Beispiel: warum soll ich nach der Schule eine Lehre machen, wenn ich doch sofort auch ungelernt Geld verdienen kann? Weil es in die Zukunft gerichtet nun einmal erfolgsversprechender ist.
Vielleicht wirst du auch irgendwann diese Erkenntnis gewinnen.
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dunstig

@Spuky05: Ich habe MB univ. in HH studiert. Liegt zwar nun schon fünf Jahre zurück, aber ich kann dir gerne ein wenig was zusammenschreiben.

Werde es vor Montag nicht schaffen. Erinnere mich aber gerne noch einmal daran, falls ich es bis dahin vergesse.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

Ceedich

Ich hatte mit Wirtschaftsinformatik ein anspruchsvollen Studiengang und kann sagen: Wenn man die Zeit in das Studium investiert und auch die Klausuren besteht, umso eher kann man auch das studentische Leben richtig "ausleben". Es kommt immer auf einen selbst an. Wer nicht lernt und im Drittversuch landet hat es dementsprechend weniger "bequem".

Was ich sehr schätze am Studium: Durch das Studium haben sich "Freundschaften" gebildet und der Draht zu Teilen des Studiengangs besteht weiterhin. Das liegt aber eher daran, dass die Wirtschaftsinformatikerjahrgänger sehr klein sind. Damals hatten wir eine Anfangsstärke zwischen 20 und 25 Soldatinnen und Soldaten.

Ich denke sehr gerne an das Studium zurück, bin allerdings auch froh eine Zeit danach in den verschiedenen Einheiten gehabt zu haben/weiterhin zu haben.  8)

Deepflight

Der Hauptunterschied zwischen einem Bw-Studium und einem zivilen Studium ist und bleibt nunmal das zeitgleich bestehende Dienstverhältnis.

Ein ziviler Student ist in erster Linie Student, sprich von einem Arbeitgeber ungebunden (mal von dualen oder Stipendiatsstudenten abgesehen) und gestaltet sein Leben demnach frei selbst. Manche gehen nebenher noch arbeiten weil Mama und Papa oder BaFög nicht alles zahlen, aber der Hauptfokus ist das Studieren an sich. Wie man das gestaltet, wieviele Kurse man pro Semester belegt, wie lange man braucht etc ist einem -weitgehend - selbst überlassen.
Überspitzt ausgedrückt interessierts keine Sau, wenn das Studium eben wegen Engagement in der ASTA oder ner Verbindung x Semester länger dauert, solang man sein Leben finanzieren kann.

Bei der Bw ist der Fokus ein grundlegend anderer, denn dort ist man während des Studiums in einem Dienstverhältnis. Der Arbeitgeber schickt einen mit dem Auftrag "Bestehen Sie in der Regelstudienzeit" an die Uni und bezahlt währenddessen fleißig ihre Bezüge weiter. Im Gegenzug erwartet er natürlich, dass sie sich sich da voll reinhängen. Vergleichen Sie es mal mit einem Favrikarbeiter: was Sie Abends nach Dienst und Nachts treiben juckt den Arbeitgeber da auch nicht, solange sie nur ihre Sollleistung brav erfüllen. Überspitzt natürlich, aber ich denke es wird deutlich, was gemeint ist.
So hart es klingt, sie kriegen da so 1300€ Netto +/-, müssen sich um Wohnung etc keinen Kopf machen und haben eine langjährige Beschäftigungsgarantie. Im Gegenzug müssen Sie sich eben reinhängen und haben ggf. weniger bis garkeine Zeit für irgendwelches Studentenleben, wenn Sie die Zeit eben zum lernen brauchen.
Das mag erstmal blöd erscheinen, ist aber vollkommen richtig wenn man bedenkt, dass ihnen die Gesellschaft da für einen Arsch voll Geld aus Steuergeldern ein Studium und - nach studentischen Maßstäben - ein fürstliches Gehalt bezahlt und sie dabei so gut wie keine Kosten haben. Im Übrigen ist es ja nicht so, als gäbe es garkeine Semesterferien, studentische Aktivitäten etc. Nur müssen Sie dich das eben anhand guter Studienleistungen an den UniBw "leisten" können.

Mag erstmal doof klingen, aber wenn man sich überlegt was sie als Soldat so in jungen Jahren bereits verdienen dürfen denke ich, ist das mehr als gerechtfertigt das der Fokus mehr auf Leistung liegt und weniger auf Feelgood. Sie werden feststellen, dass das Sie im gesamten Leben mehr oder weniger mit jedem Arbeitgeber begleiten wird.

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