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Diskussion Wiedereinführung Wehrpflicht

Begonnen von bayern bazi, 27. Februar 2023, 08:30:51

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bayern bazi

in einer FB Gruppe gelesen:

Zitat

MEINE EIGENE MEINUNG (und nicht die einer Partei oder  eines Verbandes ) aus meiner Sicht


Nachdem immer wieder Rufe nach Wiedereinführung der Wehrpflicht kommen

Ich bin der Meinung, eine reine Wehrpflicht wird niemals zurückkommen, wenn dann eine allgemeine Dienstpflicht für M/W/D, wo alle Leute eines Jahrgangs verpflichtet werden 12 Monate ihren Dienst für Deutschland zu leisten (wir reden hier von ca 700.000  Personen/Jahr :o )

Die Bedarfsträger (Bundeswehr - Bundespolizei - THW - Rettungsdienste - Landespolizei - FFW - Krankenhäuser - Altenheime - Sozialdienste - Städte - Gemeinden - Umweltschutzverbände, Forstämter und andere.....) stellen ihre offenen Posten in ein Forum und die Dienstpflichtigen können sich nach ihren Fähigkeiten und Tauglichkeit für einen Dienstposten entscheiden

Dass hätte dann eventuell auch den Vorteil, dass sich viele Junge Leute, wenn sie erst ihr Dienstjahr ableisten für eine Weiterverpflichtung oder Ausbildung in ihrer Dienststelle bewerben (hat es ja auch bei Wehrpflicht und Zivildienst gegeben das sich die Leute hinterher direkt bei den Stellen beruflich gebunden haben)

Allerdings muss man auch so ehrlich sein - bei der Bundeswehr wird bei 12 Monaten Ausbildung nicht mehr möglich sein wie eine Infanteristische Grundausbildung, mit anschließender Wach und Sicherungsausbildung und eventuellen Wachaufgaben.
Die Waffensysteme und Geräte sind heutzutage so komplex, das hier nicht mehr viel in der Zeit gelernt werden kann, wer mehr machen will muss sich halt dann weiterverpflichten.


Wer sich nicht bis zu einem bestimmten Alter "freiwillig" um seinen Dienstposten gekümmert hat - wird zwangsweise verplant

Wer in einer "Systemrelevanten" Beruf/Einrichtung arbeitet kann in dieser Funktion auch seinen Dienst leisten

Als Alternativen stehen dann:

12 Monate am Stück (50 Wochen Dienst a 40 Std)

10 Jahre Ersatzdienst (grad bei THW - BRK/DRK -  FFW interessant)  200 Std im Jahr

7 Jahre Heimatschutz bei der Bundeswehr - wie Nationalgarde in den USA (1 Wochenende im Monat - 2 Wochen im Jahr = ca 290 Std/Jahr)



Markierungen und Hervorhebungen stammen von mir

fand den Beitrag gar nicht einmal so schlecht

den Rotmarkierten Teil würde ich hier gern mal aus eurer Sicht diskutieren

- wir sind bei einer Diskussion von 20.000 zusätzlichen "Freiwilligen" Stellen bei der BW ausgegangen, was mit Ausbilde -Unterstützer - Führungskräften ein Aufwand von ca 10.000 zusätzlich gebundenen  Soldaten entsprechen würden
(vom stelv GrpFhr bis zum KPChef AGAKp plus KpFü und VersTle)

sprich das hätte die Stärke einer kompletten Div die man mit zusätzlichem Mat + Infrastruktur ausstatten müsste

kommt das so hin ?


wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

F_K

@ Bayern Bazi:

... einfach mal ein paar Hausnummern:

- Kampftaugliche  Division - damit ist der Heeresanteil von 100 Mrd. Sondervermögen weg.
- Kampftaugliche Division 2 und 3 mit mittleren Kräften - 200 Mrd. kosten

- wenn DANN noch Wiederaufnahme Wehrpflicht geplant ist - dann wird noch mehr zusätzliche Infrastruktur, plus mehr Ausbildungsinfrastrukur, und natürlich Kosten für eine "echte Reserve" benötigt - nehmen wir mal eine Division als "ResGerät" - ich schätze, ebenso 50 Mrd. Euro zusätzlich, PLUS die laufenden Kosten.

Wer sieht eine politische Möglichkeit, die 200 Mrd. für Division 2 und 3 zu erhalten?

slider

Nicht zu vergessen, die Kosten und der Aufwand für Wiedereinführung von z.B. Dingen wie Musterung (immer nötig, bei Zwangsdienst) und auch damit eventuell wieder aufkommender Diskussion über Wehrgerechtigkeit. Soweit ich mich erinnere, war auch dies ein gewichtiger Punkt, der am Ende zur Aussetzung der Wehrpflicht geführt hat.

bayern bazi

Zitat von: slider am 27. Februar 2023, 10:02:45
damit eventuell wieder aufkommender Diskussion über Wehrgerechtigkeit. Soweit ich mich erinnere, war auch dies ein gewichtiger Punkt, der am Ende zur Aussetzung der Wehrpflicht geführt hat.

deswegen ja:  DIENSTPFLICHT für ALLE (und dann noch die selber die Auswahl des Tätigkeitfeldes)

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

christoph1972

Der Ukraine-Krieg hat doch gezeigt, dass eine (gut) ausgebildete Reserve, wie sie die Ukraine hat, einen deutlichen Mehrwert hat.

Eine allgemeine Dienstpflicht würde ich persönlich schon gut finden. Dauer 1 Jahr/12 Monate wäre sicherlich für viele junge Menschen, die heute eben erstmal FSJ,BuFDi, FÖJ, FwDL oder ähnlichen machen, sicher kein allzu großes Opfer.

Als Herausforderung sehe ich tatsächlich, die notwendige Infrastruktur und die Geräte für die Reservisten bereitzustellen.

Allerdings liegt/steht ein Teil eben noch in Depots oder in der Industrie oder bei Verbündeten auf Halde, wenn auch nicht auf dem modernsten Rüststand.

Es braucht halt den politischen Willen, sowohl die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, dauerhaft auskömmliche finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen und die Notwendigkeit ggü. den Wählern auch diese zum Teil sehr unpopulären Entscheidungen zu vertreten.

Für die Leute, die keinen Militärdienst leisten möchten, gibt es schließlich genug zivile Alternativen und das würde sicher auch das eine oder andere Problem im ehrenamtlichen Bereich zu lösen.

,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

Beuteberliner

Das Preisschild ist aufgezeigt - allein je Ausbildungskompanie sind für 100 Rekruten 30-40 Soldaten bis zum Chef als Regiepersonal erforderlich. Woher soll das kommen? Wenn, dann müsste man es aus den ohnehin schon hoch belasteten Verbänden dorthin versetzen und es entstehen dann in der kämpfenden Truppe Vakanzen. Und ein W 12 ist genauso nur 8 Monate (ohne Krankheitsausfälle) einsetzbar, wie jetzt FWD 12 eingesetzt werden können. Nämlich für einfachste Anlerntätigkeiten. So viele Dienstposten gibt es schlicht nicht mehr. Dazu kommt das nötige Personal, um die KWEAs wieder aufwachsen zu lassen (Beamte, die eingestellt werden müssten).

Allein das zeigt schon auf, warum eine Wehr-/Dienstpflicht aus Sicht der Bundeswehr nicht wünschenswert ist. Die Zusatzkosten für Bekleidung/persAusrüstung, Waffen und Gerät, fehlende Unterkunfts- und Ausbildungsinfrastruktur überhaupt nicht eingerechnet.

thelasofus

ZitatDIENSTPFLICHT für ALLE (und dann noch die selber die Auswahl des Tätigkeitfeldes)


Halte ich für kritisch, da gerade die genannten BOS eher von der Freiwilligkeit leben und nicht von der Pflicht. Hab es bei FF und THW oft genug gesehen wie es war mit den "freigestellten". Die haben einfach den Ersatzdienst gewählt um vor Ort zu bleiben und hatten Null Interesse an Feuerwehr oder THW. Die kamen zu Ihren Pflichtübungen und machten auch Einsatzstundenmäßig nur das Minimum und waren immer demotiviert. Sehr oft musste da auch mit Bußgeldern oder Androhung von Rauswurf (und damit wieder GWD ) gearbeitet werden.

Klar, war es damals 6 Jahre die man ableisten musste und es war sicher nicht überall so, aber zu 90% war es doch überall so wo ich damit zu tun hatte.

Und mittlerweile fehlt es eben auch an der ganzen Struktur wie es ja schon gesagt wurde. Ich denke das würde bestimmt 8-10 Jahre dauern bis man wieder sowas wie KWEA und Musterung und Erfassung und Überwachung aufgebaut hat.

Und die ganzen Keller und Sporthallenwarte gibt es ja auch nicht mehr.

Mir würde allerdings das oben am Rand erwähnte Modell ähnlich der Nationalgarde gut gefallen, aber das wird ja so sicher nicht kommen.

F_K

Bitte NICHT schon wieder diese Diskussion - eine allgemeine Dienstpflicht hat SO HOHE grundgesetzliche Hürden, dass diese praktisch nicht möglich ist.
(aus guten Gründen, gibt so negative Beispiele in der DEU Vergangenheit).

Die BW hat auch so schon Herausforderungen, Personal zu bekommen - da ist kein Raum die Ausbildungssorganisation zu schaffen.

Der FDP Vorschlag "mehr Reserve" ist sicherlich nicht schlecht - nur woher das Geld nehmen?

Unproomn

Ehrlich gesagt sollte es längerfristig doch kaum eine Rolle spielen, ob der Wehrdienst mit Ausbildungen jetzt 6, 9 oder 12 Monate dauert - nach 3-4 Jahren sind die Details eh vergessen. Und das dann mit obligatorischen Übungen wie beim Deutschlandjahr verbinden, ist wirklich unrealistisch. Wird vermutlich beim Rettungsdienst auch nicht anders sein. Ich war im GWD Sani, man hätte mich ein paar Jahre später im Studium auch nicht mehr nach den verschiedenen Arten von Blutarmut fragen dürfen.

Heißt, den möglichen Effekt sehe ich eher darin, den Gemeinschaftsdienst und zumindest bei einem größeren Anteil als jetzt das Bewusstsein um die Existenz von soetwas wie der Bundeswehr überhaupt nur zu verankern - und dann natürlich für alle Geschlechter.

Es hat also vor allem einen Erziehungseffekt, "Tu was für dein Land". Und das halte ich zumindest für höchst diskutabel.

slider

Zitat von: bayern bazi am 27. Februar 2023, 12:21:11
Zitat von: slider am 27. Februar 2023, 10:02:45
damit eventuell wieder aufkommender Diskussion über Wehrgerechtigkeit. Soweit ich mich erinnere, war auch dies ein gewichtiger Punkt, der am Ende zur Aussetzung der Wehrpflicht geführt hat.

deswegen ja:  DIENSTPFLICHT für ALLE (und dann noch die selber die Auswahl des Tätigkeitfeldes)

Sobald du einen Zwangsdienst einführt, musst du in irgendeiner Form im Vorfeld die körperliche und medizinische Tauglichkeit prüfen. Das kann man ja nun schlecht den Dienstpflichtigen aufbürden. Die möglichen Einsatzbereiche und Tätigkeiten sind selbst bei identischen Behörden vielfältig (bei einem Forstamt kann man viel machen). Und genau wie am Ende der Wehrpflicht bei der Bundeswehr, wird man sich seitens des Staates gegen eventuelle Ansprüche schützen indem man großzügig "ausmustert".

thelastofus

ZitatDer FDP Vorschlag "mehr Reserve" ist sicherlich nicht schlecht - nur woher das Geld nehmen?

Dann sollten aber auch die AG mehr die Pflicht genommen werden damit die Freistellungen auch öfter klappen.

wolverine

Wir haben aktuell nicht einmal Unterkünfte für die Einzuziehenden. Seien es Wehrpflichtige oder Freiw.
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Helft mit, dass es so bleiben kann

Beuteberliner

Zeitenwende hin oder her - bislang ist nicht erkennbar, dass auch nur eine der maßgeblichen d
Parteien im Bundestag am strikten Freiwilligkeitsprinzip für Reservisten rütteln will. Und insofern bleiben alle Aktivitäten wie "Dein Jahr für Deutschland", "Grundbeorderung", "Heimatschutzregimenter" völlig unabhängig von der Ausstattung der Reserveeinheiten reine Kosmetik, um gut auszusehen.

Und da Reserve keine Infrastruktur begründet, wird es auch bei deren Unterbringung im aktiven Dienstverhältnis schwierig. Die Masse der auf Spiegel- oder Verstärkungsdienstposten muss mangels Unterkünften in den Kasernen in Hotels untergebracht werden, wenn sie RDL ableisten.

F_K

@ Beuteberliner:

Update: Reserve IST neuerdings strukturbestimmend, HSchRgt bekommen / haben Unterkünfte - Quelle Kdr LKdo NW.

Beuteberliner

Ja, die Heimatschutzregimenter werden als atypischen Bedarf einen(!) Unterkunftsblock an ihrem Stationierungsort bekommen. Das kann auch auf einem TrÜbPl sein. Dennoch ist Reserve im Übrigen kein anerkannter Infrastrukturbedarf in der gesamten Bundeswehr.

Im Übrigen ändert das ja nichts an der Problematik aufgrund des Freiwilligkeitsprinzips.

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