@S8E:
Mit Verlaub, du wirkst zwischen den Zeilen, auch in deinen anderen Threats, leider recht anstrengend, kontrollierend, klammernd und ohne viel Vertrauen in deine Partnerin. Schon allein „das ist mir zu lang“, mit der Betonung auf dir, spricht da Bände. Mag anders sein, wirkt auf mich aber so.
That being said:
Gründe für „Freiwilligenmeldungen“ gibt es viele. Ein in meinen Augen enorm wichtiger ist z.B. dass es diverse Verwendungen gibt die man nur im Einsatz „scharf“ ausüben kann…und da rede ich nicht von kinetischem Wirken. Wenn man seine gesamte Dienstzeit ausgebildet wurde, geübt und trainiert hat, dann will man das erlernte auch mal anwenden um dem ganzen Geübe einen Sinn zu geben. Der FN-Mensch z.B. hat zuhause idR nur Rollenspieler vor der Nase, Gefechtsstand spielt „nur“ mit Übungslagen usw…
Und wie schon gesagt: Egal in welcher Verwendung ist der Einsatz, mal abgesehen vom großen Schießkrieg, ein wesentlicher Sinn und Zweck des Soldatenberufs. Dafür machen wir (inklusive Team Hotel) den Bums unter anderem und nicht zum Selbstzweck oder für'n Tag der offenen Tür.
Bezüglich Einsatzlänge:
Es gibt auch Verwendungen, in denen eine kürzere Einsatzdauer oder ein Splitting einfach unzweckmäßig wäre weil z.B. die Einarbeitung oder das „in die Lage kommen“ einfach zu lange dauert. Da sind selbst die schon lange üblichen 4 Monate eigentlich zu kurz. Oder auch ein ganz einfacher Grund: Es steht früher einfach kein Nachfolger zur Verfügung weil nunmal mit einer Regeleinsatzdauer von 4 Monaten geplant wird. Jede Abweichung führt hintenraus zu weiteren Verschiebungen und einem Rattenschwanz an OrgAufwand (Verfügbarkeit Nachfolger, frühere Ausbildung Nachfolger, analog für den Nachfolger vom Nachfolger, Trennung fester Teams usw…) und stellt idR eine Ausnahme dar.
Ich habe selber bisher 5 Einsätze auf 3 Kontinenten mitgemacht und war damit gesamt ca. 2 Jahre weg. Meine Frau hat 4 von den Einsätzen miterlebt, stand immer voll hinter mir und hatte Verständnis dafür dass es mich in den Fingern gejuckt hat wieder loszukommen. Natürlich fand sie es nicht toll, hat aber nie versucht mir einen Einsatz auszureden, schlecht zu reden oder zu einer Verkürzung/Splitting zu drängen. Sie hat verstanden warum und wofür ich das mache (für mich: „scharfes“ Arbeiten, Sinn und Zweck des Einsatzes, Kameradschaft-wenn „meine Jungs“ gehen, dann geh ich mit, egal wo hin-, raus aus dem Hamsterrad des Garnisonsbetriebes). Dieser Rückhalt zuhause ist mit das wichtigste was man mit in den Einsatz nimmt. Wenn ich tausende Kilometer weit weg sitze und mir beständig Gedanken drüber machen muss was mein Partner zuhause drüber denkt dann wirkt sich das deutlich negativ auf die Tätigkeit vor Ort aus.
Aber wie wäre es denn wenn du deine Partnerin mal fragst was ihre Beweggründe für Einsätze und eine Freiwilligmeldung sind? Wäre wohl deutlich zielführender. Sprich mit ihr über deine Sorgen und Bedenken. Eifersucht, (unbegründete) Angst um ihre Sicherheit, einfaches Vermissen? Muss man klären.