...für die einen ist's die Hölle, brauchen manchmal sogar psychologische Unterstützung und möchten sofort wieder heim und die anderen haben richtig Spaß und empfinden es als Herausforderung.
Da gibt es wohl mehrere Gründe:
- Unterschiedliche Grundausbildungen beispielsweise. Unterschiedliche Truppengattungen haben unterschiedliche Anforderungen an ihre Soldaten - bei den Jägern dürfte ein ganz anderer Ton herrschen als bei der Logistik, beim Heer allgemein ein anderer als bei der Luftwaffe, usw.. Es gibt also durchaus Unterschiede zwischen einzelnen Teilstreitkräften, Truppengattungen, Verbänden und Einheiten. Und selbst innerhalb einer Einheit unterscheidet sich die Grundausbildung schonmal, abhängig von der Jahreszeit (wetterbedingt) und den Vorgesetzten.
- Die Zusammensetzung der Gruppe, des Zuges oder der Kompanie. Wenn es dort "vernünftige" Leute bzw. eine "ausgewogene Mischung" gibt, dann funktioniert das Zusammenspiel innerhalb der (Teil)Einheit - wenn nicht, dann wird es schnell Ärger untereinander oder mit den Vorgesetzten geben. Was wiederum zu entsprechenden Maßnahmen seitens der Vorgesetzten führen kann, was dann als "Härte" ihrerseits ausgelegt wird.
(Und das hat absolut nichts mit schulischer Bildung etc. zu tun, wie gerne mal behauptet wird - "3M-Quartal" etc. ...)
- Die Persönlichkeiten der Rekruten selbst. Wie StOPfr schon geschrieben hat, können diese sehr unterschiedlich sein. Während der eine noch nie länger von zuhause weg war, ist es für den anderen überhaupt kein Problem. Da wird die Trennung von der Freundin oder der Familie auf einmal zu einem riesigen Drama, etc..
- Der vielleicht recht einmalige Führungsstil innerhalb der Bundeswehr, den man so im Zivilen nicht oder nur selten finden wird. "Befehl und Gehorsam" wird man andernorts so kaum finden, besonders nicht in der Schule oder einer "normalen" Ausbildung - und sehr viel mehr Erfahrungen haben ja die wenigsten Rekruten. Der eine kommt besser mit solchen Prinzipien klar, der andere nicht.
- Der recht strikte und häufig auch sehr lange Dienstplan während der Grundausbildung dürfte auch recht ungewohnt für viele junge Menschen sein - Wecken um ~5 Uhr, 12 Stunden und mehr Dienst mit nur kurzen Pausen, lange und teils körperlich fordernde Ausbildung, da kann nicht jeder mit umgehen.
- Die körperliche Anstrengung? Die Ausrüstung des Soldaten wiegt schnell mal 20 bis 30 kg, je nach Aufgabe auch noch ein Stück mehr. Wenn man mit sowas dann 5, 10 oder mehr Kilometer marschieren darf, mit Gefechtseinlagen usw. usf., dann führt das schonmal zu Ausfällen. Schlafmangel etwa beim Biwak kommt dann noch dazu, Sport etc.. Sowas haben viele Leute in dem Alter schlicht nichtmal ansatzweise erlebt (und an dieser Stelle lass ich jetzt mal alle Äußerungen wie "Generation Playstation" oder so weg ...).
Die Liste ließe sich im Prinzip noch beliebig fortsetzen. Gibt jedenfalls genug, die zu solch unterschiedlichen Wahrnehmungen führen können. Beispielsweise sowas wie "Stuben- und Revierreinigen" - für den einen reinste Schikane, für den anderen eine Maßnahme zur Gesunderhaltung und Hygiene.
Ich find's schwierig, mir ein Bild zu machen, wenn man es selbst nicht erlebt hat - aber ich frag mich ernsthaft, woran es liegt. Gerade hab ich gedacht, vielleicht auch am Alter, weil die Abiturienten meist schon um die 20 sind, aber ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung wie alt das Durchschnittsalter der Rekruten ist.
Die meisten dürften Ausbildung oder Abi gerade hinter sich haben.
Es kommt auch viel auf den Ausbilder drauf an! Von den jungen dynamischen neumodernen Uffz o.P
kann man leider nicht viel verlangen und ich denke mal das es daran liegt!
Das könnte damit zusammenhängen, dass sie auch nicht mehr als Ausbilder in der Grundausbildung oder Gruppenführer gedacht sind wie noch vor 7, 8 Jahren?