Man kann zu Windows und den damit verbundenen Systemen stehen wie man will, aber ein Microsoft-Produkt ist nicht zwangsläufig die schlechtere Lösung als die Produkte der Konkurrenz ...
- Windows ist quasi-Standard in vielen Bereichen der Industrie, wie auch MS Office und die damit eingeführten Dateiformate (von dem unsäglichen Mist mit den neuen Office 2007-Dateiformaten wollen wir mal nicht sprechen
). Eine Verwendung bei der Bundeswehr erleichtert damit die Kommunikation mit externen Stellen. Wie auch diese Software von der absolut überwiegenden Mehrheit der Soldaten und Zivilangestellten privat verwendet wird (wenn denn privat ein PC verwendet wird) - dementsprechend reduziert sich der Einarbeitungs- und Schulungsbedarf etc. für die Nutzer natürlich enorm. Und die meiste Software wird zudem vorrangig für Windows hergestellt.
- Linux ist zwar häufig kostenlos, jedoch für den 08/15-PC-Bediener auch meist weniger intuitiv zu bedienen. (Zitat aus "Wie werde ich Unix-Guru": "Unix ist ein benutzerfreundliches System. Es ist nur manchmal etwas eigen in der Wahl seiner Freunde.") Es gibt zwar Unmengen an nutzbaren und kostengünstigen/-losen Programmen - aber die müssen noch lange nicht so gut sein wie professionelle Software (vom Funktionsumfang, wie auch von den Sicherheitsaspekten her gesehen) ...
- Apple ist für den Windows-Nutzer noch weniger intuitiv (ich lege etwa Wert auf meine rechte Maustaste
), bietet, wie snake99 schon geschrieben hat, nur begrenzt den Funktionsumfang, der für professionelle Netzwerke benötigt wird, bzw. wie TheAdmin schon geschrieben hat einen geringeren Umfang an nutzbaren Plattformen innerhalb der BW, und ist meist schon durch den Namen "Apple" ein ganzes Stück teurer als Konkurrenzprodukte. Abgesehen davon, dass es auch "im Zivilen" nur Randbereiche sein dürften, in denen ein solches System wirklich Verwendung findet, etwa im Grafikbereich. Der Standard-Bildschirmarbeitsplatz läuft nunmal mit Software aus Redmond.
- Ein eigenes System: Damit hätte man auf einen Schlag entweder einen Mangel an eigenen Programmierern geschaffen oder eine Softwarefirma sehr glücklich gemacht, müsste das gesamte Personal (sagen wir einfach über den Daumen gepeilt mal grob 100.000 Mann plus weitere tausende jedes Jahr) komplett umschulen, hätte eine absolute Insellösung mit den gesamten sich daraus ergebenden Inkompatibilitätsproblemen - und hat sich unter Umständen noch größere Probleme aufgehalst, als es bei einem existierenden professionellen Produkt der Fall wäre. Denn "personalisiert" ist nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit "gut".
- Open Source-Produkte: Ebenfalls eine Insellösung, die unter Umständen dazu führt, dass die Bundeswehr sich IT-technisch von allen Verbündeten, den restlichen Bundesbehörden und allen zivilen Partnerfirmen abkoppelt. Und nebenbei mag Open Source in einzelnen Bereichen oder im Kleinen funktionieren - aber ein komplettes aufeinander abgestimmtes System, wie es mit den Microsoft-Produkten vorliegt, dürfte niemand im Angebot haben ...
Soviel aus meiner Sicht als Windows- und Linux-Nutzer zu dem Thema ...
(Und LoNo wird zivil ebenfalls verwendet und kann, wenn es richtig eingesetzt wird, ein absoluter Gewinn für eine Firma oder Dienststelle sein! Manche Arbeitsabläufe auch bei der Bundeswehr wären ohne LoNo schwer[er] umsetzbar ...)