zu erst nocheinmal: gleich am allerersten tag war es bei uns ziemlich stressig, wir wurden nach unten in den keller gescheucht wo wie erste teile der ausrüstung erhielten (ich glaube sportschuhe, trainingsanzug, die kurze blaue hose und bettwäsche) für den empfang der sachen mussten wir unterschreiben. an sich kein problem, aber uns wurden die sachen samt dem wisch zum unterschreiben sehr schnell in die hände gedrückt und dann die pistole auf die brust gesetzt "unterschreiben!!!! los schnell" keiner hat hingesehen ob er auch bekommen hatte, wofür er da unterschrieben hat. das wurde vielen dann ganz am ende bei der auskleidung zum verhängnis, weil sie bestimmte sachen einfach nie erhalten hatten aber dafür unterschrieben hatten. war ein ganz schönes theater... da kann ich nur raten genau hinzuschauen!
was mir außerdem in den allerersten tagen zu schaffen machte:
das ständige stehen (beim warten bei der ärztlichen untersuchung, beim warten auf empfang von ausrüstung) und die schuhe, die erst eingelaufen werden müssen. besonders die blauen, die man anfangs bis man kampfstiefel hat, immer trägt. in denen hatte ich die erste zeit furchtbare blasen. und wie gesagt meine schulten waren ganz verkrampft von der umgewohnten haltung. später machte uns allen das ständige rumstehen nichts mehr aus, aber anfangs waren wir froh wenn die ausbilder uns zur abwechslung liegestütze machen ließen
also kommen wir zum sport, der sieht so so aus:
-normaler sport: laufen (etwa 7 bis 9 km), fußball, volleyball, tischtennis, krafttraining an geräten, das alles immer abwechselnd etwa 3 mal die woche
- frühsport: liegestützen, laufen, das berühmte "greifen" (man streckt die arme 90 grad zum körper nach vorn aus und streckt abwechselnd die finger aus und ballt dann eine faust, klingt harmlos, ist aber höllisch anstrengend)
- ich nenn es mal military fitness: märsche, drillübungen im freien wie rennen mit gasmaske, das tragen und über den boden zerren von kameraden und immer wieder liegestütze, außerdem ständiges hetzen beim antreten (es muss eine bestimmte zeit geschafft werden, ist man zu langsam, wird das ganze nochmal gemacht, so antrete spielchen können gerade am anfang sehr sehr lange dauern, bis dann alles perfekt eingespielt ist mit den abständen und der größenordnung und der geschwindigkeit)
ich kann mich erinnernin der ersten oder zweiten woche übten wir marschieren und nach dem "schwenken" kommt das kommando "gerade ........... AUS!" und ich dachte anfangs immer "aus" bedeutet anhalten ... da wurde ich ordentlich zusammengefaltet "was ist ihr problem, wer hat ihnen ins hirn geschissen, sind sie sogar zum laufen zu blöd" so in etwa. ansonsten sind die ausbilder recht unterschiedlich, auch ein und der derselbe ausbilder kann mehrere seiten haben. prinzipiell ist es aber eh so dass gerade am anfang seitens der ausbilder ordentlich "gas" gegeben wird (der lieblingsausdruck war "hackengas")
der gleiche oberfeldwebel mit dem ich dann auch als OG noch zu tun hatte, stellte sich aber im nachhinein als wirklicher gutmensch heraus, der nur während der AGA eine ziemliche harte gangart fuhr um uns abzuhärten. es gab aber auch ausbilder, naja, bei denen ist das cholerische verhalten wohl eine charaktersache und vor denen hatten auch alle immer allerhöchsten respekt.
von der kaserne war ich sehr positiv beeindruckt was die sauberkeit und ordnung angeht. auf den wegen ist kein dreck (keine blüten, kein laub, erst recht keine kippen) und auch in den gebäuden ist alles immer sauber (logisch da ja jeden tag mehrmals stuben und revier reinigen ist) also von der seite, gibts absolut nichts zu bemängeln
biwak war eigentlich recht entspannt. nachts ist halt öfter alarm. dann muss man sich schnell anziehen und zu den stellungen sprinten. einmal hab ich allerdings den alarm verpennt, sollte man nicht zu oft machen. DIE herausforderung am biwak war der abschließende marsch zurück zur kaserne. er dauerte etwa von 21 uhr bis früh um 6 und alle waren totmüde danach. ich kann mich erinnern wie meine gruppe gerade pause machte und eine andere gruppe kam vorbei, da meinte unser gruppenführer "schaut ich die willenlosen gestalten an" am ende hab ich auch nur noch einen fuß vor den anderen gesetzt und gehofft, dass wir bald da sind. eigentlich war die strecke glaube ich nur 25 km aber wir mussten ständig umwege machen, weil "der feind" waldstücke mit mg stellungen gesperrt hatte oder weil wir städte umgehen mussten usw. zurück in der kaserne wurden waffen gereinigt (dabei sind einige eingeschlafen) und dann wurde offiziell schlaf befohlen und erst dann ging es ins wochenende.
soweit erstmal schreibt einfach, falls es noch fragen gibt