Forum Chat ()

StartseiteForumTeamANB / RegelnFeedgenerator Hilfe
  • 29. April 2024, 07:11:59
  • Willkommen Gast
Bitte logg dich ein oder registriere dich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

AUS AKTUELLEM ANLASS:

in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Spiegel vorab: Diskussion in der Linken / Blamage wegen Piratenbekämpfung  (Gelesen 3910 mal)

StOPfr

  • Unterwegs im Auftrag des Herrn
  • Global Moderator a.D.
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 14.218

In Vorabmeldungen zur Spiegel-Ausgabe 47/2008 vom 17. November 2008 berichtet das Nachrichtenmagazin über die Linke und die EU-Mission vor der Küste Somalias:

- Lafontaine pocht auf strikten Anti-Kriegs-Kurs (hier)

- Ministerien streiten über Piratenbekämpfung vor Somalia (hier)


>> Meinungen?
Moderator informieren   Gespeichert
Bundeswehrforum.de - Seit 17 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann!

schlammtreiber

  • Spam - Meister
  • Administrator
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 21.656

Zur Piraterie vor Somalia: indische Marine versenkt Piratenboot

http://www.n-tv.de/1055591.html


Was die leidige juristische Diskussion in Berlin angeht: wir haben doch ganz ganz sicher noch irgendwo uralte hanseatische Marinevorschriften rumliegen, die für Piraten wahlweise eine Schlinge an der Rah oder einen Pfahl an der Elbmündung für den Kopf vorsehen... die sind doch sicher noch irgendwie rechtsgültig und können übergangsweise verwendet werden?  ;)
Moderator informieren   Gespeichert
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

Timid

  • Deputy chief
  • Global Moderator a.D.
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 8.831
    • Bundeswehrforum.de

Hier noch ein Artikel von Spiegel Online dazu: Klick.

Dort wird der Vorfall mit der indischen Fregatte nochmal genauer erläutert. Auch auf die anderen Piratenvorfälle der letzten Tage wird eingegangen, wie auch den Einsatz der Fregatte Karlsruhe, die zum wiederholten Male einem angegriffenen Schiff zu Hilfe kam.
Abschließend wird darüber berichtet, dass sich die beteiligten Ministerien auf ein Vorgehen der Marine bei der Piratenjagd geeinigt hätten.

Was die leidige juristische Diskussion in Berlin angeht: wir haben doch ganz ganz sicher noch irgendwo uralte hanseatische Marinevorschriften rumliegen, die für Piraten wahlweise eine Schlinge an der Rah oder einen Pfahl an der Elbmündung für den Kopf vorsehen... die sind doch sicher noch irgendwie rechtsgültig und können übergangsweise verwendet werden?  ;)

Hätte auf jeden Fall eine abschreckende Wirkung ;)  Wobei es für Piraten, meine ich, bei der Hanse auch noch andere, sehr unschöne Strafen gab (Rädern und so) ...
Vielleicht sollte man mal eine Petition für die Beschaffung einer Fregatte "Bunte Kuh" einreichen ...
Moderator informieren   Gespeichert
Bundeswehrforum.de - Seit 10 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann.

StOPfr

  • Unterwegs im Auftrag des Herrn
  • Global Moderator a.D.
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 14.218

...wir haben doch ganz ganz sicher noch irgendwo uralte hanseatische Marinevorschriften rumliegen, die für Piraten wahlweise eine Schlinge an der Rah oder einen Pfahl an der Elbmündung für den Kopf vorsehen... die sind doch sicher noch irgendwie rechtsgültig und können übergangsweise verwendet werden?  ;)
Wenn es um gefälschte Urkunden geht haben die Hamburger (hier = Hanse) keinerlei Skrupel: Die Stadtgründungsurkunde von 1189  ist z.B. echt gefälscht  :D! Die Hanseaten könnten also gut und gerne an ihre Traditionen anknüpfen ;). Um den juristischen Kleinkram kann man sich anschließend immer noch kümmern.
Moderator informieren   Gespeichert
Bundeswehrforum.de - Seit 17 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann!

bayern bazi

  • die Bergziege
  • Administrator
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 8.640

für mich gibts da nur 2 möglichkeiten

1.   geleitzüge wie im krieg -  mit aussreichender feuerkraft (auf nem tanker könnt man auch locker mal nen  PAH stationieren vom platz her)

2. Ausstattung mit Boardradar und Bewaffnung der Schiffe, nachdem die ja relativ hoch sind kann man diese ja auch gut von obern herab verteidigen

die piraten sind,  ja nicht auf zerstörung/versenkung der schiffe aus sondern auf beute/geiseln werden die bei wiederstand nicht das schiff versenken, dann hätten sie gar nix und von nem flugzeugträger aus sind selbst schnellboote nicht schnell genug

ein paar MG und panzerfäuste müssten doch im prinzp für ein schiff zur selbstverteidgung - bis hilfe von einem kriegsschiff kommt reichen (wenn via radar ein sich annäherndes fahrzeug nicht identifizieren kann)
« Letzte Änderung: 19. November 2008, 18:15:07 von bayern bazi »
Moderator informieren   Gespeichert
wer nicht kämpft  - hat bereits verloren

 

Timid

  • Deputy chief
  • Global Moderator a.D.
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 8.831
    • Bundeswehrforum.de

1.   geleitzüge wie im krieg -  mit aussreichender feuerkraft (auf nem tanker könnt man auch locker mal nen  PAH stationieren vom platz her)

Erst gestern hatte ich in einem Artikel davon gelesen, dass die französische Marine in genau diesem Seegebiet bereits Geleitzüge unter bewaffneter Begleitung anbietet! Allerdings noch viel zu selten.

Zitat
2. Ausstattung mit Boardradar und Bewaffnung der Schiffe, nachdem die ja relativ hoch sind kann man diese ja auch gut von obern herab verteidigen

Radar hat jedes derartige Schiff.

Es gibt da allerdings mehrere Probleme: Nicht jedes Schiff, das in der Region unterwegs ist, hat Bordwände, die hoch genug sind, um von oben herab auf einen Angreifer einwirken zu können. Erst in diesem Jahr wurde eine relativ kleine Jacht entführt. Und auch Fischerboote werden entführt. Es sind eben nicht alles nur große Tanker, die in Gefahr sind. Diese sind zwar lukrative Beute, auf Grund der riesigen und kostbaren Fracht, aber eben auch schwerer zu kapern als eine Jacht oder ein Fischerboot.
Die größeren Schiffe werden allerdings wohl teilweise nachts, also zu den Hauptangriffszeiten, schon im Rahmen des Möglichen verbarrikadiert, so dass selbst ein Piratentrupp, der das Schiff entert, an die Fracht, jedoch nur schwer an die Besatzung herankommen kann. Maßnahmen wie Wasserkanonen, Elektrozäune, entsprechend starke Scheinwerfer und neuerdings auch diese "Ultraschallkanonen" werden bei großen Schiffen ebenfalls verstärkt eingesetzt, um die Aufmerksamkeit anderer Schiffe zu erregen, den Angriff hinauszuzögern oder die Piraten davon zu überzeugen, sich "weniger wehrhafte" Beute zu suchen.

Dann ist auch ein funktionierendes Radar nicht zwangsläufig effektiv genug, um Schnellboote identifizieren zu können, so dass die Schiffsbesatzung frühzeitig genug Gegenmaßnahmen ergreifen kann.
Und letztlich ist die Besatzung eines Tankers o.ä. nicht kampferprobt, wird kaum die Gelegenheit haben, regelmäßig mit Waffen zu üben, und ist im Zweifelsfall den Angreifern von der Mannschaftsstärke her weit unterlegen! Siehe den oben von mir verlinkten Beitrag: Dort ist die Rede von mindestens 8 (!) Schnellbooten, die einen Tanker angegriffen haben. Denen wird man mit vielleicht 30, 35 Mann nichts entgegensetzen können. Zumal die Piraten unter Umständen durch den Bürgerkrieg in Somalia etc. Kampferfahrung haben.

Zitat
die piraten sind,  ja nicht auf zerstörung/versenkung der schiffe aus sondern auf beute/geiseln werden die bei wiederstand nicht das schiff versenken, dann hätten sie gar nix und von nem flugzeugträger aus sind selbst schnellboote nicht schnell genug

Piraten sind sicherlich auf Profit aus. Aber zum einen fordert Widerstand Gewalt heraus, zum zweiten gab es bereits Fälle, in denen die Besatzung nach dem Angriff niedergemetzelt wurde, weil sie Widerstand geleistet hat, oder einfach weil den Piraten danach war, und zum dritten kann man sich nicht darauf verlassen, dass die Piraten wirklich rational denken und handeln. Es gab wohl auch schon Fälle, in denen die Piraten unter Drogen standen - sich in so einem Fall zur Wehr zu setzen, kann ganz gewaltig ins Auge gehen!

Zitat
ein paar MG und panzerfäuste müssten doch im prinzp für ein schiff zur selbstverteidgung - bis hilfe von einem kriegsschiff kommt reichen (wenn via radar ein sich annäherndes fahrzeug nicht identifizieren kann)

Die Frage ist, ob man möchte, dass die Schiffe mit Kriegswaffen ausgestattet werden, ob diese wirklich effektiv eingesetzt werden können, und ob ein Kriegsschiff in angemessener Zeit eingreifen kann ...

Es kann letztlich von politischer Seite her nicht erwünscht sein, dass sich die Reedereien selbst bewaffnen und dort zukünftig nur noch bewaffnete und mit Söldern oder privaten Sicherheitsleuten besetzte Schiffe unterwegs sind. Es kann auf der anderen Seite nicht im Interesse der Reeder sein, sich selbst schützen zu müssen - das ist ja schließlich Auftrag der jeweiligen Staaten, die dafür schlagkräftige maritime Streitkräfte unterhalten.


Wie auch immer: Einfach nur mit "wir bewaffnen jedes Schiff" ist es letztlich nicht getan. Man wird z.B. nicht jedes Fischerboot oder eine Jacht effektiv gegen bewaffnete Angreifer verteidigen können - dazu reichen weder der Platz, noch das Personal an Bord eines solchen Schiffs aus. Und wenn sich eine Schiffsbesatzung mit Waffengewalt zur Wehr setzt, das Schiff aber doch geentert werden kann, dann wird die Besatzung mit großer Wahrscheinlichkeit anschließend getötet werden.

Die effektivste Methode für die Schiffe dürfte sein, auf Schnelligkeit (ab einer gewissen Geschwindigkeit wird ein Entermanöver von einem Schnellboot aus wohl zu riskant) zu setzen. Wo das nicht möglich ist, muss man versuchen, sich zu einer möglichst unattraktiven Beute zu machen (Konvoifahrten unter Begleitung durch Kriegsschiffe, nichtlethale Abwehrmaßnahmen). Ist auch das nicht möglich oder wirkt auch das nicht, kann man nur darauf hoffen, dass die Piraten halbwegs vernünftig agieren, und sich widerstandslos ergeben - alles andere wäre in einer solchen Situation Selbstmord!
Fracht kann ersetzt und gegen Piratenübergriffe versichert werden, Lösegeld ist letztlich auch sehr relativ im Vergleich zum Gesamtwert eines Schiffes. Aber ein Menschenleben ist nunmal unbezahlbar ... Insofern ist "kein Widerstand" bei sowas immer die sinnvollste Option.

Aufgabe der internationalen Politik muss es hingegen sein, der Piraterie einen Riegel vorzuschieben. Etwa, indem massiv mit militärischen Mitteln gegen Angreifer vorgegangen wird. Oder indem man in den betreffenden Regionen für Frieden und ausreichenden Wohlstand sorgt, so dass sich Piraterie nicht mehr lohnt.
« Letzte Änderung: 19. November 2008, 19:02:41 von Timid »
Moderator informieren   Gespeichert
Bundeswehrforum.de - Seit 10 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann.

schlammtreiber

  • Spam - Meister
  • Administrator
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 21.656

Man sollte sich den Vorschlag der saudischen Regierung mal genauer anschauen. Diese fordert koordinierte Angriffe auf die sicheren Häfen der Piraten durch internationales Militär.

Sicherlich nicht die bequemste und ungefährlichste Möglichkeit, und sicher mit Gefahr für das Leben derzeit in Geiselhaft befindlicher Personen verbunden. Und mit Kollateralschäden - auch Piraten haben Familie.

Gleichzeitig allerdings sicherlich einer der bisher potentiell effektivsten Vorschläge. Historische Erfahrung ist, dass Piraterie immer dann unattraktiv wird und abnimmt, wenn die Jäger zu gejagten werden.
Moderator informieren   Gespeichert
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

rohdimus

  • Gast

In Vorabmeldungen zur Spiegel-Ausgabe 47/2008 vom 17. November 2008 berichtet das Nachrichtenmagazin über die Linke und die EU-Mission vor der Küste Somalias:

- Lafontaine pocht auf strikten Anti-Kriegs-Kurs (hier)

- Ministerien streiten über Piratenbekämpfung vor Somalia (hier)


>> Meinungen?

Blamieren ist in dem Fall normal. Keine Erfahrungen mit den Seeräubern lässt uns wie immer Dumm darstehen. Ich würde sagen ab durch die mitte.
Moderator informieren   Gespeichert

schlammtreiber

  • Spam - Meister
  • Administrator
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 21.656

Mit mangelnder Erfahrung lässt sich das nicht entschuldigen. Andere Nationen handeln wesentlich effektiver und geradliniger, und ich denke nicht dass z.B. die Franzosen in den letzten Jahren große Erfahrung bei der Bekämpfung der Piraterie in der Biskaya gesammelt haben  ;)
Moderator informieren   Gespeichert
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

rohdimus

  • Gast

Mag sein. Die Franzosen haben mit der Fremdenlegion viel mehr Erfahrungen in Kämpfen als wir.
Dazu kommen die Russen und die Amis.   :D
Moderator informieren   Gespeichert

schlammtreiber

  • Spam - Meister
  • Administrator
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 21.656

Die Franzosen haben mit der Fremdenlegion viel mehr Erfahrungen in Kämpfen als wir.

Die Fremdenlegion hat m.W. noch nie gegen Piraten gekämpft  ;)
Moderator informieren   Gespeichert
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann
 

© 2002 - 2024 Bundeswehrforum.de