Verwiese auf Publikationen im Internet in anderer Sprache als die der Forumssprache sind in meinen Augen kein Ausdruck besonderer Seriosität der Quellen.
Ich kann nicht genau einschätzen, wie es im Bereich COIN etc. aussieht, aber es ist in einigen Bereichen der akademischen Welt nicht unüblich, dass es genau eine Sprache für wissenschaftliche Werke gibt, nämlich das Englische. In "meinem" Gebiet sind deutschsprachige Quellen die absolute Ausnahme.
Die Sprache sagt also nichts über die Seriösität der Quelle aus!
Als Zeichen der Niederlage der Taliban Algerien und Vietnam anzuführen sprechen in meinen Augen auch nicht unbedingt von besonderen Kenntnissen der Geschichte dieser Konflikte. Zu mindestens ist mir bekannt dass in Algerien die Franzosen und in Vietnam die US Amerikaner die Konflikte nicht für sich entscheiden konnten.
Es ging ja bei den Beispielen nicht darum, wer den jeweiligen Konflikt gewonnen hat, sondern was man daraus für Lehren gezogen hat. Und da waren gerade Algerien und Vietnam, eben wegen der Niederlagen in der Aufstandsbekämpfung, Wegbereiter für spätere Theorien wie COIN!
Dass man heute weiter ist, sieht man z.B. am Irak oder eben Afghanistan. Im Irak hat man "gewonnen". In Afghanistan ist man auf einem guten Weg.
Niemand hier im Forum, [...]
Stimmt zwar prinzpiell. Aber man kann die vorhandenen Quellen (und das sind eben häufig nicht deutschsprachige Medien, sondern englischsprachige Quellen) zu einer passenden Analyse nutzen.
Das hat Schlammtreiber getan. Einige der Quellen hat er hier im Forum genannt, so dass sich jeder, der es denn will, seine eigene Meinung bilden kann. Seine Einschätzung hat er mehrfach dargestellt und mit Quellen untermauert. Z.B. ist er da auf einer Linie mit unserem Verteidigungsminister und anderen Politikern und Militärs.
Aber Tatsache ist doch das die Wahrheit in Kriegszeiten immer leidet.
Nur lassen sich manche Tatsachen auch dann nicht leugnen - z.B., dass die Sicherheitskräfte in Afghanistan zunehmend Raumgewinne erzielen, oder dass die Taliban (in Afghanistan!) zunehmend seltener die offene Schlacht suchen, sondern sich mehr und mehr auf Anschläge konzentrieren.
Aber egal wie die Lage auch ist so gehört es doch zu den grundlegenden Formen zivilisierter Kommunikation die Meinung des anderen zu akzeptieren und nicht von ihm zu Entschuldigungen zu verlangen weil mir seine Meinung und/oder seine Quellen nicht zusagen, schon gar nicht mit ultimativen Drohungen.
Du scheinst die Beiträge, um die es ging, überhaupt nicht zu kennen, oder?
Es ging nicht um eine abweichende Meinung (die wir übrigens bei dem Nutzer über Jahre [!!!] hinweg hier zugelassen haben), sondern um ganz konkrete Bemerkungen über gefallene Kameraden, die wir so nicht stehen lassen konnten!
Aber ob ich oder andere Recht haben wird erst in schätzungsweise 50 Jahren in den Geschichtsbüchern stehen. Bis dahin würde ich mir auch in diesem Forum die Toleranz und Meinungsfreiheit und -vielfalt wünschen die ich an der Bundeswehr so schätze.
Wie schon geschrieben: Wir sind hier in einem Diskussionsforum. Wer sich hier öffentlich äußert, darf sich nicht wundern, wenn es darauf Antworten gibt.