Oha, da bewegen wir uns aber auf dünnem Eis.
Keine Sorge, das Eis ist an dieser Stelle (völkerrechtlicher Status der Siedlungen) verdammt dick.
Aber man kann sich nicht immer mit Kultur und Tradition herausreden.
Liegt mir fern, ich bin kein Kulturrelativist. Aber in diesem Fall (Beduinen) ist es eben ein genuines Traditionsproblem, genau wie z.B. bei den Tuareg in Nordafrika, und hat mit den Siedlungen schlicht und einfach gar nichts zu tun.
Die Siedlungen sind eher ein innenpolitisches Problem Israels (innenpolitische Kosten der Aufgabe, welche sich faktisch gar nicht vermeiden lässt), während das eigentliche Problem in den israelisch-palästinensischen Beziehungen fehlendes Vertrauen ist, ein Sicherheitsdilemma. Die Israelis wollen keinen Palästinenserstaat zulassen, ohne als Preis dafür angemessene Sicherheitsgarantien und Anerkennung seitens der Araber zu erhalten. Eine durchaus notwendige Preisvorstellung, wenn man die Geschichte aus israelischer Sicht betrachtet: egal, von welchen besetzten Gebieten die Israelis sich zurückgezogen haben (ohne dafür einen juristischen Preis zu bekommen), es wurde ihnen nicht gedankt, und sie wurden von dort aus angegriffen. Sie haben den Südlibanon zurückgegeben, und die Hisbollah hat sie von dort angegriffen. Sie haben den Gazastreifen verlassen, und die Hamas hat sie von dort angegriffen. Gut gelaufen ist es nur beim Sinai, den sie an Ägypten zurückgegeben haben, und dafür einen Friedensvertrag erhielten.
Was lernt der israelische Politiker daraus? Gib kein Land zurück, ohne dafür einen Friedensvertrag, völkerrechtliche Anerkennung und vertragliche Zusagen zu kriegen.
Übrigens kein hoher Preis, denn Frieden und Unversehrtheit steht Israel per se zu, wie jedem anderen Staat auch.