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Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?  (Gelesen 12057 mal)

Der Reservist

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Ich denke, der Frage muss keine weitere Erklärung hinzugefügt werden. Habe im  Netz und in der Forensuche nichts sinnvolles finden können.

MkG
Der Reservist
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Tommie

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Prinzipiell ist der Anteil der Reservisten, die in UN-Militärbeobachtermissionen eingesetzt sind, sehr klein! Von diesen Reservisten sind dann wiederum ein erheblicher Teil Ex-BS, die zum Beispiel als Offz MilFD mit 53 Jahren in Pension gegangen sind und schon während ihrer aktiven zeit zum UNMO (United Nations Military Observer) ausgebildet wurden. Aus diesem Personenkreis sind mir persönlich mehrere Kameraden bekannt! Der erste Einsatz als UNMO muss vor dem erreichen des 50 Geburtstages erfolgen. Wenn der gemacht wurde, steht einem weiteren Einsatz, auch mit einem Alter über 50 Jahren, nichts im Wege!

Eine andere Variante ist die, Spezialisten als sog "Experts on Mission" in den Einsatz zu schicken, die dann nicht zwingend die Ausbildung als UNMO brauchen, auch wenn sie im Einsatz den Status eines UNMOs haben! So geschehen im Falle eines mir bekannten Kameraden, Major d. R., beim UN-Einsatz im Darfur (UNAMID). Der war nicht beim UNMOC in Hammelburg gewesen. Ich war auch als "Expert on Mission" im Einsatz, hatte aber vorher den UNMOC mitgemacht! Das war aber wieder ein anderer Sonderfall, weil wir "damals(TM)" noch ein "German Medical Team" in einem UN-Einsatz hatten (UNOMIG in Georgien), das aus drei Ärzten und sechs SanFw/RettAss bestand.

Fazit: Nichts ist unmöglich ;) ! Aber ... nachdem der Bedarf an UNMOs derzeit gut aus dem vorhandenen Pool gedeckt werden kann und sich viele Kameraden um diese Missionen geradezu reissen, ist die Wahrscheinlichkeit, einen Reservisten, der noch nie in einer solchen Mission war, auf den UNMOC zu schicken, aktuell relativ gering! Aber das kann sich auch wieder ändern ...
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Tommie

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Ach ja, ergänzen sollte man vielleicht noch, das das EinsFüKdo, Dez. BeobMiss, großen Wert darauf legt, dass die Bewerber für UN-Militärbeobachtermissionen zunächst auch über Erfahrungen aus den Kontingenteinsätzen der Bundeswehr (KFOR, ISAF, etc.) verfügen. Weiterhin muss eine Perspektive erkennbar sein! Heisst im Klartext, dass man wohl eher einen OLt d. R. auf den UNMOC schicken wird, so dass er dann als Hauptmann in einen Beobachtereisatz gehen kann, als dass man einen Major dorthin schickt, für den es schon als OTL nur noch sehr wenige Verwendungen bei der UN gibt, weil die Führungsposten, z. B. der Sector Commanders (OTL-DP!) meist national gecoded, also einer oder mehreren bestimmten Nationen im Wechsel zugewiesen sind!

Ich kann mir jetzt schon die Aussage des Dezernatsleites des Dez. beobMiss vorstellen, wenn dort jemand anruft, der noch nie in einem Einsatz war und nach dem UNMOC oder einem Einsatz als UNMO fragt ;) !: "Jetzt machen Sie mal einen Kontingenteinsatz, meinetwegen auch bei KFOR, dann gehen Sie mit einem OMLT für sechs Monate nach Afghanistan und dann meden Sie sich mal wieder bei mir!"
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Der Reservist

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Danke für die schnellen und fundierten, und wie ich auch finde, positiven Antworten. Solange eine Chance besteht, liegt es nun an jedem selbst, diese zu nutzen. Dass sie einen Resi ohne jedwede Erfahrung in den Einsatz schicken würden, war ja auch nicht zu erwarten. Die zu erbringenden Vorleistungen liegen doch noch im (äußersten) Rahmen des Möglichen.

Horrido
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ulli76

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Wo willst du denn als UN-Beobachter hin?
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Der Reservist

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Das ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal. Ich habe mal an der OSH einen Vortrag über eine UN-Beobachtermission im Sudan gehört und fand die vorgestellte Arbeit einerseits wahnsinnig spannend, andererseits ebenso die Aufgaben der Männer (und Frauen) vor Ort höchst löblich. Des Weiteren studiere ich Politik und VWL, wo die Themen auch hin-und wieder behandelt wurden. Außerdem spreche recht gut Englisch und Französisch, was ja in den meisten afrikanischen Ländern von Vorteil ist. Demnächst werde ich erst einmal die Führungslehrgänge 1A Heer und allgemein militärischer Teil absolvieren und danach mit Hammelburg mal Verbindung aufnehmen.

Halte euch dann auf dem Laufenden.

MkG 
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Tommie

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Und die anderen Voraussetzungen erfüllst Du? Wie ist Dein SLP in Englisch? Wie der in Französisch? Warst Du schon in einem Kontingenteinsatz? Warst Du schon mal unter ähnlich widrigen Umständen weg, also zum Beispiel mit einem OMLT?

Ach ja, Hammelburg, also genauer gesagt das VN-Ausbildungszentrum BW ist nicht Dein Ansprechpartner, die sind lediglich Ausbildungseinrichtung und haben keinen Einfluß darauf, wer für die angebotenen Lehrgänge eingeplant wid. Du solltest Dich bei Vorliegen aller Voraussetzungen an das Dezernat Beobachtermissionen im Einsatzführungskommando der Bundeswehr wenden. Von dort kommen die Entscheidungen!
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Balz

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Grüß Gott in die Runde,

da dieses Thema seit 8 Jahren geruht hat, aber noch nach wie vor spannend ist für aufgeweckte und international eingestellte Reservisten, möchte ich nachfragen, ob es neuere Erkenntnisse oder Erfahrungen gibt?

Freue mich über jede Rückmeldung.

MkG,
Balthasar
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Tommie

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Die Fragen sind immer noch die gleichen: Waren Sie schon an einem Kontingenteinsatz der Bundeswehr beteiligt?  Wenn die Antwort "Nein" lautet, ist an dieser Stelle das Gespräch schon zu Ende!

Dienstgrad sollte mindestens Hauptmann sein, die Sprachkenntnisse sollten durch ein aktuell gültiges SLP nachgewiesen werden und wenn das alles passt, dann kann man einmal darüber nachdenken, Sie zum "MEoM" auszubilden! Dann kommen Sie in den "UNMO-Pool" und man wird bei Bedarf auf Sie zurück kommen.

Weitere Voraussetzungen sind eine Auslands- und Tropendienstverwendungsfähigkeit, die Sie vor der Ausbildung zum "MEoM" abgeschlossen haben müssen, einige Impfungen, die spätestens einen Monat vor der Verlegung abgeschlossen sein sollten und natürlich die Verfügbarkeit! Und wer natürlich am Anfang eine Jahres angerufen und gefragt wird, ob er ab August in den Einsatz gehen kann, und der dann absagt, weil in diesem Zeitraum sein Goldhamster Geburtstag hat, der rutscht so weit nach hinten auf der Liste, dass  er wahrscheinlich die Altersgrenze erreicht, bevor er nochmal gefragt werden wird!

Ach ja, rechnen Sie mal damit, dass sich die Ausbildung zum "MEoM" über ein bis zwei jahre in mehreren RDLs hinzieht!
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ulli76

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Englisch sprichst du fließend? Wie sieht´s mit Französisch aus?
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wolverine

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An der FüAk gibt ein zertifiziertes Training dazu. Wenn man den SFL Res hat, sollte das möglich sein.
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Helft mit, dass es so bleiben kann

LwPersFw

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Wer daran Interesse hat … bei der nächsten RDL einmal hier einlesen:

B-200/4 Auswahl, Ausbildung und Vorbereitung des Personals für Beobachtermissionen

C1-200/4-4000 Auswahl, Ausbildung und Vorbereitung des Personals des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr für Beobachtermissionen

C1-160/0-1 Ausbildung von Military Experts on Mission und zum Vorhalten von Personal für Beobachtermissionen

A1-221/0-9 Streitkräftegemeinsame lehrgangsgebundene Ausbildung für den Einsatz in Beobeachtermissionen
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aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

ulli76

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Als EoM geht einiges. Hängt aber extrem vom Dienstposten ab.
Ich hatte damals weder den UNMOC noch den Russischkurs, sondern nur die eine Woche Einweisung in Potsdam. Und dazu noch die alte Basisausbildung und eine ZA EAKK für KFOR (weil irgendjemand entschieden hat, dass man für den Einsatz irgendwas mit EAKK braucht und die lange EAKK wurde vor dem Einsatz nicht mehr angeboten und es war keine Zeit mehr).
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Tommie

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Gemäß Anlage 9.2 zur C1-160 / 0-1 sind "reine" ResOffz, also Leute, die als ROA i. W. als Fähnrich ausgeschieden sind, quasi ausgeschlossen von der Ausbildung zum "MEoM", weil eine Erfahrung von fünf Jahren als aktiver Offizier vorausgesetzt wird! Das erfüllte in der Regel der (ehemalige) ROA (egal ob adW oder iW!) nicht! Nachdem von Seiten der aktiven Soldaten so viele geeignete Kandidaten zur Verfügung stehen, entsendet das EinsFüKdoBw, Dez. BeobMiss, aktuell niemand zur Ausbildung zum "MEoM", der nicht an mindestens einem regulären Kontingenteinsatz teilgenommen hat. Weitere Zulassungsvoraussetzungen sind ein aktuell gültiger SLP in Englisch von mindestens 3-2-3-2! Wer den nicht (aktuell!) hat, kann sich quasi auch mehr darauf konzentrieren, die Voraussetzungen zu erfüllen, weil er vorher nicht zur Ausbildung zugelassen wird.
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Eisensoldat

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Also ein paar Anmerkungen meinerseits, es sind Erfahrungen aus 2016/2017. Die hat ein mir sehr gut bekannter ResOffz gemacht. Der ResOffz war Stabsoffizier, hatte den SFL (Res), hatte als ResOffz einen vorherigen Einsatz in einem Kleinstkontingent (also direkt geführt vom EFK, ohne Leitverband). und wurde dann für einen MeOM Einsatz eingeplant BEVOR er dann für 2 Monate nach Hammelburg ging. ELUSA und Impfschema usw war alles vorhanden. Also grundsätzlich kann ein ResOffz (beordert!) schon in den MeoM -Einsatz. Wie heute der Bedarf ist, weis ich nicht, aber damals (2017) war es leicht eine Einplanung für den Einsatz zu bekommen.
Noch was: eine Aufteilung des MeoM -Lehrganges war explizit NICHT möglich, es müssen alle Module am Stück durchlaufen werden. Im o.a. Fall hat der Teilnehmer sogar den Ersthelfer-Bravo Teil in Hammelburg mitmachen müssen, obwohl er noch "gültiger" EEH-B war.
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