Weisst du ob Drohnen lautlos sind?
Ich bin kein Techniker, sondern Jurist, daher habe ich keine Ahnung bzgl. Technik. Aber da die Dinger ja irgendwie angetrieben werden, wird man die Triebwerke schon hören. Allerdings ist das höhenabhängig und Drohnen können ja sehr hoch fliegen.
Wie wird das denn definiert?
Nehmen wir mal das einfachste Beispiel: Der internationale bewaffnete Konflikt, in welchem 2 Staaten mit ihren jeweils regulären Armeen gegeneinander kämpfen, wie zum Beispiel die USA gegen den Irak im Jahr 2003. In einem solchen Krieg haben die Kombattenaten, also die US-Soldaten und die Soldaten der irakischen Streitkräfte das Kampfführungsrecht. Sie dürfen also für Kriegshandlungen, die nicht gegen das HVR verstoßen, nicht bestraft werden. Sie werden ggf. Krieggefangene, müssen aber nach Ende des Krieges freigelassen werden, da sie ja nichts rechtswidriges getan haben. Die Soldaten können alles bekämpfen, was einen sogenannten militärischen Vorteil darstellt. Lediglich bestimmte Grenzen, die in den Genfer Konventionen und den Zusatzprotokollen benannt sind, dürfen nicht überschritten werden.
Wenn also mit Drohnen gekämpft wird, dann ist es für die andere Seite völlig legitim, sich gegen die Drohnen zu wehren. Das Recht, sich gegen die Drohnen zu wehren, bedeutet aber nicht nur, die Drohnen abzuschießen, sondern natürlich auch, die Steuerzentrale zu bekämpfen. Dies ist ein legitimer militärischer Vorteil, der vom Kampfführungsrecht gedeckt ist. Da in einem Krieg aber nur Kombattanten kämpfen dürfen, muss auch derjenige, der die Drohne steuert, und derjenige, der die Drohne bekämpft, Kombattant sein.
Das alles ergibt sich aus den Genfer Konventionen und den Zusatzprotokollen. Es macht rechtlich nicht den geringsten Unterschied, ob ich aus 200 Metern Kampfentfernung ein G36 abfeuere, oder aus 10.000 Kilometern Kampfentfernung eine Drohne bediene. Das ist exakt das selbe.
Dieses Bewusstsein der Kriegsführung ist aber nicht jedem klar, und genau deswegen werden Drohnen auf moralischer Ebene kritisiert. Der Soldat im Schützengraben oder der Pilot im Kampfgebiet hat eben ein anderes Kriegsempfinden, als der IT-Spezialist, der 10.000 Kilometer entfernt vor einem Bildschirm sitzt und nach Feierabend wieder mit seiner Familie im Garten grillt.
Rein rechtlich ist gegen Drohnen aber nichts zu sagen.