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Autor Thema: Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet  (Gelesen 10634 mal)

ulli76

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StOPfr

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #1 am: 24. November 2013, 16:58:31 »

Die anderen 179 für eine Ausreise nach Deutschland ausgewählten Personen werden den Tag ihrer Abreise hoffentlich erleben...

Mein Beileid an die Angehörigen des Toten.



Zur Tagesschau-Meldung sind etliche sehr deutliche Kommentare abgegeben worden.
Wir hatten hier im Forum Stimmen, die für eine Aufnahme solcher Hilfskräfte keine Notwendigkeit sahen und eine moralische Verpflichtung erst recht nicht erkennen konnten.
« Letzte Änderung: 24. November 2013, 22:41:57 von StOPfr »
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Tommie

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #2 am: 24. November 2013, 17:00:41 »

Meine Einstellung geht eher in die andere Richtung, also warum man hier solche bürokratischen Hindernisse nicht kurz und knackig bei Seite räumen kann! Dass immer erst etwas passieren muss, bevor unsere "Bedenkenträger" mal aus dem knick kommen, finde ich echt grausig! Und sag jetzt keiner, dass dieser Vorfall unerwartet kam!
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MMG

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #3 am: 24. November 2013, 17:16:56 »

Zitat
Und sag jetzt keiner, dass dieser Vorfall unerwartet kam!

Och!
[...]

Die Dolmetscher leben aber außerhalb der Lage - sind also schon 10 Jahre lang den Gefahren ausgesetzt - bisher ohne Tote.
Die Anzahl der Anschläge insgesamt ist eher rückläufig - das Risiko sinkt also allgemein.

[...]
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Tommie

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #4 am: 24. November 2013, 17:24:45 »

Na ja, ich würde schon sagen, dass sich die Lage für die Dolmetscher seit dem Abzug der deutschen Soldaten aus Kunduz verändert hat. Sie sind jetzt nämlich nicht nur arbeitslos, sondern quasi auch schutzlos! Und ... das wichtigste dürfte sein, dass sie jetzt auch für die Taliban, die sie vorher unter Druck gesetzt haben, um an Informationen aus dem Camp zu kommen, vollkommen wertlos sind. Und genau aus diesem Grunde, sie können jetzt nicht einmal mehr "Schutzgeld" zahlen, weil sie arbeitslos sind, werden sie nun gejagt und ermordet!
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ulli76

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #5 am: 24. November 2013, 17:33:16 »

Das Schlimme ist ja, dass die Gefährdung dieses Mitarbeiters schon anerkannt war, aber die Ausreise noch nicht funktioniert hat.

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ddee

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #6 am: 24. November 2013, 18:33:26 »

Kann man diesen Leuten nicht einfach neue "Papiere" geben und sie in einen anderen Teil des Landes ziehen lassen? Afghanistan ist kein kleines Land, diese Leute zu finden dürfte da schwerer werden, wenn sie alle plötzlich woanders leben.

Ich kann mir natürlich auch gut vorstellen, das viele das aber auch nicht annehmen würden. So wie die Leute, die trotz des Hochwassers ihr Haus nicht verlassen wollten. Manchen ist eben ihr jetziges Leben mehr wert als das Risiko, selbiges zu verlieren.

Es sind etliche sehr deutliche Kommentare abgegeben worden.
Wir hatten hier im Forum Stimmen, die für eine Aufnahme solcher Hilfskräfte keine Notwendigkeit sahen und eine moralische Verpflichtung erst recht nicht erkennen konnten.


Ich würde diesen Leute jederzeit Asyl in Deutschland anbieten, wenn ich in der entsprechenden Position wäre. Wir reden hier doch sicherlich nicht von tausenden Menschen, sondern von wenigen hundert (du hast was von 179 gesagt, aber das waren sicher nicht alle). Diese Leute haben unter Einsatz ihres Lebens und ihrer Familie auf unserer Seite "gekämpft" (diplomatisch), die sind mir tausend Mal lieber als solche, die in den Hungerstreik gehen, weil ihre Asylanträge nicht anerkannt werden. Was aus solchen Leuten wird, können wir uns ja denken.

Aber sie abzulehnen, weil wir ja schon "zu viele Asylanten" haben, das ist der falsche Weg. Diese Leute müssen wegen UNS, und UNSERER Freiheit und Sicherheit um ihr eigenes Leben und das ihrer Frauen und Kinder bangen. Und sind wir mal ganz ehrlich (und das soll jetzt kein rechtes Gedankengut oder Stammtischparolen sein): wir finden sicher 179 oder mehr Asylanten, die nur das deutsche Sozialsystem ausnutzen wollen, die wir wieder abschieben könnten um Platz für 179 Menschen zu machen, für die man sogar eine Verwendung finden könnte.

Sie können arabisch, die könnten der Polizei gut helfen bei "auffälligen" arabisch-stämmigen Ausländern, die jegliche Integration verweigern und darauf pochen, dass unsere Polizei wieder abzieht, weil keiner sich verständigen kann. Sie könnten auch benutzt werden, um eben solchen Integrationsverweigerern Deutschkurse anzubieten. Die Möglichkeiten sind endlos, also wäre es dumm zu behaupten, es gebe keine Notwendigkeit, diese Menschen aufzunehmen.
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Tommie

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #7 am: 24. November 2013, 18:36:12 »

Sie können arabisch, ...

Na ja, woher sollen die denn arabisch können ;) ? Die sprechen mit Sicherheit Dari und Paschtu, wahrscheinlich auch noch Farsi und Englisch, aber Arabisch muss nicht zwangsläufig sein ;) ! Das wäre eher Zufall ...
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ulli76

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #8 am: 24. November 2013, 18:43:43 »

Das mit "in ein anderen Landesteil ziehen" ist nicht so einfach. Viele Afghanen leben in Clanstrukturen, die oft auf Teile eines Distriktes konzentriert sind. Also man kann eigentlich nicht von einem Dorf in ein anderes ziehen. Und in den Großstädten sieht es auch nicht gerade rosig aus.
Als ehemaliger Bundeswehrmitarbeiter ist man außerdem im ganzen Land gefährdet.

Wie gesagt- wir sprechen jetzt von 180 Leuten, die zu uns wollen bzw. deren Antrag durch gegangen ist. Die sprechen oft gut Deutsch und/oder Englisch und einige von ihnen sind gut ausgebildet, so dass eine gute Chance besteht, dass sie sich gut integrieren und früher oder später auch einen Arbeitsplatz finden.

Dari und Arabisch gehören übrigens nicht der gleichen Sprachfamilie an. Paschtu und Arabisch auch nicht.
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ddee

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #9 am: 24. November 2013, 20:17:32 »

Das mit der Sprache wusste ich nicht, tschuldigung. Ist das dann eher persisch?

Ja gut, die Clanstrukturen könnten natürlich ein Problem sein. Aber das ehemalige Bw-Mitarbeiter gefährdet sind... die können doch nicht jemanden töten, nur weil er jemandem ähnlich sieht. Und wenn diese Leute ganz offiziell einen anderen Namen haben, sind sie so lange sicher, bis sie nicht im Suff ihre echte Identität preisgeben. Ist vielleicht keine Dauerlösung, aber bis sie Asyl bekommen, reicht es doch sicher, oder?

Wie gesagt- wir sprechen jetzt von 180 Leuten, die zu uns wollen bzw. deren Antrag durch gegangen ist. Die sprechen oft gut Deutsch und/oder Englisch und einige von ihnen sind gut ausgebildet, so dass eine gute Chance besteht, dass sie sich gut integrieren und früher oder später auch einen Arbeitsplatz finden.

Du sagst es: das sind nicht irgendwelche Viehbauern, sondern um Menschen mit Schulbildung. Sie können teilweise schon Deutsch, oder zumindest Englisch. Was kann man von einem Asylbewerber mehr wollen?
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ulli76

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #10 am: 24. November 2013, 20:24:51 »

Nein, so funktioniert das leider nicht. So einfach einen anderen Namen zu bekommen funktioniert auch nicht so einfach (wobei dort eh nicht so viel über die Namen läuft- es ist nicht ungewöhnlich, dass der gleiche Mensch im Laufe seines Lebens verschiedene Namen hat.) Wenn der irgendwo neu hinziehen würde, würde das auffallen.

Persisch und Dari sind eng miteinander verwandt. Ein Dari-Sprecher versteht Persisch weitestgehend. Das ist quasi wie zwei Dialekte der gleichen Sprache.
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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #11 am: 24. November 2013, 20:32:21 »

Also bleibt nur zu hoffen, dass unsere Beamten ihre **** hochbekommen und die Anträge mit höherer Dringlichkeit bearbeiten? Dann können wir wohl davon ausgehen, dass er nicht der einige bleiben wird. Schade. Sie haben uns viel geholfen, und jetzt werden sie von uns fallen gelassen wie ein schwerer Sack Reis.

Könnte man diese Leute nicht einfach ganz offiziell als zivile Bundeswehrangestellte nach Deutschland holen? Aufenthaltstitel statt Asylantrag? Oder macht die Bürokratie auch wieder Probleme?
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ulli76

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #12 am: 24. November 2013, 20:34:36 »

Nein, als Bundeswehrangestellte kann man die nicht her bekommen. Die Verträge dort sind ja ausgelaufen und hier würde es keine Stellen geben.
Selbst militärische Sprachmittler werden oft nur für den Einsatz eingestellt- so wie Reservisten.
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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #13 am: 24. November 2013, 20:36:13 »

Das wird das Problem sein, dass es für diese Leute keinen offiziellen Einwanderungsantrag geben wird. Asyl funktioniert nur bei offizieller Verfolgung durch staatliche Stellen und für eine "Blue Card" wird's nicht reichen. Somit muss das Verfahren erst noch geschaffen werden. Wird bestimmt auch gemacht aber dauert eben seine Zeit.

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ddee

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Antw:Tagesschau.de: Afghanischer Bundeswehrmitarbeiter in Kunduz ermordet
« Antwort #14 am: 24. November 2013, 21:33:51 »

Hätte man das nicht vor 10 Jahren schon einleiten können? Irgendeinen offiziellen Weg schaffen, wie man solche Menschen nach Deutschland holen kann, kann doch so schwer nicht sein. Man konnte doch absehen, dass diese Leute ausgeliefert sind, erst recht nach dem Abzug der ISAF-Truppen.

Das ist schon sehr enttäuschend. Nicht von der Bundeswehr, die kann da nur bedingt was dafür (wenn überhaupt), aber unsere Politiker scheinen da damals geschlafen zu haben und sind wohl noch nicht aufgewacht.
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