Die Situation in der Ukraine mit dem Irakkrieg zu vergleichen finde ich etwas weit hergeholt.
Die USA werden zwar oft für die (bewusste oder unbewusste?) Lüge mit den Massenvernichtungswaffen kritisiert, aber Saddam Hussein war unbestreitbar ein menschenverachtender Diktator, dessen Sturz auch von vielen Irakern begrüßt wurde. Man erinnere sich daran, dass die Amerikaner bei ihrer Invasion oft als Befreier angesehen wurden. Dass die Iraker so sehr unter der amerikanischen Besetzung zu leiden hatten, lag daran, dass nach dem Sturz des Regimes ein Guerillakrieg gegen Islamisten und Saddam-Symphatisanten ausbrach und die Amerikaner es nicht schafften das Land zu befrieden.
In der Ukraine geht es darum, dass die russichsprachige Bevölkerung sich in ihren Rechten beschnitten sieht(und nicht mal alle). Auch wenn ich den Eindruck habe, dass die Ukrainische Regierung eher wenig zu einer friedlichen Lösung beigetragen hat, so muss doch keiner befürchten, Kampfgas auf den Kopf geworfen zu bekommen oder von der Geheimpolizei verschleppt zu werden.
Die Situation ist also völlig unterschiedlich und deshalb auch anders zu bewerten.
Ansonsten kann ich StOPfr zustimmen. Das ist ein nationales Problem, dass auch im nationalen Rahmen geklärt werden sollte. Wenn man sich dazu Unterstützung aus dem Ausland holt ist das ja in Ordnung, aber was Russland macht ist wirklich unverschämt.
Ich glaube außerdem, dass es ohne die russischen Aktionen auf der Krim gar nicht erst zu Gewaltausbrüchen in der Ostukraine gekommen wäre, zumindest nicht in dem Ausmaß. Doch jetzt wissen die Demonstranten, dass sie sich gar nicht um eine friedliche Lösung bemühen müssen. Russland liefert ja genug Material für die Propaganda und mit Russland im Rücken können sie sich daneben benehmen wie sie wollen. Wenn die Ukrainische Regierung dagegen vorgehen will, dann kann man sich ja darauf verlassen, dass Russland sie mit Drohungen davon abhält, wie man erst kürzlich gesehen hat.