Hallo Merowig,
zu Deinen Ausführungen...
Der Fehler war das man Russlands Aggressionen in Geogien letztendlich akzeptiert hatte und es zu keinen langfristigen Konsequenzen kam. Das man gar einen Resett mit den Beziehungen mit Russland versucht hatte - und jetzt steht man hier.
Georgien ist und war, auf Grund seiner strategischen Lage, genauso ein „Spielball“ im „Spiel“ der
Großmächte, wie heute die Ukraine.
Dies allein auf Russland zu verkürzen ist zu einseitig.
Wenn Du konstant negierst, dass die grossen Player in der Welt immer und zuerst Politik in ihrem
eigenen Interesse verfolgen, hast Du den Sinn von Realpolitik nicht verstanden.
Auch erheben derzeit so namhafte Politiker wie Kohl, Genscher und Schmidt ihre mahnenden
Stimmen. Gerade Kohl und Genscher, als Architekten der deutschen Einheit und den engsten
Gesprächspartnern der Russen in dieser Zeit, sollte man dabei gut zuhören.
Zitat Genscher:
Europa leistet sich im östlichen Teil „eine Auseinandersetzung, die unzeitgemäßer nicht sein
könnte, die Kräfte bindet, die Vertrauen zerstört und die blind macht für gemeinsame Interessen.“
Aber wahrscheinlich haben auch diese „Schwergewichte“ deutscher Außenpolitik über Jahrzehnte, aus Deiner Sicht, ja auch keine Ahnung von Weltpolitik.
Nein muss man kein Veteran sein um dies sagen zu koennen, selbst ein ehemaliger KDV'ler / Zivi kann zu dieser Erkenntnis gelangen.
Ich bezweifle das irgendein Soldat, der die Grauen des Krieges erlebt hat, Deiner Aussage zustimmen würde.
Wobei ich vor Menschen, die nicht gewillt sind eine Waffe in die Hand zu nehmen, hohen Respekt habe.
Du relativierst und entschuldigst meiner Meinung genau dies.
Und in Syrien wie auch dem Irak geht es "rund", ohne das die Amis eingegriffen haben...
Ich relativiere nichts. Versuche nur alle Seiten zu betrachten.
Und das die USA nicht der Auslöser der heutigen Probleme im Irak sein sollen…
Über diese Aussage kann ich nur den Kopf schütteln… die USA haben diesen Krieg gewollt
und begonnen … um ihre eigenen Staatsinteressen in dieser Region durchzusetzen.
Wohlgemerkt einen Krieg gegen einen souveränen Staat, der mit Lügen begründet wurde, die der damalige
Außenminister Colin Powell noch heute als „Schandfleck“ bezeichnet.
Um Hussein tut es mir nicht leid, aber, da Du ja auch auf die Einhaltung von Völkerrecht ( zu recht ) bestehst,
ist es wieder einseitig so lapidar darüber hinwegzugehen.
Die USA haben das Chaos im Irak hauptsachlich angerichtet!
Und die Welt hat gelernt, dass ein ehemaliger „Freund“ der USA ganz schnell zum Feind
erklärt werden kann. Denn den Krieg gegen den Iran durfte der Irak ganz im Sinne der
USA führen und wurde dabei auch tatkräftig finanziell und militärisch unterstützt von den
USA…aber dann war der Irak plötzlich nicht mehr der „Freund“…so kann’s gehen…
Maoismus hab ich unter Kommunismus und seinen Facetten mit aufgenommen.
Auch wenn Marx sich im Grab umdrehen würde bei diesem Vergleich…aber ich lass
es mal gelten…
Du bist aber ausgewichen bei den Fragen,
- auf wessen Konto gehen die 17 Millionen Toten des 1. Weltkrieges ?
- wieviele Tote gehen auf das Konto des Kapitalismus/Imperialismus ?
Oder willst Du diese Fragen nicht sachgerecht beantworten, weil dann Dein Weltbild
vom (allein) bösen Kommunismus (zusammen mit dem Faschismus) ins Wanken geraten würde?
Weil wir dann ehrlich erkennen würden, dass jede Gesellschaftsform in ihren
dunkelsten Zeiten millionen Tote verursacht hat – ohne das es daran etwas
zu beschönigen, oder zu verharmlosen gäbe?
Deshalb machen solche Zahlenspiele m.E. auch keinen Sinn.
Zumal die berechnenden Wissenschaftler sich oft nicht einig sind und sich selbst
über die korrekten Zahlen streiten.
Dessen ungeachtet bleibe ich dabei, der Faschismus, der den 2. Weltkrieg,
mit geschätzten 50 Millionen Toten zu verantworten hat, kann und darf nicht
mit anderen Gesellschaftsformen verglichen werden, denn dieser hat die
„industrialisierte“ Vernichtung des jüdischen Volkes betrieben (Ziel waren ca. 11 Millionen zu vernichtende Juden!).
Erst recht wir Deutsche sollten uns bei diesen Vergleichen heraushalten!
(Wobei das, was in Russland seit dem Anfang der 1990’er besteht, rein weg garnichts mehr mit Sozialismus/Kommunismus zu tun hat.)
Den Vorschlag von StOPfr kann ich nur begrüßen!
Erstens ist dies fair gegenüber allen, die nicht fließend Englisch sprechen…
Und es entspricht auch deutlich mehr einer richtigen Diskussion zum Thema.