Das ist ja eine (wehr-)politische Entscheidung, dass die 26.4er-Reservisten während Ihrer "Ausbildung" keine Vergütung erhalten (im Gegensatz zu den 26.2ern, die die selben Module besuchen).
Die 26.2er sind Spezialisten in Ihrem Fach, die die Bw (dringend) benötigt. Um diese zu motivieren, sich dei der Bw zu engagieren, werden Ihnen Erleichterungen (Besuch der Module ohne Abschlussprüfung) und Begünstigungen (von Anbeginn der Module mit vorläufig höherem DG mit entsprechender Vergütung) angeboten.
Bei den 26.4ern handelt es sich ganz überwiegend um (bereits aktive) Reservisten, die einfach ResOffz werden wollen, ohne (unbedingt) studiumsbezogen eingesetzt werden zu können/wollen/müssen. Davon gibt es einfach mehr, so dass die Bw in der komfortablen Position ist, sich die Besten hieraus aussuchen zu können, da bei ihnen die Motivation ohnehin schon vorhanden ist.
Für diese Gruppe der ResOffz gibt es nach den Ausbildungsmodulen auch nur eine bestimmte Anzahl an Beorderungsdienstposten. Würde man die Attraktivität für diesen Ausbildungsgang erhöhen, würden sich zwar vermutlich mehr Leute dafür bewerben, die Frage ist nur, welchen "Vorteil" die Bw daraus ziehen würde. Bei mehr Bewerbungen (Mehrarbeit Vorauswahl) und vermutlich mehr Einladungen zur Eignungsfeststellung (Mehrarbeit durch mehr Prüflinge) hätte die Bw dabei vermutlich nur, wenn überhaupt, einen marginalen Vorteil .
Die, die sich jetzt dafür bewerben, folgen eher dem Motto: "Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann. Fragt lieber, was ihr für euer Land tun könnt." JFK
Gestzliche Grundlagen: der 26.2er wird gleich "eingestellt" (§ 5 ResG), Übung nach § 61 SG (inkl. Vergütung), der 26.4er wird eben erst nach Abschluss der Offz-Prüfung "eingestellt", daher vorher die "Ausbildung" nur nach §§ 9 ResG, 81 SG als DVag (Dienstliche Veranstaltungen (DVag) sind dienstliche Vorhaben der Bundeswehr,
insbesondere zur militärischen Aus-, Fort- und Weiterbildung, zu denen grundsätzlich
Reservisten mit ihrem Einverständnis nach § 81 Soldatengesetz zugezogen werden können..) im bisherigen DG.
Wer diese Pille nicht schluckt, gibt eben nicht sein Einverständnis und wird halt kein ResOffz und lässt es bleiben.
Zu guter Letzt: es handelt sich ja um ein Pilotprojekt. Die Erkenntnisse hieraus werden sicherlich fortlaufend ausgewertet, so dass dieser Quereinstieg in Zukunft bestimmt noch angepasst/optimiert wird.