@ Rollo, dieses Thema so zu diskutieren, ist doch wirklich müßig.
Fakt ist, dass jedes von Menschen durchgeführte Bewertungsverfahren fehlerbehaftet sein kann. Es kann dabei also niemals um Objektivität gehen, sondern einer solchen Objektivität möglichst nahe zu kommen.
Dass die Beurteilungen durch den Disziplinarvorgesetzten und dessen Vorgesetzten qualitativ sehr unterschiedlich sind (auch wenn die formalen Vorgaben eingehalten werden), ist eine Binsenweisheit. Weil eben der angelegte Maßstab jedes Vorgesetzten unterschiedlich ist, ist dann auch die zuerkannte Wertung desselben dienstlichen Verhaltens und derselben dientslichen Leistung ggf. auch unterschiedlich. Mit anderen Worten: Es gibt bei den Beurteilern "harte Hunde" und eher "weiche Seelen". Hier kommt dann dem nächsthöheren Vorgesetzten die Aufgabe zu, für Ausgleich in den Vergleichsgruppen zu sorgen. Und dennoch gibt es bei diesem Verfahren eben auch die Gefahr, dass Soldaten mit exorbitant guten Beurteilungen "durchgedrückt" werden, einfach, weil sie dem individuellen "Wunschtypen" von Chef und Kommandeur entsprechen.
Dagegen ist das Einstellungsverfahren bei den KC und dem ACFüKrBw dann doch deutlich neutraler und kommt der Objektivität schon näher. Denn erstens ist dieses Verfahren hoch standardisiert, sowohl bei den eingesetzten Testverfahren, als auch den kommunikativen und sportlichen Aufgabenstellungen. Diese Standardisierung führt eben schon einmal zu objektivierten und vergleichbaren Ergebnissen. Zum anderen sind aber auch die Beurteiler im Wahrnehmen und Beurteilen geschult und damit gegen Beurteilungsfehler doch deutlich besser gerüstet als der "Normalmensch". Schließlich sind in den Prüfgruppen immer auch Psychologen und damit Fachleute bezüglich der Personalauswahl integriert.
Also, ich halte die Beurteilungsergebnisse in den KC/ACFüKr im Durchschnitt für deutlich objektivierter, qualifizierter und nach den wissenschaftlichen Gütekriterien einfach besser, als die in der truppe angefertigten Beurteilungen von Soldaten.