Bitte nicht falsch verstehen, auch ich pendel derzeit eine längere Strecke (55 km) und finde die Familie hat - im gesunden Rahmen - stets Vorrang. Mein Vorteil ist, dass die Kinder bereits älter sind und die Dame des Hauses mindestens genauso beruflich eingespannt ist wie ich.
Aber zwischen Rollos 80 und des TE's 150 km liegt ein gewaltiger Unterschied; darum ging es mir. Der Vorgesetzte hat keine Handhabe wenn der Soldat täglich soweit fährt (ich hatte Soldaten die an der 200 km Marke - einfach - gekratzt haben). Es wird erst bei häufiger Übermüdung, Verspätung oder Unflexibilität ein Schuh daraus. Und nicht wenige Soldaten sind motiviert täglich zu pendeln, um das Trennungsgeld, welches neben der Kostendeckung auch einen Zusatzgewinn verschafft, abzustauben.
Aus meiner Feststellung ein Unverständnis für die Familie abzuleiten erschließt sich mir nicht; Vielleicht kannst du das nochmal erläutern Tasty. Der "Job" und die Familie sind im übrigen beides wichtige Elemente, sofern die Berufstätigkeit dazu dient den Lebensunterhalt für sich und seine Lieben zu verdienen. Es steht also per se Nebeneinander, Notfälle mal außen vor. Im übrigen trägt eine tägliche so lange Reisezeit auch langfristig nicht dem Familienfrieden bei, aber die Erfahrung muss jeder selber machen. Manchmal ist es dann auch besser sich seltener und dafür intensiver zu sehen, denn machen wir uns nichts vor, selbst bei geschönten Zahlen (1,5 h Reisezeit ohne Verkehr) und Rollos fiktiven Ruhezeiten stellt sicht eine 150 km Strecke wie folgt dar:
05:00 Uhr Aufstehen
05:30 Uhr Abfahrt
07:00 Uhr Dienstbeginn
16:00 Uhr Dienstende
17:30 Uhr Ankunft
21:00 Uhr Zu Bett gehen
Daraus folgen 2,5 h Zeit daheim für sich und die Familie. Ich bin überzeugt, dass alle mehr davon hätten sich auf die Wochenenden und einen Tag in der Woche zu konzentrieren. Aber jeder wie er mag.
Dabei darf man nicht außer acht lassen, dass es geistig anstrengend ist einen PKW konzentriert zu führen (also etwas ganz anderes als mit der Bahn zu reisen). Hinzu kommen noch Tage an denen länger als 9h Dienst verrichtet werden muss oder ein Stau bzw. eine schlechte Wetterlage herrscht.
Aber ja, der reisekostenrechtliche Aspekt wurde abschließend erörtert.