Das Thema PTBS und Bundeswehr ist wichtig. Keine Frage. Ich denke tatsächlich, dass dieses Thema nie nie nie von der Bildfläche verschwinden sollte.
Ich finde es allerdings sehr schade, dass man - wenn man die Berichterstattung so betrachtet - das Bild erhalten könnte, die Bundeswehr hätte PTBS für sich gepachtet.
Auf der einen Seite finde ich es unfair der Bundeswehr gegenüber, da es so ein bisschen den Beigeschmack hat, dass man noch besonders unterstreichen will, was das für ein doofer Job ist und warum man da nie hingehen sollte, gerade wenn man unsere, naja, ich sag mal vorsichtig "bundeswehrkritische" Gesellschaft und Medienlandschaft betrachtet.
Zum anderen tut man in meinen Augen Betroffenen außerhalb der Bundeswehr Unrecht, da diese scheinbar so unter ferner Liefen geführt werden.
Es wird auf der einen Seite gefordert, dass die Bundeswehr bei der Öffentlichkeitsarbeit das Thema PTBS thematisiert als wäre es der Warnhinweis auf der Zigarettenschachtel, umgekehrt wird über das Risiko bei Feuerwehr, Sanität und Polizei kaum ein Wort verloren. Und wir reden hier von Lebenszeitprävalenzen von 7-10%! Das heißt, jeder zehnte bis fünfzehnte aus diesen Berufen bekommt im Leben ne PTBS! Auch Kriminalitätsopfer sind "traumatisiert", dass diese ebenfalls ne ordentliche PTBS entwickeln können scheint allzu selten ne Meldung wert zu sein.