Ich habe mir den ganzen Themenstrang durchgelesen und leicht geschmunzelt, als ich gleichzeitig an meine Einkleidung am 6. Juli 1967 dachte. Wir bekamen damals ein Paar Gamaschenkos und ein Paar Kampfstiefel(sprich Knobelbecher mit der demokratischen Schnalle). Diese Dinger hatten schon mehrere Vorbenutzer, Ergebnis in der AGA Blasen ohne Ende. Aber so nach sechs Wochen kristallierte sich heraus: Knobelbecher maximal 15 Km, Gamaschenkos maximal 30 Km ohne Probleme. Nach der AGA gab es Springerstiefel, auch gebraucht, und da ging es ohne Probleme bis weit über 30 Km.
Als Reservist habe ich mir Springerstiefel gekauft und in knapp vier Jahren, Wehrübungen, Trainingsmärschen und Wettkämpfen, kaputt gelaufen, sie gaben ihren Geist beim Bundeswettkampf für Reservisten in Bremen 1974 auf. Das nächste Paar hielt bis 1983, da bedeutend weniger aktiv. Danach bis 1990 belgische Armeestiefel getragen, das fiel niemandem auf, auch nicht einem General bei dem ich einmal Ordonnanzoffizier in Hammelburg spielen durfte. Danach wieder offizielle BW-Stiefel.
Was das Abtapen angeht, so muss das jeder selbst entscheiden, ich hatte gute Lehrmeister, die alle erfahrene Marschierer und 100 Km Leute waren. Sie haben empfohlen immer abzutapen, jeder hatte seine Methode. Ging es viel Berg hoch und runter wurde auch jede Zehe mit Leukoplast abgeklebt, Sohle abkleben verhindert, dass die Fusssohle bei viel Asphalt, Beton, gepflastert brennt. War es nur flach, so wie in Bremen, wurde nichts gemacht. Nijmwegen Fusssohle, Ardennen alles, HSM auch.
Dienstlich gelieferte Stiefel ist seit Bestehen der BW ein Diskussionsthema.