Das ist es halt. Für die einen hat er lediglich Zweifel an der Echtheit angemeldet, für die anderen sind das rechte Verschwörungstheorien.
Traurig ist daran eher, dass mittlerweile eine Diskussionskultur herrscht, in der wegen jeder Kleinigkeit reflexartig von beiden Lagern laut geschrien wird.
Ja, da hast du absolut recht. Es tut sich etwas in der "Diskussionskultur" in unserem Land. Und zwar nichts Positives. Alles ist schwarz oder weiß. Man ist entweder rechter Nazi oder linker Gutmensch.
Sachliche Auseinandersetzung ist weder gewünscht, noch möglich. Im Kleinen sehe ich das übrigens auch hier im Forum - auch in diesem Thread. Frei nach dem Motto: wer am lautesten und schrillsten schreit hat recht.
Trennung:
Wenn man davon ausgeht, dass das Video Ereignisse von 26.08.2018 zeigt, an diesem Tage veröffentlicht wurde und bereits am 27.08.2018 medial verbreitet wurde kann und muss man den Medien die Frage stellen inwieweit hier unsauber gearbeitet wurde. Sauber dahingehend, dass die Presse sich selbst mit dem
Pressekodex zu bestimmten Dingen verpflichtet. "
Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse. Jede in der Presse tätige Person wahrt auf dieser Grundlage das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Medien.
Recherche ist unverzichtbares Instrument journalistischer Sorgfalt. Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen."
Deswegen gibt es gerade bei Videos und Bildern aus zweifelhafter Quelle immer wieder erhebliche Diskussionen im Pressehandwerk darum, ob diese ungeprüft weiterverbreitet werden. Die eine Seite sagt, dass die Weiterverbreitung erst nach erfolgter Verifizierung erfolgen darf, die andere Seite beruft sich auf das Informationsbedürfnis und die Tatsache, dass entsprechende Hinweise ja auf die mögliche Zweifelhaftigkeit hinweisen und man das Risiko der Falschberichterstattung eben eingehen muss. Siehe Amoklauf in München inklusive Ausnahmezustand und Massenpanik dank der durch die Medien geschürten Angst.
Der Hinweis von Herrn Maaßen ist darauf bezogen, dass es eben diverse Medien - inklusive der Tagesschau - gibt, die das Video ohne Verifizierung weiterverbreitet haben. Und dieses Handeln der Presse kann natürlich angesichts der sowieso schon angeheizten Stimmung massive Auswirkungen auf die Öffentliche Sicherheit und Ordnung haben. Und dass wir in Deutschland massiver russischer Störpropaganda ausgesetzt sind, um die Bundesrepublik politisch zu destabilisieren wissen wir als Öffentlichkeit spätestens seit dem
"Fall Lisa". Als Präsident des Inlandsnachrichtendienstes der Bundesrepublik Deutschland fällt eben genau diese Störpropagangda, die heute zum Alltag gehört in das Ressort von Herrn Maaßen. Und es gehört explizit zu seinen Aufgaben bzw. den Aufgaben seiner Behörde vor solchen Maßnahmen gegen die Bundesrepublik Deutschland zu warnen und zu sensibilisieren - gerade auch vor dem Hintergrund der Radikalisierung jeglicher politischer Diskussion.
Warum diese Thematisierung durch Herrn Maaßen in der BILD allerdings erst am 06.09.2018 erfolgt ist - also 10 Tage nach den Ereignissen und nach Veröffentlichung entschließt sich nicht nur meinem Verständnis, sondern auch jeglicher Logik. Denn zu diesem Zeitpunkt hätte er wissen können und müssen - wenn er schon drüber spricht - dass das Video authentisch ist.
Noch weniger verstehe ich allerdings die völlig enthemmte politische und mediale Hysterie aller Akteure, die definitiv nichts rationales mehr hat.
Dass die deutschen Medien den Vorschlaghammer herausholen wenn sie (zu recht oder unrecht) kritisiert werden ist ja nichts neues, aber der Rest...?
Gruß Andi