Dienstag, 15. Januar – 13.30 Uhr:
Aktuelle Meldung zum Katastropheneinsatz - Situation in Reit im Winkl:
Derzeit wurden alle Dächer der öffentlichen Gebäude teils mehrfach von den Schneelasten befreit. Zudem sind die Einsatzkräfte kontinuierlich damit beschäftigt die öffentliche Infrastruktur aufrecht zu erhalten. Der Bürgermeister berichtet heute, Dienstagmorgen, dass etwa 600 Häuser von den Schneelasten zu befreien sind. Er musste bereits notfallmäßig mehrere Nutzungsuntersagungen aussprechen. Daraufhin wurden umgehend drei zusätzliche Statiker nach Reit im Winkl entstand.
Seitens der Feuerwehr wird der Führungskopf vor Ort personell erhöht, um eine bessere Übersicht zu gewährleisten. Auch wird eine Luftbrücke für medizinische und logistische Zwecke eingerichtet.
Der nötige Hubschrauberlandeplatz ist im Aufbau. Seitens des Krisenstabes im Landratsamt Traunstein wurde in den letzten Tagen die Anzahl an Einsatzkräften massiv erhöht.
Heute sind für den Bereich Reit im Winkl etwa 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und Bundeswehr im Einsatz.
Zudem wurden zahlreiche Kräne, Bagger, LKW und schweres Räumgerät nach Reit im Winkl beordert. Bisher wurden etwa 60 Gebäude im Ort schneefrei gemacht.
Koordiniert wird der Einsatzabschnitt im Feuerwehrgerätehaus Reit im Winkl. Hier wurde auch eine eigenständige Verpflegungsstation errichtet.
Am Montagabend mussten kurzfristig drei Ferienwohnungen geräumt, bei denen die Dachlast deutlich überschritten war. Die Urlauber wurden durch die örtliche Feuerwehr kurzfristig in andere Ferienwohnungen umquartiert.
Besonders loben die Einsatzkräfte in Reit im Winkl das Engagement der Bevölkerung. Diese zeigen sich in Form von Kuchen- und Brotzeitspenden sehr großzügig und beliefern das Gerätehaus laufend mit Nachschub.
Während der letzten Nacht sind etwa 15 cm Neuschnee gefallen.
Der strategisch wichtige Zugang über den Masserer Pass wird durch das Straßenbauamt mit einem 24-Stunden-Räumdienst der ständig zwischen Oberwössen und Reit im Winkl fährt, gewährleistet.
Die örtlichen Feuerwehren stehen dort in Alarmbereitschaft, damit ggf. auf Verkehrsbehinderungen umgehend reagiert werden kann.
Die medizinische Versorgung mit Ärzten und Rettungsdienst ist ausreichend vorhanden. Das Rote Kreuz hat die haupt- und ehrenamtlichen Helfer dort ebenfalls verstärkt.
Die Treibstoffvorräte an der Tankstelle in Reit im Winkl werden knapp. Es wurde aber für den heutigen Tag Nachschub zugesichert, so dass die Vorräte wieder in ausreichendem Maße vorhanden sind.
Die Arbeiten der Hilfskräfte sind davon nicht betroffen – für Fahrzeuge und Gerätschaften ist ausreichend Kraftstoff vorhanden.
Sehr erfreulich ist, dass es im angespannten Einsatzbereich Reit im Winkl zu keinen Verletzten im Zusammenhang mit dem Einsatz gekommen ist.
Update heute 18 Uhr: Pressemitteilung Landratsamt Traunstein
Katastrophenfall im Landkreis Traunstein – Aktuelle Lage
Hubschraubereinsatz in Reit im Winkl
Für die Bereitstellung der Notfallversorgung im Bereich Reit im Winkl wurden seitens der Feuerwehr drei behelfsmäßige Landeplätze vorsorglich eingerichtet. Die Hubschrauber werden für Erkundungsflüge, Material- und Soldatentransporte eingesetzt.
Ebenfalls ist der Krankentransport zu jeder Zeit sichergestellt. Die Bundeswehr stellt dazu auch einen nachtflugtauglichen Transporthubschrauber zur Verfügung.
50 Soldaten werden morgen in den Winklmoosalmen zur Bewältigung der Schneemassen eingeflogen, da die Winkelmoos derzeit über keinen anderen Weg erreichbar ist. Derzeit befinden sich dort 70 Personen.
Die Lawinenlage ist im Bereich Reit im Winkl nach wie vor extrem angespannt. Daher sind weitere Erkundungsflüge mit Hubschraubern der Bundeswehr nötig, um sich einen Überblick über die Lawinengefahr und gegebenenfalls nötige Sicherungsmaßnahmen zu verschaffen.
In den nächsten Tagen wird es im Bereich der B305 (Ruhpolding – Reit im Winkl) zu kontrollierten Lawinensprengungen kommen, um eine monatelange Straßensperrung zu vermeiden. In Reit im Winkl sind derzeit mehr als 500 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des THW sowie der Bundeswehr mit schwerem technischen Gerät vor Ort.