Grundsätzlich eine gute Idee!
Und vielleicht könnten solche Daten (insb. der zivilien Erfahrungen) auch in anderen Krisen/ Notlagen nützlich sein.
Allerdings wären ein paar Infos im Vorfeld ganz hilfreich!Ich schicke ja auch sonst keine Blindbewerbung an eine Firma "als irgendwas", sondern auf eine spezielle Stelle oder zumindest ein klar beschriebenes Tätigkeitsfeld.
Suchen die eher Handwerker, um wie in China innerhalb einer Woche ein Krankenhaus aus dem Boden stampfen?
Oder Einkäufer und Logistiker, um das benötigte Material zu beschaffen, zu lagern und zu verteilen
? Wie und wo soll die Arbeit stattfinden? Werden die Freiwilligen zentral zusammen gezogen und kaserniert? Oder ist Home Office, bzw. eine heimatnahe Verwendung angedacht?
Für wie lange ist der Einsatz angedacht? 2-3 Wochen,... Monate...
(was erzähle ich meinem Chef)
Wie läuft das finanziell? Wenn man bspw. in München wohnt, aber in Hamburg oder Berlin dienen?
Wie verträgt sich das mit Hartz4, Kurzarbeitergeld oder einem bis dato üblichen Einkommen?
Dresscode wie sieht es mit der Bekleidung aus?
Als unbeorderter Reservist hat man meist nur 1 Bekleidungssatz (1x flecktarn, 1x Dienstanzug) -
damit lassen sich drei Wochen Einsatz nur schlecht bewerkstelligen.
Von Sonderbekleidung (z.B. weiße Bekleidung im Sanitätsdienst) mal ganz abgesehen.
Ich habe den Eindruck, die Führung weiß nicht so recht was sie will und verschwendet bereits die ersten Ressourcen damit, sich Bewerbungen von (derzeit) nicht benötigten Bewerbern anzuschauen -
was verhindert werden könnte, wenn man klar formulierte Ziele hätte
(vgl. a. den Begriff "Befehl").
Bevor man sich bewirbt und seinen Chef um Freistellung bittet, sollte man auch wissen, ob man mit seinen Qualifikationen überhaupt gesucht/ gebraucht wird. Zumal der Arbeitgeber keinen Blanko-Scheck auf Freistellung ausstellen wird.
Die meisten Reservisten sind auch keine 20 mehr - ungebunden und auf der Suche nach Abenteuer - sondern vielfach mittem im Leben, sind jobtechnisch eingebunden, haben Familie, usw.
Für viele sind darum auch Beorderungsposten im Alltag kaum leistbar. Das heißt auch, dass weder sie, noch die Familien es gewohnt sind, dass
"Papa/ Mama mal drei Wochen auf Übung geht".
Das stellt Vieles auf den Kopf, bringt bekannte Abläufe durcheinander und bedarf zum Teil auch Alternativen und Lösungen (z.B. Kinderbetreuung, Einkäufe, Fahrdienste).
Trotz aller Solidarität - wer sich darauf einlassen möchte, sollte bereits im Vorfeld alle nötigen Infos erhalten, um wissen auf was er/ sie sich, sein Arbeitgeber und die Familie einstellen dürfen.