Moin Kameraden,
ich habe einen Antrag auf Zuerkennung einer WDB gestellt, ebenfalls auf Wiedereinstellung nach dem EinsatzWVG.
Im Rahmen des Verfahrens war ich bisher zweimal in einem Bundeswehrkrankenhaus, zur Diagnosestellung. Dabei ist von zwei Bundeswehrfachärzten u.a. eine PTBS mit Einsatzbezug festgestellt worden.
Aktuell sollte ich mich wieder in einem Bundeswehrkrankenhaus vorstellen, zur Feststellung meiner Dienstfähigkeit. So stand es im Ladungsschreiben.
Als ich mit dem Arzt gesprochen habe, war ich schockiert, denn der Auftrag lautet nicht einfach die Dienstfähigkeit zu beurteilen, sondern nochmal ein Gutachten für das Verfahren zu erstellen.
Ich soll jetzt zum dritten Mal über alle Erlebnisse und Einsatzvorkomnisse reden, Testungen durchlaufen, etc.
Das habe ich bereits zweimal im Bundeswehrkrankenhaus hinter mich gebracht, da war ich jeweils mehrere Wochen stationär.
Und jetzt kam die Bundeswehr quasi an, und wollte dass das bei einem ambulanten Termin innerhalb von einer Stunde „durchgekaut“ wird.
Ich verliere inzwischen regelmäßig die Fassung, wenn ich über alles Reden muss und das ganze ist extrem belastend für mich.
Das geht soweit, dass ich beim ersten Aufenthalt komplett überflutet war und danach Suizid-Absichten hatte.
Deswegen bin ich sehr vorsichtig, und rede keinesfalls mehr einfach so darüber, denn ab einem gewissen Punkt bekomme ich den „Deckel“ nicht mehr drauf.
Ich habe nach den zwei Aufenthalten Monate gebraucht, um mich wieder zu fangen und zu stabilisieren.
Deswegen bin ich gerade so erschrocken, über die Vorgehensweise im Verfahren, kein Bundeswehrfacharzt schmeißt mit der Diagnose PTBS um sich. Wieso muss ich jetzt nochmal alles zum dritten Mal durchlaufen. Der Aufenthalt im Bundeswehrkrankenhaus ist für ca 10 Tage geplant. Danach bin ich dann wieder „offen„. (Ich soll stationär aufgenommen werden, denn das ging ambulant wie gesagt von meiner Gesundheit her nicht)
Ich kann jetzt nachempfinden, warum manche das nicht aushalten, es scheint mir, dass die Bundeswehr nichts aus Suiziden von traumatisierten Soldaten gelernt hat?
Ist das das normale Prozedere? Habt ihr einen Rat für mich?