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[Dorie123]

Hallo ,
Ich habe da mal eine Frage bezüglich der Dienstunfähigkeit . Mein Sohn ist seid dem 1.7.2020 bei der Bundeswehr und macht die Offizierslaufbahn .
Vor ca 1 1/2 Monaten wurde bei ihm MS diagnostiziert und der Arzt hat ihn als T6 gestuft. Bis jetzt wurde noch kein Verfahren eingeleitet . Mein Sohn war aufgrund des Krannenhausaufenthaltes 2 Wochen Krank geschrieben und nun hat er Urlaub. Diese Woche wird mit seiner Therapie begonnen. Einmal im Monat eine Spritze .
Wie sieht es aber aus mit seiner beruflichen Zukunft , wenn er nicht als Offizier tätig sein kann ? Kann er trotzdem seine Ausbildung noch beenden ? welche anderen Möglichkeiten hat er ? Die Karriere in der Bundeswehr war sein größter Traum

[Ralf]

Es geht ja nicht darum, eine Ausbildung (welche?) abzuschließen, sondern ob er später als Offizier in einer Verwendung eingesetzt werden kann. Das gilt es duch die Ärzte festzustellen. Ist es in keiner Verwendung mehr möglich, ist ein DU-Verfahren einzuleiten.

[christoph1972]

Da MS eine degenerative neurologische Erkrankung ist, die dauerhaft behandlungsbedürftig ist und nicht Folge einer Wehrdienstbeschädigung ist (WDB), ist wegen (eingetretener) gesundheitlicher Nichteignung - Dienstunfähigkeit - eine Entlassung gem. § 55 II SG auszusprechen.

Dazu muss der Soldat vorher angehört werden. Schnellstmöglich mit dem Sozialdienst der Bundeswehr Kontakt aufnehmen. Auf Grund der kurzen Dienstzeit erhält er nur eine Übergangsbeihilfe gem. § 12 SVG.

Über seine berufliche Zukunft muss er sich unbedingt Gedanken machen. In Abhängigkeit des Krankheitsverlaufes seiner MS können körperlich fordernde Berufe schnell zu einer Überforderung führen.

Monatliche Spritze klingt nach einer immunmodulierenden Therapie.

Er sollte jetzt bereits die Anerkennung als Schwerbehinderter gem. SGB IX beantragen.

Möchte er der "Truppe" verbunden bleiben, wäre eine Möglichkeit die Laufbahnausbildung für den gehobenen nichttechnischen Dienst in der Bundeswehrverwaltung oder ggf. die Laufbahn des gehobenen technischen Dienstes der Bundeswehrverwaltung mit integrierten Studium. Das hängt sicher vom vorherigen Studienwunsch als OA ab.

Beide Laufbahnen bieten bei einer schnell fortschreitenden MS den Vorteil, dass ein Arbeitsplatz leidensgerecht eingerichtet wird und die Bundeswehr viel tut, um schwerbehinderte Beschäftigte zu halten und zu fördern.