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in letzte Zeit häufen sich in  Beitragen einige identifizierbaren Daten:

 Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und detailierten Beschreibungen welche angegeben werden

Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das was allgemein ist - wir werden dies in nächster Zeit besser im Auge behalten und gegebenenfalls auch löschen

Autor Thema: Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl  (Gelesen 8666 mal)

wolverine

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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #15 am: 10. Mai 2022, 20:11:43 »

Ich würde einmal anmerken, dass diese Thema vielleicht nicht so geeignet ist für Sozialromantik. Dafür ist das Soziale you vielschichtig.
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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #16 am: 10. Mai 2022, 22:49:09 »


Wikipedia hat leider nur die Zahlen von 2012, aber
"Zu den reichsten 10 % gehörte man ab einem Nettovermögen von 216.000 Euro."
Selbst wenn sich das in 10 Jahren vervierfacht haben sollte, wären also alle mit 864000 Euro Nettovermögen Superreiche?
Oder machen wir es am Einkommen fest? Mit einem Einkommen von 3700 Euro p.M. gehört man bereits zu den oberen 10% (Alleinstehender, also Steuerklasse 1).

D.h. jeder Einfamilienhausbesitzer mit einem EFH mit einer halben Mio ist ja dann schon fast ein Superreicher. Wenn man dann ein Reihenhaus in München-Schwabing halb abbezahlt hat, ist man dann schon superreich?

Ich glaube eher nicht...
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schlammtreiber

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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #17 am: 11. Mai 2022, 11:09:08 »

In München haben wir daher den schönen Ausdruck "verarmte Grundstücksmillionäre"  ;)
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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #18 am: 11. Mai 2022, 11:28:37 »

Randbemerkung:

Aus der Tatsache, dass die einkommensstärksten 10 % der Bevölkerung über 60 % des Vermögens besitzen, zu schließen, dass diese 10 % "superreich" wären, ist sicherlich eine sehr verkürzte Sichtweise.

Laut https://www.sueddeutsche.de/politik/aktuelles-lexikon-superreich-1.4705196#:~:text=Ein%20Bericht%20des%20Credit%20Suisse,%2Dnet%2Dworth%20individuals%22. wären Personen mit einem Vermögen von größer 30 Millionen Dollar "superreich" - und dass sind NICHT 10 % der DEU Bevölkerung.

Ja - Ich bin auch der Meinung, dass man gewisse Personengruppen stärker an der Finanzierung des Gemeinwohl / des Staates beteiligen sollte - aber da muss man schon relativ genau bestimmen, was die Zielgruppe sein soll.
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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #19 am: 11. Mai 2022, 16:28:09 »

Ja - Ich bin auch der Meinung, dass man gewisse Personengruppen stärker an der Finanzierung des Gemeinwohl / des Staates beteiligen sollte - aber da muss man schon relativ genau bestimmen, was die Zielgruppe sein soll.

Da sind wir uns einig.

Und von mir aus benenne ich es ganz genau.

z.B. die Top-10 Milliardäre in unserem Land:

Quelle: statista.de für 2022 in Milliarden-US-Dollar

Klaus Michael Kühne : 43,9
Dieter Schwarz : 40,5
Beate Heister & Karl Albrecht Jr. : 37,2
Susanne Klatten : 24,8
Stefan Quandt : 21,1
Theo Albrecht Jr. & Familie : 19
Reinhold Wirth & Familie : 16,2
Andreas Strüngmann & Familie : 12,6
Alexander Otto : 9,9
Andreas von Bechtolsheim & Familie : 9,5

Und es gibt ja noch deutlich mehr Milliardäre und dann kommen noch die Multi-Millionäre... also mit XXX- und XX-Millionen Vermögen.


Aber allein diese 10 kommen schon auf zusammen ca. 234 Milliarden.

Wenn sie davon jetzt freiwillig nur 5 % dem Gemeinwohl zuführen würden ... wären dies ca. 11.000.000.000 ... und dies sind eben nur die 10 ganz oben...  ;)


Und selbst der "Ärmste" auf Platz 10 ... hätte dann immer noch über 9 Milliarden ...

Und wenn sie ... wie gesagt ... später über Steuer-Konstrukte sogar einen Großteil zurück bekommen...



Und dies

Zitat
"Zu den reichsten 10 % gehörte man ab einem Nettovermögen von 216.000 Euro."

ist Unsinn. Man sollte nicht alles glauben, nur weil es in Wikipedia steht.

Die von mir genannte Kategorie "Superreich" verfügt über deutlich mehr Vermögen. siehe oben


Ich würde einmal anmerken, dass diese Thema vielleicht nicht so geeignet ist für Sozialromantik. Dafür ist das Soziale you vielschichtig.


Da hast Du vollkommen recht!
Hier geht es um das reale Leben...
Und da ist es eben ein Unterschied ob z.B. ich... mit meinem Verdienst... die aktuellen Preissteigerungen verkraften muss ... und kann...
Oder z.B. die "kleine Rentnerin" ... die nur von Grundsicherung leben muss... und aktuell z.B. auch nicht die 300 € Einmalzahlung bekommt... die geplant ist...

Und das hat nichts mit Romantik zu tun, jedenfalls nicht für die betroffenen Menschen --- sondern ist Realität.

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wolverine

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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #20 am: 11. Mai 2022, 17:27:11 »

Naja, ich gebe es auf mit dem Thema. Romantik ist für mich wenn man sich vorstellt, dass alle Reichen oder Superreichen wie Dagobert Duck einen Pool voller Geld haben und dort täglich schwimmen gehen. Nicht selten ist ein Großteil des Vermögens in den Unternehmen oder in Immobilien gebunden und wenn man das einfach abzieht, schwächt  es diese und kostet eventuell sogar dort vormals sichere Arbeitsplätze.
Oder das Vermögen besteht aus Geldern, die schon einmal der Einkommens- und/ oder der Erbschaftsteuer unterlagen.
Und da kann ich verstehen wenn ein solcher Reicher nicht so wirklich begeistert ist. Zu oft wird Geld vom Staat schlicht verschwendet, während er/sie es eben erfolgreich vermehrt hat.

Ich las erst kürzlich vom Problem, am Tegernsee ein Haus zu erben. Viele Erben können sich dort wegen der enorm gestiegenen Immobilienwerte die Erbschaftsteuer nicht leisten und müssen daher verkaufen. Kann man kleinreden im Vergleich zum Rentner, der sich die Heizung nicht mehr leisten kann. Gerecht ist aber beides nicht.  Aber ich höre jetzt hier auf.
« Letzte Änderung: 12. Mai 2022, 07:54:06 von wolverine »
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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #21 am: 11. Mai 2022, 18:47:46 »

@ Wolverine:

Ich habe durchaus Verständnis für die Argumentation im ersten Absatz - der zweite Absatz ist allerdings unverständlich.

Bei entsprechender Gestaltung können selbst große Vermögen ohne nennenswerte Zahlung von Steuern vererbt werden (was ja berechtigt kritisiert wird) - und ein Ferienhaus am Tegernsee wird vermutlich nicht selber bewohnt noch ist es "produktives" Vermögen.

"Omas klein Häuschen" führt nicht zu Erbschaftssteuerzahlungen - und der Erbe hat dafür vorab auch keinerlei Steuern bezahlt - noch hat er einen "Anspruch" aufs Erbe - weder moralisch nach gesetzlich - Pflichtteil mal aussen vor ..
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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #22 am: 12. Mai 2022, 15:29:40 »

Wie könnte man die UN denn reformieren? Das jetzige Procedere mit dem Sicherheitsrat und Veto-Recht taugt im Grunde ja nix. Gibts da nicht wie bei Gericht eine Möglichkeit der "Befangenheit" Ausschluss bei Entscheidungen? denn Rus führt einen Angriffskrieg und laut UN-Charta ja verboten.

Wenn schon mal jemand da ist der sich mit UN-Charta - Procedere auskennt - welche Möglichkeiten gibt es eigentlich, dass UN schlagkräftiger und durchsetzungsfähiger werden kann. Das Chaos und folgende Hungerkatastrophen sind ja gerade am Entstehen, und es wird weiterhin noch viel schlimmer werden, Nato-Beitritt Fin - Swe - gewaltige Verwerfungen sind im Anmarsch - denn wer kann sich Liter Sprit für 3-4 Euro denn leisten? Klingt alles nach Weimar 2.0!

Nehme mal als Bsp. Seefahrtgericht Hamburg - fällt Urteile bei Streitigkeiten int. Seefahrt. Gilt weltweit. Bitte um Nachsicht, wenn das nicht komplett in Jur-Sprache korrekt dargestellt ist.

Zitat
Wolverine - Ich sage das jetzt einmal so (und habe hin und wieder auf der Ebene der UN zu tun): wenn man immer „moralisch sauber“ bleiben möchte, ist man in seinen Möglichkeiten äußerst beschränkt und einsam. Das bedeutet  „Nichtstun und Zuschaun“! Und auch das ist moralisch fragwürdig.
Man muss sich ständig mit der Pest verbünden, um die Cholera zu bekämpfen. Das nennt sich Realpolitik und ja, das ist anstrengend, nicht schön und manchmal sogar ekelhaft. Ich habe schon oft zweimal geduscht wenn ich ein „Ding gedreht“ habe.

Man sucht sich unter den Drecksäcken den weniger dreckigen aus und das ist subjektiv und bestimmt auch nicht gerecht (vielleicht ist man für andere ja sogar der größte Drecksack).
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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #23 am: 16. Mai 2022, 11:35:44 »

Das Problem ist, dass man zu einer Abschaffung oder Beschneidung des Vetorechts die Zustimmung der Vetorechts-Inhaber benötigen würde, und diese haben allesamt Null Interesse daran. So weit, so schlecht.

In der ganzen Geschichte der UN gab es erst eine Veränderung die (indirekt) das Vetorecht betraf, und das war die Übernahme des chinesischen Sitzes durch die Volksrepublik China vom vorherigen Vertreter Republik China (Taiwan), also ein ziemlicher Sonderfall.
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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #24 am: 13. Juni 2022, 22:52:49 »

"Lobbyerfolg von Reedereien

Bericht: Griechenland hat schärfere Sanktionen gegen Russlands Öl verhindert

Die EU-Staaten haben Ende Mai ein Öl-Embargo gegen Russland beschlossen. Doch effektivere Schritte gegen Putins Geschäfte wurden von Griechenland blockiert, berichtet das ARD-Magazin „Monitor“. Mit der jetzigen Lösung soll Russland seine Exporte ausbauen können.

Köln.Ende Mai haben sich die EU-Staaten auf ein Öl-Embargo gegen Russland geeinigt. Doch dieses hätte ursprünglich viel härter sein sollen und soll durch den Einfluss griechischer Reedereien abgeschwächt worden sein. Das berichtet das ARD-Magazin „Monitor“ mit Verweis auf unveröffentlichte Dokumente. Durch die jetzige Lösung soll es Russland möglich sein, das globale Ölgeschäft auszubauen.

Tanker aus der EU sollten kein russisches Öl befördern

Denn ursprünglich hatte die EU-Kommission geplant, allen Tankschiffen aus der EU zu verbieten, russisches Öl in Drittländer zu befördern. Das soll aus einem Entwurf hervorgehen, der „Monitor“ vorliegt. In der finalen Fassung war diese Regel aber nicht mehr enthalten.

Brisant: Dadurch soll es Russland deutlich einfacher fallen, das eigene Öl auf anderen Märkten unterzubringen. Russland baut schon jetzt etwa sein Geschäft in Asien aus. Ein Viertel aller Ölexporte gehe bereits nach China, Lieferungen nach Indien hätten sich in diesem Jahr verzehnfacht, heißt es in dem Bericht. Um diese verwirklichen zu können, brauche Moskau aber Schiffe.

Und die beziehe Russland zu einem großen Teil aus Griechenland. Dort ansässige Reedereien stellen weltweit knapp 27 Prozent aller Tanker. Laut dem Institute of International Finance (IIF) hat sich der Anteil an Öl aus Russland, das durch griechische Tanker verschifft wird, im letzten Jahr fast verdoppelt.

Experte: Ohne Griechenlands Schiffe wäre Verlagerung nicht möglich

Würden Griechenlands Schiffe wegfallen, wäre es Putin kaum möglich, seine Öl-Exporte von Europa in andere Staaten zu verlagern, sagt Professor Simon Johnson vom Massachusetts Institute of Technology. Da die beschlossenen EU-Sanktionen ohnehin erst in sechs Monaten gelten, habe Putins Wirtschaft genug Zeit, um verstärkt auf andere Abnehmerländer zu setzen, meint der Ökonom.

Analystin sieht Lobbyerfolg mächtiger Reedereien

Als das Öl-Embargo beschlossen wurde, zeigte sich Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sehr zufrieden: „Es gibt keine - und das möchte ich betonen - Sanktionen gegen die griechische Schifffahrt, was den Transfer von Öl aus Russland in Drittländer betrifft.“

Michelle Wiese-Bockmann, Analystin des Londoner Schifffahrt-Registers Lloyd‘s List, interpretiert das Ergebnis als Lobbyerfolg der griechischen Reedereien. Diese seien „aufgrund ihrer großen Flotte und weil sie schon lange im Geschäft sind, sehr mächtig“, zitiert sie „Monitor“. Sie hätten eine sehr starke Stimme in der internationalen Schiffsindustrie, was ihnen ermögliche, ihre Interessen auf EU-Ebene durchzusetzen.

Für Erdal Yalcin, Professor für internationalen Handel an der Hochschule für Wirtschaft in Konstanz, laufen die Sanktionen gegen Russland damit weitgehend ins Leere: „Die Möglichkeit, dass griechische Reedereien weiterhin russisches Öl befördern, bedeutet schlichtweg, dass man die Sanktionen butterweich macht.“

EU-Kommission verweist auf andere Lösung

Die EU-Kommission verwies auf Anfrage von „Monitor“ auf ein anderes Instrument, welches Russlands Ölgeschäfte erschweren soll. Versicherungen werde es verboten, Schiffe, die russisches Öl transportieren, zu versichern.

Der Deutschlandchef von Lloyd-Versicherungen, Jan Blumenthal, zweifelt an der Effektivität der Sanktion. Putin werde für seine Geschäfte in Asien einfach auf asiatische Versicherer zurückgreifen, glaubt er. Auch Erdal Yalcin meint: „Es gibt in Ostasien sehr wohl Versicherer, auch in China, in Indien, die diese Lücke füllen werden.“

Quelle: RND/sf




https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/oelembargo-gegen-russland-100.amp

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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #25 am: 16. Juni 2022, 00:49:36 »


…und der Erbe hat dafür vorab auch keinerlei Steuern bezahlt - noch hat er einen "Anspruch" aufs Erbe - weder moralisch nach gesetzlich - Pflichtteil mal aussen vor ..

Ist das jetzt Sarkasmus oder wirklich ernst gemeint?
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Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

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« Antwort #26 am: 28. Juni 2022, 19:48:52 »

"Business Insider

Öl-Transportfirmen verstecken Ladung aus Russland: Durch diese Tricks landet Putins Ware doch an deutschen Tankstellen

Der Ukraine-Krieg macht ihr Geschäft komplizierter, aber nicht unmöglich: Öl-Transportfirmen kennen jede Menge Tricks, um zu verschleiern, dass die Rohölladungen auf ihren Tankern aus Russland stammen. Das berichtet die britische Zeitung „The Guardian“. Hintergrund sind die Öl-Embargos der westlichen Staaten, da Europa und die USA versuchen, die Importe möglichst kleinzuhalten. Gleichzeitig wächst die Sorge, dass Indien, das russisches Öl zu ermäßigten Preisen gekauft hat, als „Hintertür“ für Lieferungen nach Europa genutzt wird.

Eine Möglichkeit, die Herkunft des russischen Öls zu verschleiern, bestehe darin, mit dem chinesischen Yuan statt mit dem US-amerikanischen Dollar, der Standardwährung für den Handel, zu bezahlen, berichten Quellen dem "Guardian". Alternativ tauschen die Verkäufer demnach russisches Öl gegen Waren wie Gold, Lebensmittel oder Waffen statt gegen eine Währung.

Außerdem ist das Handelsvolumen zwischen der chinesischen Währung Yuan und dem russischen Rubel seit Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine um 1,067 Prozent gestiegen. Diese Tatsache wird als ein Zeichen für die Stärkung der Beziehungen zwischen den verbündeten Staaten gesehen, um den Einfluss der USA zu schwächen.

Eine weitere Verschleierungstaktik besteht laut der britischen Zeitung darin, russisches Öl auf hoher See von Schiff zu Schiff umzuladen, wobei in der Regel ein russisches Schiff Öl auf ein anderes Schiff einer neutralen Partei entlädt. Diese Methode werde immer häufiger praktiziert, um die Rückverfolgung zu erschweren und weil die Käufer versuchen, jede Verbindung zum sanktionierten Moskau zu vertuschen. Dabei gehen die Verlader so vor, dass sie das ID-System des Tankers abschalten, um die Überwachung seiner Bewegungen zu erschweren.

"Wenn ein Land oder ein Ölkonzern die Herkunft von Rohöl oder Ölprodukten verschleiern will, ist das wirklich sehr leicht", sagte Ajay Parmar, ein Ölmarktanalyst bei dem Preis-Informationsdienst für Energiehandel ICIS.

Der Handel mit russischem Öl ist nicht illegal. Jedoch untergräbt man mit diesem Vorgehen die Versuche westlicher Staaten, dem russischen Machthaber Wladimir Putin noch mehr Geld in die Kriegskassen zu stecken. Ein Weg für Russland ist eben, den Markt für Öl und Lebensmittel unter Druck zu setzen. Die Europäische Union hat sich darauf geeinigt, russische Ölimporte auf dem Seeweg bis Ende des Jahres zu verbieten, während die USA und Großbritannien eigene Sanktionen verhängt haben.

Länder versuchen vom Öl-Embargo zu profitieren

Griechenland, Zypern und Malta haben jedoch die Menge des von ihnen verschifften russischen Öls seit Beginn des Krieges verdoppelt. Dementsprechend landen Berichten zufolge russische Ölprodukte in den USA, nachdem sie in Indien raffiniert wurden.

Die Anzeichen häufen sich, dass das Gleiche in Europa passiert: Indien dient als Hintertür. Indien und China haben ihre Käufe von russischem Rohöl zu günstigen Preisen in den vergangenen Monaten erhöht, und zusammen machen sie nun etwa 50 Prozent der russischen Ölexporte auf dem Seeweg aus. Nirmala Sitharaman, die indische Finanzministerin, verteidigte die enormen Mengen an russischen Ölkäufen mit der Begründung, die Regierung handele im Interesse der Wirtschaft des Landes, wie das „Wall Street Journal“ sie am Montag zitierte.

Indien kauft mehr, als es selbst verbraucht

Im Juni hat Indien im Durchschnitt eine Million Barrel russisches Öl pro Tag gekauft, verglichen mit 30.000 Fässern im Februar, schreibt die britische Zeitung. Diese Lieferungen würden wahrscheinlich in dem südasiatischen Land raffiniert und dann als Benzin und Diesel in andere Länder verschickt, um schließlich in Europas Tankstellen zu landen, vermuten einige Analysten. „Indische Raffinerien nehmen eindeutig beträchtliche Mengen an verbilligtem russischem Rohöl ab und exportieren dann einen erheblichen Anteil an raffinierten Produkten wieder aus dem Land“, sagte Analyst Craig Howie, der Shore Capital arbeitet, dem "Guardian"."


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« Antwort #27 am: 28. Juni 2022, 20:23:40 »

Anmerkung:

Selbst wenn das nennenswert passiert - RUS bekommt weniger Erlös - die Ware ist verfügbar - was den Preis senkt und die RUS erlöse erneut sinken lässt.
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« Antwort #28 am: 29. Juni 2022, 08:20:12 »

Anmerkung:

Selbst wenn das nennenswert passiert - RUS bekommt weniger Erlös - die Ware ist verfügbar - was den Preis senkt und die RUS erlöse erneut sinken lässt.

Ja - es passiert nennenswert.

"Die Möglichkeiten zur Abmilderung des Embargos werden nicht dazu führen, dass Russland die Folgen komplett kompensieren kann,
auch wenn russische Propagandameldungen das unterschwellig suggerieren. Seriöse russische Presse erzeugt diesen falschen Eindruck nicht.

Es wird jedoch eine Verminderung des vom Westen gewünschten Effekts der Sanktionen geben und mit einem so hohen Einnahmeausfall,
dass der Krieg in der Ukraine kurzfristig nicht mehr finanziert werden kann, ist nicht zu rechnen.
Zu erwähnen ist hierbei, dass Russland aus "guten Zeiten" über beträchtliche Reserven verfügt.

Will man Russland finanziell mehr schaden, liefe das auf ein Gasembargo heraus, da hier die Umleitungsmöglichkeiten für den Produzenten geringer sind.
Höher ist beim Gas jedoch der Eigenschaden der europäischen Verbraucher, da sie bei Gasimport von Russland wesentlich abhängiger sind, als beim Öl
und Ersatzlieferanten kurzfristig nicht zu beschaffen sind."


Quelle : heise.de 06/2022


"Das von der EU angekündigte Ölembargo wird die russischen Einnahmen erst schmälern, wenn es in Kraft ist, also in etwa sechs Monaten.
Bis dahin wird Russland weiterhin etwa die gleiche Menge verkaufen, und das bei einem gestiegenen Ölpreis.
Unter dem Strich führt das zu höheren Einnahmen zur Finanzierung von Putins Krieg."


Quelle: wiwo.de 06/2022



Aktuell führen die (noch) hohen Marktpreise zu deutlichen Gewinnen in den russischen Kassen.
Das beschlossene Öl-Embargo greift erst zum Ende des Jahres - mit den beschlossenen Ausnahmen für Ungarn, Tschechien, Bulgarien und die Slowakei.
Griechenland und Indien unterlaufen die Sanktionen in erheblichem Umfang.

Es wird zu Einbußen bei den Russen kommen --- aber erst auf der Zeitschiene ... und in welcher Höhe und mit welchen konkreten Auswirkungen ... wird sich frühestens 2023 zeigen...

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Antw:Ein globaler Blick auf das flüssige Gold - Öl
« Antwort #29 am: 29. Juni 2022, 09:25:06 »

Ja, schon klar - Kriege werden aber nicht direkt mit Geld bezahlt - insoweit würde auch ein Gasembargo den Krieg nicht unmittelbar stoppen.
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