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Autor Thema: Schilddrüse und Vitiligo  (Gelesen 1193 mal)

Schildkroetenpanzer

  • Gast
Schilddrüse und Vitiligo
« am: 04. Juli 2022, 17:49:06 »

Guten Tag,
ich möchte euch hier im Forum um Rat bitten. Vielleicht gibt es Kameraden, die in der selben Situation sind.

Ich bin seit einigen Jahren an einer Schildrüsenunterfunktion erkrankt. Das besondere Merkmal ist, daß ich zusätzlich eine Entzündung der Schilddrüse habe. Kurz bekannt unter Hashimoto.
Ich bekomme Schilddrüsenhormone und das war es. Ich stehe mehr oder weniger ohne wirkliche Informationen da.

Die Ärzte der Bundeswehr sind mir da keine Ansprechpartner.
Das Problem ist, dass ich durch die Einschränkung der Schilddrüse Probleme im Dienst habe. Das fängt bei extremer Müdigkeit an und endet bei fehlender Kraft. Wo ich bis 2018 noch 3x die Woche 12 km laufen konnte und zusätzlich 2x die Woche beim Fußball war und zusätzlich am Wochenende gespielt habe, geht mittlerweile gar nichts mehr.

Mein Immunsystem ist komplett dahin. Daraus resultiert, dass ich seit einigen Monaten auch noch Vitiligo, die sogenannte Weißfleckenkrankheit habe.
Diese hat sich nun in meinem Gesicht ausgebreitet, was nicht schön aussieht und auch der Psyche nicht so gut tut.

Zusätzlich bin ich mittlerweile anfälliger für Erkältungskrankheiten.
Sobald wer aus meinem Umfeld, egal ob Kameraden, Freunde oder Familie auch nur den kleinsten Schnupfen hat, werde ich inmittelbar krank. Während Corona war das nicht so toll.

Die Ärzte bei der Bundeswehr sind mir keine Hilfe. Und wenn man bei der Bw krank ist, hat man es eh erst nicht so einfach.
Das macht die Sache nicht besser.
Bei den Ärzten kommt es mir eher so vor, als würde man nichts tun und die Zeit auslaufen lassen, da meine Dienstzeit im nächsten Jahr endet.

Ich möchte im nächsten Jahr nicht da stehen und von nen zivilen Arzt gesagt bekommen, dass die Bundeswehr da hätte was tun können.
Ich hoffe ihr könnt meine Situation nachvollziehen.

Ich mache mir ja zusätzlich auch Sorgen darum, weil man als Soldat Fit sein sollte, was ich aber aufgrund der Einschränkung nicht mehr bin.

Grüße
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Andi8111

  • Gast
Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #1 am: 04. Juli 2022, 19:58:08 »

Was hilf bei solchen Problemen? Zum Truppenarzt gehen. Hier kennt Niemand die Befunde etc. Der Truppenarzt ist Ansprechpartner.
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christoph1972

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    • Ein Gespräch im Forum ...
Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #2 am: 04. Juli 2022, 22:20:48 »

Kurzer Einwand ...
Frage: Was produziert die Schilddrüse?
Antwort: Hormone.

Frage: Wie ist die Standardtherapie bei Schilddrüsenunterfunktion?
Antwort: Es werden zum Ausgleich des Mangels Schilddrüsenhormone eingenommen.

Frage: Wie wird der Therapieerfolg kontrolliert?
Antwort: Durch regelmäßige Blutentnahmen und Spiegelbestimmungen der Schilddrüsenhormone.

Frage: Stehen Hashimoto und Vitiligo in Verbindung?
Antwort: Beide Erkrankungen zählen zu den Autoimmun-Erkrankungen.

Also leidet der Panzerträger unter 2 Autoimmunerkrankungen. Unschön, aber schicksalshaft. Was soll der Truppenarzt jetzt leisten? Autoimmunerkrankungen sind nur wenig erforscht und noch weniger sind die Mechanismen der Entstehung verstanden.

Da hilft nur das Schicksal annehmen. Vitiligo entsteht im Übrigen nicht, weil das Immunsystem versagt, sondern im Gegenteil, das Immunsystem zeigt eine überbordende Aktivität, indem es körpereigene Zellen angreift. Deshalb zerstört Hashimoto die Schilddrüse und Vitiligo die Melanozyten.

Kann man das bei verständiger Suche im Internet finden? Ja, kann man.
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„Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier.“

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

Schildkroetenpanzer

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Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #3 am: 04. Juli 2022, 22:53:17 »

Soll der letzte Beitrag wieder so eine typische Bundeswehr, Isso Sache sein? Den meisten sollte bekannt sein, welchen Ruf die Bw Ärzte genießen.
Es mag ja sein, dass ich mich selbst um Infos in Bezug auf meine Krankheit kümmern könnte. Aber ist es Zweckmäßig, dass ich selbst zu google greifen muss?
Wozu hat man Ärzte.
Ich glaube gerade, dass ich an einen geraten bin, der sich auf den Schlips getreten fühlt.

Da kann ich dir jetzt schon sagen, dass du mir mehr Infos gegeben hast, wie alle Ärzte vorher zusammen.
Weil da habe ich nicht einmal was zu gehört. Da war man lieber damit beschäftigt, mir zu sagen, dass ich zu Fett geworden bin.

Regelmäßige Kontrolle und Blutuntersuchungen? Hmm

Nen Facharzt hat mir das erste Mal Hormone ausgegeben und mich nicht mal darüber aufgeklärt, wie lange ich diese überhaupt nehmen soll.
Ich wusste nix über meine Kranheit.
Sind Ärzte nicht dafür da mich aufzuklären? 

Ok, also wenn ich nachdem letzten Post gehe, soll ich mich meinem Schicksal ergeben....

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ulli76

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Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #4 am: 04. Juli 2022, 22:58:57 »

Nö- der Beitrag ist fachlich genau richtig.

Die Schilddrüsenhormone musst du ein Leben lang nehmen. Weil deine Schilddrüse das eben nicht mehr macht, weil der Hashi die nach und nach zerstört. Wenn du sehr müde bist, sind die Hormone unterdosiert. Das musst du mit deinem Truppenarzt besprechen.

Auch ist nicht dein Immunsystem völlig zerstört. Hör doch auf mit diesen maßlosen Übertreibungen.

So einfache Sachen wie Hashimoto kann man tatsächlich googeln. Das ist eine dermaßen häufige Krankheit.
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Anni.

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Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #5 am: 05. Juli 2022, 07:08:36 »

Hashimoto ist mit Sicherheit keine einfache Sache, finde ich aus Erfahrung. :-\

Ich würde meine Blutwerte bei extremer Müdigkeit dringend prüfen lassen und sie auch regelmäßig (mehrmals im Jahr) kontrollieren lassen.
Ich hatte das letztens auch extrem, nachdem mein Arzt meine Dosis halbiert hatte. Seitdem hat er die Dosis wieder verdoppelt (auf die ursprüngliche Dosis).
Die Hormone wirst du tatsächlich dein Leben lang nehmen müssen.

Alles Gute.
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christoph1972

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Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #6 am: 05. Juli 2022, 09:56:57 »

Soll der letzte Beitrag wieder so eine typische Bundeswehr, Isso Sache sein? Den meisten sollte bekannt sein, welchen Ruf die Bw Ärzte genießen.
Es mag ja sein, dass ich mich selbst um Infos in Bezug auf meine Krankheit kümmern könnte. Aber ist es Zweckmäßig, dass ich selbst zu google greifen muss?
Wozu hat man Ärzte.
Ich glaube gerade, dass ich an einen geraten bin, der sich auf den Schlips getreten fühlt.

Da kann ich dir jetzt schon sagen, dass du mir mehr Infos gegeben hast, wie alle Ärzte vorher zusammen.
Weil da habe ich nicht einmal was zu gehört. Da war man lieber damit beschäftigt, mir zu sagen, dass ich zu Fett geworden bin.

Regelmäßige Kontrolle und Blutuntersuchungen? Hmm

Nen Facharzt hat mir das erste Mal Hormone ausgegeben und mich nicht mal darüber aufgeklärt, wie lange ich diese überhaupt nehmen soll.
Ich wusste nix über meine Kranheit.
Sind Ärzte nicht dafür da mich aufzuklären? 

Ok, also wenn ich nachdem letzten Post gehe, soll ich mich meinem Schicksal ergeben....

Nicht dem Schicksal ergeben, sondern das Schicksal annehmen. Du bist einfach chronisch krank. Dein Immunsystem bekämpft den eigenen Körper in der Form, dass Deine Schilddrüse angegriffen wird (Hashimoto) und das Dein Immunsystem die Zellen in der Haut angreift, die die Farbpigmente bilden (Vitiligo).

Was sollen die Leute sagen, die Rheuma haben oder Multiple Sklerose (MS)? Das sind auch Autoimmunerkrankungen. Wer Leute kennt, die unter MS leiden, weiß, wie übel deren Verläufe sein können.

Mein Tipp wäre, einfach nochmals den Truppenarzt aufsuchen und um Überweisung zu einem Endokrinologen bitten, um die Schilddrüsenwerte überprüfen zu lassen, wenn er/sie/es nicht machen möchte.

Bei der Vitiligo eben darauf achten, dass die "weißen" Hautflächen bei Sonnenexposition besonders geschützt werden, da dort eben die Farbpigmente fehlen, die die Haut schützen. Sonnenbräune ist nichts anderes als eine Schutzfunktion der Haut vor intensiver/übermäßiger Sonneneinstrahlung.
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Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #7 am: 05. Juli 2022, 16:11:15 »

Der Ruf der BWKs ist sehr gut - unter anderem, weil da nicht so ein Kostendruck herrscht.

Auch die TrÄrzte sind grundsätzlich gut - hier scheint ein Kommunikationsproblem vorzuliegen.

Es ist kaum vorstellbar, dass ein Arzt bei einer Dauermedikation nicht ausreichend aufklärt ...
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Andi8111

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Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #8 am: 05. Juli 2022, 19:27:42 »

Bayerisches Landessozialgericht - L 15 VS 9/10

"Auch wenn für die ärztliche Behandlung eines Soldaten
der Ausschluss der freien Arztwahl gilt und dies als dem Wehrdienst eigentümlich betrachtet
würde, so dürfte doch in einem zweiten Schritt regelmäßig der kausale Zusammenhang
zwischen dem wehrdiensteigentümlichen Ausschluss der freien Arztwahl und dem
eingetretenen Gesundheitsschaden zu verneinen sein. Denn anderenfalls müsste unterstellt
werden, dass bei Nichtvorliegen des Ausschlusses der freien Arztwahl der Soldat eine andere
Behandlung mit einem besseren Ergebnis gewählt hätte. Diese Unterstellung würde aber nach
Ansicht des Senats zu weit gehen, denn die dafür wiederum erforderliche Annahme, dass
regelmäßig der frei gewählte Arzt eine andere Behandlung bzw. die gleiche Behandlung mit
jeweils einem besseren Ergebnis durchgeführt hätte, wäre lebensfremd und würde den Ärzten
der Bundeswehr faktisch ein Unvermögen unterstellen, wofür es nicht den geringsten
Ansatzpunkt gibt (vgl. so auch BSG, Urteil vom 04.10.1984, Az.: 9a/9 KLV 1/81)."

Bedeutet, dass es bereits gerichtlich festgestellt wurde, dass es falsch ist, den Truppenärzten generell Unvermögen zu unterstellen. Daneben ist es aus dem Mund eines Laien auch noch unverschämt.
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Andi8111

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Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #9 am: 05. Juli 2022, 19:28:43 »

Mein Tipp wäre, einfach nochmals den Truppenarzt aufsuchen und um Überweisung zu einem Endokrinologen bitten, um die Schilddrüsenwerte überprüfen zu lassen, wenn er/sie/es nicht machen möchte.

Der Nuklearmediziner ist der Spezialist für Schilddrüsenerkrankungen.
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ulli76

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Antw:Schilddrüse und Vitiligo
« Antwort #10 am: 05. Juli 2022, 20:29:16 »

Also nochmal ganz einfach und medizinisch:

Wenn die Diagnose Hashimoto gesichert ist, dann ist das wirklich ganz einfach.

Es gibt keinerlei Behandlung gegen Hashimoto. Die Autoantikörper zerstören nach und nach die Schilddrüse und irgendwann ist sie ausgebrannt.

Bis die Schilddrüsenwerte stabil sind, müssen sie halt was häufiger kontrolliert werden. Gerade in der Zeit wo noch SD-Gewebe da ist. Üblich sind oft alle 6 Wochen. Irgendwann merkt man aber auch, ob die Werte passen- nämlich an Müdigkeit, oder umgekehrt Schwitzen und Herzrasen. Die Dosisfindung kann etwas Friemelei sein. Früher oder später hat man aber stabile Werte und dann wird seltener geprüft.

Ernsthaft- was soll da ein Endokrinologe oder Nuklearmediziner machen wenn die Diagnose eindeutig ist?
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