Moin zusammen,
wichtige Frage für einen guten Kameraden.
Kamerad hat einsatzbedingte PTBS. Das sehen zumindest er, andere Kameraden, Eltern, Chef, Spieß, TrpArzt, Lotse und ich so. Er ist bereits in Schutzzeit.
Er hat drei Therapien abgebrochen, „weil ihn keiner versteht“.
Will nichts mehr mit der Bundeswehr zu tun haben.
Starker Alkoholkonsum, KzH seit 10 Monaten.
Jetzt wurde er 13 Werktage lang in einer FU6 wohl auf unangenehmste Weise verhört und untersucht.
Die zuständige Psychologin wollte heute Mittag ihre Entscheidung über „DU ja oder nein“ mitteilen. Hat sich heute Morgen aber krankgemeldet. Es kam ein Major, dieser hat kurz die Befunde durchgeschaut. „Sie brauchen Hilfe, aber DU sind sie nicht. Sie können jetzt nach Hause, melden Sie sich bei ihrem TrpArzt.“
Er klingelte mich soeben heulend wach. Er will jetzt endgültig nicht mehr leben (bereits stark alkoholisiert, solche Anrufe und Aussagen kommen öfters vor…). Das „endgültig“ ist aber neu.
Habe Kontakt zu den Eltern, die versinken in Sorge. Die schlafen heute Nacht beide bei ihm, sind aber total überfordert, einfach kernoffen. Wir haben alle Angst davor, dass er wirklich aufgibt.
In seinem Universum war die DU und Entlassung der letzte Ausweg (auch nüchtern), trotz allen Warnungen und mehrmaliger Aufklärung über Schutzzeit.
Ich finde das Ende in der FU6 doch sehr fragwürdig. Seine Erzählungen waren detailreich und nicht widersprüchlich.
Kann man irgendwas machen, um ihm in -seinem- Universum zu helfen?
Vereine sind informiert, verweisen nur auf Schutzzeit, Seelsorge, Feldjäger…
Manche reden von Beschwerde und/oder Anwalt. Aber an sich wissen alle genannten Parteien nicht mehr wirklich weiter und es scheint grade so, als tickt hier eine Zeitbombe…
Er war ein Guter… EFK 1, Freifall, SERE-C… Dann kam ein heftiger Einsatz.
Vielleicht kann jemand helfen.