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Wieder-Einführung der Wehrpflicht (auch für Frauen)

Begonnen von Unproomn, 20. März 2024, 11:56:51

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Unproomn

Als Anlass:

https://www.nzz.ch/international/daenemark-fuehrt-die-wehrpflicht-fuer-frauen-ein-wieso-ld.1822770#:~:text=D%C3%A4nemark%20will%20ab%202026%20die,sich%20nicht%20gen%C3%BCgend%20Freiwillige%20melden.


Das sehe ich sehr ähnlich. Ich wäre daher dagegen, einfach nur die alte Wehrpflicht zu reaktivieren, sondern man müsste diese dann auf alle Geschlechter ausweiten. Das frühere Verständnis, dass junge Frauen mit 19 primär an Kinder denken, ist ohnehin nicht mehr realistisch. Auch passt es nicht mehr zu einer Gesellschaft, die sonst die Gleichstellung betont. Ich glaube auch nicht, dass man vom 30kg-Gepäckmarsch als täglicher Basisbelastung ausgehen kann.


EDIT: Betreff des Themas angepasst

F_K

ZitatWir sind überhaupt nicht bereit.» Es fehle nicht nur Personal, sondern auch Ausrüstung und Infrastruktur. «Wo sollen die zusätzlichen Rekrutinnen und Rekruten untergebracht werden? Womit werden sie ausgestattet?»

Zitat aus dem Artikel.

DEU hat nicht mal genug Munition, um eine Fregatte mit Munition zu versorgen - noch Unterkunftskapazitäten, noch Geld, noch ......

Von den Fragen der notwendigen Gesetzesänderungen und deren Voraussetzungen braucht man da gar nicht zu sprechen.

So lange dies nicht geändert ist, ist es eine Scheindebatte.

LwPersFw

Die ganze Diskussion über eine Wehrpflicht ist hinfällig solange niemand sachgerecht die Frage beantwortet, wie die erforderlichen Strukturen, die über die
letzten 30 Jahre abgebaut und nun wieder aufgebaut werden müssten, bezahlt und auch mit dem erforderlichen Personal hinterlegt werden sollen.

Fordern kann man am Stammtisch alles ... aber in der Realität benötigt man zur Umsetzung Geld & Personal.

Wenn DE wieder voll kriegstauglich werden will ... bedeutet dies nichts Anderes als den Zustand vor 1989 wieder herzustellen.

Aber wir haben

weder das Geld ...

+ die 100 Mrd sind kein Vermögen , sondern Schulden zu Lasten folgender Generationen...
+ ab 2027/2028 steht die Erhöhung des EP 14 auf 2 % BIP in den Sternen...

... noch haben wir die Menschen - sei es militärisch, oder zivil ...

+ wer bearbeitet also die Maßnahmen bis zu Einberufung ... ?
+ wo sind die erforderlichen Ausbildungsstrukturen nach der Einberufung ... ?

Ich diene jetzt seit über 3 Jahrzehnten in dieser Armee --- habe zig Reformen miterlebt ... von der keine einzige zum Ende gebracht wurde...

Deshalb sei mir mein Zweifel erlaubt ... das es jetzt anders sein wird...  ;)




aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

MikeEchoGolf

" bedeutet dies nichts Anderes als den Zustand vor 1989 wieder herzustellen."

Dann müsste der Zwei-plus-Vier-Vertrag (Artikel 3 Absatz 2), welcher am 12. September 1990 unterzeichnet wurde und die maximale Stärke von 370.000 Mann begrenzt,
gleich mit geändert werden.


F_K

@ MEG:

In dem Artikel geht es um das stehende Heer, also ohne Reservisten.
Insoweit ist Deine Anmerkung erstmal ungenau / unzutreffend.

(Das die Wehrpflichtjahrgänge (tauglich) so gross und die Dauer so lang werden, dass die Grenze in Gefahr wäre, ist nicht ersichtlich).

F_K

Ergänzung: Ich beziehe mich mit dem Wort Heer auf die stehende Armee, die SK als gesamtes (ohne Zivilpersonal), nicht auf eine TSK.

Unproomn

Ich glaube, ein Volleinzug aller Wehrpflichtigen wäre auch in Zukunft unrealistisch, schon alleine wegen der von Euch genannten Kapazitäten. Es steht ja ohnehin eher das schwedische Modell im Raum...nordische Modelle scheinen ja in vielen Bereichen (auch Rente) nachahmenswert zu sein  :D

Mir ging es ja primär um den Aspekt, dass in das Thema in Zukunft wenn, dann die gesamte Gesellschaft einzubeziehen ist.

schlammtreiber

Zitat von: Unproomn am 20. März 2024, 15:05:46
Mir ging es ja primär um den Aspekt, dass in das Thema in Zukunft wenn, dann die gesamte Gesellschaft einzubeziehen ist.

Das wird problematisch. Erstmal vorweg, "die gesamte Gesellschaft" würde z.B. auch in Deutschland lebende Ausländer umfassen. Für diese kann und wird es keinerlei Pflichtdienst geben, das ist schon völkerrechtlich nicht möglich (kein Staat darf fremde Staatsbürger der Wehrpflicht unterwerfen!). Wenn ich allerdings Deinen Post richtig interpretiere, geht es Dir auch nicht um die gesamte Gesellschaft, sondern vorwiegend um die Frauen. Hier sind die Hindernisse erst mal verfassungsrechtlicher Natur, dafür müsste das Grundgesetz gründlich geändert werden (keinesfalls nur Artikel 12a, sondern auch mindestens noch Artikel 12) und ob sich dafür eine Mehrheit findet ist doch mehr als fraglich, insbesondere da die nötige Änderung von GG Art. 12 potentiell weitere Tore öffnen könnte (Abschaffung des Herkömmlichkeitsgebots?)

Und dabei sind wir noch gar nicht bei moralisch-ethischen Diskussionen, sondern nur bei der trockenen Rechtslage.
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tdn

Kurze Anmerkung, in Schweden ist jeder in Schweden wohnhafte, egal welche Nationalität, Geschlecht etc, von 16-70 Dienstpflichtig, siehe [1], Totalförsvarsplikt.
Daß das für nicht-Schweden (oder nicht-NO/SE/DK/FI?) dann eher waffenlos ist, ist auch klar.
Ansonsten sollte NATÜRLICH, auch um die Gleichberechtigung durchzusetzen, die Wehrpflicht unabhängig vom Geschlecht sein. Wie das GG dann geändert werden kann, ist mir ehrlich gesagt egal, dafür bekommen Abgeordnete genug Geld das selber rauszufinden.
Moralisch-ethisch gibt es auch imho keinen Grund, warum nur ein Geschlecht Wehrpflicht leisten sollte.

[1] https://sv.wikipedia.org/wiki/Sveriges_totalf%C3%B6rsvar

F_K

Kurz:

Das GG erlaubt KEINE Wehrpflicht für Frauen - dies ist derzeit Rechtslage.
Die verfügbaren Finanzen erlauben keine (rechtskonforme) Aktivierung der vorhandenen Wehrpflicht für Männer - selbst das 2 % Ziel wird absehbar nicht eingehalten - und die Sollstärke an Personal nicht erreicht.

Rechtslagen in anderen Ländern können zwar als Anregung dienen, sind aber nicht übertragbar.

SolSim

Rechtsgrundlagen und auch das GG können - sofern es politische Mehrheiten gäbe - geändert werden.

Den politischen Willen sehe ich jedoch nicht.

F_K

@ SolSim:

Genau - ändern kann man vieles.

Neben der "Stammtischparole" benötigt man aber während der Gesetzesänderung tragfähige Konzepte - und die gibt es nicht.

Die vorhandene Wehrpflicht war zum Schluss vermutlich nicht mehr verfassungskonform - auch ein Grund für die Aussetzung.

FoxtrotUniform

Der Ansatz Dänemarks ist gut und richtig, es geht ja dabei primär darum, die Löcher zu stopfen, die nicht durch Freiwillige gedeckt werden können.

Tatsächlich müsste in DEU das GG geändert werden, im Sinne eines modernen Zeitgeistes jedoch nicht unmöglich.

Als nächsten Meilenstein wird aber erstmal der VM um Ostern verkünden, wie die nächste Reform aussieht (man achte auf LwPersFw Kommentar oben). Ich bin gespannt, wieviel Lebenszeit der letzten Monate für den Papierkorb war.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

Ralf

ZitatAls nächsten Meilenstein wird aber erstmal der VM um Ostern verkünden, wie die nächste Reform aussieht
Ds sollte dann ja auch keine Überraschung sein, das Papier gibt es ja bereits seit rd. 2 Wochen (falls du das mit Reform meinst, es geht ja hier eher um die Struktur und da auch um die erste Ebene). Interessant wird es nmB, wie der Nachfolger des Dresdner Erlasses aussehen wird..
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schlammtreiber

Zitat von: FoxtrotUniform am 21. März 2024, 17:34:18
Tatsächlich müsste in DEU das GG geändert werden, im Sinne eines modernen Zeitgeistes jedoch nicht unmöglich.


Ich denke, dass gerade der "moderne/progressive Zeitgeist" keine simple Mehrheit dafür generieren wird, "den Frauen mehr Belastungen (Wehrpflicht) als bisher aufzubürden", es wird reflexartig wie in der Vergangenheit auch die "bereits bestehende berufliche Benachteiligung der Frauen durch Mutterschaft" angeführt werden. Natürlich wird als Gegenargument sofort ebenso reflexartig angeführt werden, dass Mutterschaft im Gegensatz zu Wehrpflicht eine freiwillige, individuelle Entscheidung sei, aber für die Gegner der weiblichen Wehrpflicht besteht eben der Fakt, dass Frauen im Schnitt 1,3xy Kinder bekommen, und dadurch in ihrer beruflichen Laufbahn deutlich stärker benachteiligt sind als Männer mit im Durchschnitt 0,xy Wehrdiensten (weniger als 1 weil Ausmusterungen den Schnitt runterziehen).

Und solange diese Diskussion nicht geführt ist und zu einem Ergebnis gekommen ist, wird sich wohl kaum eine Mehrheit für sowas finden.
Semper Communis
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