Jedenfalls zeigt das "in a nutshell", woran die BW abgesehen von allen Budgetdiskussionen krankt. Es kann doch nicht sein, dass man eine gehörige Portion Masochismus an den Tag legen muss, um sich der Bürokratie auch noch andienen zu müssen. Man sollte auch keine Selbsthilfe in einem Forum brauchen, um solch einfache Angelegenheiten wie eine Bewerbung als Mannschafter im HSch bewerkstelligt zu bekommen.
Meine Rede! Es gibt einfach ein gehöriges Delta zwischen der nach außen getragenen "händeringenden Suche nach Reservisten" und der realen Erfahrung, die man als williger Reservist immer wieder macht. Nicht falsch verstehen, ich persönlich bin ein vom Glück gesegneter, mein Btl (das einzige nichtaktive der gesamten Luftwaffe) funktioniert und kümmert sich um seine Leute... aber an praktisch allen anderen Ecken und Enden bekomme ich solche Geschichten wie diese hier von verschiedenen Reservekameraden, Freunden und Bekannten mit.
Zu oft muss man geradezu "betteln" Reservist sein zu dürfen und wird aus unverständlichen bürokratischen Gründen abgewiesen.
Am Ende entscheidet halt der Markt und nicht irgendwelche Bekundungen. Und "Markt" bedeutet hier, dass in den letzten Jahrzehnten die Bundeswehr viel weniger "interessante"/"relevante" Stellen und Laufbahnen für die Reserve hatte, als es Ex-Soldaten, die ein paar Tage/Wochen oder halt ggf. auch fast ganzjährig interessiert an "Abwechslung", "Gebrauchtwerden" und "strukturiertes Leben in Uniform" als Ausgleich zum Zivilleben waren. Dementsprechend konnte es sich die Bundeswehr auch leisten, den tatsächlichen Interessenten ein paar Extrameilen an Kompromiss- und Leidensfähigkeit abzuverlangen.
Das kann man aber nicht mal schnell binnen zweier Jahre ändern. Ganz zu schweigen davon, dass der große Ehrgeiz von vor zwei Jahren auch schon wieder abgebbt ist. Ebenso, wie wir längst wieder vergessen haben, bei Erkältungen freiwillig eine Maske im Zug zu tragen.