Tipps & Tricks & Infos die keiner braucht....Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass es am Abend des 1. Prrüfungstages noch einen Einplanungsvortrag gab.
Ich erinnere mich nicht mehr an alle Zahlen aber:
10.000 Bewerber
6.000 werden eingeladen
4.000 bestehen
~1.950 werden 2013 eingestellt
Wichtig für alle die Geschichte/Politik studieren wollen:Es gibt jeweils nur 40 Studienplätze, aber jeweils 400+ Bewerber.
Pädagogik, Staats- und SoWi und Bildungs- und ErziehungsWissenschaften haben jeweils auch Anteile an Politik und Geschichte (z.B. als Wahlpflichtfächer) - das sind gute Alternativen!
Wer kein Mathe kann muss lernen. Ich kann auch kein Mathe (auch jetzt nicht) und hab es irgendwie geschafft. Um Mathe kommt keiner rum.
Studienplatz ist Studienplatz und Verwendung ist Verwendung. Einmal drin - kommt man so leicht nicht wieder raus.
Soll heißen: seien wir mal ehrlich. Von >1.950 Bewerbern schaffen nicht alle die ersten 15 Monate vor Studienbeginn, es werden nicht mal alle bei Dienstantritt erscheinen und es werden auch nicht alle das Studium schaffen.
Wer nicht ganz den richtigen Studiengang hat (blödes Beispiel: Studiengang Geschichte will aber Politik studieren), der sollte vor Studienbeginn das PersAmt in Köln nerven und nachfragen ob nicht irgendwoanders Plätze frei geworden sind. Es
könnte passieren, dass ein Wechsel des Studienplatzes möglich ist.
Genauso ist es mit der Verwendung. Erst nach dem Studium beginnen die truppengattungsspezifischen Lehrgänge. Da wird es auch möglich sein, noch Änderungen an seiner letztlichen Verwendung zu beantragen. Auch hier: es
könnte passieren, es gibt
aber keine Garantie.
Ich wollte als Erstwunsch zur Heeresaufklärungstruppe.
Von den ungedienten Bewerbern wusste kaum jemand überhaupt von dieser Truppengattung und der Einplaner zeigte in seinem Vortrag noch nicht einmal eine Statistik darüber, wie viele Aufklärer eingestellt werden und wie viele sich darauf bewerben.
Ergo: informiert euch gut über alle für euch in Frage kommenden Verwendungen.
Beispiel: es werden nur ca. 30 Fallschirmjäger Offz eingestellt, dafür gibt es aber über 200 Bewerber (viele fallen wohl aus ärztlichen Gründen aus). Es gibt aber auch Luftlandeaufklärer, Luftlandelogistiker, Luftlandefernmelder usw.
Was ich damit sagen will: es gibt nicht nur fallschirmspringende Infanteristen, sondern auch andere Luftlandesoldaten. Allerdings wird man nicht als Luftlandeaufklärer o.Ä. engestellt, sondern muss sich später um diese Verwendung kümmern durch Leistung und Befähigung.
Wer beim Einplaner landet kreigt eines von 5 möglichen Ergebnissen:
1. Sofortzusage
2. Zusage unter der Bedinung, dass die weiteren Pilotentests in Fürstenfeldbruck usw. bestanden werden
3. Warteliste: gute Chance noch einen Platz zu ergattern (2-4 Monate
könnte es dauern bis man Info erhält)
4. Warteliste: praktisch keine Chance noch einen Platz zu kriegen, da Mathe/Interview/... zu schlecht
5. Absage: Sporttest (erst hier werden die Ergebnisse bekannt gegeben) war zu schlecht, Wiederholung nach frühestens 6 Wochen möglich, aternativ einreichen des abgelegten Deutschen Sportabzeichens (DSA)
Weitere Tipps:Die Herren und Damen arbeiten dort das ganze Jahr durch und schleusen tausende Bewerber da durch.
Es kann nicht oft genug gesagt werden: Jeans, T-Shirt oder Turnschuhe müssen zu Hause bleiben. Entweder im Dienstanzug (als Soldat) oder schick in Schale geworfen im Anzug oder wenigstens mit feiner Hose und Jacket oder so. Aber keine "Laufschuhe - Jeans - feines Hemd" Kombination, denn das fällt schon auf (ja ist bitter, ist aber so).
Mit guter ordentlicher und sauberer Kleidung ist schon viel gewonnen.
Dazu kommt noch:
jeden morgen frisch rasieren, Haare müssen sitzen und auf die eigene Haltung achten.
http://www.scrawnytobrawny.com/the-2-step-body-upgradeDamit ihr mal seht wie man innerhalb kürzester Zeit seine Haltung verbessern kann. Ihr sollt euch präsentieren und ordentlich und gepflegt auftreten. Tretet auf, als ob ihr 2m Brustumfang habt und gerade von einem gewonnen Boxkampf kommt mit stolz geschwellter Brust.
Ihr müsst immer Ruhe bewahren. Jemand redet über seinen letzten Test und wie schwer das war? - steht auf und geht weg. Geht ein wenig auf und ab und entspannt euch. Immer schön ruhig atmen. Ihr müsst entspannt sein wenn ihr an die Tests ran geht (Zitat: "Ja beim letzten Mal letztes Jahr hab ich den Mathetest nicht bestanden weil ich dachte ich hätte für alle 60 Fragen nur 3 Minuten Zeit und hab mich wie ein wilder durchgeglickt" - der Bewerber hatte einfach nur Panik gekriegt).
Wichtiger Buchtipp:http://www.amazon.de/Karriere-Bundeswehr-Erfolgreich-durchs-Auswahlverfahren/dp/3828824994/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1351803693&sr=8-1"Karriere in der Bundeswehr - Erfolgreich durchs Auswahlverfahren" von Steffen Buch
(ca. 90 Seiten) hat mir sehr gut geholfen bei der Vorbereitung, auch als Kauf in letzter Minute.
Wenn ihr keinen Bock habt meine geistigen Ergüsse zu lesen oder irgendwelche anderen Berichte: lest dieses Buch. Der Autor war Prüfoffizier an einem ZNwG und alle Teile der Einstellungsverfahren sind beschrieben mit Tipps was man machen sollte zur Vorbereitung.
Einziger Wehrmutstropfen: es stehen auch hier keine Infos drin über den Mathetest außer "lesen sie im Internet".
Und hier kann man aus Sicht des Prüfers nachlesen, warum Anzug und Krawatte und ordentliches Auftreten so wichtig ist.
Das Testbuch von Hesse/Schrader für Polizei, Feuerwehr, Zoll und Bundeswehr ist nicht zu empfehlen. Ich habe es auch noch schnell gekauft und bis auf einen alten OPZ-Bericht (vielleicht aus 2009 oder früher) und wenigen Tipps steht da nichts drin. Für Polizei- und Feuerwehrbewerber wesentlich besser geeignet.
Zur Vorbereitung müsst ihr euch gedanken machen warum ihr zur Bundeswehr wollt, was ihr machen wollt und das ihr in den Auslandseinsatz müsst. Das Argument "AFG ist 2014 zu Ende" zählt nicht bei den Entwicklungen in Syrien, im Libanon usw.
Macht euch darüber Gedanken, wann und wo ihr
schonmal Verantwortung übernommen habt. Die Frage kommt im persönlichen Fragebogen zu Beginn und wird höchstwahrscheinlich den ungedienten Bewerbern gestellt werden.
Ich habe z.B. angegeben, dass ich in den Ferien früher bei einer Fußballschule mitgeholfen habe, dass ich Emailverteiler im Studium war, das ich Vertrauensperson der Mannschafter meiner Dienststelle bin usw. Denkt euch nichts aus, das finden die raus.
Wo wir gleich beim nächsten Punkt sind: seid
offen und ehrlich.
Einen Ausbilder, der seit 5 Jahren nur AGA nach AGA ausbildet kann man nicht mehr allzu groß verarschen, man kann ihn nur noch wütender machen.
Ein Prüfer der vielleicht schon 10.000 Bewerber perrsönlich vor sich sitzen hatte, wird Lügen erkennen und nachfragen. Und als Offizier müsst ihr eine ehrliche Haut sein.
Wo wir zum Berufsbild kommen:
hämmert es euch in eure Köpfe: als Soldat (des Heeres im speziellen) lautet euer Auftrag "Kämpfen - Schützen - Helfen - Vermitteln" und
als Offizier seit ihr militärischer Führer, Ausbilder und Erzieher der euch unterstellten Soldaten.
Überlegt euch gut was für Eigenschaften ein solcher Offizier haben sollte. Durchsetzungsvermögen, Mentale wie Physische Stärke, körperliche Fitness, Kommunikationsbereitschaft, Aufrichtigkeit, Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen usw....
Ein kleiner Geheimtipp:
ja, es gibt die Möglichkeit sich einstellen zu lassen als Offizier ohne Studium innerhalb einer Verwendung abseits des fliegerischen Dienstes. Diese Plätze sind sehr begrenzt, aber es könnte für den einen oder anderen durchaus eine Option sein, sollte es mit dem Studium nicht klappen. Ein späterer Wechsel in die Laufbahn der Offz mit Studium (siehe oben)
könnte möglich sein. Seid euch aber bewusst, dass ihr dann als SaZ13 ohne Studium eingestellt werdet mit erheblich schlechtern Chancen BS zu werden.
Gleich anschließend nächstes Thema: BS. Wählt eure Verwendung und das Studium nach euren Neigungen aus. Niemandem ist geholfen, wenn er Luft- und Raumfahrtechnik studiert und keine Ahnung davon hat und im ersten Semester rausfliegt, genauso wie wenn jemand 13 Jahre lang in der Fernmeldetruppe (will niemanden beleidigen) versauert, obwohl er zu den Kampftruppen wollte.
Nun komme ich zum Schluss:
Ich habe soooooooo einen Hals wenn ich Leute sehe wie einige an der OPZ - nach der Meinung "Jaja ich kriege dann ja einen Medizinstudienplatz aber muss ich wirklich durch die AGA?" - ja verdammt. Meiner bescheidenen Meinung nach wird man entweder Soldat aus Überzeugung oder gar Neigung oder man lässt es.
Wer nur wegen des Studiums zur Bundeswehr geht ist in meinen Augen falsch und ich freue mich für jeden dieser Art, der die OPZ nicht besteht. Denn an der OPZ werden (auch mit teilweise durchaus interessanten Methoden, um kein anderes Wort zu gebrauchen) militärische Führer, Offiziere asgewählt und keine Studenten!
Der Wunsch Offizier zu werden muss klar das Wichtigste sein. Das Studium ist nur ein schöner Nebeneffekt und es gibt nicht viele Offiziere die ihr Studium für die spätere Verwendung gebrauchen können.
Wer Fragen hat, immer her damit. Ich bin jedenfalls froh und kann jetzt die nächsten Monate bis zum Juli 2013 noch richtg genießen und dann geht es gekräftigt und fit ab in die OA Laufbahn.
PS: ich habe mich zwischendurch immer mal wieder an die Leute erinnert, die irgendwann mal sagten ich würde das nicht oder nie schaffen. Das hat mich motiviert - ab sofort können die mich alle mal kreuzweise
(Ich entschuldige Rechtschreibfehler, die Editierfunktion ist ja ausgeschaltet, meine Tastatur ist gerade repariert worden und es ist spät... )