Von Mitte Februar bis Mitte März vier Wochen RDL beim Beorderungstruppenteil, in der Grundausbildungskompanie, beim vertrauten Zugführer Oberleutnant. Natürlich wieder die vier Wochen, in denen es um die Wurst ging, also Schießen, Biwak (drei Tage und zwei Nächte im frostigen Wald) und Rekrutenprüfung. Als nun Fahnenjunker ebenengerecht als richtiger Ausbilder eingesetzt ("Hier ist die Vorschrift, morgen haben Sie Station 3." Abendprogramm: Lesen und Lernen. Am nächsten Morgen früh raus, Material abholen und vorbereiten, Hilfsausbilder einsammeln, Station aufbauen), und als stv. GrpFhr - damit auch zeitweise als amtierender GrpFhr, wenn der GrpFhr Feldwebel unpässlich war, was ausgerechnet im Biwak (es war ziemlich kalt, er holte sich in der ersten Nacht eine kleine Unterkühlung) geschah. Es war durchaus anstrengend, fern ab von OSH-Hörsälen und Firmen-IT, eine ein Dutzend Mann (nur Buben) große Gruppe von Rekruten durch einen Tag und eine Nacht mit Alarmposten, Feuerüberfällen usw. zu bringen, und dann (naja, fast) gefechtsmäßig wieder in die Kaserne zu führen. So etwas bringt den kleinen Reservisten weiter, vor allem all die Fehler, die man dabei macht. Bemerkenswert ist die stark unterschiedliche Wahrnehmung und Behandlung, wenn man nicht mehr Mannschafter (egal ob nun (R)OA oder nicht), sondern Unteroffizier ist: Man ist bei jeder Besprechung dabei, die Feldwebel des Zuges bieten durchgängig das "Du" an, man bekommt Führungsaufgaben übertragen, deren Ausführung aber auch erwartet wird, und die Stamm-Mannschafter, sogar die mauligen OSG, machen wirklich, was man ihnen sagt. Fein war auch, wieder polBil halten zu dürfen, zum Thema Geschichte konnte der lebenserfahrene Resi mit Berichten aus erster Hand glänzen. Unter dem Strich eine großartige, lehrreiche Zeit, angefüllt mit wertvollen Erfahrungen, jede Mühe wert.
Lieblingsszene: Bei der Rekrutenprüfung als stv. GrpFhr mit draußen, wieder eine Übernachtung im kalten Wald. Aber, wie der GrpFhr auch, nur als stiller Begleiter mit Abstand dahinter, denn die Gruppe sollte, so ein wichtiger Inhalt der Prüfung, möglichst alles selbst hinbekommen, angeleitet durch über interne Gruppendynamik bestimmte Anführer - ja, wenig überraschend waren das meistens die SaZ bzw. Anwärter für höhere Laufbahnen. Die beiden Ausbilder liefen mit, griffen aber nur ein, wenn es wirklich klemmte. Falls sich die Rekruten beim Marsch aus Gründen für einen Umweg entschieden, dann warfen sich die Ausbilder zwar Blicke zu, trabten aber still und brav hinterher, solange es der Zeitplan noch irgendwie erlaubte. Am frühen Morgen aber verkrümelt, für den Rest betreuten der GrpFhr und ein Stamm-Mannschafter, und mit dem Fahrzeug zurück in die Kaserne verlegt. Den Rekruten stand noch der Rückmarsch in die Kaserne bevor, mit diversen unterhaltsamen Stationen. In der Kaserne am Block angekommen freundliche Begrüßung durch einen diensterfahrenen Kameraden Portepee des anderen Zugs: "Na, Sie haben wohl schlapp gemacht, was?!" - "Nein, Herr Stabsfeldwebel, nur aus Zeitgründen mit dem Fahrzeug zurück. Ich muss gleich wieder raus mit den SidaF, um rechtzeitig auf Position an der Marschstrecke zu sein, ich leite und prüfe die Station Verkehrsunfall." - "... <unverständlich>" (ab)
Mit diesen RDL-Tagen sind, in Verbindung mit abgeschlossenem ROL-Modul 2 (bereits alle Module absolviert), zwei der drei Voraussetzungen für die Beförderung zum Fähnrich d. R. geschaffen. Es fehlt noch Standzeit, September/Oktober diesen Jahres sollte es so weit sein.
Nebenbei wieder mit dem Landeskommando beim Schießen gewesen, nur Silber (alte Vorschrift) diesmal. Ob und wann die BuRes-Schießen wohl auf neuSAK umgestellt werden? Bei den HSchKp soll das nun endlich kommen, was zu manch Aktivität führt, AdA usw.
Von wegen HSchKp: An einigen Veranstaltungen teilgenommen, auch dort als GrpFhr und stellenweise Ausbilder (UZwGBw) fungieren dürfen.
https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/agshp-und-waffen-ausbildung-12-02-202-hschkp-odenwald/https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/das-soldaten-1x1-basisausbildung-25-03-22-bis-26-03-22/https://heimatschutzkompanie-odenwald.de/truppenuebungsplatzaufenthalt-2022/Im Q4/22 geht es wieder vier Wochen auf RDL, ansonsten noch auf die eine oder andere DVag.