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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: Bourne89 am 18. Februar 2010, 01:02:12

Titel: Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Bourne89 am 18. Februar 2010, 01:02:12
Hallo an alle,

Ich weis nicht wie es euch geht, aber ist euch schon einmal aufgefallen, dass wirklich wenig über unsere Männer und Frauen in Auslandseinsätzen berichtet wird..immer nur das nötigste. Ich glaube, ich weiß es natürlich nicht, aber ich glaube das man sich als Soldat/in etwas allein gelassen fühlt, oder besser gesagt, dass die meisten Menschen gar nich ahnen und wissen, was die Soldaten/innen z.B. in Afgahnistan durch machen.
Es fehlt, glaube ich, am allgemeinen Interesse an dem Einsatz der Bundeswehr...nur wenige Menschen der Bevölkerung vertreten eine positive Einstellung und glauben an den Einsatz der Bundeswehr.

Nur ein Beispiel... in der Familie meiner Freundin kommt oft das Thema Bundeswehr(und Einsätze) zustande..da ich in einem Monat eingezogen werde...und bei diesem Thema stehe ich absolut auf verlorenem Posten...mir gehen solche Aussagen von meinem Schwieger Vater wie:"Jeder der da unten stirbt ist selber schuld, der macht das nur wegen Geld" tierisch gegen den strich. Oder Aussagen wie:"Alle die sich beim Bund verpflichten sind Ziviele Versager" ... diese engstirnigkeit. Und nicht nur mein Schwieger Vater..auch viele andere.. Ich denke ihr kennt das auch?
Ich finde es sollte mehr Aufklärung z.B. in den Medien geben...was einige Soldaten/innen leisten, oder die vielseitigkeit der Bundeswehr viel mehr beleuchtet werden, damit einige endlich verstehen das die BW ein interessanter Arbeitgeber ist(wo nicht nur Kaffe getrunken wird)!!
Wie seht ihr das?
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: marber am 18. Februar 2010, 01:24:19
Wer heute zur Bundeswehr geht und denkt, dass hinter einem die ganze Nation steht und man voller Respekt empfangen wird, der liegt einfach falsch. Natürlich gibt es immer noch Mitbürger die hinter "ihren Soldaten" stehen und dankbar für jeden einzelnen sind, das sind leider die wenigsten.
Ich darf mir immer wieder angehören "ey, du hast doch Abitur, wieso willst du denn zur Bundeswehr und gehst nicht studieren? Da sind doch nur Assis!"
Vergleichbar mit "Ich möchte gerne meinem Land dienen und Menschen helfen" [...] "Ey, du bist ja voll der Nazi"

Auch wenn ich die Amis zum größten Teil für nicht mehr ganz dicht halte, diese Leute dort zeigen eine Zugehörigkeit zu ihren Soldaten, da gibt es keinerlei Vergleiche. Es wäre echt schön zu sehen, wenn die Regierung einen kleinen Einfluss auf unsere Medien hätte. Nicht nur, damit die momentane Volksverdummung gestoppt wird, auch um die Leute aufzuklären bzw. eine grundlegende Basis für eine Diskussion zu schaffen. Ich bekomme einfach Brechreiz, wenn Menschen wie Anne Will eine "Talkrunde" einläuten, die einzig und alleine daraus besteht, irgendeinen Mist zu verzapfen.

Wie auch immer... Dieses Thema ist, so wie viele andere auch, leider endlos fortzuführen. So lange jeder einzelne Soldat auf sich Stolz sein kann, ist es doch in Ordnung.


Gruß
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: BulleMölders am 18. Februar 2010, 07:25:35
Ich glaube mal, dass sich in den letzten 60 Jahren da in der Bevölkerung nicht wirklich viel verändert hat.
Zu meiner Zeit Ende der 80er Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts konnte man auch schon diesen Eindruck bekommen.
Da wurden Stützpunkte von "Friedensaktivisten" und "Kriegsgegner" blockiert, damit wir nicht auf unser Schiff kamen und zu unserem Einsatz auslaufen konnten.
Wenn man dann versucht hat mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen, dass es vielen gar nicht um die Sache ging, sonder nur darum Krawall zu machen.

Wahrscheinlich hat man das was Bourne89 da anspricht zu der Zeit nicht so wahrgenommen, da die Berichterstattung in den Medien zu dem Zeitpunkt noch anders war.
Eine Berichterstattung über Positive Dinge, sei es nun die Bundeswehr betreffend oder auch andere Bereiche, bringt natürlich lange nicht soviel Leser und Zuschauer wie negative Berichterstattung. Auch kann ich mit Talkrunden in dem über Positive Dinge gesprochen wird, keinen Hund vor dem offen hervor locken. Es muss Negativ sein und am besten Fetzen sich zwei Gesprächspartner dann noch Live in der Sendung. Das bringt Schlagzeilen und Einschaltquoten.

Positive Berichterstattung, wie z. B. dem Einsatz der Bundeswehr während der Oderflut oder der Hilfeleistung der Marine nach dem Tsunami, wird zwar kurzzeitig zur Kenntnis genommen, verschwindet aber recht schnell durch die nächste negative Berichterstattung aus dem Gedächtnis.

Fazit, es hat sich in meinen Augen eigentlich nicht wirklich was geändert. Außer, dass die Medien heute näher am geschehen sind.

Das Bourne89 das ein wenig anders empfindet, mag daran liegen, dass er durch seine baldige Einberufung das erste mal so richtig mit dem Thema konfrontiert sieht und sich vorher nicht wirklich Gedanken über solche Dinge gemacht hat.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 18. Februar 2010, 08:38:09
Das Deutsche Volk scheisst auf seine Armee. Das ist nun mal so. Trotzdem hat der Soldat dem Volk und der Republik zu dienen. Schließlich hat der Soldat einen Eid geleistet, das Volk umgekehrt übrigens nicht. Also alles im grünen Bereich, oder?

Der Dienst eines Soldaten in Deutschland, wo er von "Friedensfreunden" angegiftet wird, ist vergleichbar mit dem Dienst eines Zivildienstleistenden in der Geronto-Psychiatrischen geschlossenen Abteilung eines Seniorenstifts, wo er evtl von geistig verwirrten Dementen beschimpft oder angegriffen wird und sie trotzdem ordentlich pflegen muss. Er weiß ja, dass sie es nicht besser wissen.

Soldaten sind keine Schauspieler. Sie brauchen nicht den Applaus des Publikums. Sie machen einfach ihren Job, weil sie wissen dass es das richtige ist, was sie tun.  :)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 18. Februar 2010, 09:14:19
@ bulle und schlammtreiber:

Im Ergebnis stimme ich Ihnen vollkommen zu, viele längerdienende Soldaten tun ihren Dienst, ohne viel Aufhebens darum zu machen und ohne permanent darauf zu schielen, was denn die Bevölkerung so (veröffentlicht) denkt. Da liegen wir so ziemlich auf einer Ebene mit den Polizeibeamten, um die auch nicht viel Aufsehen gemacht wird - und die auch nicht überall als "Freund und Helfer" wahrgenommen wird. Man denke nur an die "Polizeiskandale", über die in unregelmäßigen Abständen ebenso berichtet wird. Und auch für diesen - im übrigen nicht üppig entlohnten - Beruf finden sich immer wieder ausreichend Bewerber.

Einen Unterschied gibt es jedoch, den Sie beide aus eigener Erfahrung eigentlich kennen sollten: Zu Zeiten des Kalten Krieges gab es einen gesellschaftlich in unserem Land niemals ernsthaft infrage gestellten Konsens, dass die Bundeswehr notwendig wäre. Trotz Friedensbewegung und zahlreichen Protestaktionen (über die zwar in den Medien berichtet wurde), war die Reaktion in der Bevölkerung eher so, dass diese Leute mit Masse als exotische Spinner bezeichnet wurden. Und ein Grund hierfür lag auf der Hand: Die tatsächliche Bedrohung durch die Staaten des Warschauer Paktes, das Heerlager entlang der Ostgrenze der Bundesrepublik, die vielen ausländischen Soldaten hier und die jährlichen Großübungen. Mit anderen Worten: Die Bundeswehr wurde als notwendig angesehen, um diese latente Bedrohung einzugrenzen, und so waren auch Wehrpflicht und Verpflichtung vollkommen normal.

Dies änderte sich entscheidend mit der deutschen Wiedervereinigung und der Erweiterung der NATO nach Osten - und spätestens, seitdem Russland weder expansionistische Tendenzen hat, noch militärisch in der Lage wäre, Großoperationen auszuführen, wie zu Sowjetzeiten. Hiermit geriet die Bundeswehr bei vielen Menschen in eine Art Legitimationskrise. Und der Versuch der Politik, durch die Einbindung der Bw in die Einsätze, diese Legitimationskrise zu beseitigen, half trotz aller berechtigten Hinweise auf internationale Verpflichtungen, Durchsetzung deutscher Interessen wo auch immer in der Welt, nicht wirklich. Denn die Masse unserer Bevölkerung teilt diese Interessen nicht und auch die deutschen Interessen sind ihr gelinde gesagt vollkommen egal. Und da sind dann Äußerungen, die sich unser TE anhören muss, eben auch nicht weit entfernt.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 18. Februar 2010, 10:33:24
Zitat von: marber am 18. Februar 2010, 01:24:19
...Es wäre echt schön zu sehen, wenn die Regierung einen kleinen Einfluss auf unsere Medien hätte. Nicht nur, damit die momentane Volksverdummung gestoppt wird, auch um die Leute aufzuklären bzw. eine grundlegende Basis für eine Diskussion zu schaffen.

Ergänzend zu den anderen Beiträgen muss ich doch eben noch loswerden, dass genau dies überhaupt nicht gut wäre! Wenn die Regierung tatsächlich Einfluss auf die Medien hätte, dann gäbe es im Endeffekt wahrscheinlich gar keine Diskussion mehr.
Was Du meinst ist eine bessere Öffentlichkeitsarbeit der Regierung wenn es z.B. um den Sinn unseres Engagements im Ausland geht, welches das Leben von Kameraden kostet und einen großen Einsatz finanzieller Mittel (unserer Steuergelder) erfordert.
Ich bin immer wieder peinlich davon berührt, wie wenig sich die Parlamentarierer, die die Armee in den Einsatz schicken, öffentlich hinter ihre/unsere Bundeswehr stellen. So lange sich das nicht ändert, wird man kaum mit größerer Anteilnahme in der Bevölkerung rechnen können.
Zurzeit ist wohl nicht mehr als *freundliches Desinteresse" (Bundespräsident H. Köhler) zu erwarten.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: AriFuSchr am 18. Februar 2010, 11:02:13
und man kann froh sein,

ZitatZurzeit ist wohl nicht mehr als *freundliches Desinteresse" (Bundespräsident H. Köhler) zu erwarten.

wenn das Desinteresse freundlich bleibt
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Schnitzeljäger am 18. Februar 2010, 11:07:57
Ich hab einfach das Gefühl das geht wieder so lange bis es "knallt". Dann ist das Gejammer wieder groß und dann wird man froh sein, dass man die BW doch hat. Wie bereits schonmal erwähnt frage ich mich manchmal wirklich was passiert wäre wenn wir 9/11 gehabt hätten und nicht die Amerikaner. Wäre ein sehr traurig Umstand aber dann würde die BW glaube ich auch wieder wo anders stehen.
Falls nicht würde ich mich echt fragen was mit der Deutschen Bevölkerung eigentlich los ist.  ???
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 18. Februar 2010, 16:25:13
Nun, lieber Schnitzeljäger, mal angenommen, was passiert wäre bei einem vergleichbaren Ereignis hier bei uns in Deutschland:

Es hätte mediale und tatsächliche Heldenfeiern für Polizeibeamte, Feuerwehrleute, Rettungsdienstangehörige, Notärzte, Notfallseelsorger etc. gegeben.

Hört sich jetzt ziemlich drastisch an, wäre aber whl so. Und wenn Sie fragen, was mit der Bundeswehr loswäre? Erst in diesen Tagen hat unser Bundesinneminister klar und deutlich gesagt, dass er das Thema "Einsatz der Bw im Innern" nicht weiterverfolgen werde, da er keine Mehrheiten für die hierfür erforderliche Änderung des GG sehe. Und damit sind wir beim Punkt: Die Bundeswehr hätte keine einzige polizeiliche Aufgabe übernehmen können, weil es verboten ist. Sie hätte einzig und allein für die subsidiäre Hilfe im Rahmen des Katastrophenschutzes oder bei besonders schweren Unglücksfällen eingesetzt werden können. Also z.B. für den Verletztentrasport mit Hubschraubern, den Aufbau und Betrieb von Sanitätszelten, evtl. auch von Rettungszentren etc. (soweit überhaupt verfügbar) sorgen können.

Aber einen Bewusstseinswandel hätte es weder merkbar, noch nachhaltig gegeben, wir können dies gut am Fall des Zugunglückes mit dem ICE bei CELLE vor einigen Jahren nachverfolgen. Da wurde die Bw auch mit eingesetzt, aber blieb der Masse der Bevölkerung verborgen (im Wesentlichen waren die Hubschrauber immer mal wieder zu sehen. Die medialen und sonstigen "Helden" waren andere (s.o.=
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Schnitzeljäger am 18. Februar 2010, 18:30:47
Zitat von: miguhamburg1 am 18. Februar 2010, 16:25:13
Nun, lieber Schnitzeljäger, mal angenommen, was passiert wäre bei einem vergleichbaren Ereignis hier bei uns in Deutschland:

Es hätte mediale und tatsächliche Heldenfeiern für Polizeibeamte, Feuerwehrleute, Rettungsdienstangehörige, Notärzte, Notfallseelsorger etc. gegeben.

Hört sich jetzt ziemlich drastisch an, wäre aber whl so. Und wenn Sie fragen, was mit der Bundeswehr loswäre? Erst in diesen Tagen hat unser Bundesinneminister klar und deutlich gesagt, dass er das Thema "Einsatz der Bw im Innern" nicht weiterverfolgen werde, da er keine Mehrheiten für die hierfür erforderliche Änderung des GG sehe. Und damit sind wir beim Punkt: Die Bundeswehr hätte keine einzige polizeiliche Aufgabe übernehmen können, weil es verboten ist. Sie hätte einzig und allein für die subsidiäre Hilfe im Rahmen des Katastrophenschutzes oder bei besonders schweren Unglücksfällen eingesetzt werden können. Also z.B. für den Verletztentrasport mit Hubschraubern, den Aufbau und Betrieb von Sanitätszelten, evtl. auch von Rettungszentren etc. (soweit überhaupt verfügbar) sorgen können.

Aber einen Bewusstseinswandel hätte es weder merkbar, noch nachhaltig gegeben, wir können dies gut am Fall des Zugunglückes mit dem ICE bei CELLE vor einigen Jahren nachverfolgen. Da wurde die Bw auch mit eingesetzt, aber blieb der Masse der Bevölkerung verborgen (im Wesentlichen waren die Hubschrauber immer mal wieder zu sehen. Die medialen und sonstigen "Helden" waren andere (s.o.=

Du hast mich falsch verstanden. Ich meinte damit ob die deutsche Bevölkerung einen ähnlichen militärischen Einsatz gegen Afghanistan gefordert hätten wie es die USA dann getan hat. Nach dem Motto: Wir wehren uns wenn man uns angreift.
Aber ich vermute so wie ich unsere Gesellschaft kenne wären die 2000 Toten der Mehrheit scheiss egal...

Den Inlandseinsatz finde ich ehrlich gesagt unnötig, die Polizei ist doch mit allem ausgerüstet was nötig ist und bei Katastrophen wird doch eh mitgeholfen durch die BW. Da frage ich was sie denn dann noch von der BW brauchen? Leopard2? Kampfhubschrauber? Die hat die Polizei nicht. Wofür braucht man denn solch schweres Gerät? Da fällt mir spontan die einschüchterung von Massen bei Protesten ein.
Ich sag nur: Heiligendamm die Tornado-Flüge... klar haben wir nur gebraucht um Fotos zu machen, deswegen auch Tiefflüge...

Keine Kritik an den Leuten die da dabei waren, die haben ihren Befehl befolgt aber irgendjemand weiter oben hat den gegeben und ich frage ernsthaft nach einem plausiblen Grund...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Terek am 19. Februar 2010, 01:49:08
Zitat von: Schnitzeljäger am 18. Februar 2010, 18:30:47
Den Inlandseinsatz finde ich ehrlich gesagt unnötig, die Polizei ist doch mit allem ausgerüstet was nötig ist und bei Katastrophen wird doch eh mitgeholfen durch die BW. Da frage ich was sie denn dann noch von der BW brauchen? Leopard2? Kampfhubschrauber? Die hat die Polizei nicht.

Ich denke das sollte man differenziert sehen. Die Polizei braucht sicher keine Panzer und Kampfhubschrauber. Außerdem sollte die Bundeswehr wohl kaum als Lückenbüßer herhalten weil die Polizei nicht (mehr) genügend Kräfte vorhalten darf (Finanzierung).

Es gibt aber zur Zeit durchaus Fähigkeitslücken, insbesondere im Bereich der Terrorabwehr. Beispielsweise ist die Polizei für die Terrorabwehr auf See zuständig, besitzt aber nicht die ensprechende Ausrüstung und Ausbildung um dort auf mögliche Gefahren reagieren zu können. Würde beispielsweise ein Gastanker gekapert und es drohte, das damit in Deutschen Gewässern ein Terroranschlag ausgeführt wird, so hätte die Polizei so gut wie keine Möglichkeit dies abzuwenden. Entsprechende Ausrüstung und Bewaffnung besitzt nur die Bundeswehr, die aber im Inland nicht tätig werden darf...
Eine Möglichkeit wäre die Polizei entsprechend auszurüsten oder eben der Bundeswehr zu erlauben im Inland tätig zu werden. Ersteres ist politsch nicht gewollt und wird auch aus Kostengründen kaum erwogen werden, die zweite Möglichkeit ist politisch, wie wir wissen, ebenfalls extrem umstritten...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 19. Februar 2010, 09:13:28
@ Schnitzeljäger,

Ich finde Ihre letzte Bemerkung "... ber ich vermute so wie ich unsere Gesellschaft kenne wären die 2000 Toten der Mehrheit scheiss egal..." wenig differenziert und im Kern falsch.

Denn wer die "Betroffenheits-Aktionen" sehr vieler Deutschen, bei Amokläufen an Schulen, beim Freitod eines "Helden" (Robert Enke,...), Naturkatastrophen (Tsunami, Haiti) wahrnimmt, der weiß, dass die Mehrheit der deutschen Gesellschaft eine große Fähigkeit zum kollektiven Mitgefühl bis hin zum schlechten Gewissen hat - und dass sich das dann auch regelmäßig in hohen Spendensummen nierderschlägt. Allerdings: Nur an Stammtischen wird nach z.B. Amokläufen danach gerufen, dass es schärfere Gesetze und mehr Polizeipräsenz geben müsse. Und die Deutschen sind ganz sicher nach zwei angezettelten Weltkriegen sehr viel vorsichtiger geworden, ob militärische Aktionen überhaupt zielführend sind. Und genauso vorsichtig, ob deutsche Soldaten wirklich etwas in anderen Ländern verloren haben, wenn dies nicht unmittelbar der Verteidigung Deutschlands oder eines der NATO-Mitgliedstaaten dient...



Die US-amerikanische Mentalität ist da wesentlich anders, wie wir wissen. Ob dies besser oder schlechter ist als unsere, kann man sicher nicht auf dieser oberflächlichen Basis beurteilen. Sie ist einfach anders und geprägt vom kollektiv vorhandenen Bewusstsein, dass man die einzig verbliebene Supermacht ist und ein hohes Sendungsbewusstsein für die Durchsetzung des (eigenen) Rechts- und Demokratieverständnisses hat. Also m.a.W: derartige militärische Operationen eine massive Unterstützung durch die Masse der Bevölkerung hat.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 19. Februar 2010, 09:18:57
Zitat von: miguhamburg1 am 19. Februar 2010, 09:13:28
Und die Deutschen sind ganz sicher nach zwei angezettelten Weltkriegen sehr viel vorsichtiger geworden, ob militärische Aktionen überhaupt zielführend sind.

Also den Ersten Weltkrieg würde ich dem Kaiserreich jetzt nicht allein in die Schuhe schieben wollen, aber eigentlich geht es mir um folgendes: es sind nicht "begonnene" oder "verschuldete" Kriege, die meist eine grundsätzlich antimilitärische Haltung in einer Bevölkerung hervorrufen - vielmehr sind es die verlorenen Kriege  ;)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 19. Februar 2010, 09:48:17
Zitat von: schlammtreiber am 19. Februar 2010, 09:18:57
Also den Ersten Weltkrieg würde ich dem Kaiserreich jetzt nicht allein in die Schuhe schieben wollen, aber eigentlich geht es mir um folgendes: es sind nicht "begonnene" oder "verschuldete" Kriege, die meist eine grundsätzlich antimilitärische Haltung in einer Bevölkerung hervorrufen - vielmehr sind es die verlorenen Kriege  ;)
Was den Ersten Weltkrieg angeht sehe ich das auch so: Deutschlands bzw. des Kaisers prinzipienfeste Bündnistreue gegenüber der KuK-Monarchie, anstatt die durchaus noch mögliche diplomatische Lösung anzustreben...
Nun ja, später wollte Österreich zwar selbst nicht mehr, aber da schalteten OHL und die Entente auf stur*.
Der WK I ist sicher nicht der Grund für das Desinteresse an der Bundeswehr.  

* 10 Sek. versimpelte Kurzexkursion zum WK I; ich bitte um Verzeihung  ;).
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 19. Februar 2010, 10:15:06
@ Schlammtreiber und StOPf:

Historisch gesehen liegen sie beide richtig: Verursacht hat es der österreichische Kaiser, allerdings deuten die vorliegenden Dokumente daraufhin, dass er sich vorab durchaus mit seinem deutschen Verbündeten aufs Engste abgestimmt hatte und somit sicher war, dass Wilhelm II sofort auf den "anfahrenden Zug" aufspringen würde, was dann auch geschah. Die gewissermaßen gleichzeitige Feuereröffnung der Österreicher und der Deutschen führt eben dazu, dass die Deutschen mit diesem Krieg derart in Verbindung gebracht werden, wie ich es schrieb. Insofern ist es sicher unter Historikern im Kern nicht umstritten, dass Deutschland zumindest am Zustandekommen des I. WK ganz wesentlich beteiligt war!

Falsch ist allerdings Ihr Bezug, dass der I. WK nicht Schuld am Desinteresse gegenüber der Bw wäre. Diesen habe ich so überhaupt nicht hergestellt, sondern dies vielmehr in den Zusammenhang mit Schnitzeljägers Bemerkungen gestellt, dass möglicherweise die Deutschen bei einem eigenen "9/11" dieselben politischen Schlüsse gezogen hätten, wie die Amerikaner. Meine diesbezügliche Skepsis habe ich mit den in unserer Bevölkerung nachwirkenden begonnenen und VERLORENEN Kriegen des letzten Jahrhunderts begründet!  :)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 19. Februar 2010, 10:28:54
Zitat von: miguhamburg1 am 19. Februar 2010, 10:15:06
Insofern ist es sicher unter Historikern im Kern nicht umstritten, dass Deutschland zumindest am Zustandekommen des I. WK ganz wesentlich beteiligt war!

Wir erkennen den Unterschied zwischen "wesentlich beteiligt" (das gilt genau so für Russland, Frankreich, etc) und "angezettelt"?

ZitatFalsch ist allerdings Ihr Bezug, dass der I. WK nicht Schuld am Desinteresse gegenüber der Bw wäre.

Wo habe ich das gesagt?
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: hanni am 19. Februar 2010, 11:22:10
Dass das Ansehen der Bundeswehr nicht nur in den Medien am Boden ist sondern auch von Freunden, Bekannten und Verwandten nicht sehr gefördert wird, merkt man schon sehr deutlich. Ich glaube aber dass dafür einfach auch die Berichte verantwortlich sind, die zeigen, was Soldaten in ihrer "Freizeit" teilweise veranstalten ... der einfache Medienbürger lässt sich davon beeindrucken, macht die Schublade auf, steckt die Bundeswehr rein und macht die Schublade wieder zu ...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 19. Februar 2010, 11:47:08
...und dennoch genißt die deutsche Bevölkerung insgesamt ein sehr hohes Vertrauen in die Bundeswehr (wahrscheinlich sogar, WEIL darüber berichtet wird, wenn es Misstände gibt und dass diese intensiv aufgeklärt und rechtsstaatlich sanktioniert werden).

@ Schlammtreiber: Sie hatten diesen Bezug auch nicht hergestellt, sondern unser Herrendiener....  :)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 19. Februar 2010, 12:44:37
Zitat von: hanni am 19. Februar 2010, 11:22:10
...der einfache Medienbürger lässt sich davon beeindrucken, macht die Schublade auf, steckt die Bundeswehr rein und macht die Schublade wieder zu ...
Vorurteile, Vorverurteilungen und die passenden Schubladen sind heute weit verbreitet.

@ miguhamburg1
Ich wollte im Anschluss an schlammis Bemerkung nur deutlich machen, dass der Erste Weltkrieg nicht so eindeutig in dieses Schema "begonnene und verlorene Kriege" passt. Grundsätzlich besteht aber Einigkeit über die Rolle, die geschichtliche Ereignisse auch beim Blick der Bevölkerung auf unsere Armee spielen.   
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ELcalibra am 19. Februar 2010, 15:15:34
es gibt einen sehr interessanten Zitat

"Gott und den Soldaten ehrt man in den Zeiten der Not, und zwar nur dann.
Doch ist die Not vorüber und die Zeiten gewandelt, wird Gott halb vergessen
und der Soldat schlecht behandelt"CC
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Tux010101 am 21. Februar 2010, 17:25:03
Hallo miteinander,

seit mehreren Monaten lese ich in diesem Forum mit und nachdem mich das Thema des Threads gerade auch ein wenig betrifft, sag ich jetzt auch mal was.

@Bourne89:

ZitatIch weis nicht wie es euch geht, aber ist euch schon einmal aufgefallen, dass wirklich wenig über unsere Männer und Frauen in Auslandseinsätzen berichtet wird..immer nur das nötigste.

Ich finde, dass es weniger auf die Quantität, sondern eher auf die Qualität der Berichterstattung ankommt. Außerdem hängt diese Annahme stark davon ab, wo sich jemand informiert. In Bezug auf Privatfernsehen stimme ich deiner Aussage zu (dazu später mehr). Was ich so in den Printmedien – und damit meine ich jetzt nicht die Bild – über die Bundeswehr lese, sollte zwar vom Inhalt her zu jeder Zeit kritisch beäugt werden, hat aber meiner Meinung nach ein gesundes ,,Berichterstattung über die BW"/"Berichterstattung über alles andere"-Verhältnis.

ZitatEs fehlt, glaube ich, am allgemeinen Interesse an dem Einsatz der Bundeswehr...

Interesse am Einsatz gibt es nach meiner Erfahrung durchaus, um genau zu sein, gibt es Interesse an dem Einsatz, nämlich den in Afghanistan.

Das Interesse daran beschränkt sich häufig darauf, dass man dagegen ist – zwar nicht auf radikale Weise dagegen, aber man ist dagegen und zwar entweder weil es einfach hip und trendy ist, die BW, ihre Angehörigen und all ihre Aktivitäten uncool zu finden oder weil man dieses ,,Dagegen-Sein" mit einer, wie ich finde, durchaus legitimen Frage begründet: ,,Wem bringt unsere Präsenz dort eigentlich einen Vorteil?" .

Sobald ich in meinem Bekanntenkreis andere Einsätze als den in Afghanistan anspreche, erstarren meine Gesprächspartner innerhalb von Millisekunden im, wie ich ihn nenne, ,,Homer-Simpson-Gesichtsausdruck" (das ist der, wenn für Homer ein Sachverhalt zu komplex wird).
Nach dem Motto: ,,Was? Wir sind immer noch im Kosovo?"

Es mangelt nicht ,,am allgemeinen Interesse an dem Einsatz der Bundeswehr", sondern im Allgemeinen am Interesse an der Bundeswehr überhaupt, nicht nur an den Einsätzen. Die Leute haben einfach nicht den blassesten Schimmer vom Bund.
Eine Anekdote:
Vor einigen Monaten war ich abends unterwegs und bin mit einer netten Lady ins Gespräch gekommen. Sie fragt mich, was ich mache. Ich sag, dass wenn ich alle Tests bestehe in der Flugsicherung arbeiten werde. Sie fragt wo. Ich sag beim Bund. Plötzlich erstarrte ihr Gesicht im besagten Homer-Simpson-Gesichtsausdruck. Nach etwa 8 Sekunden stellte sie mir eine Frage, die mich ernsthaft an der Zurechnungsfähigkeit unserer Akademiker (sie macht gerade ihren Master) zweifeln ließ: ,,Hä? Wozu braucht der Bund denn eine Flugsicherung?".  In meiner Erklärung kam das Wörtchen ,,Luftwaffe" vor. Ihr Gesichtsausdruck wirkte schlagartig etwas erschrocken. Dieses Wort hatte sie möglicherweise zuletzt im Geschichtsunterricht der 9. Klasse gehört und stand wohl bei ihr auf einer ,,Liste der mit Vorsicht zu verwendenden Wörter", die wohl jeder Deutsche mit sich herumträgt. Aufgrund ihrer darauf folgenden Aussage beschloss ich entnervt, einen Tequila zu mir zu nehmen und mich den Rest des Abends von ihr fernzuhalten: ,,Achso. Ich dachte beim Bund muss man nur im Dreck robben und stramm stehen." – Natürlich. Tag für Tag robben 250000 Mann todesmutig den halben Tag lang im Dreck durch die Bundesrepublik, damit sie den Rest des Tages stramm stehend über die Kunst des ,,Durch den Dreck Robbens" reflektieren können. Was sonst?!

Zitat"Alle die sich beim Bund verpflichten sind Ziviele Versager" ... diese engstirnigkeit.

Den Satz kenn ich; würde man das ,,alle" streichen und durch ,,viele" ersetzen, würde ich der Aussage allerdings zustimmen. Um auf ,,diese Engstirnigkeit" einzugehen, möchte ich anmerken, dass sich in der Zivilbevölkerung so gut wie niemand darüber Gedanken macht, was mit diesen Zivilversagern eigentlich nach Ihrer Dienstzeit geschieht. Mir liegen zwar keine Statistiken vor und ich habe auch, abgesehen von meinen GWD-Erfahrungen, keinerlei Grundlage meine Annahme zu untermauern, aber ich stelle mal diese Behauptung in den Raum:

Die BW verwandelt viele, aber nicht alle ,,Zivilversager" in ,,Zivilgewinner". Aus minderbemittelten Knalltüten werden reife, pflichtbewusste Menschen. Junge Menschen, die in ihrem Leben keine Struktur hatten, lernen, dass ein gewisses Maß an Disziplin nützlich sein kann.

ZitatIch finde es sollte mehr Aufklärung z.B. in den Medien geben...

Aufklärung ist super, nur wie und in welcher Form? Ich fühle mich dazu nicht im Stande, darauf eine vernünftige Antwort zu geben. Auf jeden Fall nicht im Privatfernsehen! Warum?

Ich habe gerne bei allem, was ich tue, ein ,,Grundrauschen" im Hintergrund, d.h. im Bus lausche ich meinem Mp3-Player, im Auto höre ich Radio und zu Hause lasse ich den Fernseher laufen. Ich schaue weder über Sat, noch über Kabel oder IPTV fern, sondern ganz Old-School mit der Hausantenne. Mein Wohnort scheint wohl ungünstig gelegen zu sein, auf jeden Fall empfange ich seit Einführung von DVB-T mit einer Ausnahme nur öffentlich-rechtliche Inhalte.

Das hat den Vorteil, dass ich vom groß angelegten Feldexperiment der RTL Group zum Thema ,,Wie kann man ein Hirn aus der Ferne schrumpfen lassen?", verschont bleibe; allerdings bleibe ich beim Zappen auch mal auf N24 hängen, mach dann irgendwas anderes und komme dann fatalerweise hier und da in den ,,Genuss" eine ,,Reportage" über die Bundeswehr ansehen zu dürfen – und da wundert sich noch irgendjemand, dass so manch Zivilist die BW nicht ernst nimmt?! Alleine schon diese ,,Zeichentrick-Pfadfinder-Musik", die das intelligenzvernichtende Geschwätz der Off-Stimme begleitet! Meine Fresse! Leider bietet der deutsche Sprachgebrauch kein passendes Verb für meine Reaktion auf diese ,,Reportagen". Die Briten würden es mit ,,to cringe" umschreiben.

Zitatdamit einige endlich verstehen das die BW ein interessanter Arbeitgeber ist(wo nicht nur Kaffe getrunken wird)!!

Wie in jedem Großunternehmen mit über 250000 ,,Mitarbeitern" gibt es auch beim Bund die eine oder andere Position, bei der man ab und zu nicht ausgelastet ist.

@Marber:

ZitatNatürlich gibt es immer noch Mitbürger die hinter "ihren Soldaten" stehen und dankbar für jeden einzelnen sind, das sind leider die wenigsten.

Nach meinen Erfahrungen sind das die älteren Jahrgänge, die am Bahnhof bevorzugt Menschen in Uniform jeglicher Art nach dem Weg zum Gleis XY fragen.

ZitatIch darf mir immer wieder angehören "ey, du hast doch Abitur, wieso willst du denn zur Bundeswehr und gehst nicht studieren? Da sind doch nur Assis!"

Auch diesen Satz kenne ich :)

ZitatEs wäre echt schön zu sehen, wenn die Regierung einen kleinen Einfluss auf unsere Medien hätte. Nicht nur, damit die momentane Volksverdummung gestoppt wird, auch um die Leute aufzuklären bzw. eine grundlegende Basis für eine Diskussion zu schaffen.

Falscher Ansatz. Es gibt bereits genug Einfluss auf die Medien. Jedes Bundesland hat eine Institution namens ,,Landesmedienanstalt".

Würden die ihren Job richtig machen, wäre uns einiges erspart geblieben, etwa 9live oder die Tatsache, dass ich aus dem Stegreif weiß, dass der Alten aus dem Fernsehen von Briefgold 473 Euro überwiesen wurden und sie überrascht war wie schnell das ging... ach wäre das schön gewesen. *träum*

@BulleMölders:

ZitatEine Berichterstattung über Positive Dinge, sei es nun die Bundeswehr betreffend oder auch andere Bereiche, bringt natürlich lange nicht soviel Leser und Zuschauer wie negative Berichterstattung.

So ist es.

ZitatPositive Berichterstattung, wie z. B. dem Einsatz der Bundeswehr während der Oderflut oder der Hilfeleistung der Marine nach dem Tsunami, wird zwar kurzzeitig zur Kenntnis genommen

Und ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass es ohne Katastrophe im Hintergrund überhaupt keine BW-freundliche Berichterstattung gegeben hätte.

@Schlammtreiber:

ZitatDas Deutsche Volk scheisst auf seine Armee. Das ist nun mal so.

Für meinen Geschmack zu radikal ausgedrückt, aber sachlich richtig.

ZitatDer Dienst eines Soldaten in Deutschland, wo er von "Friedensfreunden" angegiftet wird, ist vergleichbar mit dem Dienst eines Zivildienstleistenden in der Geronto-Psychiatrischen geschlossenen Abteilung eines Seniorenstifts, wo er evtl von geistig verwirrten Dementen beschimpft oder angegriffen wird und sie trotzdem ordentlich pflegen muss. Er weiß ja, dass sie es nicht besser wissen.

Das Beispiel ist mir zwar auch zu radikal, aber vor allem mit dem letzten Satz kann ich mich identifizieren.

@Miguhamburg1:

ZitatHiermit geriet die Bundeswehr bei vielen Menschen in eine Art Legitimationskrise.

Und zwar, weil viele Menschen nicht wissen, was die BW unserer Gesellschaft eigentlich bringt.

@StOPfr:

ZitatIch bin immer wieder peinlich davon berührt, wie wenig sich die Parlamentarierer, die die Armee in den Einsatz schicken, öffentlich hinter ihre/unsere Bundeswehr stellen. So lange sich das nicht ändert, wird man kaum mit größerer Anteilnahme in der Bevölkerung rechnen können.

Ich bin zwar ein großer Fan unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, jedoch halte ich unsere Parlamentarier –  unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung – für unfähig oder inkompetent oder beides. Ausnahmen bestätigen die Regel und verschwinden ganz schnell im EU-Parlament, da man dort mehr Geld verdient, bessere Connections macht und seine Fremdsprachenkenntnisse vertiefen kann.

@Schnitzeljäger:
Zitat
Ich hab einfach das Gefühl das geht wieder so lange bis es "knallt". Dann ist das Gejammer wieder groß und dann wird man froh sein, dass man die BW doch hat.

Ich glaube, dass das nur dann der Fall ist, wenn eine reguläre Armee bei uns anklopft und sagt ,,Hey, Bayern gehört jetzt uns!". Ok, schlechtes Beispiel, sagen wir Berlin :)

Nach Anschlägen oder ähnlichem wird alles Mögliche eintreten, aber garantiert keine Meinungsänderung zugunsten der BW. *Ironie an*Wahrscheinlich wird man die Schuld an einem etwaigen Anschlag, sofern nicht gerade ein Killerspiel oder ein U-Bahn-Schläger mit orientalischen Wurzeln des Weges kommt, der BW anlasten. Schließlich entscheidet ja nicht etwa das Parlament, sondern die BW selbst, wo sie campen geht.*Ironie aus*

nochmal @Miguhamburg1:
Zitat
Die US-amerikanische Mentalität ist da wesentlich anders, wie wir wissen.

Yeehaa! Das ist sie wirklich. Die Amerikaner, die ich bisher kennengelernt habe, waren allesamt und trotz des Yeehaa-Faktors sehr sehr nette Individuen.

Amerikaner verblöden nur im Kollektiv und in Sendereichweite von Fox News. Das ist so ähnlich wie mit Seven of Nine aus Star Trek Voyager.

@Hanni:

ZitatDass das Ansehen der Bundeswehr nicht nur in den Medien am Boden ist sondern auch von Freunden, Bekannten und Verwandten nicht sehr gefördert wird, merkt man schon sehr deutlich. Ich glaube aber dass dafür einfach auch die Berichte verantwortlich sind, die zeigen, was Soldaten in ihrer ,,Freizeit" teilweise veranstalten ... der einfache Medienbürger lässt sich davon beeindrucken, macht die Schublade auf, steckt die Bundeswehr rein und macht die Schublade wieder zu ..

Du bringst es auf den Punkt. Jeder BW-Angehörige ist ein Meinungsmultiplikator. Baut einer in Uniform scheiße, sind alle in Uniform scheiße. Redet ein GWDLer im ICE wenig geistreichen Dreck, denkt das ganze Abteil, dass die ganze BW so ist.

Leider gibt es auch Gründe für das Imageproblem der BW, die nicht in ihrem Einflussbereich liegen. Das ist mir im ZNwG aufgefallen. Ein sehr kleiner Teil von denen, die sich beim Bund bewerben, sind ,,laut" und ich sag mal ,,extrem männlich" und das wahrscheinlich nicht nur im ZNwG, sondern überall dort, wo sie etwas Aufmerksamkeit erhaschen können.
Damit meine ich, dass sie überall herumerzählen, dass sie ,,zum KSK", ,,zu den Fallschirmjägern" oder ,,zu den Hardcore-Scharfschützen from Hell" gehen.

Wenn ich mir als Zivilist solche Leute anhören müsste, würde ich wahrscheinlich über die BW dasselbe denken, wie wenn ich eine BW-,,Reportage" auf N24 gesehen hätte.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Schnitzeljäger am 21. Februar 2010, 18:39:15
Gott was ein post! Da war wohl echt Druck vorhanden wenn man so lange mitließt und sich nicht äußert.  ;D
Deutschland ist einfach ein Saftladen, der eingewickelt von seinen ganzen sozialen Absicherungen vor sich hindümpelt und auf hohem Niveau wegen Ungerechtigkeit rumjammert.
Ja Akademiker sind nicht immer die Hellsten, aber was erwartet man von Leuten die teilweise ihre gesamte Energie dafür aufbringen müssen für eine Fachrichtung zu lernen.  ;)
Ich erfahre das oft von meinen Mitabiturienten, solche Naivität und Blauäugigkeit dass es fast schon weh tut.
Ich seh da momentan nur 2 Optionen wie das sich ändern könnte:
1. Krieg -> Iran und China haben die Streichhölzer zum Weltenbrand ja schon gezückt.
2. Staatlich geförderte Aufklärung zum Thema Bundeswehr bis Bewerbung. (gebt euch nur mal die Internetseite goarmy.com und bundeswehr.de, da liegen finanziell ziemliche(!) Beträge dazwischen)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Tux010101 am 21. Februar 2010, 20:15:13
Zitat von: Schnitzeljäger am 21. Februar 2010, 18:39:15
Gott was ein post! Da war wohl echt Druck vorhanden wenn man so lange mitließt und sich nicht äußert.  ;D
Deutschland ist einfach ein Saftladen, der eingewickelt von seinen ganzen sozialen Absicherungen vor sich hindümpelt und auf hohem Niveau wegen Ungerechtigkeit rumjammert.
Ja Akademiker sind nicht immer die Hellsten, aber was erwartet man von Leuten die teilweise ihre gesamte Energie dafür aufbringen müssen für eine Fachrichtung zu lernen.  ;)
Ich erfahre das oft von meinen Mitabiturienten, solche Naivität und Blauäugigkeit dass es fast schon weh tut.
Ich seh da momentan nur 2 Optionen wie das sich ändern könnte:
1. Krieg -> Iran und China haben die Streichhölzer zum Weltenbrand ja schon gezückt.
2. Staatlich geförderte Aufklärung zum Thema Bundeswehr bis Bewerbung. (gebt euch nur mal die Internetseite goarmy.com und bundeswehr.de, da liegen finanziell ziemliche(!) Beträge dazwischen)

Oh ja, der Druck war da. Aber nachdem ich jetzt meinen Post in seiner vollen Pracht bewundern kann, gehts mir schon viel besser.

zu 1. Ich glaub auch, dass da noch was kommt. Nur wann und wie heftig?
zu 2. Weiß nicht, ob das so gut ist. Positive Mundpropaganda wäre wohl der eleganteste Weg.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Timid am 21. Februar 2010, 20:56:10
Zitat von: Schnitzeljäger am 21. Februar 2010, 18:39:15Ja Akademiker sind nicht immer die Hellsten, aber was erwartet man von Leuten die teilweise ihre gesamte Energie dafür aufbringen müssen für eine Fachrichtung zu lernen.  ;)

Bevor das jetzt in Akademiker-Bashing ausartet: Dass jemand Akademiker ist, heißt weder, dass er per se intelligenter noch dümmer als ein Nicht-Akademiker ist. Es heißt nur, dass er eine andere (und, auf ihre Art, sehr fordernde) Art der Bildung gewählt hat.

Geistige Dünnbrettbohrer gibt es in allen Gesellschafts- und Bildungs"schichten".

ZitatIch erfahre das oft von meinen Mitabiturienten, solche Naivität und Blauäugigkeit dass es fast schon weh tut.
Ich seh da momentan nur 2 Optionen wie das sich ändern könnte:

Der dritte Weltkrieg, um jemandem die Naivität auszutreiben?  :o
;)

Zitat1. Krieg -> Iran und China haben die Streichhölzer zum Weltenbrand ja schon gezückt.

Auch wenn im Moment im Mittleren und Fernen Osten gewaltiges Säbelgerassel veranstaltet wird, sollte man das auch nicht zu sehr überbewerten. Sowohl die Führung des Iran, als auch Chinas mögen zwar eine für uns manchmal absonderliche Realitätswahrnehmung haben - aber auch dem verbohrtesten Ideologen dürfte klar sein, dass die USA nicht zögern würden, den gesamten Iran oder ganz China für die nächsten Jahrzehntausende in einen Parkplatz zu verwandeln, wenn die beiden Staaten Israel oder Taiwan zu sehr auf die Pelle rücken ...

Zitat2. Staatlich geförderte Aufklärung zum Thema Bundeswehr bis Bewerbung. (gebt euch nur mal die Internetseite goarmy.com und bundeswehr.de, da liegen finanziell ziemliche(!) Beträge dazwischen)

Der Vergleich hinkt ein wenig ... Die Zielgruppen der beiden Webseiten sind schonmal komplett unterschiedlich - und anders herum kann man es auch so sehen, dass sich dabei ein Vorteil der Wehrpflichtigen- gegenüber der Berufsarmee zeigt, indem die Bundeswehr weniger Mittel für die Werbung benötigt ;)

Und "staatlich geförderte Aufklärung" kann/darf es so auch nicht geben, da z.B. der Bund keinen direkten Einfluss auf die entsprechenden Medienorgane hat, Bildung (und damit auch die Aufklärung in Schulen etc.) Landessache (und auch stark lehrkörperabhängig) ist und sowas politisch dezent ungeschickt ist ...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 22. Februar 2010, 08:57:33
Zitat von: Timid am 21. Februar 2010, 20:56:10
Zitat1. Krieg -> Iran und China haben die Streichhölzer zum Weltenbrand ja schon gezückt.

Auch wenn im Moment im Mittleren und Fernen Osten gewaltiges Säbelgerassel veranstaltet wird, sollte man das auch nicht zu sehr überbewerten. Sowohl die Führung des Iran, als auch Chinas mögen zwar eine für uns manchmal absonderliche Realitätswahrnehmung haben - aber auch dem verbohrtesten Ideologen dürfte klar sein, dass die USA nicht zögern würden, den gesamten Iran oder ganz China für die nächsten Jahrzehntausende in einen Parkplatz zu verwandeln, wenn die beiden Staaten Israel oder Taiwan zu sehr auf die Pelle rücken ...

Ich möchte das nur noch mal unterstreichen. China tut zwar stark, hat aber null-komma-nullinger Interesse an einem bewaffneten Konflikt mit den USA, weil sie genau wissen dass dies das Ende ihres Aufschwungs und Wohlstands wäre. Und der Iran tut mindestens so stark, man könnte meinen Teheran hält sich für die kommende Dritte Supermacht, aber die Mullahs wissen sehr sehr genau, dass die Lebenserwartung ihrer Streitkräfte in einem Krieg mit den USA in etwa der einer Schachtel Pralinen im Kinderzimmer entspricht.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Giftmischer am 22. Februar 2010, 14:11:07
Ich möchte zu dem Thema noch eins mehr in den Raum stellen:
Ist nicht ein Problem der Nachwuchsgewinnung, daß das Ansehen der BW in der Bevölkerung so niedrig is?

Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Sina88 am 22. Februar 2010, 14:44:56
Zitat von: Schnitzeljäger am 21. Februar 2010, 18:39:15
Gott was ein post! Da war wohl echt Druck vorhanden wenn man so lange mitließt und sich nicht äußert.  ;D
Deutschland ist einfach ein Saftladen, der eingewickelt von seinen ganzen sozialen Absicherungen vor sich hindümpelt und auf hohem Niveau wegen Ungerechtigkeit rumjammert.
Ja Akademiker sind nicht immer die Hellsten, aber was erwartet man von Leuten die teilweise ihre gesamte Energie dafür aufbringen müssen für eine Fachrichtung zu lernen.  ;)
Ich erfahre das oft von meinen Mitabiturienten, solche Naivität und Blauäugigkeit dass es fast schon weh tut.
Ich seh da momentan nur 2 Optionen wie das sich ändern könnte:
1. Krieg -> Iran und China haben die Streichhölzer zum Weltenbrand ja schon gezückt.
2. Staatlich geförderte Aufklärung zum Thema Bundeswehr bis Bewerbung. (gebt euch nur mal die Internetseite goarmy.com und bundeswehr.de, da liegen finanziell ziemliche(!) Beträge dazwischen)

Weltpolitik eines Abiturienten, der Akademiker als nicht die hellsten bezeichnet. Ich kann nur sagen: oh mein Gott, was für ein geistiger Tiefflug.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Claudia04 am 22. Februar 2010, 15:19:29
@ Tux010101

WOW, was für ein Beitrag :)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Timid am 22. Februar 2010, 15:24:20
Zitat von: Giftmischer am 22. Februar 2010, 14:11:07Ist nicht ein Problem der Nachwuchsgewinnung, daß das Ansehen der BW in der Bevölkerung so niedrig is?

Gibt es denn da überhaupt so ein gravierendes Problem?
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Schnitzeljäger am 22. Februar 2010, 18:12:42
Zitat von: Sina88 am 22. Februar 2010, 14:44:56
Zitat
Weltpolitik eines Abiturienten, der Akademiker als nicht die hellsten bezeichnet. Ich kann nur sagen: oh mein Gott, was für ein geistiger Tiefflug.

In meinem "geistigen Tieflug" wollte ich lediglich die Tellerrandwelt bemängeln die ganz offensichtlich bei einigen da ist. Das kritische "Auseinandersetzen" mit fremden Themen ist, wie bereits gesagt manchmal aus Zeitmangel nicht möglich. Lebende Beispiele kenne ich genug. Ansonsten werte ich diesen Beitrag als simplen und provokanten Querschuss eines anonymen Gastes, der hier einfach nur drübergestolpert ist.

Zitat von: Timid am 21. Februar 2010, 20:56:10
Zitat von: Schnitzeljäger am 21. Februar 2010, 18:39:15Ja Akademiker sind nicht immer die Hellsten, aber was erwartet man von Leuten die teilweise ihre gesamte Energie dafür aufbringen müssen für eine Fachrichtung zu lernen.  ;)

Bevor das jetzt in Akademiker-Bashing ausartet: Dass jemand Akademiker ist, heißt weder, dass er per se intelligenter noch dümmer als ein Nicht-Akademiker ist. Es heißt nur, dass er eine andere (und, auf ihre Art, sehr fordernde) Art der Bildung gewählt hat.

Geistige Dünnbrettbohrer gibt es in allen Gesellschafts- und Bildungs"schichten".
Werde selbst nach dem GWD studieren, ich sehe das nur selbstironisch auf gewisse weise. Jedemenge lernen, aber für die eigentlich wichtigen Sachen, die um einen rum teilweise passieren, hat man einfach keine Zeit.
Zitat
ZitatIch erfahre das oft von meinen Mitabiturienten, solche Naivität und Blauäugigkeit dass es fast schon weh tut.
Ich seh da momentan nur 2 Optionen wie das sich ändern könnte:

Der dritte Weltkrieg, um jemandem die Naivität auszutreiben?  :o
;)
Muss nicht gleich der WK3 sein auch wenn es das wahrscheinlich werden würde, dank der beteiligten Parteien.
Zitat
Zitat2. Staatlich geförderte Aufklärung zum Thema Bundeswehr bis Bewerbung. (gebt euch nur mal die Internetseite goarmy.com und bundeswehr.de, da liegen finanziell ziemliche(!) Beträge dazwischen)

Der Vergleich hinkt ein wenig ... Die Zielgruppen der beiden Webseiten sind schonmal komplett unterschiedlich - und anders herum kann man es auch so sehen, dass sich dabei ein Vorteil der Wehrpflichtigen- gegenüber der Berufsarmee zeigt, indem die Bundeswehr weniger Mittel für die Werbung benötigt ;)

Und "staatlich geförderte Aufklärung" kann/darf es so auch nicht geben, da z.B. der Bund keinen direkten Einfluss auf die entsprechenden Medienorgane hat, Bildung (und damit auch die Aufklärung in Schulen etc.) Landessache (und auch stark lehrkörperabhängig) ist und sowas politisch dezent ungeschickt ist ...
Ach der Bund könnte schon ruhig ein bisschen Einfluss nehmen, z.B. Im Geschichtsunterricht: Wehrmachtsverbrechen werden durchgekaut bis zum Erbrechen aber über die neue deutsche Armee, die Bundeswehr wird nicht ein Wort verloren. Das ist einfach nicht richtig! Da kann ja nur ein schlechtes Bild vom deutschen Soldaten im Unterbewusstsein hängenbleiben.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 22. Februar 2010, 18:25:12
Zitat von: Schnitzeljäger am 22. Februar 2010, 18:12:42
Ach der Bund könnte schon ruhig ein bisschen Einfluss nehmen, z.B. Im Geschichtsunterricht: Wehrmachtsverbrechen werden durchgekaut bis zum Erbrechen aber über die neue deutsche Armee, die Bundeswehr wird nicht ein Wort verloren. Das ist einfach nicht richtig! Da kann ja nur ein schlechtes Bild vom deutschen Soldaten im Unterbewusstsein hängenbleiben.

Aus Zeitmangel nur in Kürze:
Auch hier nochmals der Hinweis, dass Bildung Ländersache ist und daher der Bund keinen Einfluss auf Lehrpläne und Bildungsinhalte hat.
Außerdem gibt es selbstverständlich Gründe dafür, dass angenommene oder tatsächliche Wehrmachtsverbrechen ausgiebig "durchgekaut" werden. Dass man über die Bundeswehr, die Nato, über Bündnisverpflichtungen usw. gar nichts erfährt stimmt so nicht. Dass es mehr sein könnte, meine ich allerdings auch.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Schnitzeljäger am 22. Februar 2010, 20:37:20
Zitat von: StOPfr am 22. Februar 2010, 18:25:12
Zitat von: Schnitzeljäger am 22. Februar 2010, 18:12:42
Ach der Bund könnte schon ruhig ein bisschen Einfluss nehmen, z.B. Im Geschichtsunterricht: Wehrmachtsverbrechen werden durchgekaut bis zum Erbrechen aber über die neue deutsche Armee, die Bundeswehr wird nicht ein Wort verloren. Das ist einfach nicht richtig! Da kann ja nur ein schlechtes Bild vom deutschen Soldaten im Unterbewusstsein hängenbleiben.

Aus Zeitmangel nur in Kürze:
Auch hier nochmals der Hinweis, dass Bildung Ländersache ist und daher der Bund keinen Einfluss auf Lehrpläne und Bildungsinhalte hat.
Außerdem gibt es selbstverständlich Gründe dafür, dass angenommene oder tatsächliche Wehrmachtsverbrechen ausgiebig "durchgekaut" werden. Dass man über die Bundeswehr, die Nato, über Bündnisverpflichtungen usw. gar nichts erfährt stimmt so nicht. Dass es mehr sein könnte, meine ich allerdings auch.

Ja in dem Zusammenhang habe ich nur einmal erfahren: Nato Gründung 1949 und Bundeswehr Gründung 1955 und 56 dann die erste Wehrpflicht. Das wars dann auch schon bei mir, während ich über das ganze Gymnasium hinweg mir 3x anhören musste wie in Ausschwitz die Juden vergast wurden. Halten die uns für dumm?? Das selbe Thema 3x? Ich meine ich habs in die Oberstufe geschafft das setzt ja eine gewisse geistige Kapazität vorraus und irgendwann bleibt das auc hbei mir hängen. Zumal man ja auch einige Bilder dazubekommt die doch recht einprägend sind wie ich meine.

Bundeswehr war abgesehen von den Daten NICHTS!!! NATO -> NICHTS! Ost-West-Konflikt -> KAUM!
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: AriFuSchr am 22. Februar 2010, 20:44:45
mal was fundiertes zum Thema Sicherheits- und verteidigungspolitisches Meinungsklima in der Bundesrepublik Deutschland


http://www.sowi.bundeswehr.de/portal/a/swinstbw



die Ergebnisse einer Umfrage des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Tux010101 am 22. Februar 2010, 21:25:25
Zitat von: Sina88 am 22. Februar 2010, 14:44:56
Weltpolitik eines Abiturienten, der Akademiker als nicht die hellsten bezeichnet. Ich kann nur sagen: oh mein Gott, was für ein geistiger Tiefflug.

Geopolitik ist halt was Kniffliges.

Du solltest den Begriff "Akademiker" nicht überbewerten. Bei Akademikern habe ich das hier IMMER im Hinterkopf:
Es gibt Studiengänge, bei denen man ein Defizit an Begabung durch Fleiß oder gute Verbindungen ausgleichen kann und es gibt solche, bei denen das nicht möglich ist.

Ein Beispiel, das sich bewusst nicht auf den IQ (was auch immer diese Zahl ausdrücken soll) bezieht:
Du hast Dyskalkulie. Du hast ein gerade noch passables Abitur bekommen. Die 4 in Mathe fällt nicht auf, soll ja mal vorkommen.

Ich behaupte, dass du in einem Mathematik-Studium nach einem Semester aufgeben würdest.

Ein BWL-Studium mit Marketing-Spezialisierung wird dir hingegen eher leicht fallen. Du redest schließlich sehr gerne und viel und wusstest schon immer wie du dich gut in Szene setzt. Womöglich kennt dein Vater, der bei einer Bank arbeitet, den Controlling-Fachbereichsleiter. Dieser lotst dich durch die Controlling-Spezialisierung. Später wird sowieso alles von einem Computer berechnet und von deinem Assistenten überprüft.

Frage: Wessen Meinung zu einem geopolitischen Thema würdest du als "heller" bezeichnen? Die des BWLers oder die des Zahlenjongleurs?

Oder einen Schritt weiter gedacht:

In die Diskussion mischt sich "so ein dummer Hauptschulabsolvent" ein. Der Zahlenjongleur und die Niete in Nadelstreifen verdrehen schon die Augen. Was die 2 nicht wissen, ist, dass der Hauptschulabsolvent in allen 4 Ländern, um die es gerade geht, bereits gelebt hat, da sein Vater Diplomat ist.

Frage:
Wessen Meinung findest du jetzt "am hellsten"?

Lange Rede, kurzer Sinn: Abschlüsse jeglicher Art werden bei uns überbewertet. Ein Abschluss sagt wenig bis überhaupt nichts über Intelligenz, Lebenserfahrung, Begabung, Reife oder sonstige Dinge, die im Leben wichtig sind, aus. Das einzige was ein Abschluss aussagt, ist, dass derjenige, der ihn hat, zu einem bestimmten Zeitpunkt über bestimmtes Wissen verfügte.
Frag am besten einfach mal einen BWLer mit Marketing-Spezialisierung, was er bei der Buchung eines Rabatts alles zu beachten hat.

Und um zum Titel dieses Threads zurückzukehren: Ein Abschluss sagt vor allem nichts darüber aus, ob jemand die Fähigkeit besitzt, aus verschiedensten Informationsquellen die seriöseste* ausfindig zu machen, diese Infos mit seinen Erlebnissen, z.B. mit GWDLern im Zug, zu kombinieren und sich daraus eine hochwertige Meinung über die Bundeswehr zu bilden.

*Ich persönlich würde beispielsweise den Ausführungen eines Hauptgefreiten, "eines dummen Hauptschülers", der bereits in Afghanistan auf Patrouille war, mehr Glauben schenken, als denen eines studierten Journalisten, der im Spiegel seine Weisheiten verkündet.
Macht der HG auf mich hingegen den Eindruck, dass er mir nur erzählen will, was für ein harter Kerl er ist, würde ich wohl wieder den Journalisten als seriöser einstufen.

@meine Vorredner: Eine Lehrplanänderung bringt glaub ich nicht so viel. Mal Hand aufs Herz: Hattet ihr Spaß im Geschichtsunterricht oder habt ihr jedem Wort aus dem Mund eures Geschichtslehrers aufmerksam zugehört?

Entweder hat man ein gewisses Interesse an solchen Themen und informiert sich selbst oder nicht. Wer es nicht hat, sollte sich überlegen, ob die BW das richtige für ihn ist.

Die Tatsache, dass man den Nationalsozialismus 5000 mal durchnimmt, verdrängt zwar, wie schon richtig erwähnt wurde, viele andere wichtige Themen, trotzdem halte ich es für notwendig.

Ich erkläre mein Mitteilungsbedürfnis hiermit für gestillt. Ich werde jetzt wieder ein halbes Jahr mitlesen und schweigen, damit ich mich danach wieder so richtig austoben kann. Hoffentlich stellt in der Zwischenzeit das BMVg MediNight endlich einen Privatsatelliten mit Direktverbindung zu diesem Forum zur Verfügung, damit das Forum zu jeder Zeit mit dieser gewissen "Würze" ausgestattet ist.
Bis dann...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 23. Februar 2010, 06:59:35
Zitat von: Tux010101lange Rede, kurzer Sinn: Abschlüsse jeglicher Art werden bei uns überbewertet. Ein Abschluss sagt wenig bis überhaupt nichts über Intelligenz, Lebenserfahrung, Begabung, Reife oder sonstige Dinge, die im Leben wichtig sind, aus. Das einzige was ein Abschluss aussagt, ist, dass derjenige, der ihn hat, zu einem bestimmten Zeitpunkt über bestimmtes Wissen verfügte.

Es freut mich dieses zu lesen, da ich diese Meinung vollkommen teile.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Schnitzeljäger am 23. Februar 2010, 09:48:36
Zitat von: AriFuSchr am 22. Februar 2010, 20:44:45
mal was fundiertes zum Thema Sicherheits- und verteidigungspolitisches Meinungsklima in der Bundesrepublik Deutschland


http://www.sowi.bundeswehr.de/portal/a/swinstbw



die Ergebnisse einer Umfrage des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr


2. Sachen die mich an der Aussage stören:
1. Es ist von der Bundeswehr selbst -> Objektivität fraglich.
2. Man hört von der Bundeswehr nur so Skandale wegen Leber u.s.w. in den Medien. Ein neuer Höhepunkt bildet jetzt das hier :

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,679635,00.html
Zitat von: Tux010101 am 22. Februar 2010, 21:25:25

Frage:
Wessen Meinung findest du jetzt "am hellsten"?
Lange Rede, kurzer Sinn: Abschlüsse jeglicher Art werden bei uns überbewertet. Ein Abschluss sagt wenig bis überhaupt nichts über Intelligenz, Lebenserfahrung, Begabung, Reife oder sonstige Dinge, die im Leben wichtig sind, aus. Das einzige was ein Abschluss aussagt, ist, dass derjenige, der ihn hat, zu einem bestimmten Zeitpunkt über bestimmtes Wissen verfügte.
Frag am besten einfach mal einen BWLer mit Marketing-Spezialisierung, was er bei der Buchung eines Rabatts alles zu beachten hat.
*Ich persönlich würde beispielsweise den Ausführungen eines Hauptgefreiten, "eines dummen Hauptschülers", der bereits in Afghanistan auf Patrouille war, mehr Glauben schenken, als denen eines studierten Journalisten, der im Spiegel seine Weisheiten verkündet.
Macht der HG auf mich hingegen den Eindruck, dass er mir nur erzählen will, was für ein harter Kerl er ist, würde ich wohl wieder den Journalisten als seriöser einstufen.

@meine Vorredner: Eine Lehrplanänderung bringt glaub ich nicht so viel. Mal Hand aufs Herz: Hattet ihr Spaß im Geschichtsunterricht oder habt ihr jedem Wort aus dem Mund eures Geschichtslehrers aufmerksam zugehört?


Allgemein ausgedrückt finde ich den am hellsten dessen Allgemeinbildung am Größten ist kombiniert mit seinem IQ und in den Bereich Allgemeinbildung fallen in diesem Fall auch das Erlebte. Genannte Akademiker/Gymnasiasten die trotzdem durchkommen habe ich ja bereits kritisiert, dennoch gibt es ja wohl einen Grund warum es manche in die Oberstufe nach ihrem Realschulabschluss schaffen und andere wiederum nicht. Alles auf die Lehrer zu schieben wäre in diesem Fall ungerecht.
Ja der Geschichtsunterricht hat mir Spaß gemacht und ich habe wirklich immer zugehört- 13 Punkte im Abizeugnis sprechen da ihre eigene Sprache.  ;)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 23. Februar 2010, 11:26:48
@ schnitzeljäger und tux:

Richtig ist: Die formale Bildung und berufliche Grundqualifikation sagt nichts über die zugrundeliegende Persönlichkeit aus. Richtig ist auch, dass eine derartige Qualifikation nichts über die Werte dieser Person oder ihren Charakter aussagt. Das war es aber auch schon.

Tux, Ihr Beispiel mit dem BWL'ler verrät nur eines: Ihre Unwissenheit über die Anforderungen des Grundstudiums, das kemand erst einmal (zumindest im alten Diplomstudiengang) erfolgreich hinter sich bringen musste, bevor er sich auf Marketing oder was sonst immer im Hauptstudium vertiefte. Und im Grundstudium müssen BWL'er an allen Hochschulen in Deutschland u.a. zumindest zwei, meistens drei Statistik-Leistungsnachweise ablegen, um überhaupt zum Haupttudium zugelassen zu werden. Und Basis dieser Statistik-Ausbildung ist Schulmathematik (Analysis) auf Gymnasium-Oberstufen-Niveau. Wer da gerade mal mit einer 4 durchgekommen ist, hat ganz schön nachzulernen, um die Statistik-Scheine zu bestehen.

Und davon einmal vollkommen abgesehen: Alle Hochschulstudien sind nicht darauf angelegt, die Absolventen zu "Fachidioten", wie Sie es schrieben, heranzubilden. Vielmehr ist jedes Hochschulstudium daraufhin angelegt, dass Menschen zu selbstständigem wissenschaftlichen Arbeiten gebracht werden. Um dann genau Quellen auf Seriosität und Qualität beurteilien zu können, um nicht jedwedem Blödsinn zu glauben, der einem wo auch immer aufgetischt werden. Urteilsfähigkeit, Verständnis auch komplexer Zusammenhänge, sich Erarbeiten einer Entscheidungsgrundlage - das sind zentrale Qualifikationen von Hochschulabsolventen. Und dies einmal reflektiert, bedeutet, dass Ihre letzten Äußerungen sich überwiegend auf Stammtischniveau befinden, weil eben sehr oberflächlich bis populistisch und nicht weiter durchdacht.

Dies gilt auch, Schnitzeljäger, für Ihre allgemein gehaltene Kritik an den Studien des SoWiInstBw: Denn wer sich auch nur ansatzweise einmal mit der Arbeit dieser Wissenschaftler beschäftigt hat, wird feststellen, dass deren Ergebnisse nun wahrlich nicht "pro-Bw-gestylt" sind, sondern im Gegenteil sowohl die Medienöffentlichkeit, als auch den Dienstherrn arg strapazieren und in die Pflicht nehmen.

Was ich teile, ist Snakes Einschätzung: Wer sich nur auf formale Bildungsabschlüsse bei der Beurteilung eines Menschen stützt, wird der Persönlichkeit der betreffenden Person nicht gerecht.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Tux010101 am 23. Februar 2010, 12:59:57
OK, darauf gehe ich noch ein, dann bin ich wirklich weg.

Ich bin froh, dass meine Ergüsse auch in Frage gestellt werden.

ZitatTux, Ihr Beispiel mit dem BWL'ler verrät nur eines: Ihre Unwissenheit über die Anforderungen des Grundstudiums

Wenn man an diese Aussage ein "in Deutschland" anhängt, stimme ich zu. Ich habe tatsächlich null Ahnung wie ein Studium in Deutschland so abläuft.

ZitatUnd Basis dieser Statistik-Ausbildung ist Schulmathematik (Analysis) auf Gymnasium-Oberstufen-Niveau. Wer da gerade mal mit einer 4 durchgekommen ist, hat ganz schön nachzulernen, um die Statistik-Scheine zu bestehen.

Stimmt. Oder man hat gute Verbindungen oder ist in der Lage den Dozenten weich zu labern. Glauben Sie mir, letzteres geht wirklich, ich habe es selbst miterlebt.

ZitatVielmehr ist jedes Hochschulstudium daraufhin angelegt, dass Menschen zu selbstständigem wissenschaftlichen Arbeiten gebracht werden.

Das mag zu der Zeit, als Sie studiert haben, der Fall gewesen sein und ist mit Sicherheit auch heute noch an einigen Hochschulen so.

*Stammtisch-Populismus an*

Ansonsten:

Glauben Sie wirklich, weil Danone dies "wissenschaftlich bestätigt" behauptet, dass Actimel Ihre Abwehrkräfte stärkt? Ich auch nicht.

Glauben Sie wirklich, weil ein Wirtschaftsvertreter darüber frohlockt, dass die Umsetzung des Bologna-Prozesses alle deutschen Hochschulen auf internationales Niveau gehievt hat? Glauben Sie, dass vor allem in den Wirtschaftswissenschaften der Wille Wissen wirksam weiterzugeben die Entscheidungen der Verantwortlichen bestimmt hat? Glauben Sie, dass unsere Studenten protestieren, weil sie sonst nichts besseres zu tun haben?
*Stammtisch-Populismus aus*

Zitatbedeutet, dass Ihre letzten Äußerungen sich überwiegend auf Stammtischniveau befinden, weil eben sehr oberflächlich bis populistisch und nicht weiter durchdacht.

Steckt in meiner Meinung weniger Wahrheit, weil ich sie populistisch (schuldig im Sinne der Anklage) und mit zwar unwahrscheinlichen, aber simplen Beispielen vertrete?

Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass ich Recht habe, aber ich erhebe Anspruch darauf, dass ich in ein paar von vielen Ecken, wo der Hut brennt, herumgestochert habe.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 23. Februar 2010, 13:14:06
Das, lieber Vorposter, ist Ihr gutes recht zu tun.

Und ich glaube auch nicht unbesehen jeder Medlung, die Sie hier als Beispiele anführten. Durch mein Studium bin ich allerdings sehr wohl in der Lage, zu relativieren, mich alternativ zu informieren, objektivierbare Beurteilungsmaßstäbe anzulegen, Schwar und Weiß auseinanderzuhalten und zu wohlabgewogenen Entscheidungen zu kommen und ebendiese dann auch in nachvollziehbare Worte zu fassen.

Ergo: Sie sagten selbst: Sie nutzten simple Beispiele. Darin bestätige ich Sie sehr gerne. Indes taugen simple Beispiele in allen aufgeführten Kategorien nicht, um der Komplexität der jeweiligen Lagen auch nur annähernd gerecht zu werden!
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Timid am 23. Februar 2010, 13:18:49
Zitat von: Schnitzeljäger am 23. Februar 2010, 09:48:361. Es ist von der Bundeswehr selbst -> Objektivität fraglich.

Ehm, nein. Gerade das SOWI ist nicht militärhörig, sondern geht auch sehr kritisch mit der Rolle der Bundeswehr in der Gesellschaft etc. um - und das nicht erst seit ein paar Jahren, wie es bei der zivilen Forschung wohl der Fall ist (die viele Jahre wohl ziemlich subjektive Ansichten zum Thema Militär und Krieg und so hatte, bzw. das Thema weitestgehend aus der Forschung ausgeklammert hat), sondern seit einigen Jahrzehnten!
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Schnitzeljäger am 23. Februar 2010, 13:41:17
Zitat von: Timid am 23. Februar 2010, 13:18:49
Zitat von: Schnitzeljäger am 23. Februar 2010, 09:48:361. Es ist von der Bundeswehr selbst -> Objektivität fraglich.

Ehm, nein. Gerade das SOWI ist nicht militärhörig, sondern geht auch sehr kritisch mit der Rolle der Bundeswehr in der Gesellschaft etc. um - und das nicht erst seit ein paar Jahren, wie es bei der zivilen Forschung wohl der Fall ist (die viele Jahre wohl ziemlich subjektive Ansichten zum Thema Militär und Krieg und so hatte, bzw. das Thema weitestgehend aus der Forschung ausgeklammert hat), sondern seit einigen Jahrzehnten!

Dann scheint mein Umfeld wohl nicht in den representativen Durchschnitt zu passen. Entschuldigung wenn ich die Objektivität fälschlicherweise angezweifelt habe. Hinterher ist man klüger.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Saftschubser am 07. Mai 2010, 02:01:35
Das mit dem unterbringen in den Lehrstoff an Schulen halte ich für eine gute Idee. Natürlich schwer umzusetzen aber theoretisch möglich.

Selbst Schüler der Hauptschulen schreiben Aufsätze über aktuelle Ereignisse (meist Zeitungsartikel) oder lesen Lektüren über dieses und jenes. Warum nicht einfach mal den Jahresbericht des Wehrbeauftragten benutzen? Der aktuelle (?) von 2009 ( http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/009/1700900.pdf ) ist da z.B. ziemlich gut. Was dort in den ersten Seiten geschrieben steht umfasst den kompletten hier beschriebene Thread. Lesenswert
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Saftschubser am 07. Mai 2010, 02:21:27
Eine Begebenheit möchte ich noch schildern die mir doch zu denken gab.

Jeder von uns hat die letzten Todesfälle in Afghanistan mitbekommen. Ich war zu der Zeit doch recht positiv erstaunt als ich an der Realschule in unserer Stadt vorbeifahre und sehe dass die Fahnen auf halbmast sind. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch dass es endlich mal vorangeht. Kaum komme ich nach Hause und lese die Zeitung verschwand die positive Stimmung auch schon wieder. Ein Bericht über die Realschule weil sie die Fahne auf halbmast getan hat - aber nicht wie man vermuten könnte wegen unserer deutschen Soldaten sondern vielmehr wegen des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski. Okay, das war bestimmt ein guter Mann. Aber mir braucht niemand erzählen dass außer 0,01% unserer Bevölkerung irgendjemand diesen Mann kannte...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Jales am 07. Mai 2010, 08:17:22
ZitatAber mir braucht niemand erzählen dass außer 0,01% unserer Bevölkerung irgendjemand diesen Mann kannte...

Ich gehe davon aus, dass dieser Mann weitaus mehr Menschen ein Begriff war. Wenn man sich ein wenig mit internationaler Politik auseinander setzt (und sei es auch nur, um sein Allgemeinwissen aufzupolieren), sollte man zumindest den Staatspräsidenten unseres Nachbarlandes kennen.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Fitsch am 07. Mai 2010, 08:37:18
eine Woche später wurde in Bayern wieder Trauerbeflaggung für die staatlichen Gebäude angeordnet. Grund war die Trauerfeier in Ingolstadt für die gefallenen Kameraden.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 07. Mai 2010, 08:53:35
Zitat von: Saftschubser am 07. Mai 2010, 02:01:35
Selbst Schüler der Hauptschulen schreiben Aufsätze über aktuelle Ereignisse (meist Zeitungsartikel) oder lesen Lektüren über dieses und jenes.

Zitat von: Saftschubser am 07. Mai 2010, 02:21:27
Lech Kaczynski...  Aber mir braucht niemand erzählen dass außer 0,01% unserer Bevölkerung irgendjemand diesen Mann kannte...

Irgendwie passen die beiden obigen Zitate nicht zusammen.

ZitatOkay, das war bestimmt ein guter Mann.

Aber Du scheinst von ihm vorher nicht viel gehört zu haben?  ;)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: meisterjäger am 07. Mai 2010, 11:21:52
Zitat von: Saftschubser am 07. Mai 2010, 02:21:27
aber nicht wie man vermuten könnte wegen unserer deutschen Soldaten sondern vielmehr wegen des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski. Okay, das war bestimmt ein guter Mann. Aber mir braucht niemand erzählen dass außer 0,01% unserer Bevölkerung irgendjemand diesen Mann kannte...

Die Anteilnahme an dem Tod des Staatsoberhauptes unseres Nachbarlandes ist doch nichts verwerfliches. Insbesondere, weil in Deutschland deutlich mehr Menschen mit polnischen Wurzeln ,als 0,01% der Bevölkerung, leben.

Ich glaube aber, dass du mit deiner Aussage nicht auf den Bekannheitsgrad des polnischen Präsidenten hinweisen wolltest, sondern eher auf die persönliche Anteilnahme in der Bevölkerung hinweisen möchtest. Die sollte - bei aller solidarität und Mitgefühl mit den Polen - stärker ausgeprägt sein, wenn deutsche Soldaten im Einsatz fallen. Da gebe ich dir recht.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ulli76 am 07. Mai 2010, 17:54:31
So, Leute-
Hab die letzten zwei Wochen ein Praktikum im zivilen Bereich gemacht- alle Kollegen wussten, dass es in Vorbereitung für den Einsatz war. Und ich muss sagen, dass alle sehr interessiert waren und viele Fragen gestellt haben. Die Meisten wissen, dass es sehr gefährlich dort sein kann, sehen aber durchaus die Notwendigkeit des Einsatzes.
Offen negativ gegenüber der Bundeswehr hat sich keiner geäussert- selbst die, die Zivis oder ungedient waren.

Hatte auch den Eindruck, dass viele mehr darüber wissen wollen, wie es im Afghanistaneinsatz wirklich zugeht. Also auch außerhalb der reisserischen Berichterstattung.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 07. Mai 2010, 18:37:58
Das hört sich doch gut an. War das im Diako? Falls ja, muss das noch höher bewertet werden.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ulli76 am 07. Mai 2010, 19:05:36
JAp, das war es.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Saftschubser am 08. Mai 2010, 00:30:49
Tatsächlich war mir der Name ein Begriff aber ich muss zugeben dass ich nicht sagen könnte wer das schweizerische, österreichische, luxemburgische, [...] Staatsoberhaupt wäre.

Zitat von: meisterjäger am 07. Mai 2010, 11:21:52
Ich glaube aber, dass du mit deiner Aussage nicht auf den Bekannheitsgrad des polnischen Präsidenten hinweisen wolltest, sondern eher auf die persönliche Anteilnahme in der Bevölkerung hinweisen möchtest. Die sollte - bei aller solidarität und Mitgefühl mit den Polen - stärker ausgeprägt sein, wenn deutsche Soldaten im Einsatz fallen. Da gebe ich dir recht.

So is es.
Zitat von: schlammtreiber am 07. Mai 2010, 08:53:35

Irgendwie passen die beiden obigen Zitate nicht zusammen.


Würde ich so nicht behaupten. Nach dem Absturz dürfte jeder von ihm gehört haben, so viel steht fest. Aber frag doch mal in einer 8. bzw. 9. Klasse ob ihn davor jemand gekannt hätte? Bzw. sag du mir wann der Herr das letzte Mal in den Tageszeitungen einen Auftritt hatte.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Jales am 08. Mai 2010, 03:31:03
Bitte um Auflklärung, was mit "Diako" gemeint ist.
Danke.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Saftschubser am 08. Mai 2010, 03:38:40
Ohne genaueres zu wissen, ist glaube ich ganz stark das Wort Diakonie dahinter zu vermuten
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 08. Mai 2010, 09:47:54
Korrekt. Gemeint ist ein Diakonissenkrankenhaus, das kurz als Diako firmiert.  
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 11. Mai 2010, 09:04:15
Zitat von: Saftschubser am 08. Mai 2010, 00:30:49
Bzw. sag du mir wann der Herr das letzte Mal in den Tageszeitungen einen Auftritt hatte.

Sehr regelmäßig, allein schon wegen seiner "Deutschfreundlichkeit" und seines "Europaenthusiasmus".
Und es muss nicht SZ, NZZ oder FAZ sein. Die K-Brüder schafften es auch regelmäßig in die BILD  ;)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Dalve am 11. Mai 2010, 17:09:15
Ich bin 17, t2 gemustert und werde -nicht- verweigern.

70% meines Umfeldes schütteln darüber den Kopf. "Nur Schwule/Militaristen/Idioten gehen zum Bund."

Ich habe das Gefühl, die Bundeswehr ist nicht sonderlich angesehen...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 11. Mai 2010, 17:25:48
Solche privaten statistischen Erhebungen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Es sei denn Du kennst nur zehn Leute; dann kann mans natürlich gut hochrechnen  ;).
Lass Dich von solchen Meinungen nicht zu sehr beeinflussen. Du musst Entscheidungen für Dich und aus eigener Überzeugung treffen und nicht für andere. Außerdem hast Du demnächst die Chance, Vorurteile zu korrigieren.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ulli76 am 11. Mai 2010, 17:33:08
Diese Meinungen kommen meist von Leuten, die nie gedient haben und nur aus den Medien oder sonst wo irgentwelche Horrorstories von der Firma kennen/glauben zu kennen.
Hab schon viele SOldaten erlebt, die eben mit solchen Vorbehalten im Hinterkopf und entsprechend Angst ihren Dienst angetreten haben und dann erleben durften, dass es doch nicht so schlimm ist.
Also auch bei uns kann man viel Spass haben, man hat-gerade was das Beschwerderecht angeht- mehr Rechte als in so manchem zivilen Betrieb und auch die Vorgesetzten sind nach den ersten Wochen AGA meist ganz umgänglich.
Man muss sich vor allem darauf einlassen wollen und bereit sein, Leistung zu zeigen, dann passt das schon.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 11. Mai 2010, 21:35:37
Zitat von: ulli76 am 11. Mai 2010, 17:33:08
Diese Meinungen kommen meist von Leuten, die nie gedient haben und nur aus den Medien oder sonst wo irgentwelche Horrorstories von der Firma kennen/glauben zu kennen.

Solang z.B. die Medien mangelhaft recherchieren, und am Ende ein Film wie "Polizeiruf 110" (Sonntag Abend) raus kommt, wundert es mich nicht, wie die Bevölkerung die Bw wahrnimmt bzw. so manches komisches Vorurteil hat ...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: hbmaennchen am 11. Mai 2010, 21:53:32
Nö, solange die Bw bzw. deren (zeitweilige) Angehörige selbst die Skandale produziert, wundert es mich nicht, dass in der heutigen Fernsehlandschaft bei einer Fiktion, keiner Reportage, nicht groß recherchiert wird, sondern unterhalten werden will - und das wird es jeden Bürger, der nicht selbst mit positiven Erfahrungen beim Bund war, auch. Und schwupps, hat er auch ne Meinung.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 11. Mai 2010, 22:14:37
Zitat von: hbmaennchen am 11. Mai 2010, 21:53:32
Nö, solange die Bw bzw. deren (zeitweilige) Angehörige selbst die Skandale produziert, wundert es mich nicht,

Wobei SKANDALE ein dehnbarer Begriff ist, wie ich finde. Z.B. Coesfeld oder die "entwürdigenden Rituale" Anfang des Jahres waren in meinem Augen keine Skandale ... 
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: hbmaennchen am 11. Mai 2010, 22:24:40
In meinen schon - und ich behaupte, ich bin Insider. Ich finde es schon skandalös, was das an Schindluder mit Idealen, InFü und Grundrechten in diesem Rechtsstaat getrieben wurde. Aber das mag man anders sehen - Fakt bleibt, der 110er hat sich das nicht selbst ausgedacht - die Vorlagen hat alle die Bw bzw. ihre Angehörigen geliefert.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 11. Mai 2010, 22:41:12
In meinen Augen ist es ein Skandal, wenn sich Soldaten in Uniform in einigen Regionen dieses Landes nicht bewegen können, ohne dass sie in irgendeiner Form (zu Teilen aufs übelste) beleidigt werden. Es ist ein Skandal, wenn die Bw wichtige Ausbildungsvorhaben im Inland wegen fehlender Haushaltsmittel nicht bzw. nur provisorisch / mangelhaft durchführen kann.

Das sind in meinen Augen Skandale, weil mitunter 250.000 Soldaten davon gleichzeitig betroffen sind.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Timid am 11. Mai 2010, 22:48:29
Zitat von: snake99 am 11. Mai 2010, 22:14:37Z.B. Coesfeld

Du findest es also in Ordnung, wenn Vorgesetzte die ihnen unterstellten Rekruten misshandeln, sie entwürdigend behandeln und sich über Vorschriften und elementarste Grundsätze der Bundeswehr einfach so hinwegsetzen? Sehr bedenklich ...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: RekrKp8 am 12. Mai 2010, 05:19:48
ZitatAlso auch bei uns kann man viel Spass haben, man hat-gerade was das Beschwerderecht angeht- mehr Rechte als in so manchem zivilen Betrieb und auch die Vorgesetzten sind nach den ersten Wochen AGA meist ganz umgänglich.

...nach den ersten Wochen erst? Ohne Vertrauen geht doch mal gar nix!
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 12. Mai 2010, 06:46:04
Zitat von: Timid am 11. Mai 2010, 22:48:29
Du findest es also in Ordnung, wenn Vorgesetzte die ihnen unterstellten Rekruten misshandeln, sie entwürdigend behandeln und sich über Vorschriften und elementarste Grundsätze der Bundeswehr einfach so hinwegsetzen? Sehr bedenklich ...

Ich habe nicht mit einer Silbe erwähnt, dass ich es "in Ordnung" finde!
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 13. Mai 2010, 16:57:53
Zitat von: snake99 am 12. Mai 2010, 06:46:04
Ich habe nicht mit einer Silbe erwähnt, dass ich es "in Ordnung" finde!
Das ist Wortklauberei (nach Wunsch auch Korinthenkackerei). Du hast geschrieben:

ZitatZ.B. Coesfeld oder die "entwürdigenden Rituale" Anfang des Jahres waren in meinem Augen keine Skandale ... 

Es waren Skandale und man muss Sie gar nicht gegen andere skandalöse Entwicklungen aufrechnen. Wobei man über Deine folgende Klassifizierung als Skandal erheblich anderer Auffassung sein kann:   

ZitatEs ist ein Skandal, wenn die Bw wichtige Ausbildungsvorhaben im Inland wegen fehlender Haushaltsmittel nicht bzw. nur provisorisch / mangelhaft durchführen kann.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 14. Mai 2010, 11:28:12
...eventuell hilft ein Blick auf die Bedeutung des Wortes Skandal, um ein unemotionaleres Verständins zu bekommen:

"Ein Skandal bezeichnet ein aufsehenerregendes Ärgernis und die damit zusammenhängenden Ereignisse oder Verhaltensweisen."(Duden/Bedeutungswörterbuch).

Und inbezug auf diese Bedeutung sind die nach Außen gelangten Vorgänge in Coesfeld, Mittenwald und Co. deshalb schon Skandale, weil die verursachenden Ereignisse allein durch die Medienpräsenz aufsehenerregende Ärgernisse wurden/sind.

Sicher sind auch viele andere Ärgernisse (um einmal bei diesem Wortgebrauch zu bleiben) uns Soldaten ein Anliegen mit Drängen nach Lösung, z.B. die fehlende Munition für das G 36, fehlende einsatzrelevante Kfz für die Ausbildung im Inland und Vieles mehr, das auch hier im Forum thematisiert wird. Allein aufgrund dessen, dass diese "Ärgernisse" kein Aufsehen außerhalb der Kasernen/milit. Anlagen etc. erlangen, sind Sie im Definitionssinn kein Skandal...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 14. Mai 2010, 12:29:27
Gut dass die Medien nichts von diversen "Uffz Taufen" wissen ...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Saftschubser am 14. Mai 2010, 15:23:24
Dir ist bewusst dass das Internet auch ein Medium ist...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 14. Mai 2010, 15:44:04
Jein.
Es gibt Informationen im Internet, die offiziell und verifiziert sind. Dann gibt es noch Informationen, die schwer bis gar nicht prüfbar sind, trotzdem stehen sie auf irgendeiner Website ;)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ARMY STRONG am 15. Mai 2010, 09:49:58
Was hat die Tatsache ob etwas das veröffentlicht wird verifiziert ist oder nicht, damit zu tun dass das Internet ein Medium ist?
Genau gesagt ist das Internet mittlerweile DAS Medium Nummer 1 und läuft mittlerweile den traditionellen Medien wie Print, Radio, Fernsehen gewaltig den Rang ab.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 15. Mai 2010, 10:07:21
Auch wenn das Internet das Informationsmedium Nr.1 der heutigen Zeit ist, sollten wir nicht vergessen, das nicht alles immer der Wahrheit entspricht, was man im Internet zu lesen bekommt.

Oder mal ganz böse ausgedrückt:
Man könnte das Internet auch gezielt zur Manipulation nutzen. 
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: RekrKp8 am 15. Mai 2010, 10:39:31
Das macht die BILD ja genauso. Aber ich weiß, was snake sagen will. Im Internet steht SOOOO viel Müll, dass ich das Internet für ein fragwürdiges Medium halte. Ich würde ohnehin nicht vom "Internet" als Medium sprechen, sondern eher von bestimmten Webinhalten des Internets als Medium. Nicht alles im Internet gehört zu den Medien.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ARMY STRONG am 15. Mai 2010, 11:17:45
Wat is eischendlich 'ne Medium, da schdelle ma uns ema janz dumm:
http://de.wikipedia.org/wiki/Medien

Jetzt verstanden dass das Internet sowas von nem Medium is....? 8)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: RekrKp8 am 15. Mai 2010, 11:31:36
Genau! Und wenn Du den selbst gelinkten Beitrag mal liest, stellst du fest, dass Internetseiten Medien sind und nicht das Internet an sich selbst. Das klingt zwar ein wenig albern, denn auch ein Wald besteht ja aus Bäumen, aber ich halte eine Differenzierung der Webinhalte auf die Medien, auf die es hier ankommt, für durchaus angebracht. Genau das wollte ich mit meinem Beitrag klarstellen. Es kann auch sein, dass ich mich jetzt total verstrickt habe, dann bitte ich um harte und langandauernde Strafe. Jedenfalls begeben wir uns gerade ins Kleinkarierte. Und ja, das Internet spielt wohl eine Rolle in der Ausgestaltung des Ansehens der Bw in der Bevölkerung.

Jedenfalls kann ich Snakes Beitrag nachvollziehen.

Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 15. Mai 2010, 12:20:20
Medium bzw. Medien hin oder her ...

Ich denke ihr werdet mir zustimmen wenn ich sage, dass sämtliche öffentliche Berichtserstattung rund um die Bw mit Vorsicht zu genießen ist, da der Bürger bezüglich der Bw sehr gerne zur Pauschalisierung neigt. Hinzukommt, dass die Presse häufig nicht bemüht ist richtig zu recherchieren, wenn man doch einen "waschechten" Skandal veröffentlichen kann.

Als Mittenwald publik wurde, waren sofort alle Soldaten Alkoholiker mit sadistischen Neigungen. Bei einigen TV Sendern schaffte es diese Meldung sogar auf Platz 1, vor sämtlichen weltpolitischen Geschehen des Tages. Das es jedoch nur ein kleiner Personenkreis war, der auffällig wurde, vergisst "der Otto Normal Bürger" sehr schnell.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Saftschubser am 15. Mai 2010, 13:03:54
Dass das Medium Internet umstrittenes Medium ist will ich gar nicht bezweifeln. Immerhin unterliegt es nicht gaaaanz so strengen Auflagen wie Beispielsweise Zeitungen die ja dazu verpflichtet sind wahrheitsgemäß zu informieren ( ich weiß das widerspricht sich ein wenig mit dem Beispiel BILD aber ich habe es eigentlich so in Erinnerung ).

Aber Tatsache ist dass das Internet in weniger als 15 Jahren mehr User erreicht hat als wie auch schon erwähnt TV, Radio, Zeitungen und weiß der Geier was noch alles. Tatsache nr. 2: Wir diskutieren hier nicht über den wahrheitsgehalt von diversen Veröffentlichungen im Web sondern um deren Auswirkungen. Wie sonst erklärst du dir diese gewaltige Massenverdummung die in diesen Jahren stattfindet (ich weiß dass dieses Argument auf wackligen Beinen steht). Klar Pro7 und MTV tragen zwar ihren Teil dazu bei aber hauptsächlich ist imho das Internet schuld. Menschen lassen sich durch das World Wide Web beeinflussen (nicht zuletzt die Taliban haben das erkannt und publizieren zu ihrem Zwecke oft Falschmeldungen über Tote und Verletzte besondern unter den Zivilisten, da sie wissen das der Westen bei solchen Zahlen recht empfindlich ist, wie sonst sollte man sich erklären dass sofort alle gegen Afgahnistan sind wenn Anschläge publik werden). Um zurück zum Thema zu kommen, das Internet beeinflusst die Menschen. Logischerweiße dann auch zum Thema Bundeswehr.

Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 15. Mai 2010, 13:39:56
Zitat von: Saftschubser am 15. Mai 2010, 13:03:54
Wie sonst erklärst du dir diese gewaltige Massenverdummung die in diesen Jahren stattfindet (ich weiß dass dieses Argument auf wackligen Beinen steht).

Bezüglich der "Massenverdummung" bin ich vollkommen bei ihnen ... ein Grund dafür ist sicherlich die Bequemlichkeit unserer Überflussgesellschaft. Es ist wesentlich einfacher sich berieseln zu lassen, statt sich selber schlau zu machen, Informationen einzuholen und diese dann auszuwerten.

Die Medien sind an diesem Phänomen dank ihrer Profitgier (Auflagen, Einschaltquoten, etc.) jedoch nicht unschuldig ... komischerweise können ihnen mehr Bürger auf der Strasse eher sagen, wer beispielsweise im Finale von "Deutschland sucht den Superstar" steht, als das die Bürger die Truppenzahl der deutschen Soldaten in AFG kennen.

Als ich neulich mit Bekannten eine Unterhaltung führte kamen wir auch zeitweise auf die Bw zu sprechen. Einer meinte, er fände es nicht gut, dass die Bw im Irak sei. Als ich "Irak?" mit einem großen Fragezeichen aussprach meinte er nur, "Ja, Irak! Dort ist die Bw doch." Als ich seine Falschinformation aufklärte kam nur ein bedauerliches "Irak oder AFG ... das ist mir doch egal!" .... traurig aber wahr.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ARMY STRONG am 15. Mai 2010, 17:11:19
Lieber =TRG=, ich verdiene einen Teil meines bescheidenen Einkommens durch Öffentlichkeitsarbeit und habe auch eine entsprechende Ausbildung genossen - ich glaube zu wissen was Medien sind, lasse mich aber immer wieder gerne eines besseren belehren. In diesem Sinne, herzlichen Dank für die Aufklärung  ;)

Mensch, snake, jetzt muss ich doch mal nachfragen, auch wenns OT ist - manchmal siezt du die Vorredner in deinen Beiträgen, manchmal duzt du aber auch.... warum eigentlich?

Ist mir nur so eingefallen weil ich das aus Foren eigentlich gar nicht kenne, da ist üblicherweise jeder per "Du"....??
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: RekrKp8 am 15. Mai 2010, 17:24:53
Oh je, ich wollte niemanden belehren, eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, was Snake gemeint hatte und ich das auch verstanden habe. Ich wollte Dir nicht auf den Schlips treten. Dein Link jedenfalls bot mir eine Steilvorlage. Ist ja auch egal.

Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 15. Mai 2010, 17:26:25
Zitat von: ARMY STRONG am 15. Mai 2010, 17:11:19
Mensch, snake, jetzt muss ich doch mal nachfragen, auch wenns OT ist - manchmal siezt du die Vorredner in deinen Beiträgen, manchmal duzt du aber auch.... warum eigentlich?
Ist mir nur so eingefallen weil ich das aus Foren eigentlich gar nicht kenne, da ist üblicherweise jeder per "Du"....??

1.Ich bin ein höflicher Mensch, daher "duze" ich nicht wild rum, auch wenn es im Internet häufig die Regel ist.
2. Gerade bei heißeren Diskussionen ist das "Sie" immer noch eine gewisse Bremse vor verbalen Entgleisungen ;)
3. Diejenigen die ich "duze", kenne ich schon länger bzw. man kennt sich persönlich oder hat regelmäßig persönliche Kontakt via PN.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ARMY STRONG am 15. Mai 2010, 17:31:44
Ah so, Frage beantwortet. Danke  :)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Yulia am 20. Mai 2010, 20:14:22
Hallo,
ich denke, dass in der heutigen Zeit die Jugendliche keine moralische Wertvorstellungen haben, aus diesem Grund verweigern viele die Wehrdienst und machen stattdessen Zivildienst, was ich sehr schade finde.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 20. Mai 2010, 20:46:46
Mit der Moral mögen sie sicherlich richtig liegen, doch ich sehe einen wesentlich simpleren Grund -> Faulheit und null Bockeinstellung!

War es vor einigen Jahren "in" seinen KDV Antrag genehmigt zu bekommen, ist es heute "in" T5 zu ergattern, damit man gar nichts mehr machen muss und vor "seinen Kollegen" prahlen kann, Vater Staat "verarscht" zu haben. Lustig wird es, wenn diese Leute versuchen sich bei anderen Behörden (z.B. der Polizei) zu bewerben ;)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: HG MOK am 20. Mai 2010, 21:01:06
@snake99

Da muß ich Ihnen vollkommen Recht geben.
Wenn ich manchmal die Zivis sehe die mir unterstellt sind da fällt einen nichts mehr zu ein.
Bei den meisten springt einen schon die pure Faullheit an.
Und von den Jugendlichen die unser Haus besuchen wollen wir mal lieber nicht reden.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ulli76 am 20. Mai 2010, 21:26:14
Faulheit gibt´s genauso bei Wehrpflichtigen. Und viele Jobs bei uns sind sicher entspannter als die ein oder andere Zivi-Stelle.
Nur darüber rumzulamentieren bringt nicht viel und löst das Problem nicht.

Da wird wohl nur viel Geduld und Konsequenz helfen. Und oft werden alle Bemühungen ins Leere laufen
Anders könnte ich meinen Job wohl auch nicht machen. Ich kann mir jeden Tag den Mund fusselig reden, was medizinisch sinvoll wäre- umsetzen tun es die wengisten.
Einer meiner Schäflein ist in Reha nach Bypässen, dem nächsten musste ich bei der Entlassungsuntersuchung erklären, dass er wahrscheinlich Diabetes hat, einen hab ich heute mit Verdacht auf Herzinfarkt versorgt.
Alle Fälle wären vermeidbar gewesen. Und es sind nicht die 18-jährigen.
Was meint ihr wie froh ich bin, wenn EINER (in einem Jahr) die Maßnahmen umsetzt, die ich ihm sage und er dadurch nicht mit Burn-Out ausfällt- EINER anfängt Sport zu machen, sich besser ernährt und dadurch keinen Infarkt bekommt- EINER mal das, was wir im Unterricht erzählen, umsetzt und wir mal ne vernünftig erstversorgten Patienten sehen.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 20. Mai 2010, 21:40:06
Zitat von: ulli76 am 20. Mai 2010, 21:26:14
Was meint ihr wie froh ich bin, wenn ....

Du gehörst für mich auch eindeutig zu den Guten, Ulli!
Du hast den Glauben an die Sache offensichtlich noch nicht verloren und scheints stets bereit, Sachen immer wieder neu anzustoßen und nach vorne zu bringen, wo andere schon längst aufgegeben haben.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 21. Mai 2010, 08:51:18
Entweder sind wir hier schon lange off topic, oder wir sollten das Thema leicht abändern:

"Ansehen der Bevölkerung in der Bundeswehr" oder auch "Die Jugen von heuten, faule nichtsnutzige Schlaffis"  ;D
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ARMY STRONG am 21. Mai 2010, 09:25:32
Und bitte nicht pauschalieren. Tausende Wehrpflichtige treten puenklich ihren Dienst an und machen diesen ordentlich. Die gehoeren auch zur Jugend von heute. Nur von denen spricht keiner.

So, nun koennen wir wieder zurueck zum Thema  ;)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Schnitzeljäger am 21. Mai 2010, 19:37:20
Ich bin zwar Wehrdienstleistender, bin somit nicht ganz objektiv, aber ich stelle jeden Tag aufs neue Fest das mindestens 3/4 des Zuges den Dienst wirklich ernst nehmen.
Die restlichen 1/4 sind die, die immer präsent sind weil sie negativ auffallen.
Schade ist allerdings das der Bund anscheinend jeden Cent nach Afghanistan umleitet. Unser StUffz hat 7 (!) Telefonate gebraucht um Pi-Schnur vom VU zu bekommen! Hallo? Das ist doch Stan-Ausrütung oder nicht? Muss man für die W6er dann in der AGA um Mun-Betteln?
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 28. Mai 2010, 13:27:12
In Anbetracht des vom Kameraden AriFuSchr geposteten Zeitungsartikels in einem anderen Thread wollte ich dazu noch mal die Diskussion anstoßen.

Ich persönlich kann schon lange nicht mehr das Argument der Bw nachvollziehen, dass die Wehrpflicht als Bindeglied zur Gesellschaft gesehen wird. Es werden nur noch Bruchteile von Wehrpflichtigen tatsächlich einberufen und die Bw hat sich in den letzten Jahren aus vielen Bereichen der BRD komplett zurück gezogen. 2003 wurde z.B. die letzte Kaserne im Ruhrgebiet (welches nicht gerade klein ist) geschlossen. Eine weitere von vielen "Bw-freien Zonen" ist somit entstanden ...

Sind wir doch mal ehrlich, ohne uns selber in die Tasche zu lügen. Nach Umfragen und den Äußerungen der Bürger zur Sparpolitik im Verteidigungsressourt interessiert es den Bürger sehr wenig, was die Bw macht und ob es sie überhaupt gibt. Statt dies mit Ach und Krach zu versuchen zu ändern, sollte es die Bw einfach hin nehmen, dass sie beim Bürger keinen Stein im Brett hat.

Wenn die Bw nun schon an Schulen verbannt wird, weil Lehrer, Schüler und Eltern nichts damit zu tun haben wollen, dann sollte es auch seitens der Bw akzeptiert werden. Wer wirklich an der Bw und am Arbeitgeber Bw interessiert ist, wird den Weg zum Wehrdienstberater von ganz alleine finden ;)
Titel: Drei Punkte zu Berlin
Beitrag von: Troubleshooter am 28. Mai 2010, 14:05:30
1.
An diversen Schulen landauf und landab finden Veranstaltungen zur Berufsorientierung statt, zu denen Lehrstellenanbieter erscheinen, um sich und ihr Unternehmen zu präsentieren. Warum sollte dies der Bundeswehr verwehrt werden?

2.
Wenn ich im Zusammenhang mit dem Hausverbot lese:
"Die Schulen dürfen sich nicht einseitig der Propaganda der Jugendoffiziere öffnen", dann kann ich mir nur noch an den Kopf fassen. Bestimmte Begrifflichkeiten sollten doch auch für einen Parteigänger der Linkspartei zu unterscheiden sein, oder?

3.
Ich befürchte fast, das Hausverbot ist ein Ausdruck eines sehr verqueren Weltbildes. Die Bundeswehr ist in Afghanistan, weil das deutsche Parlament, die Volksvertreter, die eben jene ach so besorgten Eltern hoffentlich gewählt haben, das so beschlossen hat. Es ist kein Soldat, gleich welchen Dienstgrades oder Ranges, auf die Idee gekommen, sich Kraft eigener Kreativität am Hindukusch eine Beschäftigung zu suchen.

Bleibt die (fiese) Frage, ob DAS so auch in Bonn passiert wäre?
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 28. Mai 2010, 14:50:34
zu 1

Sie vergessen, dass die Bw kein normales Unternehmen ist, auch wenn die Bw es gerne anders nach außen darstellt. Gerade seit AFG weiß jeder Bürger, dass Sterben zum Soldatenberuf dazugehören kann. Das macht den Beruf für viele junge Menschen unattraktiv.

zu 3
Sie haben Recht. Der Einsatz wurde von unseren gewählten Volksvertreten beschlossen. Es sei jedoch angemerkt, dass sicherlich kein Wähler sein Kreutzchen einzig alleine vom AFG Einsatz der Bw abhängig gemacht hat ;) Wer CDU, FDP oder SPD gewählt hat, hat diese Partei sicherlich noch wegen anderen Dingen gewählt. Dass all diese Parteien zusätzlich hinter dem AFG Mandat stehen, war der Masse der Bürger sicherlich nicht ganz klar ;)

Ich bin mir zu 100% sicher, dass der AFG Einsatz der Bw beendet wäre, wenn darüber via Volksentscheid abgestimmt werden dürfte. Doch dieses Mittel ist ja in DEU nicht zulässig ...
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 28. Mai 2010, 18:46:18
zu 1

Die Wehrpflicht ist - neben anderen Dingen(!) - selbstverständlich ein Bindeglied in die Gesellschaft und dies auch vollkommen unabhängig, wo die Stationierungsorte sind. Denn die Wehrpflichtigen nehmen ihre Eindrücke hinaus in ihre Freundes- und Bekanntenkreise und Familien. Sie berichten also ganz unmittelbar über das, was bei ihnen im Dienst geschieht usw. Genau dies ist auch beabsichtigt - und sie bringen natürlich den augenblicklichen Zeitgeist hinein in die Bundeswehr, so dass deren Angehörige neben ihrem eigenen zivilen Umfeld Eindrücke bekommen, wie dort gedacht, gehandelt wird.
Für veschiedene Meschen sind verschiedene Berufe (un)attraktiv, um ihnen für ihre Berufswahl Entscheidungshilfen zu geben, gibt es ja Praktika, Informationsveranstaltungen verschiedenster Art, Berufseinsteigermessen usw. Und hier ist die Bw mit ihren JugendOffz auch vertreten, um über icherheitspolitik und die Rolle der Bundeswehr dabei zu informieren. Dabei sind sie NICHT wehrdienstberatend tätig, wenn sie in die Schulen gehen. Sollten Schüler mehr Interesse zeigen, dann erhalten sie vom JugendOffz die Erreichbarkeit und den Namen des zuständigen WDB. Also, entscheiden, ob die Bw attraktiv ist, müssen Schüler und andere Interessierte ganz allein!


zu 2:

Diese Entscheidung der Schulleitung (mit flankierender Unterstützung Linkspartei- und altlinker Grünen-Politikern ist selbstredend peinlich - für die Schule selbst! Außerdem wird dieses Thema in Berlin sicher ein Nachspiel in den politischen Gremien der Stadt haben! Aber seien Sie versichert, dass es genügend andere Schulen in Berlin gibt, in die die JugendOffz regelmäßig eingeladen werden!


zu 3:

D'accord, lieber Snake, so wird es sicher sein. Aber mit gutem Grund haben wir im Bund eine repräsentative Demokratie, so dass hier - bei Betrachtung der letzten Jahrzehnte - in entscheidenden politischen Fragestellungen doch insgesamt sehr hohe Kontinuität besteht.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Sierra_Hotel am 29. Mai 2010, 10:14:59
Ich kann dazu nur sagen, dass ich jedem Soldaten größten Respekt und Hochachtung zolle. Die Dinge die Ihr leistet sollten von der Bevölkerung hoch angerechnet werden, größten Teils werden eure Leistungen jedoch missachtet. Ihr opfert euch für die Sicherheit Deutschlands und bekommt dafür nur ein, "was wollen die denn auch in Afghanistan? Was soll das überhaupt totale Geldverschwendung." . ich sehe das nicht so, ich weiß wofür Ihr kämpft und Gedenke jedem Toten.

Liebe Grüße,

S_H
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ARMY STRONG am 29. Mai 2010, 10:41:26
Lieber Migu, diesen, mit Verlaub, Schmarrn, mit der Bindeglied funktion glauben Sie doch selber nicht, oder? Oder befinden Sie sich derart fern der Basis, dass Sie Wunschdenken der BW mit der Realität im Volke verwueschteln?

Die Realität die ich seit 25 Jahren (solange habe ich mit Bw, Wehrpflichtigen, Reservisten usw.) erleben spricht leider eine ganz andere Sprache: Das was der Wehrpflichtige überwiegend in die Gesellschaft trägt ist eher kontraproduktiv für die Bundeswehr. Beispiele die dann erzählt werden bestehen meist aus (unvollständige Aufzählung):

- Unfähige Vorgesetzte
- Langeweile im Dienst (Gammeldienst)
- Allgemeiner, für den normalen Menschen unverständlicher "Dummfick" (Soldaten wissen was ich meine)
- Es wird dem GWDL den es leider erwischt hat (im Gegensatz zu dem der wegen Kleinigkeiten ausgemustert wurde oder aus unerfindlichen Gründen nie einberufen wurde) Zeit "gestohlen" die derjenige meist lieber in seine Ausbildung oder weitere Berufserfahrung investiert hätte.

Ich habe noch selten einen GWDL erlebt der seinen Dienst als sinnvoll erlebt hätte. Daher verschonen Sie uns bitte mit diesen "Bindeglied-Plattitüden", ich kanns echt nicht mehr hören.....
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 29. Mai 2010, 11:06:10
Lieber Army Strong: Eventuell ist Ihnen entgangen, worauf meine Zuschrift erfolgte: Nämlich auf eine vorherige Zuschrift, in der ausgeführt wurde, dass die "Bindegliedsfunktion" von Wehrpflichtigen nur dann Sinn ergäbe, wenn es flächendeckend Kasernen gäbe. Und dieser Zusammenhang besteht so nun nicht, jedenfalls nicht inbezug auf die Bindegliedsfunktion.

Auch ein anderes Ihrer Argumente wird zumindest in dem von Ihnen genannten Zeitraum nicht durch Studienergebnisse (nicht nur vom SoWi!) gestützt: Nämlich dass Wehrpflichtige unisono von den Zuständen berichten, die Sie zuvor erwähnen! Im Übrigen würde dies auch den Verpflichtungszahlen wiedersprechen, die sich aus dem GWD bzw. als Wiedereinsteller nach dem GWD - übrigens auch in wirtschaftlich guten Zeiten! ergaben! Denn welcher GWD, der Langeweile, Dummfick und was auch immer es sicher AUCH gibt!, erlebt hat, wird sich bei Alternativen für eine Verpflichtung entscheiden (wie gesagt: Die Zeiten zwischen 1985 und 2000 waren wirtschaftlich gesehen sehr interessant und die Bw konkurrierte um jeden Bewerber mit zig Unternemen...

Dass ich selbst kein unbedingter Anhänger der Wehrpflicht bin, das häten Sie bei entsprechender Recherche mit ein wenig Mühe sicher erkennen können. Ich neige aber nicht zu vorschnellen überpositiven wie -negatien Bewertungen!
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ARMY STRONG am 29. Mai 2010, 17:00:46
Dann sind wir uns ja, was die Bindegliedgeschichte betrifft einigermaßen einig  :)
Hätte sogar noch anführen können dass diese Bindegliedmaßnahme schon alleine deswegen als gescheitert angesehen werden muss da, hätte diese in den letzten über 50 Jahren funktioniert, würde die Bw heute in der Bevölkerung nicht so "freundlich desinteressiert" gesehen.

Ihr Punkt mit den vielen GWDL'ern die dann zu SaZ wurden trifft nicht den Kern der Sache, da ich von Soldaten sprach, die NUR den Grundwehrdienst leisteten und dann die Bw wieder verließen. Der Vollständigkeit halber möchte ich bemerken, dass ich nicht grundsätzlich gegen die Wehrpflicht bin - allerdings muss diese sicherheitspolitisch begründet sein und auch wehrgerecht sein. Beides trifft heute nicht zu.

Die Wehrpflicht besteht übrigens nicht, um aus den Wehrpflichtigen eine Menge SaZ herausschlagen zu können (auch wenn das so ist, war selber so einer der dann hängengeblieben ist).
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 29. Mai 2010, 17:20:10
Zitat von: ARMY STRONG am 29. Mai 2010, 17:00:46
Der Vollständigkeit halber möchte ich bemerken, dass ich nicht grundsätzlich gegen die Wehrpflicht bin - allerdings muss diese sicherheitspolitisch begründet sein und auch wehrgerecht sein. Beides trifft heute nicht zu.

Volle Zustimmung meinerseits.

Zitat von: ARMY STRONG am 29. Mai 2010, 17:00:46
Die Wehrpflicht besteht übrigens nicht, um aus den Wehrpflichtigen eine Menge SaZ herausschlagen zu können (auch wenn das so ist, war selber so einer der dann hängengeblieben ist).

Das hat unser IBuK persönlich vor einer laufenden Fernsehkamera zugegeben. Die Bw will sich via WPfl als Arbeitgeber präsentieren und nutzt diese als Werbemaßnahme. Ein begründetes sicherheitspoltisches Argument für die WPfl gibt es laut IBuK nicht mehr.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ARMY STRONG am 29. Mai 2010, 17:47:44
Tja, wenn das so ist, ist die Wehrpflicht so gut wie tot. Mit alleine diesem Argument wird er bei einer erneuten Debatte kaum noch eine Mehrheit für den Beibehalt der Wehrpflicht bekommen. Aber vielleicht ist das auch so gewollt. Der Abschied von der Wehrpflicht muss ja auch in gewisser Weise inszeniert werden. Wichtig dabei wird sein, dass so aussieht als wenn man alles versucht hätte sie zu behalten, aber die Sachzwänge sprachen dagegen...  ::)
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 31. Mai 2010, 11:27:29
Zitat von: snake99 am 28. Mai 2010, 14:50:34
Ich bin mir zu 100% sicher, dass der AFG Einsatz der Bw beendet wäre, wenn darüber via Volksentscheid abgestimmt werden dürfte. Doch dieses Mittel ist ja in DEU nicht zulässig ...

Ja, der Deutsche von heute gleicht dem Franzosen von 1939. "Mourir pour Danzig?"
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Domenik8920 am 31. Mai 2010, 12:13:30
So jetzt muss ich aber auch mal meinen Senf dazu geben bezüglich des Ansehens der Bundeswehr in der Bevölkerung :)


Vereinfacht kann man sagen das der größte Teil der deutschen Bevölkerung gegen den Einsatz der BW. in anderen Ländern (unter anderem Afghanistan) ist. Viele sehen einfach keinen Sinn darin wenn Soldaten dort sterben, da sie nicht verstehen können warum dies geschieht.
Das ist gleichzeitig auch der Hauptgrund warum die heutige Bevölkerung eher kritisch der Bundeswehr gegenübersteht.

Woran liegt das? Meiner Ansicht nach ganz einfach daran, das die meisten Menschen nicht unmittelbar von den Problemen betroffen sind für welche die Bundeswehr in Afghanistan etc kämpft.
Es hört sich jetzt wahrscheinlich blöd an, aber ich denke die Bundeswehr bedeutet vielen Menschen genauso viel wie die Kirche.

Erst wenn es zu Problemen kommt (Krankheit im Bezug auf Kirche ; Anschläge im Bezug auf die Bundeswehr) steigt der Rückhalt für die BW. Ist dies nicht der Fall, sind die meisten Menschen dagegen. Sehr makaber aber so ticken grundsätzlich die meisten Menschen.

Spätestens wenn hier in Deutschland wieder i-was in diese Richtung passiert steigt das Ansehen wieder -> und damit auch der Etat der BW.


lg

Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: John-Locke am 31. Mai 2010, 12:48:17
Über den Grund für das Desinteresse, eines so großen Teils der Bevölkerung, kann man denk ich streiten.
Dieses Desinteresse an der Bundeswehr ist mMn sehr erheblich am schlechten Ruf der Bundeswehr schuld.
Besonders die jungen Menschen informieren sich nichtmehr selbstständig über die Bundeswehr im Allgemeinen oder gar über Auslandseinsätze. Viele Leute können außer Afghanistan kein anderen Land nennen, in dem sich die Bundeswehr im Einsatz befindet, mit etwas Glück hört man wenigstens ab und an noch Kosovo. Die BW wird von vielen shcon fast als eine Art fremdes Organ empfunden, welchem immer zuerst mit Abneigung begegnet wird.
Ich (19, gerade mit dem Abi durch) werde sehr oft von Freunden und Bekannten auf das Thema BW angesprochen, da ich am 1.7 meinen Dienst im OA-Bataillon Munster antrete.
Mit älteren Menschen kann man dabei oft nette Gespräche führen, über deren Erfahrungen reden, über Anekdoten etc.
Bei ungefähr Gleichaltrigen hingegen trifft man oft nur auf eine von den Medien übernommene Meinung und hört spätestens im zweiten Satz das Stichwort Afghanistan. Einen groben Überblick über die BW und deren Tätigkeiten können nur die wenigstens geben, an Kritik wird hingegen meist nicht gesparrt und irgendwann ist man es auch einfach leid sich jedes Mal den gleichen (tut mir leid es so formulieren zu müssen, es entspricht abe einfach der Wahrheit) Mist und die gleichen Vorurteile anhören zu müssen, weshalb ich solchen Gesprächen dann doch meistens aus dem Weg gehe.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 31. Mai 2010, 13:16:08
Verständlich, nur zu verständlich, wie Sie vorgehen, John Locke, aber leider trägt auch das dazu bei, dass der Kenntnisstand bei vielen menschen über die bw nicht verbessert wird... Aber: Lassen Sie sich nicht dadurch abschrecken. Unwissenheit und Ignoranz sind zwei verschiedene Paar Schuhe!

Ihnen viel Erfolg auf dem Weg zum Offizier und Glück ab!
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: snake99 am 31. Mai 2010, 13:44:15
Mal eine andere Theorie reingeworfen:

Die Bw ist nicht die einzige Organisation in DEU, die unter dem Problem des "freundlichen Desinteresses" leidet.
Man schaue sich die Polizei an ... wenn ein Bürger sie braucht, ist es die "liebe Polizei". Hält die Polizei einen Bürger beispielsweise wegen einer normalen KFZ Kontrolle an, sind es "die bösen Bullen", die nichts besseres zu tun haben, als den Bürger zu ärgern (so zumindest die häufigste Aussage von Bürgern, wenn sie mal kontrolliert werden). 

Meine Ex ist Polizistin, und ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus, wenn sie von ihrem Alltag erzählt ... Polizei und Bw stehen sich in Sachen Beliebtheit oftmals in nichts nach ... leider im negativen Sinne ;) Die neuste Meldung der Polizei, dass die tätlichen Angriffe auf Polizeibeamte 2009 um 60% im Vergleich zum Vorjahr zugekommen haben, spricht Bände.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: steve23 am 31. Mai 2010, 16:59:46
Wenn ein Bürger die Polizei braucht sind sie nie da oder zu spät. Und wenn die Gemeinde Geld braucht blitzen sie an stellen wo nie Unfälle passieren nur um den Bürger abzuzocken.

Zitatdass die tätlichen Angriffe auf Polizeibeamte 2009 um 60% im Vergleich zum Vorjahr zugekommen haben

na das kann man darauf zurückführen, das heute keine Werte mehr vermittelt werden, die Jugend keine Perspektiven hat und immer mehr eingespart wird und der Gettoisierung in Großstädten.
Auch spielt eine Rolle von bestimmten Einwanderern in Großstädte die keine Respekt haben vor Gesetze, weil sie ehh nichts zu befürchten haben wenn sie vor Gericht stehen und mit Samthandschuhen angefasst werden.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: miguhamburg1 am 31. Mai 2010, 17:28:44
...womit, lieber Gast wieder bei den Stammtischparolen zurück wären!

Das sind nämlich Aussagen wie Ihre, die sich auf den simplen Horizont ihres Produzenten beziehen, der komplexe Ursachen auf ein, zwei, möglichst populistische, mehr oder minder inhaltssschwache Schlagwörter reduziert!
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 01. Juni 2010, 08:47:54
Die Jugend ist total verkommen und die Ausländer sowieso kriminell. Politiker sind heute alle korrupt, die Medien komplett gleichgeschaltet und wahrscheinlich stecken auch noch die Juden dahinter. Oder das kapitalistische Schweinesystem. Oder beides. Ist ja eh dasselbe. Früher jedenfalls hätt´s das nicht gegeben.

So, damit dürfte eigentlich alles gesagt sein und der Thread könnte fast schon dicht gemacht werden  :D
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: TheAdmin am 01. Juni 2010, 11:52:44
Du hast Heuschrecken und Hedge-Fonds vergessen.
Titel: Re:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: schlammtreiber am 01. Juni 2010, 12:08:50
mea culpa, mea maxima culpa!  ;)
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ToMA am 12. Juni 2015, 14:46:24
Gut, dass dieser Thread noch nicht zugemacht wurde, denn er hat meiner Meinung nach nicht an Bedeutung verloren.

Für mich z.B. die Fragen, warum mein Sohn denn zur Bw geht:

hat er denn nichts anderes/besseres gefunden? Macht er das nur des Geldes (während des Studiums) wegen? Hat er denn keine Ideen, was er sonst (ausbildungsmäßig) machen könnte? Könnte er wirklich auf Menschen schießen (danach unverständiges Kopfschütteln)? Was habt ihr ihm während der Erziehung denn für Menschenwerte vermittelt (Gewalt ist keine Lösung)? Da muss man ja tun, was einem befohlen wird (keine freie Entscheidungsbefugnis, geschweige freie Persönlichkeitsentfaltung). Was mischt sich Deutschland überhaupt in fremde Angelegenheiten ein?
Und viele weitere kritische Bemerkungen, die man sich anhören muss.

Da stellt sich mir natürlich auch die Frage, warum ein (subjektiv empfundener) Großteil unserer Gesellschaft so negativ gegenüber der Bw eingestellt ist bzw. bestenfalls ein ,,freundliches Desinteresse" besteht.

Wenn sich daran etwas ändern soll, müssen Politik und Bundeswehr gemeinsam an der Aufklärung der Gesellschaft hinwirken.

Für alle, die ebenfalls Interesse an diesem Thema haben, sei auf diesen Beitrag hingewiesen.

Hier exemplarisch 4 Kernaussagen aus dem Artikel:

-   Dem Auftrag der Bundeswehr zur militärischen Gewaltanwendung in internationalen Konflikten steht eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger weiterhin mit Skepsis gegenüber.
-   Hier ist das gesunde Selbstbewusstsein einer Armee gefragt, die demokratisch legitimiert und gesellschaftlich immer noch stärker verankert ist, als die Medien gelegentlich suggerieren.
-   Die Herausforderung wird in Zukunft mehr denn je lauten, den Abstand zur Gesellschaft nicht zu groß werden zu lassen.
-   Die Politik ist umso mehr gehalten, sicherheitspolitische Zusammenhänge als öffentliches Thema voran zu bringen. Die Bundeswehr ist ihrerseits verstärkt darum bemüht, die breite Öffentlichkeit aktiv
zu erreichen und in die Gesellschaft zu wirken. Dorthin gehört sie "im Kern, im Herzen", übrigens auch im ureigenen Interesse just dieser Gesellschaft.

Ich vermute jedoch, dass das Thema "Militär" in Deutschland die Wähler eher abschreckt und vertreibt, so dass ich persönlich nicht damit rechne, dass sich hier politisch wirklich etwas bewegt. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Deshalb freue ich mich um so mehr, dass die Bw morgen einen Tag der offenen Tür anbietet, um hier breiten Teilen der Bevölkerung zumindest die Möglichkeit zu geben, hinter die Kulissen (Kasernenmauern) zu schauen.
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: BulleMölders am 12. Juni 2015, 14:56:34
Das Desinteresse der Bevölkerung an der Bundeswehr wird in der nächsten Zeit sicherlich nicht abnehmen, sonder nach meiner Meinung eher noch zunehmen.
Was sicher nicht zuletzt an der Aussetzung der Wehrpflicht liegt. Viele Familien mussten sich früher mit dem Thema Bundeswehr auseinandersetzen, da ihre Söhne ja im Normalfall zum Wehrdienst antreten mussten.

Und je mehr Familien in Zukunft heranwachsen, wo keiner bei der Bundeswehr war, um so größer wird dann wohl auch das Desinteresse an dem Thema werden.
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: wolverine am 12. Juni 2015, 15:09:03
Sicherheit und Verteidigung ist genau so ein Thema, wie unser wirtschaftlicher Wohlstand. Jeder genießt ihn in vollen Zügen aber keiner ist bereit darüber nachzudenken, wie man ihn erhält und für die Zukunft gewährleistet.
Da überwiegt in allen Bereichen Technikfeindlichkeit und man glaubt den üblichen Wichtigtuern von wegen Atomangst, Angst vor Fracking, Angst vor Gentechnologie oder Chlorhühnchen.

Und für unsere Sicherheit dürfen gerne andere sorgen; Hauptsache bei uns muss sich niemand die Finger übertrieben schmutzig machen.

Wer Gewaltlosigkeit predigt, darf das gerne mit IS und Konsorten ausdiskutieren.

Und wer immer noch daran glaubt, dass Europa ja nur auf "Freunden" besteht, sollte spätestens seit der Krim-Annexion kuriert sein.
Wer sich nicht selbst verteidigen, schützen und behaupten  kann - individuell oder im Kollektiv - wird früher oder später zum Spielball der Geschichte und auch dadurch gerne zum Ziel von Aggressoren. Auch dadurch kann man die Welt unsicherer machen!
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ToMA am 12. Juni 2015, 15:44:14
@Bulle
ja, das vermute ich leider auch.

@wolve
da stimme ich Dir zu.
Nur: muss man sich damit abfinden, dass es vielen nicht einleuchtet oder sollte man sich dafür engagieren, dass dieses Unwissen beseitigt wird?

Ich sehe mich ja hier nicht als "Heilsbringer", sondern den Staat in der Pflicht.
Dennoch sollte man, wo es möglich und sinnvoll ist, zumindest in seinem Umfeld, zu seinem Teil der "Aufklärung" beitragen (Multiplikatoreneffekt) und versuchen, dabei nicht zu resignieren, wenn einige nicht den tieferen Sinn verstehen (wollen).  :-\
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: wolverine am 12. Juni 2015, 15:56:01
Zitat von: DadOA am 12. Juni 2015, 15:44:14
Ich sehe mich ja hier nicht als "Heilsbringer", sondern den Staat in der Pflicht.
Naja, das schließt die Frage an, was "der Staat" denn ist?! Ich verabschiede mich zunehmend von einer "da oben" Denke. Der Staat ist die Summe seiner Bürger und damit ist "der Staat" auch nicht besser oder schlechter als eben "wir alle".

Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ToMA am 12. Juni 2015, 17:04:30
Das mag schon sein, aber "die da oben" haben mehr Steuerungselemente. Politik, öffentliche Bildung/Erziehung etc.. Irgendwo müssen ja die Wissensgrundlagen für jedermann geschaffen werden oder die Bürger/Bürgerinnen für dieses Thema zumindest sensibilisiert werden.
Nur wenn man sich die Kommentare in diesem Thread durchliest, kommt man zum Ergebnis, dass der Staat/die Politik diesbezüglich bisher nicht seine Möglichkeiten ausgeschöpft hat (weil er/sie hieran vielleicht nicht wirklich ein Interesse hat oder einfach zu feige ist, es zum öffentlichen Thema zu machen, weil es evtl. Wählerstimmen kosten würde?).

Leider existieren auf dieser Welt Menschen/Regierungen, die, einfach formuliert, nicht den Weltfrieden anstreben (sondern machtstrebend sind).
Es müsste doch eigentlich jedem einleuchten, dass, wenn man das so weiterspinnt, man zum Ergebnis käme, dass sich eine pazifistische Demokratie mangels Verteidigungsmöglichkeit durch ihr Dogma selbt vernichten würde (was nicht heissen soll, dass man selbstverständlich alle Möglichkeiten ausschöpfen muss, um Konflikte friedlich und diplomatisch zu lösen).

Oder sehe ich das zu drastisch?

Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: F_K am 12. Juni 2015, 17:27:13
Nö, vermittelt das aber mal den Pazifisten - die glauben an ihre Ansichten.
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: kermit_nc am 12. Juni 2015, 21:37:05
An erster Stelle müsste eine klar formulierte Aufgabe stehen, zu der sich jeder bekennt. - Ist überall so und wirkt sich positiv auf die Motivation aus.
Es ist den aktiven gegenüber ungerecht, dass dieses Thema seit aussetzen der Wehrpflicht und Wegfall des Eisernen Vorhangs irgendwie nicht richtig angegangen wird. Der Großteil unserer Bevölkerung geht von diesen Institutionen (Polizei, Bw, Nachrichtendienste ...) von deinem Diener - Profitor Verhältnis aus. Demnach wäre es dem Diener sowie dem Profitor zuträglich der Bw einen strukturierten und ordentlichen Auftrag zu geben (z.B. Das Polizei Aufgaben Gesetz der Länder wird immer wieder angepasst).
Daraus würde sich auch Ziele, Ressourcen (Pers/Mat) ableiten und Grundlagen für ein Assessment liefern (Was es im Bereich Luftfahrzeug schon gibt: LufAmtBw / Qualitätswesen) um einen Erfolg/Misserfolg zu bewerten.

Gruß
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: wolverine am 12. Juni 2015, 23:05:10
Und dafür gibt es das Weißbuch.
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: kermit_nc am 13. Juni 2015, 12:11:17
Formal ja. Die Frage ist nur: Was kommt beim Profitor an? Der Diener wird seine Zieldefinition auf seiner Ebene erhalten / formulieren sowie die Metriken für die Erfolgskontrolle festlegen. Wenn sie das QS (Qualitäts-System) dann etabliert hat, kann durchaus zielführend optimiert werden (z.B. Lernschleifen aus Handeln, Bewerten, Lernen).   
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: wolverine am 13. Juni 2015, 14:45:41
Keks?!  ???
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Daniel96 am 15. Juni 2015, 11:40:40
Hi,
ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung zu dem Thema etwas beitragen.
Ich möchte lediglich reflektieren, niemanden dabei angreifen oder dergleichen.
Von 2006-2012 besuchte ich eine größere IGS, dort wurde alles durgekaut an Themen was die Politik vorgegeben hat.
Es machte sich schon zu dieser Zeit das Gefühl breit, das man sich beispielsweise in Fächern wie Politik, Geschichte, Ethik etc. Nur auf Inhalten aus der Vergangenheit beschäftigt.
Es wurde nahezu nie Tagesaktuell Politik Diskutiert.
Ich bin ein Mensch welcher Sachen nicht gerne einfach so ,,hinnimmt", sondern auch hinterfragt.
Auf Fragen, welche ich Heutzutage als ,,einfach  und plausibel" zu erklären erachte, wurde nicht eingegangen (getreu dem Motto, das ist nicht im Lehrplan, das ist nicht meine Aufgabe).
In der 8. Klasse fing die Aufklärung über das spätrige Berufsleben an und es wurde nicht in nur einem einzigen Wort die BW erwähnt, hingegen wurde über Möglichkeiten bei der Polizei oder anderen ,,Staatlichen Diensten" Informiert.
Ich bin der festen Auffassung, dass Beispielsweise eine Stunde in der Woche über Außenpolitische Ereignisse Diskutiert werden sollte (angefangen in der 5.Klasse bis zur 10.Klasse).
Lehrer sollten Schülern Subjektiv Wissen vermitteln und nicht Informationen vorenthalten.
Zu dem Thema, dass die Bundeswehr einer Schule verwiesen wurde, kann ich nur sagen das dort bei der Schulleitung (Entschuldigung der Ausdrucksweise) einiges schiefgelaufen ist.
Wer kann Menschen verweisen, welche Subjektiv über ihre Aufgaben informieren möchten und bereit wären für sie das Leben zu lassen?
Es ist bei den meisten dasselbe wie mit dem Zahnarzt, es wird erst interessant wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Ich bekomme ebenfalls das Gefühl das jeder gegen Kinderarbeit Ausnutzung ist aber keine bereit ist seinen Teil dazu Beizutragen.
Jeder aufgeweckte Mensch sollte wissen, dass Reichtum durch Armut entsteht.
Die Politik hat die Aufgabe zu Informieren und das macht sie meiner Meinung nach nicht genug.
Jeder der sich nicht mit dem Thema befasst hat sollte auch nicht in dem Ausmaß darüber Urteilen wie es geschieht!
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: ToMA am 15. Juni 2015, 12:11:20
Zitat von: Daniel96 am 15. Juni 2015, 11:40:40
Jeder aufgeweckte Mensch sollte wissen, dass Reichtum durch Armut entsteht.

Diese Aussage trifft vielleicht auf einzelne (Krisen-)Regionen in der Welt zu.

Aber schon Adam Smith wußte, dass (gemeinsamer) Wohlstand durch (gesellschaftliche) Arbeitsteilung erzielt wird.
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Bene. am 15. Juni 2015, 20:32:27
Das viele auf die Bundeswehr scheißen und alles tun, um die abzuschaffen, merke ich am eigenen Leibe, da ich ebenfalls höchstwahrscheinlich zur Bundeswehr gehe. Auch wenn das der zivile Dienst ist, machen die Menschen, vorallem die Linken keinen Unterschied, ob man nun militärisch oder ziviltechnisch bei der Bundeswehr ist.
Auf die Frage, wer uns denn im Ernstfall verteidigen soll, haben die wenigsten eine Antwort. Hauptsache erstmal weg mit den Waffen. Über die entsprechenden Folgen denken die wenigsten nach. Vorallam aber auch über die Leistungen der Soldaten und Soldatinnen. Was ich mir oft anhören muss, wenn jemand gefallen ist: "Selber schuld wenn man zur Bundeswehr geht."
Aber das hat auch, wie oft hier geschrieben, was mit den Medien zu tun. Die sagen das, was die Leute hören wollen. Eine unabhängige Berichterstattung ist selten vorhanden. Reportagen werden selten geguckt. Hauptsache die bösen Taten der Bundeswehr großräumig berichten und das tagelang, aber wenn die Bundeswehr etwas Gutes tut, dann lieber es als Randnotiz berichten.

Klar soll es Frieden auf dieser Welt herrschen. Keine Frage. Aber in der jetzigen Lage bin ich sogar für eine Aufrüstung. Es gibt ein schönes Sprichwort: Si vis pacem para bellum (Wenn du (den) Frieden willst, bereite dich auf (den) Krieg vor)
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: Stargate am 15. Juni 2015, 21:10:52
Das "Problem" ist halt dass wir in einem friedlichen Land leben, Konflikte wie in Afghanistan oder heute in Syrien sind für die meisten hier eben nicht real.
Viele Leute schauen sich um und sagen: " Ist doch alles schön hier, Ich seh keine bösen Leute. Wozu sollen wir dann ein Militär brauchen, das kostet nur Geld. "

Ausserdem ist es ( zumindest meiner Erfahrung nach ) für die meisten Leute schwer zu verstehen, wieso wir uns an Konflikte so weit weg von der Heimat beteiligen.
( nach dem Motto: Das ist doch so weit weg, was geht uns das an? )

Traurigerweise wird dieser " Die BW macht nur Firlefanz " Effekt noch dadurch verstärkt, dass unsere Regierung die Bevölkerung kaum darüber aufklärt was die BW eigentlich im Einsatz tut und wozu das überhaupt gut ist.
Stattdessen wird ja versucht möglichst alles was mit Einsätzen der BW zu tun hat als " Friedensmission " etc. zu verkaufen.
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: weilisso am 19. Juni 2015, 15:20:16
Ich war letztens mit einem Kameraden in einer Berliner Szene Bar unterwegs, war eig alles ganz nett und die Brause hat auch gut geschmeckt, aber ich weiß nicht wie, vielleicht lags an den sehr kurzen Haaren, den Muskeln oder dem Boss Parfum, man blickte uns von anfang an schief an, getreu dem Motto "guck dir mal die an, die sind bestimmt beim Bund.." Nunja nach geraumer Zeit setzten sich dann grünhaarige Anarchisten zu uns und meinten erstmal den großen Max machen zu müssen..Da ich gute Laune hatte, wollte ich mal ihre Meinung zur Staatsform, zur Politik und zum Wirtschaftssystem hören. Nach zehnminütigem gequollenem Unsinn ( der Staat würde ohne Polizei viel besser dran sein, Anarcholiberalismus ist die einzig wahre Form etc..) stellte ich meine Sicht der Dinge dar und erklärte warum es wichtig ist das die BRD eine Armee hat, als ich dann noch einwarf das ich Soldat sei bat mich der Inhaber der Bar doch besser zu gehen da meine merkwürdigen Auffassungen hier nicht erwünscht seien..unter Schmährufen machten wir uns auf den Heimweg.
Auf dem Heimweg hielten wir noch beim Späti um die Ecke, der Inhaber den ich seid geraumer Zeit kenne war gerade beim Abendessen mit seiner ganzen Famile, entsprechend zum Ramadan war der Tisch reichlich gedeckt und er forderte uns auf ihnen doch Gesellschaft zu leisten. Beim Gebet vor dem Abendessen sagte er noch, "...möge Gott all unsere Soldaten schützen wo auch immer sie gerade sein mögen..". Ich war perplex, da saßen wir nun quasi bei wildfremden Menschen und die Wertschätzung die uns entgegenkam war schier überwältigend. Der Inhaber betonte immer wieder wie dankbar er sei, dass junge Menschen wie wir Dienst leisten und gerade die Ausbildungsmission im Nordirak sehr großen Anklang findet, da viele Verwandte in der betroffenen Region wohnen.

Ein Abend der zwiegespaltener nicht hätte sein können, auf der einen Seite die verwöhnten, engstirnig denkenden und verblendeten Ultra-Linken und auf der anderen Seite der frisch gebackene deutsche Staatsbürger, der stolz wie Bolle ist und glücklich ist hier zu leben..

Schon merkwürdig oder ?

Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 19. Juni 2015, 16:30:26
So ist das Leben, wobei mir selbstverständlich der zweite Teil des Abends wesentlich sympathischer ist. Schön, dass du so etwas erleben konntest.
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: funker07 am 19. Juni 2015, 17:08:55
Zitat von: kermit_nc am 12. Juni 2015, 21:37:05
Daraus würde sich auch Ziele, Ressourcen (Pers/Mat) ableiten und Grundlagen für ein Assessment liefern (Was es im Bereich Luftfahrzeug schon gibt: LufAmtBw / Qualitätswesen) um einen Erfolg/Misserfolg zu bewerten.
Genau meine Meinung.
Als erstes muss ich überlegen: Was will ich erreichen, welche Ziele habe ich, wodurch sehe ich mich bedroht.
Im zweiten Schritt kann ich dann gucken, wie viele Panzer,... brauche ich dafür und was kostet das. Erst die Kosten festzusetzen und dann zu gucken, was kann ich noch ist der falsche Weg. Innere und vor allem Äußere Sicherheit sind so ziemlich die wichtigesten Gründe, warum es überhaupt Staaten gibt.

Dafür müsste man aber ehrlich feststellen, ob man sich z.B. von Russland bedroht fühlt und diese Feststellung auch vermitteln.
Auf der Startseite im Intranet ist gerade ein interessanter Artikel zum Thema hybride Kriege und da wird Russland als Aggressor dargestellt.

Zitat von: wolverine am 12. Juni 2015, 23:05:10
Und dafür gibt es das Weißbuch.
Dafür, dass er Inhalte aus dem "alten" Weißbuch wiedergegeben hat, musste Horst Köhler zurücktreten.
Ursula von der Leyen wurde in einem Interview auf Ziele der Sicherheitspolitik oder ähnliches angesprochen und ist der Frage zweimal ausgewichen, um am Ende zu sagen, dass ein neues Weißbuch erarbeitet werden muss bzw wird.
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: wolverine am 25. Juni 2015, 16:10:50
Weil es doch irgendwie zum Thema passt

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Antw:Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.
Beitrag von: StOPfr am 25. Juni 2015, 16:54:16
Daumen hoch!