Mal was anderes zum Verteidigungsminister ...
Plagiatsvorwurf
Fiese Fußnote zu Guttenbergs DoktorarbeitDie Meldung gibt es
hier bei Spiegel Online.
So langsam wird's skurril was man alles anstellt um dem Mann ein Bein zu stellen.
Vielleicht findet sich auch jemand dem KTzG in der Grundschule mal eine gescheuert hat, womit man ihm dann eine erhoehte Gewaltbereitschaft attestieren koennte. ::)
Was muss in gewissen Kreisen fuer eine Angst vor zu Guttenberg herrschen..... :o
Hier ist das Werk einzusehen:
http://www.sueddeutsche.de/app/subchannel/politik/guttenberg/
Ich muß mal die Bilanzveröffentlichungen der Medienkonzerne näher anschauen. Denen muß es ja nur noch dreckig gehen.
Keine Sau ist mickrig genug, um nicht Woche für Woche eine neue durchs Dorf zu treiben.
Ohne inhaltlich zu diesem Vorwurf etwas sagen zu können: Auch dies scheint ein urdeutsches Problem zu sein, dass viele Menschen vom Neid zerfressen sind.
Es gab da wohl auch eine Studie, die in mehreren Ländern in den letzten Jahren durchgeführt wurde, wenn ich mich recht entsinne. Dort wurden Menschen befragt, ob sie 100.000 Euronen geschenkt bekommen wollten - allerdings unter der Voraussetzung, dass einer ihrer Nachbarn 200.000 Euronen bekommen müsste. Das Ergebnis bei den Deutschen musste wohl krass unterschiedlich ausgefallen sein, denn um die 80 Prozent antworteten, dass keiner von beiden Geld bekommen solle.
Der is gut :D
Wenn mich das einer gefragt hätte, wäre meine Antwort gewesen: "Fragen Sie bitte meinen Nachbarn" ::) :D
wo is da das probelm :D
die eine hälfte der nachbarn ist verwandschaft - die andere freunde ;D
bekommt de nachbar die 200 - ich die 100.000 - werden 300 in einen topf geschmissen und geteilt
475 Seiten, 50 Seiten allein das Literaturverzeichnis, über 1000 Fußnoten - ist es da vielleicht ein bisserl schnell geschossen, anhand von drei Stellen eine Täuschungsabsicht zu unterstellen?
Ich wurde nach einer Hausarbeit mal vom Prof amüsiert drauf aufmerksam gemacht, dass eine meiner Fußnoten nur lautete "Ottmann Seite suchen" - das war ein Merker, hatte ich vergessen oder übersehen dass da noch die volle Quellenangabe hinmusste. Kann passieren. Und das bei nur 20 Seiten, unter 100 Fußnoten und einer dreiviertel Seite Literaturverzeichnis ;)
wenn man sich sich die Kommentare auf SpON anschaut, gibt es nur noch zwei Möglichkeiten entweder man lacht, lacht, lacht über soviel dummes Zeuch....
oder man verlässt frustiert dieses Land.....
Habe mich für Variante 1 entschieden, nachdem ich heute einen Brief unseres MP erhielt, in dem er mich um meine Stimme am 27.3. bat ;)
Mich wundert ehrlich gesagt, daß der Plagiatsvorwurf nicht schon bei der Korrektur der Arbeit aufgetaucht ist. Es ist in vielen Fakultäten gängige Praxis, daß simple Hausarbeiten vor der Durchsicht vorwärts und rückwärts gegoogelt werden, um der copy-paste-Mentalität einiger Studenten Einhalt zu gebieten. Bei einer Doktorarbeit hätte ich das als gegeben angenommen (die Prüfung, nicht das Abschreiben). Wie so oft: Der Laie staunt, der Fachmann wundert sich. Zumindest darüber, daß es erst jetzt aufgefallen ist (sein soll).
Zitat von: AriFuSchr am 16. Februar 2011, 13:57:30
wenn man sich sich die Kommentare auf SpON anschaut, gibt es nur noch zwei Möglichkeiten entweder man lacht, lacht, lacht über soviel dummes Zeuch....
oder man verlässt frustiert dieses Land.....
Habe mich für Variante 1 entschieden, nachdem ich heute einen Brief unseres MP erhielt, in dem er mich um meine Stimme am 27.3. bat ;)
Was hat er dir für deine Stimme als Tausch angeboten? Sein Augenlicht? :D
Zitat von: Troubleshooter am 16. Februar 2011, 15:06:00
Es ist in vielen Fakultäten gängige Praxis, daß simple Hausarbeiten vor der Durchsicht vorwärts und rückwärts gegoogelt werden, um der copy-paste-Mentalität einiger Studenten Einhalt zu gebieten.
Korrekt. Es gibt dafür auch spezielle Software (etwas passgenauer als Google). Daher muss (bei uns) jede Arbeit, von der ersten Hausarbeit im Grundstudium bis zur Diplom- oder Doktorarbeit neben der hardcopy auch in digitaler Form abgegeben werden. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das in Bamberg 2006 nicht der Fall gewesen sein soll.
2006 wusste man in Bamberg (wo liegt das nochmal) wahrscheinlich nicht einmal was "digitale Form" überhaupt bedeutet.
"wahrscheinlich irgendne Bauhaus-Stilrichtung, oder so ....)
Die Autorin des Werkes, aus dem abgeschrieben worden sein soll, meldet sich heute bei Spiegel Online zu Wort:
Plagiatsvorwurf gegen Guttenberg
"Das ist schon lausig von ihm"Link.
Fußnoten-Streit
Dr. Guttenberg nennt Plagiatsvorwürfe abstrusLink.
Zitat von: ARMY STRONG am 16. Februar 2011, 10:04:02So langsam wird's skurril was man alles anstellt um dem Mann ein Bein zu stellen.
Man kann auch hinter allem eine Verschwörung wittern ...
Zitat von: schlammtreiber am 16. Februar 2011, 15:11:18Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das in Bamberg 2006 nicht der Fall gewesen sein soll.
Bayreuth ;) Und dass eine solche Arbeit in digitaler Form vorliegt, heißt ja nicht automatisch, dass diese auch mit der entsprechenden Software geprüft wird ...
Lieber Klaus,
Deinen Humor mag ich. Hätte mir früher auch einen humorigen Spieß gewünscht ;D
ZitatWas hat er dir für deine Stimme als Tausch angeboten? Sein Augenlicht?
Wir wählen am 27.3. hier im Musterländle. Und wenn es die Linke schafft, wirds eng für den BVB äh, für Schwarz-gelb.
Nein, er bietet weiter Schutz und Sicherheit für brave Bürger die arbeiten und beten ;D Wir bekommen dann einen schönen neuen, modernen Bahnhof und können ihn von oben besichtigen. Das sind neue Perspektiven für uns Schwaben.
Zitat von: Timid am 16. Februar 2011, 15:47:35
Man kann auch hinter allem eine Verschwörung wittern ...
Dann zeig mir mal nen anderen Politiker dem ploetzlich derart nachgeschnueffelt wird wie KTzG. Das hat schon ein Geschmaeckle...
ZitatPlagiatsvorwurf gegen Guttenberg
"Das ist schon lausig von ihm"
... sehr generös die Dame, sie möchte nämlich nicht gegen KTzG vorgehen.
Woraus man immer einen juristischen Anspruch hier der Verfasserin gegenüber KTzG konstruieren möchte. ::)
SpON mutiert langsam zur "Hetzplattform" wider Guttenberg >:(
@ Fitsch
man muß es nur richtig schreiben, dann weiss mr wos liecht: Bammberch ;D
Zitat von: ARMY STRONG am 16. Februar 2011, 15:56:38Zitat von: Timid am 16. Februar 2011, 15:47:35Man kann auch hinter allem eine Verschwörung wittern ...
Dann zeig mir mal nen anderen Politiker dem ploetzlich derart nachgeschnueffelt wird wie KTzG. Das hat schon ein Geschmaeckle...
Wer eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht, muss davon ausgehen, dass diese auch gelesen wird.
Zitat von: AriFuSchr am 16. Februar 2011, 15:58:14Woraus man immer einen juristischen Anspruch hier der Verfasserin gegenüber KTzG konstruieren möchte. ::)
Da gibt es nichts zu konstruieren - wenn die Vorwürfe stimmen, wäre das ein Verstoß gegen Urheberrechte.
ZitatDa gibt es nichts zu konstruieren - wenn die Vorwürfe stimmen, wäre das ein Verstoß gegen Urheberrechte.
Datum/Zeit: Heute um 15:58:14Autor: AriFuSchr
Wir könnten uns dann auf Tausende von Urheberrechtsprozessen einstellen, weil in den ganzen Diplom/Magister/Doktor und sonstigen wiss. Arbeiten ein Zitat nicht/nicht ausreichend oder falsch zitiert ist.
Da immer mehr Universitäten mit entsprechender Prüfsoftware ausgestattet sind wird diese auch genutzt, um ganze Dekaden von Diplom/Magisterarbeiten oder Dissertationen im Nachhinein zu prüfen. Und da werden sich noch einige Leute umgucken müssen, die nach 20 oder 30 Jahren ihren akademischen Grad rückwirkend verlieren werden.
Das man so eine Software dann auch mal nutzt um die Arbeit einer prominenten Person gegen zu prüfen ist wohl völlig menschlich.
Und auf den ersten Blick würde ich die Vorwürfe als ziemlich gehaltvoll einstufen. Das man im modernen Computerzeitalter copy paste macht und dann in der Nachbearbeitung bei der Masse des Textes mal vergisst ein Zitat in eigene Worte umzuändern oder kenntlich zu machen kann passieren, darf aber nicht. Da hatte man es im Schreibmaschinenzeitalter besser. Auch ein einzelnes Plagiat ist nunmal eine Urheberrechtsverletzung und führt in jeder mir bekannten deutschen Universität zwingend zu einem nichtbestehen einer Prüfung bzw. zu einer nachträglichen Aberkennung der Prüfungsleistung. Strafrechtliche Konsequenzen können natürlich noch dazu kommen.
Gruß Andi
nach meiner Kenntnis gibt es heute sogar "Ghostwriter" die gegen entsprechendes Entgelt derartige Arbeiten fertigen...
wenn Vaddern also genug Kohle locker macht, kann man sich auf schönen, sonnigen Inseln gelegentlich mal über den Fortgang der Arbeit informieren ::)
Ja, und wenn das rauskommt, oder wie von Andi beschrieben, Fußnoten "unterschlagen" werden, ob absichtlich oder nicht, verstößt das regelmässig gegen die Promotionsordnung der jeweiligen Uni. Und damit wird dann ggf. der Doktortitel aberkannt. Gerade im Fach Jura verführen die zahlreichen wissenschaftlichen Aufsätze in den diversen Fach-Zeitschriften leicht zum "Abschreiben" - einigen meiner Kommilitonen wurden Klausuren nicht anerkannt, weil der Prof./der wissenschaftliche MA eben den "nicht-zitierten" Aufsatz auch kannte und sie zu nah am Original die Formulierungen und Schlußfolgerungen übernommen hatten. Ist sogar in der Kurzhausarbeit im 1. Examen einer Kommilitonin passiert, die damit 0 Punkte einfuhr und schlußendlich das Examen nicht bestdn - dummerweise war es bereits ihr 2. Versuch, womit dann 6 Jahre Studium im Eimer waren.
BTW: ROFL.
ZitatRinderspacher sagte am Mittwoch in München, Guttenberg müsse sich an seiner Haltung im Umgang mit der "Gorch Fock"-Affäre orientieren, wo er den Kapitän bis zur Prüfung aller Vorwürfe suspendiert hatte. Diesen Maßstab solle er nun auch an sich selbst anlegen.
Scheint ein humoriges Kerlchen, der Herr Rinderspacher :-).
Zitat von: AriFuSchr am 16. Februar 2011, 16:39:14
nach meiner Kenntnis gibt es heute sogar "Ghostwriter" die gegen entsprechendes Entgelt derartige Arbeiten fertigen...
Richtig, die gibt es. Und darüber sind auch schon einige Jungakademiker (oder
Altakademiker) gestolpert, die sich durch so eine Leistung ein einfaches Leben machen wollten. Es gibt nämlich Ghostwriter, die dann einfach mal eine komplette Arbeit abschreiben oder eben großzügig Urheberrechtsverletzungen begehen - kann ihnen ja egal sein, was soll der Auftraggeber machen, wenn es rauskommt? ;)
Bin der Meinung, dass es dazu in den letzten Jahren in Bremen einen ganz interessanten Prozess gab.
Gruß Andi
Immer noch nicht eine bewertende Stellungnahme dessen, was über unseren IBUK geschrieben wurde.
Laut "SZ" scheinen allerdings weder alle Universitäten, noch alle Fakultäten gegen Urheberrechtsverletzungen in Abschlussarbeiten so vorzugehen, wie Andi es hier beschreibt. Ist ganz interessant der diesbezügliche Beitrag. Da gibt es wohl alle Reaktionen vom Darüber-Hinweggehen bis hin zur sofortigen Aberkennung des Doktortitels und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.
Wir werden also abwarten müssen, was sich in dieser Sache weiter tun wird.
Zitat von: miguhamburg1 am 16. Februar 2011, 17:59:59
Laut "SZ" scheinen allerdings weder alle Universitäten, noch alle Fakultäten gegen Urheberrechtsverletzungen in Abschlussarbeiten so vorzugehen, wie Andi es hier beschreibt.
Das ist aus den unterschiedlichsten Gründen richtig. In den meisten Fällen liegt es allerdings an der völligen Überlastung der Dozenten und einer Ermangelung einer einheitlichen hausinternen Regelung bis hin zum Mangel am Regelungs- und Ahndungswillen (was vielleicht auch im Eigeninteresse der handelnden Personen liegt).
Die meisten Universitäten haben entsprechende Software aber längst in Benutzung und nutzen sie auch.
Wen es interessiert: Die beiden UniBw nutzen die Software und verkürzen damit jährlich diverse militärische und akademische Karrieren.
Zitat von: miguhamburg1 am 16. Februar 2011, 17:59:59Ist ganz interessant der diesbezügliche Beitrag. Da gibt es wohl alle Reaktionen vom Darüber-Hinweggehen bis hin zur sofortigen Aberkennung des Doktortitels und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.
Ja, wobei die Anzeige bei Altfällen auf Grund der etwaigen Verjährung oft gar nicht erst gestellt wird. Diverse Unis scheuen auch einfach den Verwaltungsaufwand.
Aber das Hauptproblem ist hier tatsächlich, dass wir 16 Bundesländer haben, die entsprechen auch einheitliche Regelungen haben oder nicht.
Das Thema ist nicht neu, es wird in den Medien aber kaum kommuniziert. Letztlich hat das aber auch etwas damit zu tun, dass es kaum einen Akademiker geben wird, der nicht irgendwo abgeschrieben hat und "vergessen" hat eine Quelle anzugeben. Vor 10 Jahren oder noch früher konnte sich keiner vorstellen, was es heute für Möglichkeiten gibt.
Und zur "bewertenden Stellungnahme": Ich kenne seine Arbeit, kann also die verlinkten Textauszüge und Vergleiche zuordnen, der Rest ist "google" und ein eigener Vergleich und schon ist die Sache ziemlich eindeutig: vermutlich (wenn die Uni nicht weich wird) Doktortitel ade.
Schade, aber so ist das Leben.
Gruß Andi
tagesschau.de fasst den aktuellen Stand am Abend (16.02.2011) zusammen:
Plagiatsvorwürfe wegen Doktorarbeit weiten sich aus
"Guttenberg schmückt sich mit fremden Federn"Zitat:
"Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg muss sich gegen immer mehr Vorwürfe wehren, er habe bei seiner Doktorarbeit getäuscht. Nach Informationen der ,Süddeutschen Zeitung' gibt es in Guttenbergs Doktorarbeit einige Passagen, die wörtlich mit Formulierungen anderer Autoren übereinstimmen, ohne dass er dies gekennzeichnet hat."QuelleHier findet sich der
Livestream der Hauptausgabe der Tagesschau von 20 Uhr.
Das Schweizer Fernsehen berichtete ebenfalls und ließ eine der angesprochenen "Originalautorinnen" zu Wort kommen. Livestream der sf-Tagesschau
hier.
Ich werde den Verdacht nicht los, dass da irgendjemand ganz gewaltig an dem Stuhl von KzG sägen will ...
KTG ist gestern zu einem spontanen Afghanistan Besuch aufgebrochen. Hoffe das ist keine Abschiedreise.
Gruß Andi
Zitat von: snake99 am 17. Februar 2011, 06:36:37
Ich werde den Verdacht nicht los, dass da irgendjemand ganz gewaltig an dem Stuhl von KzG sägen will ...
Selbstverständlich. Die ganze Aufregung ist natürlich mit vollster Absicht hochgepumpt, wie so regelmäßig in der Vergangenheit. Aber diesmal bietet KTG eben auch echte Angriffspunkte ;)
Fakt ist nunmal, dass Herr zu Guttenberg mindestens 8 (!) Passagen seiner Doktorarbeit nicht als Zitate aus anderen Publikationen gekennzeichnet und zum Teil wörtlich übernommen hat. Hieraus muß der Leser schließen, dass diese Ausführungen aus seiner eigenen Feder stammen, was nachweislich nicht der Wahrheit entspricht, sondern abgekupfert wurde.
Dies widerspricht eindeutig einer wissenschaftlichen Arbeitsweise, ist in meinen Augen Betrug und
und muß mit dem Entzug des Doktorgrades geahndet werden zumal jeder Diplomand oder Doktorand im Anhang seiner Arbeit unter Eidesstatt bestätigen muß, dass alle von ihm verwendeten Zitate aus der Fremdliteratur aufgeführt wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass eine solche Arbeit mit der Bestnote "summa cum laude" vom Doktorvater bewertet wurde!!
Nun wird man sagen, all das habe mit seiner derzeitigen Funktion als Verteidigungsminister nichts zu tun. Ich sehe das etwas anders, da diese Geschichte etwas mit der Glaubwürdigkeit desjenigen zu tun hat der einen solchen wissenschaftlichen Betrug begangen hat. :o
Zitat von: publius am 17. Februar 2011, 08:37:44
mindestens 8 (!) Passagen seiner Doktorarbeit nicht als Zitate aus anderen Publikationen gekennzeichnet
Das Ausrufezeichen wirkt etwas lächerlich bei 8 von 1200 ;)
Zitat von: publius am 17. Februar 2011, 08:37:44
Erschwerend kommt hinzu, dass eine solche Arbeit mit der Bestnote "summa cum laude" vom Doktorvater bewertet wurde!!
Wenn diese Doktorarbeit wirklich so mies zusammengeschustert wurde, wie es hier teilweise dargestellt wird, frage ich mich auf welcher Grundlage der Doktorvater die Bestnote vergeben hat? War der besoffen, oder hat nur mal grob druebergelesen, oder wie?
Ich schliesse mich schlammtreiber an, da wird was hochgepuscht nur um den IBUK loszuwerden. Bin ja gespannt ob nun die Doktorarbeiten der Damen und Herren aus der Opposition nun auch so kritisch durchleuchtet werden. Koennte mir gut vorstellen, dass da der eine oder andere schon etwas nervoes wird.... ;D
@ Schlammtreiber
vielleicht wurden ja die 1200 Literaturstellen aufgeführt, in der Hoffnung, dass die wenigen 8 Plagiate in dieser Vielzahl von Zitaten untergehen und niemandem auffallen.... ;)
@ Publius: Auch für den Minister gilt die Unschuldsvermutung als Rechtsstaatsprinzip. Insofern sollten Sie sich mit Ihren bewertungen zurückhalten. Fakt ist, dass sich der Minister angreifbar gemacht hat und niemand anders die Verantwortung dafür hat, dass die veröffentlichte Version seiner Dissertation diese Übereinstimmungen hat, als er selbst.
Die Angelegenheit wird jetzt an der einzig zuständigen Stelle an seiner Promotionsuniversität überprüft. Bevor nun alle schreien, was geschehen müsse, sollten wir doch mal das Ergebnis dieser Überprüfung abwarten.
Zitat von: publius am 17. Februar 2011, 08:54:01
@ Schlammtreiber
vielleicht wurden ja die 1200 Literaturstellen aufgeführt, in der Hoffnung, dass die wenigen 8 Plagiate in dieser Vielzahl von Zitaten untergehen und niemandem auffallen.... ;)
Zumal ja einige der fehlenden Fußnoten an anderer Stelle doch auftauchen (d.h. ein weiteres Zitat aus derselben Quelle wurde an anderer Stelle korrekt gekennzeichnet, nur eben an der bemängelten Stelle nicht) und/oder in anderen Fällen die Fußnote fehlt, die Quelle aber im Verzeichnis aufgeführt ist. Das kann man durchaus als sehr deutliche Hinweise darauf sehen, dass Versehen statt Täuschungsabsicht vorlag.
Generell muss man sich mal folgendes durch den Kopf gehen lassen: wieviel "Arbeitserleichterung" bringen eine Handvoll mehrzeilige Absätze in einer Arbeit von 475 Seiten? Praktisch nichts. Wieviel mehr Arbeit hätte es gekostet, die fehlenden Fußnoten den bereits bestehenden 1200 noch zuzuschlagen? Praktisch null. Wo läge also das Motiv zur Täuschung?
Zitat von: AriFuSchr am 16. Februar 2011, 16:07:30ZitatDa gibt es nichts zu konstruieren - wenn die Vorwürfe stimmen, wäre das ein Verstoß gegen Urheberrechte.
Wir könnten uns dann auf Tausende von Urheberrechtsprozessen einstellen, weil in den ganzen Diplom/Magister/Doktor und sonstigen wiss. Arbeiten ein Zitat nicht/nicht ausreichend oder falsch zitiert ist.
Richtig. Und?
Zitat von: ARMY STRONG am 17. Februar 2011, 08:52:16Wenn diese Doktorarbeit wirklich so mies zusammengeschustert wurde, wie es hier teilweise dargestellt wird, frage ich mich auf welcher Grundlage der Doktorvater die Bestnote vergeben hat? War der besoffen, oder hat nur mal grob druebergelesen, oder wie?
Ja genau, bei einer Arbeit mit den besagten fast 500 Seiten und 1200 Literaturangaben gibt es nur diese beiden Möglichkeiten ...
Bis eine Arbeit (egal ob für Bachelor, Master, Diplom, Doktor) fertig ist, wird sie in der Regel vom entsprechenden Betreuer und gegebenenfalls weiteren Prüfern gelesen, korrigiert, diesen neu vorgelegt, die Änderungen korrigiert, ..., bis dann irgendwann das fertige Werk dabei heraus kommt. Trotzdem kann ein Prüfer nicht Satz für Satz kontrollieren, ob da eine Quellenangabe fehlt. Dafür gibt es die genannte Software.
Zitat von: publius am 17. Februar 2011, 08:54:01
vielleicht wurden ja die 1200 Literaturstellen aufgeführt, in der Hoffnung, dass die wenigen 8 Plagiate in dieser Vielzahl von Zitaten untergehen und niemandem auffallen.... ;)
Oh ja, das ist völlig logisch. ;)
Vor allem an so exponierter Stellung, wie der Einleitung. Und vor allem hat der Minister ja nicht den Habitus oder den Intellekt diese Passagen in 5 Minuten umzuschreiben, so dass er sie als eigene Arbeit ausgeben kann bzw. sie einfach richtig zu zitieren. ;)
Was aber eben irritiert ist eben die zitierte Passage in der Einleitung, denn das fällt einem eigentlich auf, wenn man die Arbeit noch mal sauber durchgeht.
Aber egal, für die Frage ob Aberkennung oder nicht ist der Vorsatz an sich egal. Da muss die Kommission der Uni ihre Entscheidung treffen und die kann gut begründet so oder so ausgehen.
Gruß Andi
ZitatRichtig. Und?
Ob ein Verstoß gegen UrhG vorliegt ist noch lange nicht erwiesen.
Einen sehr sachlichen Artikel zu den Möglichkeiten findet man hier:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/plagiat-wie-sich-karl-theodor-zu-guttenberg-retten-kann_aid_600817.html
Laut "heute journal" gerade hat BK Merkel KTzG heute abend "zum Rapport einbestellt, sie "wolle ein paar Erklärungen".
CDU-Spitzen wurden zitiert, die das "einen ernsten Vorwurf, der KTzG, der sich immer als so anständig geriere, sehr gefährlich werden könne" nannten, während die CSU eher auf die "Mär der Schmutzkampagne" setze, obwohl die Opposition bei dieser Steilvorlage noch recht ruhig sei - das Dingen sei "eh ein Selbstläufer und man wolle keine zusätzlichen Sympathien für Guttenberg lostreten". Rücktrittsforderungen seien bisher nur von der Linken gekommen.
Die Tagesschau-Hauptausgabe um 20 Uhr hat heute (17.02.2011) die "Affäre" - prominent platziert als erste Meldung - ausführlich behandelt:
Plagiatsvorwurf Guttenberg:
Universität Bayreuth fordert Stellungnahme Guttenbergs innerhalb von zwei Wochen Hier gehts zum
Livestream der Tagesschau.
Mit ähnlichem Material arbeitete auch die Schweizer Tagesschau.
Nach einer aktuellen Umfrage auf n-tv sind über 80% der Befragten der Meinung, dass KzG nicht mehr tragbar und auch nicht mehr glaubhaft wäre ...
Ich finde es sehr schade, dass man einen guten Mann ganz offenbar demontieren will. Vielleicht wäre KzG gut damit beraten ein "paar schlaue Leute" zu beauftragen, die die Doktorarbeiten einiger Oppositonsmitglieder und Regierungskollegen ebenfalls überprüfen ;)
Und wenn ich mal mutmaße .... es würde mich nicht wundern, wenn Merkel selbst für diese Schlammschlacht verantwortlich ist um ihre Kandidatur zu sichern ... wie WDR2 heute meldete, hätte sie KzG Rückendeckung zugesagt ...
Zitat von: hbmaennchen am 17. Februar 2011, 22:01:10
obwohl die Opposition bei dieser Steilvorlage noch recht ruhig sei
Diese Einschätzung des heute journal kann nicht ganz ernst gemeint sein. Jeder Depp bis in die hintersten Reihen lallt seinen Kommentar hierzu in jede Kamera, die nicht bei drei auf´m Baum ist. Oder schau ich einfach zuviel Nachrichten?
Das sind aber immer die gleichen Nasen - übrigens AUCH aus der Union.
"Dampfplauderer" Gabriel etwa habe ich nichts dazu sagen hören. Und der von Dir zitierte Satz wurde sinngemäß so gesagt im "heute journal".
Der Beitrag kann in der
ZDF-Mediathek angesehen werden. Das aus dem Gedächtnis zitierte Gespräch zur "ruhigen Opposition" findet ca. 4:00 nach Beginn Video statt - Thomas Walde (Berlin) im Gespräch mit Marietta Slomka.
Mal ein persönliches Statement:
zu Guttenberg ist nach meiner Meinung einer der besten Verteidigungsminister den wir Soldaten jemals hatten und nun soll er womöglich wegen dieser "Kinkerlitzchen" gehen? NEIN! Spaßeshalber könnte man ja mal die Doktorarbeiten anderer Politiker überprüfen ;) Ich persönlich stehe jedenfalls voll und ganz hinter zu Guttenberg ... ganz egal ob mit oder ohne Dr. Titel!
Denn wie heißt es so schön "Derjenige ohne Fehler, der möge den ersten Stein werfen" ...
Wie die Nachrichtenagenturen gerade melden, verzichtet KzG vorübergehend auf das Führen seines "Dr. Titels".
@snake:
Bitte lassen Sie nicht außer Acht, welche Wirkung auf die Gesellschaft eine Verharmlosung der Vorwürfe haben kann. Wenn diese nicht lückenlos aufgeklärt werden, würde man so etwas wie einen Präzedenzfall schaffen, den sich jeder Student und Schüler zur Grundlage machen kann: "Wenn ein Bundesminister damit durchkommt, dann kann ich das auch."
Immerhin hat der Minister vorläufig auf seinen Doktortitel verzichtet.
-Trennung-
Wenn ich Transparenz und Offenheit postuliere, dann führe ich mit einer Aktion, wie sie gerade in der und um die Bundespressekonferenz gelaufen ist, mich selbst ad absurdum. So sehr ich die bisherige Arbeit des Ministers schätze, so finde ich seine aktuelles Krisenmanagement suboptimal.
@Troubleshooter
Sicherlich hast du Recht, doch das was gerade mit KzG gemacht wird, ist meiner Ansicht nach nichts weiter als eine super initiierte Hetzjagd, die zusätzlich von den Medien aufgebauscht wird.
Ich werde den Gedanken nicht los, dass es da einen gewissen Personenkreis gibt, der KzG loswerden will. Wenn ich jetzt weiter spekuliere, sitzt dieser Personenkreis vielleicht sogar im BMVg oder im Kanzleramt ...
KzG genießt breite Rückendeckung und Sympathie in der Truppe, auch bei den Bürgern steht er seit Wochen vor Angela Merkel in den Beliebtheitsskalen .... das schafft eine Menge Neider ;)
Ich finde es immer wieder erstaunlich, was für Blüten auch hier im Forum der Personenkult rund um KTG doch so treibt ... Egal, was der Mann auch macht, es wird automatisch als große Verschwörung eigentlich der restlichen Politik bis hinauf zur Bundeskanzlerin gegen ihn betrachtet ...
Zitat von: snake99 am 18. Februar 2011, 11:39:39zu Guttenberg ist nach meiner Meinung einer der besten Verteidigungsminister den wir Soldaten jemals hatten und nun soll er womöglich wegen dieser "Kinkerlitzchen" gehen? NEIN!
Ein Politiker muss vor allem eine Sache mitbringen: Glaubwürdigkeit. Und die verspielt man mit solchen Aktionen ganz schnell ...
Zitat von: snake99 am 18. Februar 2011, 11:58:15was gerade mit KzG gemacht wird, ist meiner Ansicht nach nichts weiter als eine super initiierte Hetzjagd
Was ich weiter oben sagte ... Dolchstoßlegende, irgendwer?
Der Mann hat eine wissenschaftliche Arbeit abgeliefert, die allem Anschein nach Fehler enthält. Dafür wird er gerade stehen müssen.
Und da muss ich Trittin Recht geben: Dieses Mal gibt es keine Möglichkeit, dass jemand anderes die Schuld zugeschoben bekommt ...
Das Geschehen rund um die Bundespressekonferenz war ein heftiger Affront und ein ganz schlechtes Krisenmanagement:
Eklat in der Bundespressekonferenz
Hauptstadtjournalisten empört über GuttenbergZitat:
"Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat bei seiner Erklärung zur Plagiatsaffäre einen Eklat ausgelöst. Für die Stellungnahme in seinem Ministerium schloss der sonst keineswegs öffentlichkeitsscheue CSU-Politiker einen Großteil der deutschen Medien aus." Quelle Zu den aktuellen Entwicklungen inkl. der Erklärung des Ministers folgt später hier der Livestream der Tagesschau von 13 Uhr. (siehe hierzu den folgenden Beitrag von Timid).
In der 12-Uhr-Ausgabe der Tagesschau wurde bereits auf das Thema eingegangen und die Erklärung des Ministers ausgestrahlt. Es kam auch Rainald Becker, stellvertretender Chefredakteur im ARD-Hauptstadtstudio, zu Wort, der auch auf den Abbruch der Bundespressekonferenz einging.
Zu sehen ist das Video
hier auf Tagesschau.de.
Wie lange es wohl dauern wird, bis die Uni Bayreuth Stellung bezieht? Zwei bis vier Wochen evtl?
Sollte er plagiiert haben, geschieht ihm das Recht. Sollte er nur Fußnoten bei 475 Seiten vergessen haben, ist dieser Aufstand lächerlich.
Die Tagesschau fasste in ihrer Hauptausgabe am 18. Februar um 20 Uhr wie folgt zusammen:
Verteidigungsminister gibt persönliche Erklärung zu Vorwürfen abHier gehts zum
Livestream des Beitrags.
@kritischer Beobachter
Ich denke nicht, dass der Minister durch so etwas erpressbar wird bzw. dass er sich auf die Art erpressen lassen würde.
Bei den anderen Punkten sehe ich das aber recht ähnlich. Der Minister hat durch sein eigenes Verhalten viel seiner Glaubwürdigkeit verspielt. Wir erinnern uns: Er war Wirtschaftsminister, also auch Vertreter der deutschen Wirtschaft, die im Ausland (China ...) teilweise Probleme mit der Einhaltung von Patenten und dem Schutz von Urheber- und Markenrechten hat. Und jetzt stellt sich raus, dass er möglicherweise selber gegen Urheberrechte verstoßen hat.
Kaum werden die Vorwürfe laut, verschwindet der Minister nach Afghanistan. Als er zurückkommt, wird er von der Kanzlerin einbestellt - und am Tag danach gibt er eine "Pressekonferenz", in der er, natürlich ohne von irgendwem dazu aufgefordert worden zu sein, zu den Vorwürfen Stellung nimmt. Wobei er, ganz nebenbei, eine gut 60jährige Tradition im Umgang mit der Bundespressekonferenz bricht, der versammelten Hauptstadtpresse vor den Kopf stößt, die Pressekonferenz der Bundesregierung sprengt, die versammelten Pressesprecher dumm dastehen lässt und ein ... beunruhigendes Verhalten zeigt, indem er sich nur "handverlesenen" Pressevertretern gegenüber äußert. Im Nachgang entschuldigt er sich damit, dass er auf Grund des Anschlags in Afghanistan und der dabei Gefallenen im Ministerium hätte bleiben müssen.
Das Krisenmanagement des Ministers ist im Moment jedenfalls eine einzige Katastrophe!
Er dürfte die Situation politisch wohl überleben. Aber für höhere Weihen wird er mit diesem Makel nicht mehr in Frage kommen. Und wenn er diesen fragwürdigen Führungsstil beibehält, dürfte es vor Ende der Legislaturperiode einen neuen IBuK geben ...
Zitat von: wolverine am 19. Februar 2011, 10:15:28Was hätte er denn gestern tun sollen?
Z.B.: Eine wirkliche Pressekonferenz abhalten. Und zwar nicht parallel zur Regierungspressekonferenz, sondern danach. Oder die Regierungspressekonferenz verschieben lassen.
ZitatIm Nachgang entschuldigt er sich damit, dass er auf Grund des Anschlags in Afghanistan und der dabei Gefallenen im Ministerium hätte bleiben müssen.
Ich habe gestern überhaupt nicht begriffen, wie man in dieser Situation so instinktlos sein kann, diese "Pressekonferenz" überhaupt abzuhalten. Der Anschlag in Afghanistan war immerhin um 08:30 MEZ (laut www.bundeswehr.de jedenfalls).
Zitat von: KlausP am 19. Februar 2011, 10:40:58
ZitatIm Nachgang entschuldigt er sich damit, dass er auf Grund des Anschlags in Afghanistan und der dabei Gefallenen im Ministerium hätte bleiben müssen.
Ich habe gestern überhaupt nicht begriffen, wie man in dieser Situation so instinktlos sein kann, diese "Pressekonferenz" überhaupt abzuhalten. Der Anschlag in Afghanistan war immerhin um 08:30 MEZ (laut www.bundeswehr.de jedenfalls).
ich finde es
RESPEKTLOS - den toten kameraden- und allen soldaten- gegenüber wie zur zeit berichtet wird :(
da ist der "Doktorskandal" die große schlagzeile - und die vorkommnisse in AFG bilden "nur" eine fußnote (um wieder beim thema zu sein)
>:( >:( >:( >:( >:(
@KlausP
DEN Punkt kann ich allerdings verstehen: Der Minister wollte vermutlich, dass die Situation mit seiner Dissertation "aus der Welt" ist, bevor er über den Anschlag in Afghanistan berichtet. Damit eben genau das vermieden wird, was eingetreten ist - dass nämlich der Tod (zu dem Zeitpunkt) des Soldaten durch sein persönliches "Problem" überschattet wird bzw. sich eine Pressekonferenz nur um seine Dissertation dreht, wenn es um Gefallene gehen sollte.
Zitat von: KlausP am 19. Februar 2011, 10:40:58Der Anschlag in Afghanistan war immerhin um 08:30 MEZ (laut www.bundeswehr.de jedenfalls).
Andererseits erfolgte die offizielle Meldung über Bundeswehr.de erst nach 14 Uhr. Mit gutem Grund - in der Zwischenzeit sollen ja erstmal die Hinterbliebenen der Gefallenen und die Angehörigen der Verwundeten über den Vorfall informiert werden, was die Bundeswehr ja schon seit Jahren so handhabt.
Insofern war der Zeitpunkt eigentlich gar nicht so schlecht gewählt.
Aber die Ausführung des Ganzen ...
Zitat von: bayern bazi am 19. Februar 2011, 10:47:27da ist der "Doktorskandal" die große schlagzeile - und die vorkommnisse in AFG bilden "nur" eine fußnote (um wieder beim thema zu sein)
Das sehe ich etwas anders. Über den Vorfall in Afghanistan wird durchaus an prominenter Stelle berichtet - in der Tagesschau um 12 und 15 Uhr kam die Meldung über den Anschlag, obwohl noch jedes Bildmaterial etc. fehlte, direkt als zweite Meldung. Das würde ich nicht als "Fußnote" bezeichnen.
Auf der anderen Seite kamen die Vorwürfe um die Person Guttenberg natürlich an erster Stelle. Denn hier geht es um nicht weniger als die Glaubwürdigkeit und die politische Zukunft DER Lichtgestalt der deutschen Politik, um den Verteidigungsminister und darum, ob er sich noch im Amt hält.
Politisch ist das Thema erheblich wichtiger als der Anschlag in Afghanistan - der aber trotzdem von den Medien entsprechend "gewürdigt" wurde!
Sehe ich auch so:
Lieber eine anberaumte Pressekonferenz ausfallen lassen, unter Hinweis auf die gefallenen und verletzten Kameraden, und das zu einem späteren Zeitpunkt ordentlich nachholen, als das Verhalten gestern.
Einen Ausfall einer Pressekonferenz wegen des Vorfalls in AFG hätte die Masse der Journalisten und Bürger wohl gut verstehen können; den jetzt entstandenen Eindruck von Feigheit mit der dürren Erklärung vor "geladenen Gästen" eher nicht.
Ich persönlich finde das Krisenmanagement und das Verhalten des IBuK nur noch armselig.
Zitat von: hbmaennchen am 19. Februar 2011, 11:02:27
Ich persönlich finde das Krisenmanagement und das Verhalten des IBuK nur noch armselig.
Das mag in der Wertung übertrieben sein, aber auch nach meiner Auffassung hat KTzG durch seinen gestrigen Auftritt weder der Sache gedient noch wurden die Ereignisse in Afghanistan angemessen eingeordnet.
Meines Erachtens hat sich der Minister mehr geschadet als uns lieb sein kann. Negativ ist mir vor allem dieser Satz mit der "mühevollsten Kleinarbeit über sieben Jahre als junger Familienvater" (siehe Livestream der Tagesschau) in Erinnerung. Doktoranden aus anderem sozialen Umfeld haben es mit Sicherheit schwerer...
Zitatmühevollsten Kleinarbeit über sieben Jahre als junger Familienvater
ob sie mühevoll sein muß, kommt wohl auf die Umstände des Einzelfalles an. Akribisch sollte die Kleinarbeit an so einer Dissertation schon sein.
@StOPfr Dieser von Dir zitierte Halbsatz ist bei mir auch bitter aufgestossen. Sehr larmoyant fand ich diese Aussage.
@ kritscher Beobachter
rosarote Brillen gibt es mehr im linken Spektrum - dort ist fast jeder Gedankenfurz nur durch diese Brille betrachtet zu ertragen. Und Bunkermentalität, die findest Du dort auch. Also mit beiden Augen kritisch beobachten und nicht das linke schließen.
Wobei allein der Nick unseres Beobachter ja durchaus auch viel über die Person ausdrückt: Was gibt es nicht alles für "kritische" Verbände, ob für Soldaten, Richter, Juristen ... , die allesamt dem ganz linken politischen Spektrum zuzurechnen sind - und in deren Reihen sich auch allesamt mehr oder minder prominente Vertreter der Linkspartei finden.
Also, aus der Ecke müssen wir uns hier eigentlich nicht zur Rechtfertigung aufgerufen fühlen. Dass hier durchaus auch differenziert argumentiert wir, ist doch offenkundig!
lieber Migu,
das war keine Rechtfertigung, sondern ein biblischer Hinweis ;)
Lieber AriFuSchr, Sie meinte ich auch gar nicht - Ihre Beiträge hier fallen für mich unter die Kategorie "differenziert"... :)
tagesschau.de berichtet heute (19.02.2011) zum aktuellen Stand:
Bericht über Auftragsrecherche
Guttenberg nutzte auch Arbeit des BundestagsZitat: "In der Doktorarbeit von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg finden sich offenbar auch längere Passagen, die der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags im Auftrag des CSU-Politikers geschrieben hat. Nach einem Bericht des Magazins ,Spiegel' übernahm Guttenberg den von Ministerialrat Ulrich Tammler ausgearbeiteten Text vom 13. Mai 2004 mit nur wenigen Wort- und Formulierungsänderungen nahezu komplett in seine Dissertation."
Quelle
So, habe jetzt in mühevoller Kleinarbeit den gesamten Tread durchgelesen und bin zu dem Entschluss gekommen: Egal von welcher Seite man es betrachtet, es wird wohl ein gewisses Gschmäkle an ihm anhaften bleiben.
Für mich betrachtet bleib ich bei meiner Devise "Trau keinem ausser dir selbst und dem Kameraden der neben dir im Schützengraben steht".
Ach, Sie vermeintlicher kritischer Beobachter der Szenerie, wie schön, dass sich Ihnen das alles so klar erschließt! Da brauchen Sie ja auch überhaupt nicht mehr Ihre vorgefertigte "kritische" Meinung zu überprüfen, sie ist ja sowieso die Prawda!
Im Übrigen: Wir leben hier in einem Rechtsstaat und in dem gilt die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils. Und zwar nicht von selbst ernannten "Aufklärern", sondern von den dazu befugten und zuständigen Instanzen.
Trennung:
Dass sich unser Minister mit seinem Kommunikations- und Entscheidungsverhalten nicht nur selbst schadet, sondern womöglich auch der Bundeswehr, steht auf einem ganz anderen Blatt - leiser wird hierüber vor lauter Sensationslust kaum gesprochen!
IMHO ein äußerst treffender Kommentar zu den "Doktor-Spielchen", in dem auch das zum Ausdruck kommt, was miguhamburg vorstehend erwähnt hat (nicht die Sensationslust, sondern ggf. Schaden für die Truppe - Sensationslust sehe ich pers. hier weniger):
Stuttgarter Zeitung
Weil es auch in "tragischen" Plagiatsfällen immer noch eine Spur Humor geben sollte, verweise ich hier auf die Überschrift eines Artikels auf Spiegel online vom 18. Februar:
Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg
Der TitelverteidigerZitat:
"Dr. Guttenberg heißt nur noch Guttenberg. Zumindest vorübergehend. Doch der geplante Befreiungsschlag in der Plagiatsaffäre gerät zur Farce. Selbst Christdemokraten schütteln über das Krisenmanagement des Verteidigungsministers den Kopf. Und die CSU bastelt an der Exit-Strategie."Quelle
Auf >60% Prozent der Seiten sollen mittlerweile "Plagiate" entdeckt worden sein, zwei Anzeigen laufen.
Soweit der mir bekannte Stand. Inwieweit die Uni Bayreuth hier eine "Schuld" hereinliest und den Titel aberkennt, lässt sich trotz aller "Dr. Copy & Paste-Jäger im Netz" nicht sagen.
Auszug Promotionsordnung Uni Bayreuth:
Zitat§7 Dissertation
(
(3) Die Dissertation ist in Maschinenschrift vorzulegen; sie soll gebunden oder geheftet sowie paginiert sein und außerdem ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung enthalten, die Problemstellung und Ergebnisse darlegt. Die benutzte Literatur und sonstige Hilfsquellen sind vollständig anzugeben; wörtlich oder nahezu wörtlich dem Schrifttum entnommene Stellen sind kenntlich zu machen.
Daraus jetzt zu schließen, "der Fall sei glasklar", wäre aber verfrüht - die Uni Bayreuth KANN die Arbeit auch einfach zurückgeben an KTzG zur Nachbesserung, statt den Titel abzuerkennen.
Die Unschuldsvermutung gilt daher insoweit weiter, als nicht klar ist , ob das Absicht oder "nur" Schlampigkeit war.
Da er aber nahezu die gesamte Journaille gestern brüskiert hat, gehe ich pers. nicht mehr davon aus, dass er das überlebt - zumal, wenn BILD auch in der Bundespressekonferenz gesessen haben sollte und nicht zum Stell-Dich-ein im BMVg geladen war und ihm die Protektion entzieht.
Die Plagiats-Affäre ist Titelgeschichte des Spiegel-Hefts 08/2011 vom 21. Februar 2011:
(Dr.) zu Guttenberg und die Wahrheit
Das Märchen vom ehrlichen Karl
Zitat: "Die Kopier-Affäre gefährdet nicht nur den akademischen Titel von CSU- Verteidigungsminister Karl- Theodor zu Guttenberg, sie könnte ihn auch seine politische Karriere kosten."
Weiterer Vorab-Text steht nicht zur Verfügung.
Zitat von: hbmaennchen am 19. Februar 2011, 23:06:10
Daraus jetzt zu schließen, "der Fall sei glasklar", wäre aber verfrüht - die Uni Bayreuth KANN die Arbeit auch einfach zurückgeben an KTzG zur Nachbesserung, statt den Titel abzuerkennen.
Die Unschuldsvermutung gilt daher insoweit weiter, als nicht klar ist , ob das Absicht oder "nur" Schlampigkeit war.
Da er aber nahezu die gesamte Journaille gestern brüskiert hat, gehe ich pers. nicht mehr davon aus, dass er das überlebt - zumal, wenn BILD auch in der Bundespressekonferenz gesessen haben sollte und nicht zum Stell-Dich-ein im BMVg geladen war und ihm die Protektion entzieht.
Die Uni Bayreuth kann mE die Doktorarbeit nur vor der Verleihung des Titels zur Überarbeitung an einen
Bewerber zurückgeben. Ob das so einfach mit einer abgenommenen Doktorarbeit geht, deren Mängel nicht erkannt wurden, weiß ich nicht. Von Nachbesserung darf in diesem Stadium eigentlich keine Rede sein. Das Problem muss Bayreuth lösen.
"Gut! Guttenberg bleibt!" - War das heute (oder gestern) die 7-cm-Schlagzeile der BILD? Ich hab so etwas am Bahnhofskiosk im Vorbeigehen gelesen. Wenn heute, dann hat BILD dem Minister das Vertrauen (noch) nicht entzogen. Das wird ein schwieriger Spagat, weil die BILD eigentlich auf Seiten der Bürger stehen müsste, die ihre Prüfungen ja auch alle korrekt ablegen müssen.
In dem von Dir verlinkten Artikel "Der Titelverteidiger" war diese Möglichkeit erwähnt als mögliche Exit-Strategie der CSU; geprüft hab ich`s nicht - würde also auch einer wissenschaftlichen juristischen Arbeit nicht genügen...so schnell kann das gehen ;D
Aberkennung des akademischen Grades und ein Jahr Zeit nachzubessern, danach wieder Prüfung nach der Promotionsordnung.
Von der Bildzeitung wird er aber nichts zu befürchten haben.
Gruß Andi
Meine persönliche Meinung ist, dass der "gute, ehrliche, anständige Baron" bei der Anfertigung der Arbeit angesichts der zu Tage getretenen "Plagiate" wissentlich und absichtlich kopiert hat - das hat seine gesamte Körpersprache gestern bei der von phoenix übertragenen dürren Erklärung für MICH zum Ausdruck gebracht.
Aber die ist nicht massgeblich, meine Meinung.
Da muss Bayreuth entscheiden.
Aber auch da halte ich nicht für unmöglich, dass "Papa Guttenberg" freundschaftliche Beziehungen zu einigen Mitgliedern des entsprechenden Ausschusses pflegt und insofern ein faires Verfahren nicht gewährleistet ist bei KTzG und er mit einem "DuDu" davonkommt, während es einen "normalen" Doktoranden bei der Beweislage den Titel kosten würde.
Zitatwird ein schwieriger Spagat, weil die BILD eigentlich auf Seiten der Bürger stehen müsste, die ihre Prüfungen ja auch alle korrekt ablegen müssen.
"Die Bürger" scheint das Thema Plagiate in der Dissertation seiner Erlaucht weniger zu interessieren als die Presse.
Unsere Sonntagszeitung vermeldet eine Umfrage nach der rund 70% der Bürger für ein Verbleiben im Amt votierten. Für die meisten dürfte die Diskussion um Anführungszeichen unten und oben, Literaturnachweise, Inhaltsverzeichnisse und Fußnoten wohl zu akademisch sein.
Was ich schade finde, in unserem Lokalblatt hier, wurde in der Samstagausgabe über 1 1/2 Seiten über die Plagiate schwadroniert. Die gefallenen Kameraden in AFG wurden in zwei Nebensätzen dieser Ergüsse über Guttenberg notiert.
Auch eine Form der Aufarbeitung.
Es gibt übrigens nach einer Pressemeldung auch Politikwissenschaftler, die den Vorgang für Guttenberg als Vorteil werten.
"Ernstzunehmende Politiker" müssen durch ein "Stahlbad" gegangen sein.
Laut Emnid für BamS:
28% -> Schwindler
57% -> Kein Schwindler
52% -> Glaubwürdigkeit beschädigt
47% -> Doktortitel zurückgeben
Quelle:
focus.de
... die Emnid-Umfrage sagt aber nichts zum Thema IBUK.
Du hast heute sicherlich die Sonntag Aktuell schon gelesen. Leider gibt es hier keine Online Ausgabe zum verlinken.
Hab ich ja auch nicht behauptet; wollte nur Deine Prozentzahlen um die Emnid/BamS-Umfrage ergänzen.
Spiegel online (Matthias Kremp) berichtet heute (20.02.2011) über die "Fans von KTzG":
Plagiatsaffäre
Guttenbergs Fans entdecken das NetzZitat:
"Karl-Theodor zu Guttenberg steht in der Kopier-Affäre mächtig unter Feuer, doch jetzt formieren sich seine Fans: Per Facebook und Twitter rufen sie zu Solidarität mit dem Minister auf, Zehntausende haben sich bereits der Aktion angeschlossen. SPIEGEL ONLINE sprach mit dem Initiator."Quelle
Die Spam- und Trollflecken des "kritischen beobachters" habe ich entfernt, die darauf Bezug nehmenden Antworten nicht - falls sich jemand über die scheinbare Zusammenhangslosigkeit gewisser Beiträge wundert.
tagesschau.de berichtet heute (21.02.2011) wie folgt:
Vertrauen bei Union, Misstrauen bei Opposition
Guttenberg stützen oder stürzen?Zitat: "Für die Opposition ist der Fall klar: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg muss zurücktreten. "Die Beweise sind erdrückend", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, der "Mitteldeutschen Zeitung". Sie wirft ihm in der Plagiatsaffäre Amtsmissbrauch vor."
Quelle
Spiegel online (Sebastian Fischer und Philipp Wittrock) fasst heute (21.02.2011) den Stand der Affäre wie folgt zusammen, - gewohnt oder gekonnt zugespitzt:
Guttenberg in Not
Union fürchtet den Abgang des SuperstarsZitat:
"Geh' nicht! In der Union wächst die Sorge, Karl-Theodor zu Guttenberg könnte wegen der Plagiatsaffäre hinwerfen. Kanzlerin Merkel und CSU-Chef Seehofer stärken dem Verteidigungsminister den Rücken. Doch auch sie wissen: Ihr Superstar ist unberechenbar - und vielleicht bald nicht mehr zu halten."Quelle
ZitatWie die Tagesschau am Montagabend berichtete, will Karl-Theodor zu Guttenberg dauerhaft auf seinen Doktortitel verzichten.
Quelle:
Augsburger AllgemeinePers. Kommentar: Er agiert immer abstruser.
Das gab die Tagesschau als Kurzmeldung zum Ende der Hauptausgabe bekannt, - und es verursachte bei mir leichtes Kopfschütteln...
... er hat sich am Wochenende nochmals mit seiner Arbeit beschäftigt, findet daß er das Ding verhauen hat und verzichtet nun auf diesen Titel
Ironie ein:
Nun ja, vielleicht blieben nach Streichung aller kritisierten Stellen nur noch 20 Seiten übrig und die rechtfertigen eben keinen Doktor ;D!
Ironie aus!
Das kann er gar nicht, BTW.
ZitatJuristisch ist es nicht möglich, einen Doktortitel abzulegen.
Quelle:
FOCUSSollte auch ein Halbjurist wissen können. Ich vermute immer mehr, dass was an der Ghostwriter-Geschichte dran ist und KTzG gar nicht wusste, WIE sehr die Arbeit abgeschrieben ist.
Da der Doktortitel mit der gültigen Verleihung durch eine Fakultät zum Namensbrstandteil wird, ist ein "Verzicht" auf das Führen genauso abstrus, als würde er auf das Führen seines Vornamens Karl-Theodor verzichten. Oder so unglaubwürdig, als vor vielen Jahren die Grünen-Mitbegründerin Jutta von Dithfurth auf ihr "Von" meinte verzichten zu können...
Das ist falsch.
Der Dr. ist KEIN Namensbestandteil, siehe nur den zitierten (SIC!) Focus-Artikel.
Auch der Focus kann mal daneben liegen. Schauen Sie ins Namens-und Titelrecht, dort finden Sie es beschrieben.
Was man als Dr. natürlich tun kann, ist, den Titel nicht auf die Visitenkarte schreiben zu lassen oder so etwas Ähnliches. Das tun ja auch eine Reihe bekannter Fernsehmoderatoren z.B. dennoch haben sie ihn und er gehört korrekterweise zu ihrem Namen.
@miguhamburg:
Ihrem obersten Befehlshaber nachzueifern und Korrekturen arrogant abzubügeln, ist kaum förderlich für Ihre falsche Meinung.
Siehe
hier für eine juristische Behandlung des Themas. BTW. DIESE juristische Arbeit IST mit Zitaten versehen, die man auch einsehen kann.
Sie können gerne Gegen-Quellen nennen, die Ihre (falsche) Meinung belegen.
Vielen Dank für die Quelle, dass ich daneben lag, hat wohl seinen Grund darin, dass hier vielfach genau das Gegenteil publiziert wird.
Inwiefern Sie allerdings gleich unterstellen, dass ich meinem Minister nacheiferte oder etwas arrogant abbügelte, kann ich allerdings hinsichtlich Ihres "Tons" allerdings nur Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen. Denn im Gegensatz zu anderen gebe ich zu, wenn ich daneben lag...
Einem Volljuristen und quasi dem FOCUS zu raten, mal im Namens- und Titelrecht nachzuschauen, empfinde ich als "arrogantes Abbügeln".
Ich kann auch daneben liegen, versuche aber, das vorher nachzuschlagen und abzusichern, bevor ich etwas behaupte.
Ihre Schlussfolgerung "abstrus" bleibt natürlich richtig. Insofern entschuldige ich mich, wenn meine im Eifer des Gefechts geschriebene Antwort von Ihnen als "im Ton vergriffen" empfunden wurde.
Jetzt wird es völlig surreal:
Guttenberg BITTET die Uni Bayreuth von sich aus, den Titel "zurückzunehmen" - vulgo, abzuerkennen.
Er "habe sich nochmal damit beschäftigt am Wochende und dabei festgestellt, dass gravierende Mängel vorhanden seien".
Quelle:
stern.de
Ja, was tut man nicht alles, um auf seinem machtvollen, gut alimentierten und angesehenen Amtssessel kleben zu bleiben... es ist unfassbar!
Ich bin denn mal gespannt darauf, wie er seine Glaubwürdigkeit nach Innen (und außen) wieder herstellen will. Und was er denn nun gegen seinen Ghostwriter Unternehmen will, dessen "Zuarbeit" er dann erst jetzt "kontrolliert" hat - oder wie dürfen wir diese Operation jetzt verstehen?
Ich bin auch sehr interessiert, welche Stilblüten diese unseelige Geschichte noch ergeben wird...
Man stelle sich das mal bildlich vor: KTzG holt sich am Wochenende seine Arbeit aus dem Schrank, setzt sich an den Kamin, liest sich das Ding durch und es fällt ihm wie Schuppen von den Augen, das er eine schlechte Arbeit verfasst hat. Da stellt sich mir doch die Frage, ob er die nicht gelesen hat, bevor er sie einreichte?!?
@miguhamburg1: Ja, dieses "Klebenbleiben" ist ein Schlag ins Gesicht der Bürger, wobei sich Herr zu Guttenberg -ohne etwas Relativieren zu wollen- da nicht in einer Ausnahmeposition befindet. Politiker, die sich ein Fehlverhalten ankreiden lassen mussten, haben es immer wieder geschafft, die Affären auszusitzen oder wurden auf andere Posten (z.B. Richtung EU oder NATO) komplimentiert, um dort weiter Karriere zu machen oder nach einiger Zeit geläutert zurückzukehren. Vielleicht lehne ich mich jetzt ein wenig weit aus dem Fenster, aber wer hat seit Willi Brandt freiwillig seinen Hut genommen und hat kein Comeback gestartet?
z.B. Björn Engholm, der ehemalige BMVg Jung,...
Erinnert sich noch jemand an die Entlassung des Strategiechefs CSU wegen einer Jugendsünde?
ZitatCSU-Generalsekretär Karl-Theodor zu Guttenberg hat den Strategiechef der CSU entlassen - wegen eines Jugendfotos, auf dem dieser den Hitlergruß zeigt.
Das Foto ist 16 Jahre alt und zeigt den heutigen Vertrauten des CSU-Generalsekretärs als Teenager mit Freunden.
Quelle:
SZAber solche Massstäbe legt der saubere Herr Googleberg natürlich nur an andere an (von Wichert bis Schatz) - für sich selbst hat er scheinbar eigene.
Unfassbar finde ich, dass BK Merkel nach all der Lügerei (wir sind von "abstruser Vorwurf" bei der freiwilligen Rückgabe des Titels=Schuldeingeständnis innerhalb weniger Tage angelangt) - noch - meint, er sei noch als Minister tragbar. Nun ja, jedes Volk bekommt die Minister, die es verdient.
Bliebe nur noch zu klaeren, welche Rolle nun die Uni Bayreuth bei dieser ganzen Geschichte spielt. Immerhin wurde dort diese, nun anerkanntermassen "schlechten" Doktorarbeit mit der Bestnote versehen.... ???
Warum sollte man das klären, wenn Googleberg keine Konsequenzen zu tragen hat? Ist ja anscheinend eine lässliche Sünde.
M.W.n. Wird die Uni ungeachtet dessen den Prüfvorgang weiter durchführen, denn einfach 'a La "Umtausch" lässt sich der Doktortitel wohl nicht zurücknehmen...
In der halbstündlichen "heute" zwischen dem "ZDF-morgenmagazin" hieß es dazu, die Uni werde "noch heute die notwendigen Schritte unternehmen".
Für mich klang das eher wie "Prüfung wird nicht weiter verfolgt, Titel wird aberkannt, dazu notwendige Verwaltungsvorgänge werden gestartet".
Zitat von: hbmaennchen am 22. Februar 2011, 08:54:00
Unfassbar finde ich, dass BK Merkel nach all der Lügerei (wir sind von "abstruser Vorwurf" bei der freiwilligen Rückgabe des Titels=Schuldeingeständnis innerhalb weniger Tage angelangt) - noch - meint, er sei noch als Minister tragbar.
Weil sie zwischen seiner Dissertation und seiner Arbeit als Minister trennt. Sollten manche hier mal machen.
ZitatNun ja, jedes Volk bekommt die Minister, die es verdient.
Mal auf dem Boden bleiben. Das erinnert ja schon an Gabriel, der Vergleiche zu Berlusconi zog. "Das Volk" vollzieht nach jüngsten Umfragen (siehe Spiegel, heute, n-tv etc) eben o.g. Trennung.
Jau, lächerlich und ziemlich kühne Argumentation.
Dann behalten wir halt jeden Rosstäuscher - Folgerung: Minister müssen nur vermeintlich gute Arbeit leisten, dann können sie tricksen und betrügen, wie sie wollen.
Zitat von: hbmaennchen am 22. Februar 2011, 11:00:28
Jau, lächerlich und ziemlich kühne Argumentation.
Blödsinn.
Zitat von: schlammtreiber am 22. Februar 2011, 10:48:35
[Weil sie zwischen seiner Dissertation und seiner Arbeit als Minister trennt. Sollten manche hier mal machen.
Eben diese Trennung fällt nicht ganz so leicht, wenn man sich z.B. in Erinnerung ruft, daß die selbe Person in ihrer Vorverwendung als Wirtschaftsminister, wo ihm auch gute Arbeit attestiert wurde, Plagiate aus Fernost angeprangert hat. Nun mag man sich über die Dimensionen streiten und auch über den entstanden wirtschaftlichen Schaden. Doch wie sieht es mit der Nutzung des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages aus, der anscheinend auch dieser Arbeit, im Auftrage zu Guttenbergs, zugearbeitet hat? Ich würde mich nicht davor verschließen, daß die entstandenen Kosten in Rechnung gestellt werden sollten. Das war reines Privatvergnügen, da hätte er auch gleich mit dem Dienstwagen in Urlaub fahren können... Politiker müsste man sein!
Für mich ist der Aufhänger der Glaubwürdigkeitsverlust meiner Kritik, der zunächst durch die -wie auch immer entstandene- Arbeit an sich entstanden ist und durch den von KTzG praktizierten Umgang mit der Problematik. Und eben der Umgang mit der Öffentlichkeit, vom vehementen Dementi bis zum indirekten Eingestehen, daß nicht alles astrein gelaufen ist bei der Anfertigung der Arbeit, da lassen sich Parallelen erkennen zu seinem Vorgänger. Der wurde gegangen...
Aber selbst wenn man all dies beiseite lässt, so möchte ich folgenden (hoffentlich konstruierten) Fall zu Diskussion stellen: Ein Offizier der BW hat auch zu wenig Sorgfalt walten lassen bei der Anfertigung seiner Abschlussarbeit. Dies wird nicht sofort bemerkt, sondern durch einen Zufall erst 2-5 Jahre später. Wenn ich mich nicht ganz irre, dürfte er aus dem Dienstverhältnis entlassen werden, zwar aufgrund klarer Verwaltungsvorschriften (Nichterfüllen vor Laufbahnvorraussetzungen), dennoch wegen einer identischen Verfehlung. Auf seiner Entlassungsurkunde steht dann unten "Für den Bundesminister der Verteidigung"... Sehe ich das falsch oder gäbe es da einen merkwürdigen Beigeschmack?
Wenn Du meine Meinung als "Blödsinn" beurteilst, kann ich das auch mit Deiner, lieber schlammtreiber:
Wer den Minister auf ein solches Podest stellt, dass er immer noch einen guten Minister sieht, wenn der ihm frech ins Gesicht lügt ("abstruser Vorwurf"), und der Untergebene an Maßstäben misst, die er für sich nicht gelten lässt, der hat den letzten Schuß nicht gehört . Aber wie gesagt - auch Du bekommst den Rosstäuscher als IBuK, den Du verdienst.
Zitat von: Troubleshooter am 22. Februar 2011, 11:39:48
zwar aufgrund klarer Verwaltungsvorschriften (Nichterfüllen vor Laufbahnvorraussetzungen)
Das ist der Punkt. Deswegen zieht dieser Vergleich nicht.
Die Berufung zum Bundesminister ist ein rein politischer Akt. Es gibt keine Voraussetzungen wie einen akademischen Grad. Auch spielte sein Doktortitel bei seiner Auswahl offensichtlich keine Rolle. Sonst hätte man ihn im Justizministerium gefunden.
Die Kanzlerin allein entscheidet, wer Minister wird. Sie sucht sich ihr Kabinett aus. Dies tut sie nach ihren Kriterien, und wenn sie keinen Grund sieht, einem Minister das Vertrauen zu entziehen, dann ist das so. Eine rein politische Entscheidung.
Zitat von: hbmaennchen am 22. Februar 2011, 12:00:55
Wenn Du meine Meinung als "Blödsinn" beurteilst, kann ich das auch mit Deiner, lieber schlammtreiber:
Interessiert mich nicht, denn genau das sollte der knappe "Blödsinn" ja anzeigen: dass Deine Polemik keiner darüber hinausgehenden Würdigung bedarf.
ROFL - auch ein enger Horizont ist nun mal einer. Von daher: viel Spaß damit.
Zitat von: hbmaennchen am 22. Februar 2011, 12:10:08
auch ein enger Horizont ist nun mal einer
Und ein Standpunkt ist ein geistiger Horizont mit dem Radius Null, bla bla...
Kinders, könnt ihr das nicht per PN betreiben oder euch einfach eingestehen, unterschiedlicher Meinung zu sein?!
Zitat von: Troubleshooter am 22. Februar 2011, 11:39:48
, da hätte er auch gleich mit dem Dienstwagen in Urlaub fahren können... Politiker müsste man sein!
Nur ´mal so nebenbei: Das ist völlig in Ordnung und ich mache das auch - und ich bin kein Politiker!
Selbstverstaendlich hat durch die Situation, wie sich in den letzten Tagen entwickelt hat, die Reputation des IBUK gelitten.
Doch was ist die Alternative? Wenn zu Guttenberg gehen muesste, waere m.M.n. die gesamte BW-Reform gefaehrdet. Dazu kommt eine Entwickung in AFG die sich durch die Gefaehrdung des Partnerings ebenfalls verschaerft und durchaus Potenzial hat sich zu einem groesseren Problem auszuweiten.
Ich hoffe nicht, dass die Opposition das alles in Kauf zu nehmen bereit ist, nur um einen politischen "Sieg" zu feiern.
Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 12:39:53Wenn zu Guttenberg gehen muesste, waere m.M.n. die gesamte BW-Reform gefaehrdet.
Nein, die Reform würde lediglich angepasst. Der Vorgang ist, mit der Aussetzung der Wehrpflicht, schon angestoßen, und auf dem Weg gibt es kein Zurück mehr ...
Nebenbei kann die Reform nicht mehr oder wengier gefährdet sein, als sie es ohnehin schon ist. Die Pläne des Ministers passen nicht zu den Sparvorgaben - sprich, er plant, ohne dass die Finanzierung steht ...
ZitatDazu kommt eine Entwickung in AFG die sich durch die Gefaehrdung des Partnerings ebenfalls verschaerft und durchaus Potenzial hat sich zu einem groesseren Problem auszuweiten.
Und gerade das wäre eine Grund, einen angeschlagenen Minister auszutauschen ... Die Bundeswehr braucht in solchen Momenten eine Führung, die sich rein auf die anstehenden Probleme konzentrieren kann. Der Minister schafft sich selbst jedoch mit seinem Vorgehen unnötige Nebenkriegsschauplätze.
in der jetzigen Situation den IBUK zu tauschen würde die Reform konterkarieren. Von den Platzhaltern ("Hirschen") im BMinisteriumVg über die Stäbe würde jeder wieder eigene Pfründe sichern. Diese Reform würde in den Kinderschuhen stecken bleiben, wäre politisch unumkehrbar und würde der Öffentlichkeit nur noch eines vermitteln: Vollständiges Chaos in der Bw. Vollständiges Chaos in der Regierung und das vor dem Hintergrund von noch 7 ausstehenden Landtagswahlen in diesem Jahr. Die Folgen kann man sich leicht ausmalen.
Ergo, solange der derzeitige IBUK den Rückhalt in der Bevölkerung hat, solange wird die Kanzlerin hier nicht agieren. Und ich denke sie tut gut daran. Die Diskussion um KTzG ist beim Wählervolk nicht halb so akademisch wie bei Studenten und Akademikern ;)
Zitat von: AriFuSchr am 22. Februar 2011, 14:13:07
Die Diskussion um KTzG ist beim Wählervolk nicht halb so akademisch wie bei Studenten und Akademikern ;)
Liegt wahrscheinlich daran, dass dem "Wahlvolk" mit Masse egal ist, ob der Politiker einen Dr.Titel hat oder nicht ;)
Und offen gesagt ... ICH mache die Kompetenz eines Menschen auch nicht mehr an Titeln oder DstGrd fest ;)
das zum einen und zum anderen mit Anführungszeichen, Plagiat, Dissertation, Zitat, Literaturverzeichnis- und Nachweis fängt sie meist herzlich wenig an.
Ihre Zeitung schreibt in Großbuchstaben, knapp und bündig, meist ohne Anführungszeichen - und nach so viel Text....
gibt es auch schon wieder ein Bikinimädchen, als Erholung für die Augen und die grauen Zellen. ;)
Zitat von: Timid am 22. Februar 2011, 13:44:30
Und gerade das wäre eine Grund, einen angeschlagenen Minister auszutauschen ... Die Bundeswehr braucht in solchen Momenten eine Führung, die sich rein auf die anstehenden Probleme konzentrieren kann.
Und an wen hast du da gedacht? Faehige Minister gibt es nicht im Aldi. Mitten in der Krise einen bei Bevoelkerung und Soldaten sehr beliebten Minister gegen irgendeinen Nobody auszutauschen waere m.M.n. fatal.
Schliesse mich hier voellig der Meinung von AriFuSchr an.
Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 14:53:26
Und an wen hast du da gedacht? Faehige Minister gibt es nicht im Aldi.
Alle, ich wiederhole: Alle! behalten jetzt bitte die Hand unten ;D!
Meine Probleme mit dem Verharren im Amt habe ich schon dargelegt. Ich schaue auf die Vorkommnisse in der Vergangenheit namens Schneiderhan, Wichert, Abberufung von Kapitän Schatz, und sehe eine Diskrepanz zwischen Anspruch an Andere und an sich selbst. Man wird das wahrscheinlich durchziehen bis entweder Bayreuth zu einem vernichtenden Urteil kommt, ein Ghostwriter einen Betrug bezeugt oder - als Summe all dessen - die Bundeswehrreform mangels Sparbereitschaft oder -potenzial in den Sand gesetzt wird. Sich das Szenario am Ende eines für die Regierung möglicherweise verkorksten Wahljahres vorzustellen fällt mir nicht schwer. Den Stimmungsumschwung wird nicht Frau Merkel herbeiführen sondern die BILD...
Wir dürfen also Chips und Bier bereitstellen und abwarten. Ob das der Bundeswehr hilft wage ich zu bezweifeln.
Zitat von: StOPfr am 22. Februar 2011, 15:11:30
Ob das der Bundeswehr hilft wage ich zu bezweifeln.
Ob aktuell überhaupt jemand oder etwas der Bw helfen kann, wage ich zu bezweifeln.
Die GF Affäre, andere fragwürdige Ereignisse, das "Tarah" um den Dr. Titel KzG's sowie die drei am Freitag gefallenen Kameraden haben kräftig für Aufruhr innerhalb der Gesellschaft gesorgt. Meines Erachtens hilft momentan nur der Faktor Zeit, damit sich wieder die Wogen glätten.
Zitat von: snake99 am 22. Februar 2011, 15:18:21
Die GF Affäre, andere fragwürdige Ereignisse, das "Tarah" um den Dr. Titel KzG's sowie die drei am Freitag gefallenen Kameraden haben kräftig für Aufruhr innerhalb der Gesellschaft gesorgt.
Ich mag eine gestoehrte Wahrnehmung haben, aber ich hoere schon seit Tagen nur Dr.Dr.Dr..... die Gefallenen sind doch kaum ein Thema in den Medien.
Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 15:22:11
Ich mag eine gestoehrte Wahrnehmung haben, aber ich hoere schon seit Tagen nur Dr.Dr.Dr..... die Gefallenen sind doch kaum ein Thema in den Medien.
Jein, sicherlich ist die Diskussion über den Dr. Titel voll im Gange, doch die drei Gefallenen Kameraden wurden dennoch wahrgenommen und der ein oder andere Bw Bewerber überdenkt jetzt vielleicht noch mal sehr genau seine Absichten zum Dienst in der Bw ;)
Zumindest war dass das bisherige Feedback welches ich in meinem direkten, privaten Umfeld wahrgenommen habe.
Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 14:53:26Und an wen hast du da gedacht? Faehige Minister gibt es nicht im Aldi.
Ich bezweifel ganz stark, dass Guttenberg der einzig fähige Kandidat aus CDU, CSU und FDP ist ...
Nebenbei: Wer kannte, außerhalb Bayerns, vor Februar 2009 Guttenberg? Wer vor der letzten Bundestagswahl eine Kristina Köhler, oder einen Philipp Rösler?
ZitatMitten in der Krise einen bei Bevoelkerung und Soldaten sehr beliebten Minister gegen irgendeinen Nobody auszutauschen waere m.M.n. fatal.
Ein Minister, dessen Glaubwürdigkeit ziemlichen Schaden genommen hat; der als Wirtschaftsminister deutsche Rechte (Patente, Urheberrechte etc.) wahren musste - und selber bei seiner Dissertation mutmaßlich Urheberrechte nicht gewahrt hat; der als Verteidigungsminister bei Vorfällen Aufklärung ankündigt, aber schon Personalentscheidungen trifft, bevor mit der Aufklärung überhaupt erst begonnen wurde; der die Truppe mit seinen Reformplänen buchstäblich überfährt (siehe Verkürzung und Aussetzung der Wehrpflicht); der eine Reform ankündigt, aber versucht (hat), die dafür vorgegebenen Parameter in Form eines Sparplans, zu ignorieren; der, als es direkt um seine Person geht, sich erstmal nach Afghanistan verabschiedet, für einen riesigen Eklat sorgt, sich anschließend mit dem Tod von Soldaten herauszureden versucht, um schlussendlich in bester Salamitaktik die Anschuldigungen gegen ihn indirekt zuzugeben.
Ich glaube nicht, dass ein Ministerwechsel noch sehr viel mehr Schaden am Amt verursachen könnte ...
Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 15:22:11die Gefallenen sind doch kaum ein Thema in den Medien.
Stimmt so nicht ganz - auch wenn die Personalie Guttenberg natürlich weitaus mehr Aufmerksamkeit verursacht.
Aber auch das ist, mehr oder weniger, durch das Krisenmanagement des Ministers verschuldet ...
Hier noch ein passender Kommentar auf Spiegel Online:
Guttenbergs Ehre
Die Lüge ist ministrabel gewordenLink.
Oh je, ich bin ein kleinlicher Fußnotenleser.
Schlimmer noch, "mir würde einer abgehen, wenn der IBuK zurücktreten müsste" - durfte ich gerade in meinem Forum lesen.
Ach was, finden wir Fußnotenleser uns damit ab, dass das Gelaber von "Anstand und Ehrgefühl" genauso wie der Spruch auf Googleberg`s Homepage nur Worthülsen sind, die der geneigte BILD-Leser gerne hört, bei den anderen aber die Politikverdrossenheit weiter schürt und lassen die Amigos weiter wurschteln.
.... ich bin mir sicher, dass zu Zeiten anderer politischer Konstellationen der Herr Baron gefeuert worden wäre. Nicht einmal FJS blieben hier Maßnahmen erspart. Aber wie gesagt, wir stehen vor einem richtungsweisenden Wahljahr.
BaWü steht spitz auf Knopf für Schwarz-Gelb.
Gibt es mehrere Landesparlamente nach den Wahlen in den Farben Grün-Rot oder Grün-Rot-Röter verhindern diese über den BR jeglichen Spielraum für die Bundesregierung.
Ja, ich mag gar nicht lange darüber nachzudenken, wenn der liebe Oskar aus der dritten Reihe wieder sein "ich verhindere Regierungspolitik-Spielchen" spielen kann und darf.
Die Weiterentwicklung unseres Landes braucht stabile, regierungsfähige Mehrheiten und keine Strategiespiele genauso machtgeiler Politiker nur anderer couleurs.
Früher stimmte man einen Choral an: Nun danket alle Gott.... näheres weiß unser StOPfr
Zitat von: AriFuSchr am 22. Februar 2011, 16:54:29
Früher stimmte man einen Choral an: Nun danket alle Gott.... näheres weiß unser StOPfr
Nun ja, wenn man sich bei Gott bedankt, macht man (fast) nichts verkehrt. Wenn es in der Vergangenheit nur formaler Dank im Interesse des Staates war, hats nichts genutzt.
Vieleicht hilft er auch nicht weil es der Choral des "Augsburger Bekenntnisses" ist ;D Und so verzweifelt wie vor Leuthen ist unser Land nun auch wieder nicht. :D
@ schlammtreiber: Die Bundeskanzlerin bestimmt lediglich, wer Minister/in und Staatssekretär/in aus ihrer eigenen Partei, der CDU, wird. KT ist von der CSU bestimmt worden und die FDP lässt sich auch überhaupt nicht hineinreden (auch von der Kanzlerin nicht), wen sie auf den Ministerthron heben möchte... Kurzum: Die CSU/Herr Seehofer haben KT ins Bundeskabinett gebracht.
Ich will bei meiner Bewertung der Vorgänge überhaupt nicht kleinlich sein, sondern den Blick einzig und allein darauf richten, womit unser IBUK bislang besonders gepunktet hat: Mit seiner Glaubwürdigkeit. Da legte er Maßstäbe bei anderen an den Tag, die durchaus diskussionswürdig waren: G Schneiderhan, StS Wichert, KzS Schatz... Wenn man seinen Entscheidungsgründen folgt, ging es bei allen dreien um nicht mehr gegebenes Vertrauen (bei den ersten beiden) und um mögliche Vertrauensbeschädigung für das Kommando auf dem Rücktransfer nach Deutschland, eas dazu führte, dass er die drei Personen aus dem Verkehr zog/ziehen ließ.
Und im Fall seines Doktortitels geht es darum, wie ich ganz persönlich als Untergebener, als Staatsbürger, als politisch denkender Mensch ... (und damit auch andere, gleich/ähnlich Betroffene) die persönliche Glaubwürdigkeit des Ministers bewerte, der in einem ureigenen, persönlichen Fall zuerst alles brüsk von sich weist ("absurder Vorwurf"), sich dann - zeitlich - nach dem Rapport bei seiner Chefin dazu aufrafft, von "möglichen Fehlern" zu sprechen, um dann schließlich "massive Fehler" zu verorten und seinen Doktortitel nun einfach zurückgeben möchte, weil ihm ein ums andere Plagiat nachgewiesen wird. Für mich ist damit seine Glaubwürdigkeit erheblich geschädigt, denn ich sehe seinen Umgang mit anderen - wenn er sich eigentlich zunächst vor sie stellen müsste - und gleichzeitig, wie er seine eigenen Fehler einfach relativiert und aussitzt.
ZitatUnd so verzweifelt wie vor Leuthen ist unser Land nun auch wieder nicht.
aber auch der alte Fritze wusste, wann er zu singen war ;D
ZitatDie Bundeskanzlerin bestimmt lediglich, wer Minister/in und Staatssekretär/in aus ihrer eigenen Partei, der CDU, wird.
@ migu: Art. 65 GG gesteht der Bundeskanzlerin schon noch etwas mehr Kompetenz zu ;)
Lieber AriFuSchr, Sie meinen die Richtlinienkompetenz der Bundeskanzlerin nd die damit zusammenhängenden Aspekte.
Nur wissen Sie auch, dass in Koalitionsregierungen die sie "bestückenden" Parteien selbtständige Organisationen sind, die sich nicht in ihre Personalentscheidungen hineinreden lassen. Im Ergebnis ist es dann so, wie ich es beschrieb, und so können Sie es die letzten Jahrzehnte nachverfolgen.
Die Richtlinienkompetenz kann in Form von "Bastas" gezogen werden, sicher. Aber ob dies in einer Koalition opportun oder gar nur zweckmäßig ist, steht auf einem anderen Blatt.
Ja, der Baron macht es einem derzeit sehr schwer ihn zu moegen. Natuerlich kann man sich verbiegen und sagen, wissenschaftliche Dissertation und Ministeramt haben nichts miteinander zu tun. Und den Spruch der Kanzlerin, sie habe ja keinen wissenschaftlichen Mitarbeiter eingesetzt, sondern einen Verteidigungsminister, ist auf den zweiten Blick auch mehr als fragwuerdig.
Ich muss leider zustimmen, der IBUK ist unglaubwuerdig und hat die Massstaebe die er an andere gestellt hat leider selber nicht erfuellt.
Und nun?
Zitat von: miguhamburg1 am 22. Februar 2011, 17:27:52
@ schlammtreiber: Die Bundeskanzlerin bestimmt lediglich, wer Minister/in und Staatssekretär/in aus ihrer eigenen Partei, der CDU, wird. KT ist von der CSU bestimmt worden und die FDP lässt sich auch überhaupt nicht hineinreden (auch von der Kanzlerin nicht), wen sie auf den Ministerthron heben möchte... Kurzum: Die CSU/Herr Seehofer haben KT ins Bundeskabinett gebracht.
Über Theorie und Praxis der internen Vorgänge kann man lange referieren, je nachdem wie detailliert man auf (durchaus richtige) Punkte wie den Enfluss der Parteien, Fraktionen, Landesvebrände etc eingehen will. Sie haben mit dem Hinweis also durchaus recht, allerdings ist die kurze Version eben "die Kanzerlin bestimmt die Minister" ;)
Noch ein Beitrag von Spiegel Online: "Wenn die Opposition sich überschlägt, ist das Schlimmste wohl schon überstanden"
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,747022,00.html
Da das Stochern in der Vergangenheit bei KTzG ja so erfolgreich war, bin ich schon mal gespannt, wer wohl der naechste ist.
Zitat von: ARMY STRONG am 23. Februar 2011, 11:04:41
bin ich schon mal gespannt, wer wohl der naechste ist.
Die anderen sind nicht so lohnende Ziele ;)
Wobei, laut unserem Medienexperten-Prof gäbe es da so einiges was man anprangern könnte, aber man schweigt eben weil man ein gentlemen´s agreement hat. Sprich, es gibt diverese Promis oder Politiker, von denen die Presse (und zwar von BILD bis SPIEGEL) gesichert weiß, dass diese und jene Jugendsünde vorlag. Meistens harmlose, nicht so wichtige, aber hochpeinliche Dinger. Meinetwegen eine Europaabgeordnete, fähige Politikerin, mehrfache Mutter und brave Ehefrau, fromme Christin und guter Mensch... nur leider eben in den wilden 70ern nackt im billigen Tittenblatt posiert und im Porno mitgewirkt (ACHTUNG: das Beispiel ist FREI ERFUNDEN, bitte niemanden verdächtigen!!!!). Man erkennt sie aufgrund der vergangenen Jahre vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber die Presse weiß, dass sie es ist, sie weiß dass die Presse es weiß, trotzdem kommt es nicht auf die Titelseite. Weil es nicht sein muss. Weil auch Politiker Menschen sind, die man nicht ohne Grund zerstören muss. Weil auch Journalisten, auf die ich so gerne eindresche, Menschen mit Anstand im Leib sind. Und weil ein fein austariertes Agreement besteht. Die Presse hält den Mund, und zwar alle gleichermaßen, denn wenn Zeitung X die Story bringt und Zeitung Y das Nachsehen hat wird Zeitung Y das nächste mal vielleicht nicht schweigen sondern schneller sein als Zeitung X, um nicht als der Dumme dazustehen. Wer das Agreement verletzt hat ein Problem, denn sowohl Parteikollegen der Dame als auch solidarische Abgeordnete lassen durchblicken, dass Informationen und Interviews etc eventuell knapp werden könnten wenn jemand sich als Arschloch zeigt...
Ob und in welchem Ausmaß solche Agreements in Berlin existieren weiß ich nicht, aber es gibt ein paar Fälle z.B. aus Holland und Großbritannien, wo es auch eine solche Kultur des Anstandes gibt.
Diese Agreements gibt es auch - und gerade - in Berlin. Denn kein Mensch hat was davon, wenn aufgrund derartiger "Ereignisse", die wirklich niemandem Schaden zufügten - und kein Unrecht waren/sind, Meschen vollkommen unnötig diskreditiert werden.
Nur heißt es eben, um mal Schlammtreibers Beispiel fortzuführen, dass besagte Dame ihren Teil des - implizit funktionierenden Agreements - einhält und eben auch nicht öffentlich als Moralapostelin auftritt, medienwirksam gegen Bordelle, Pornofilmproduzenten etc. tätig ist.
Bei unserem IBUK war es eben anders herum: Er hat sich seine Dissertation mit eindeutig unlauteren und unerlaubten Mitteln "erarbeitet" und trat ungeachtet dessen als besonders glaubwürdig, unangreifbar, unabhängig usw. auf, so dass es eben politisch Andersdenkende (u.a. auch Journalisten) einfach reizte, mal im wahrsten Wortsinn hinter seine Kulissen zu schauen...
Zitat von: schlammtreiber am 23. Februar 2011, 11:25:54
Ob und in welchem Ausmaß solche Agreements in Berlin existieren weiß ich nicht, aber es gibt ein paar Fälle z.B. aus Holland und Großbritannien, wo es auch eine solche Kultur des Anstandes gibt.
Ja natürlich existieren solche Agreements auch in Berlin (noch eher als in London ;), wenn man die dortigen Blätter betrachtet) und sie existieren vor allem auch auf Gegenseitigkeit, denn Journalisten schleppen ebenfalls ihre mehr oder weniger guten Lebensgeschichten mit sich herum udn wollen diese nicht öffentlich ausgebreitet sehen.
Ansonsten stimme ich migu zu: Wer z.B. Bordelle besucht und im Parlament gegen Prostituierte wettert, wer schwul ist und gegen Homosexuelle hetzt, wer eine Putzfrau aus der Ukraine schwarz beschäfigt und sich gegen Arbeitsmarktöffnungen engagiert, der/die muss sich nicht wundern wenn das Agreement brüchig wird.
tagesschau.de berichtet aktuell (23.02.2011) aus dem Bundestag:
Aktuelle Stunde zu Plagiatsvorwürfen
"Ein schlechtes Signal"Zitat: "Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat erneut Fehler bei seiner Doktorarbeit eingeräumt und sich entschuldigt. Er habe offensichtlich eine ,sehr fehlerhafte Doktorarbeit geschrieben', sagte Guttenberg in der Fragestunde des Bundestags. ,Dann kann ich nur sagen, dass das ein schlechtes Signal gewesen ist.' Zuvor war er gefragt worden, welche Signale er mit seiner Dissertation sowohl an die Truppe als auch an die Wissenschaft sende."
Quelle
Zitat von: miguhamburg1 am 23. Februar 2011, 11:50:28
Diese Agreements gibt es auch - und gerade - in Berlin.
Zitat von: StOPfr am 23. Februar 2011, 14:18:58
Ja natürlich existieren solche Agreements auch in Berlin (noch eher als in London ;), wenn man die dortigen Blätter betrachtet)
Im Grunde schon klar, nur da ich persönlich eben kein gesichertes Wissen um bestimmte Fälle habe "weiß" ich eben nichts ;)
Tja, jetzt ist die Luft wohl endgültig raus... ;)
Die Tagesschau berichtete heute (23.02.2011) in der Hauptausgabe um 29 Uhr über die Fragestunde im Bundestag und die Entscheidung der Uni Bayreuth.
Hier gehts zum Livestream der Sendung.
Spiegel online (Armin Himmelrath und Oliver Trenkamp) vermittelt heute (23.02.2011) Hintergrundwissen:
Strenge Bundeswehr
Plagiatoren, wegtreten!Zitat:
"Verteidigungsminister Guttenberg will im Amt bleiben - obwohl die Uni Bayreuth seinen Doktortitel kassiert hat. Härter trifft es Studenten an den Bundeswehr-Unis: Wer dort schummelt, muss mit dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen. In mehreren Fällen wurden Abschreiber degradiert."Quelle
Zitat von: schlammtreiber am 23. Februar 2011, 15:18:46
Zitat von: miguhamburg1 am 23. Februar 2011, 11:50:28
Diese Agreements gibt es auch - und gerade - in Berlin.
Zitat von: StOPfr am 23. Februar 2011, 14:18:58
Ja natürlich existieren solche Agreements auch in Berlin (noch eher als in London ;), wenn man die dortigen Blätter betrachtet)
Im Grunde schon klar, nur da ich persönlich eben kein gesichertes Wissen um bestimmte Fälle habe "weiß" ich eben nichts ;)
Ihr meint, einer der Vorgänger unseres Freiherrn war gar nicht im selbern Prostituiertenring wie Michel Friedmann? Und der Generalsekretär, der dort auch war, ist ja bereits abgetreten. Bleibt der Ministerpräsident. Aber der will ja Richter werden.
Zitat von: wolverine am 23. Februar 2011, 21:27:41
...Bleibt der Ministerpräsident. Aber der will ja Richter werden.
Wer so hoch hinaus will, sollte sich umfassend informiert haben ;D!
Zitat von: miguhamburg1 am 22. Februar 2011, 17:27:52
@ schlammtreiber: Die Bundeskanzlerin bestimmt lediglich, wer Minister/in und Staatssekretär/in aus ihrer eigenen Partei,
§ 9 der GO BReg, Schlammi hat schon recht.
Der Spiegel beschreibt sehr anschaulich eine gewisse Enttäuschung der Opposition über den verschossenen Elfmeter:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,747354,00.html
Der Beliebtheit von KTG ist kein erkennbarer Schaden zugefügt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,747347,00.html
:D
http://www.jura.uni-bayreuth.de/de/studieninteressierte/imagefilm/index.html
Ich vermute mal die, laut Spiegelartikel ja sogar noch gestiegenen Umfragewerte fuer KTzG, kommen auch dadurch zu Stande, dass man der Opposition fuer die (vermutete) Hetzjagt auf den Minister die rote Karte zeigen moechte.
Sehr viele Menschen sind der Auffassung, dass die ganze Aktion im Lager von SPD/Gruenen geschickt geplant wurde, um dem politischen Gegner im Superwahljahr nachhaltig zu schaden. Ob dies den Tatsachen entspricht oder nicht, wird wohl nie geklaert werden (sofern sich keiner verplappert).
Zudem ist das Verhalten von rot-grün teilweise einfach extrem ungeschickt.
Die gestrigen TV-Bilder aus dem Parlament waren ganz schlecht für rot-grün, ich meine die Szene, in der KTG dasteht, ruhig redet, seinen "Hochmut" und seine "Fehler" eingesteht - und im Hintergrund hört man die Opposition dazwischen schreien und pöbeln - GANZ schlechte Szene, die da gestern Abend über alle TV-Schirme der Republik flimmerte. Eigentor.
Genau so der Berlusconi-Vergleich von Gabriel. Ich dachte eigentlich, er hätte aus der Katzenberger-Sache gelernt, aber nein.
@ schlammi
ich lese hier in einem Satz zwei Worte die sich gegenseitig ausschliessen: Gabriel und lernen
Zitat von: AriFuSchr am 24. Februar 2011, 10:22:20
@ schlammi
ich lese hier in einem Satz zwei Worte die sich gegenseitig ausschliessen: Gabriel und lernen
Wie wahr, wie wahr! Allein sein Auftritt heute morgen im Bundestag verdient wieder mal das Prädikat: Krabbelgruppe
Jetzt seid doch nicht so garstig zum armen Sigmar :D
Wenn der "arme Sigmar" sich ungerecht behandelt fühlt, kann er ja zusammen mit Jürgen Trittin und Volker Beck 12. Klasse "Rhetorik und Redeanalyse" wiederholen...könnte für alle drei sehr nützlich sein und evtl....evtl werden sie danach etwas -><- ernster genommen ;)
mir gefiel gestern am Besten mein "Lieblingsabgeordneter" Karl Lauterbach, der Herr der Fliegen.
Seine Stimme überschlug sich, er hyperventilierte... ich hatte echt Angst um den Mann, versuchte im Plenarsaal anzurufen um dafür zu sorgen, dass er ein Sauerstoffzelt bekommt. Leider keine Chance da durchzukommen.
Aber eines war gut zu erkennen. Die gestrige Arbeit machten über alle Perteigrenzen hinweg die Parteisoldaten der 2. Garde ;D
Also mit Karl Lauterbach hast du wirklich recht. Dass der als Gesundheitspolitiker sich gestern in die Debatte einmischte...hat wohl nicht nur mich gewundert.
http://www.juxart.de/fileadmin/gfx/galerie/09%20Die%20Fliege.JPG
Spiegel online:Trotz Plagiat
Guttenberg ist beim Volk beliebter als zuvorZitat:
"Er hat sich in seiner Doktorarbeit bei anderen Autoren bedient und schließlich "gravierende Fehler" eingeräumt: Dennoch ist Karl-Theodor zu Guttenberg einer Umfrage zufolge in der Bevölkerung beliebter als vor der Plagiatsaffäre. Nicht mal jeder Vierte findet, der Minister müsste zurücktreten."Quelle Spiegel OnlineDas sollte der Opposition wohl übel aufstoßen ;)
Was mir trotz der äußerst devoten Zuneigung vieler Mitmenschen zu unserem IBUK (erstaunlich genug wenn man an die Liebe der Deutschen zur Bundeswehr denkt) auch gestern wieder sauer aufgestoßen ist, war dieser erneute Hinweis auf die Belastung "als junger Familienvater". Abgesehen davon, dass solcher Umstand Doktoranden üblicherweise nicht als Entschuldigung gutgeschrieben wird, meine ich nach wie vor: Andere hatten und haben es in vergleichbarer Situation schwerer als Herr zu Guttenberg!
KTzG pofitiert eindeutig von der politischen Ausgangslage und dem für die Regierung vermutlich schwierigen Wahljahr. Für fast jeden Konservativen in diesem Land müsste dieser Regelverstoß nämlich sonst ein Quell heftiger Erregung sein.
Es ist nicht die böse Opposition, die dem Minister ein Plagiat untergejubelt hat; der Minister hat getäuscht. Der Doktorvater und die Uni waren möglicherweise im Tiefschlaf oder geblendet oder...
In Zukunft wird man in unserem Lande ein wenig großzügiger mit Regelverstößen umgehen müssen ::)!
sein Erklärungsversuch, wie es dazu kommen konnte hat sich weder in der Sache, noch in der Tonlage geändert :-\
Die aktuellen politischen Einflußfaktoren wie auch von mir schon geschrieben, sind äußerst günstig für ihn.
Man wird das weitere Wirken des Herrn mit einem gewissen Vorbehalt und mit skeptischer Miene verfolgen. Die von ihm selbst gelieferte Steilvorlage für die Opposition konnte diese gestern nicht verwerten. (Was nicht für sie spricht ::))
Mir fallen ad hoc zwei Phrasen dazu ein. Noch ist nicht aller Tage Abend, der IBUK ist "auf Bewährung" unterwegs. Und wer einmal lügt....
Vielleicht lernt er.
tagesschau.de meldet heute (24.02.2011) in einem Bericht von Jens Borchers, HR, ARD-Hauptstadtstudio:
Verteidigungsminister bleibt im Amt
Gewinner und Verlierer der Affäre GuttenbergZitat:
"Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg ist kein Doktor mehr und bleibt im Amt. Nun will er, dass möglichst schnell ein Schlussstrich unter die Plagiatsaffäre gezogen wird. Daran sind auch viele andere interessiert: Es gibt Gewinner, aber auch Verlierer in der ,Causa Guttenberg'." Quelle
Spiegel online berichtet heute (24.02.2011):
Umfragen
Bild.de-Leser revoltieren gegen GuttenbergZitat:
"Kein Blatt hat in den vergangenen Monaten so viel Stimmung für Karl-Theodor zu Guttenberg gemacht wie die "Bild"-Zeitung. Doch nun begehren die Online-Leser des Blattes auf und stimmen mehrheitlich für seinen Rücktritt - in der gedruckten Zeitung ist die Guttenberg-Welt bei Springer hingegen noch in Ordnung."Quelle
tagesschau.de ergänzt die aktuelle Berichterstattung heute Abend (24.02.2011) um den folgenden Bericht:
Neue Vorwürfe gegen Guttenberg
Hat der Dr. a. D. bewusst getäuscht?Zitat:
"Für Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist die Affäre um seine Doktorarbeit auch ohne "Dr." nicht abgehakt. Im Gegenteil, neue Vorwürfe liegen auf dem Tisch."Quelle
Hm, wenn ich das so lese, was der StOPfr verlinkt hat, scheint die Nummer noch nicht ganz durch zu sein. Mit Norbert Lammert hat KTzG einen prominenten Kritiker aus den eigenen Reihen, dem wohl niemand ernsthaft eine oppositionelle Schmutzkampagne vorwerfen mag.
Warten wir mal ab, was passieren wird, wenn sich der erste Studierende gegen Disziplinarmaßnahmen/Exmatrikulation juristisch zur Wehr setzt, falls ihr/ihm ein Plagiatsvorwurf bei einer Bachelor-/Masterarbeit an der UniBw zur Last gelegt wird...!
Die Uni Bayreuth hat eine Kommission eingesetzt, um den Vorwurf der "vorsätzlichen Täuschung" zu überprüfen. Sollte diese Kommission zu dem Ergebnis kommen, zG habe in "seiner" Arbeit bewußt getäuscht, wird er als Verteidigungsminister nicht mehr zu halten sein und die Kanzlerin wird sich von ihm (verspätet) trennen müssen.
Ich gebe Schlammtreiber recht: die Opposition hat im Bundestag ein klägliches, ja erbärmliches Bild abgegeben, allen voran Trittin, Gabriel und Lauterbach. Dieser Auftritt war dieses Hauses nicht würdig.
Was muß das Ausland über unsere Politiker denken? Allenfalls in Italien und Belgien wird man sich vielleicht selbst wiedererkennen.
Unabhängig davon: zG hätte in meinen Augen einen sauberen Schlußstrich ziehen und zurücktreten müssen, um als ganz einfacher Abgeordneter der CSU die Legislaturperiode zu Ende zu bringen. In einigen Jahren hätte er dann -geläutert- in die große Politik zurückkehren können.
Wie will er heute noch mit Glaubwürdigkeit und Anstand Chef unserer Bw-Unis sein, wo 2 Offiziere aufgrund ähnlicher Ereignisse Repressalien erfahren mußten! :-X
@ Publius:
Repressalien ist eindeutig das falsche Wort! Diese Studierenden haben genau das erlebt, was in den zugrundeliegenden Prüfungsordnungen für den entsprechenden Fall vorgesehen ist. Hierbei zu klagen, einem wäre vorsätzlich Unrecht geschehen, stellt die Tatsachen auf den Kopf!
Ich muss mich nun auch mal zu Wort melden:
Offen gestanden kann ich das Theater um KzG nicht mehr nachvollziehen und es steht mir bis "Oberkante Oberlippe"!
KzG hat seine Fehler eingestanden, der Dr. Titel wurde ihm mittlerweile offiziell aberkannt und somit sollte die Sache nun endlich zu den Akten gelegt werden!
Wie Merkel schon sagte, KzG ist Verteidigungsminister und nicht wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Leiter eines wissenschaftlichen Ressorts. Glaubwürdigkeit hin oder her .... der Dr. Titel hat gar nichts mit seiner Arbeit als Verteidigungsminister zu tun. Im weiteren, KzG hat seine Dr. Arbeit geschrieben, da war er noch nicht mal Minister.
Unser Land hat wahrhaftig größere Probleme zu meistern, als eine endlose, mittlerweile schwachsinnige Diskussion, über einen Dr. Titel einer einzigen Person! Es muss endlich ein Schlussstrich gezogen werden und sich wieder wichtigeren Dingen zugewendet werden! Die ist zumindest meine Meinung!
Ich verfolge mit Schrecken das Schmierentheater in den Medien, die sich mittlerweile nur noch damit beschäftigen, welche Umfrage repräsentativer war, ob KzG zurück treten sollte oder nicht. Sorry, doch da packe ich mir nur noch an den Kopf!!! Wo sind wir? In Deutschland oder wieder im alten Rom mit "Brot und Spiele" für den Pöbel?
Offensichtlich hat unsere Regierung gerade enorm viel Langeweile, dass sie sich weiterhin mit dieser abstrusen KzG Diskussion beschäftigt. Themen wie Haushaltsplanung, Wirtschaftslage, Schuldenabbau, Arbeitslosigkeit, Bildung etc. scheinen wohl nur Peanuts zu sein und erledigen sich mal eben "nebenbei", wenn man über einen Dr. Titel einer EINZIGEN PERSON wochenlang debattieren kann ...
Was haben wir da bloss in Berlin sitzen? "Stand up Comedians" oder Volksvertreter?
Wenn man Politik verstehen möchte, muss man akzeptieren, dass sie zum Teil auch einfach Theater ist. Das ist gewollt und wird so geliefert. Nicht täuschen lassen sollte man sich davon. Die Arbeit läuft hinter den Kulissen; sie geht weiter und da arbeiten die vordergründig so unversöhnlichen Antipoden oft partnerschaftlich miteinander.
Was haben wir denn wirklich? Die Regierung hat ein hausgemachtes, eigenes Skandälchen und - gepaart mit miserabelstem Krisenmanagement - macht die Oppositon, was von ihr erwartet wird: sie walzt ihn aus und wärmt ihn auf. Dass sie das nicht gut macht und daraus kein Wählerstimmenkapital schlagen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Hieraus wieder den Untergang des Abendlandes zusehen und Deutschland als Ganzes zur Banarepublik herabzuwürdigen, ist doch verfehlt. Jedes Land hat Skandale wie diesen: Ob Bunga-Bunga-Italien, Clinton-Zigarren-USA oder Demokraten-Putin-Russland. Kommt und geht und in die Zeitung von heute wickelt man morgen den Fisch. Ist nicht schön, was dort gerade abgeht aber geht vorüber und es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Und das Geschwätz, was passiert wenn demnächst auf den Bw-Uni´s plagiert wird, ist doch intellektuell unwürdig! Was soll wohl passieren? Dann wird geahndet und es werden dienstrechtliche Konsequenzen gezogen! Der Minister unterliegt nun einmal nicht militärischen Dienstrecht. Er kann lügen und betrügen, wie es ihm beliebt. Das ist höchstens eine Frage der strafrechtlichen Relevanz. Bis dahin hat ein Minister genau eie einzige Qualifikation: Er wure gewählt! Wenn einer den Ansprüchen der Bevölkerung nicht gerecht wird, gibt es genau eine Sanktion: Man darf ihn nicht wieder wählen.
Joschka Fischer hatte meines Wissens überhaupt keine abgeschlossene Ausbildung und war trotzdem über eine Legislatur Bundesminister. Claudia Roth blickt in ihrem Leben genau auf ein abgebrochenes Studium und das Management einer zurecht in Vergessenheit geratenen Pleite-Band als Lebensleistung zurück. Trotzdem wurden und werden sie gewählt.
Was guter Stil ist und wo sich der Charakter zeigt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Zitat von: snake99 am 25. Februar 2011, 12:07:25Glaubwürdigkeit hin oder her ....
Ja, genau ... Glaubwürdigkeit bei einem Bundesminister, wer braucht das schon?
JEDES andere Kabinettsmitglied hätte über sowas seinen Hut nehmen müssen ...
ZitatIm weiteren, KzG hat seine Dr. Arbeit geschrieben, da war er noch nicht mal Minister.
Aber Abgeordneter, und als solcher hat er anscheinend den wissenschaftlichen Dienst des Bundestages in einer unerlaubten Art und Weise genutzt, nämlich für private Zwecke. Was dann letztlich zu Lasten des Steuerzahlers geht!
ZitatWo sind wir?
Zum Glück in einem Land, in dem es noch Leute gibt, die sowas nicht als Bagatelle ansehen; die es nicht hinnehmen, wenn ein Minister zweierlei Maß für sich bzw. seinen Geschäftsbereich anlegt; die einen Minister, der mutmaßlich getäuscht hat, der Rechte Dritter verletzte, der die Öffentlichkeit darüber anscheinend auch noch getäuscht hat, nicht hinnehmen! >:(
Zitat von: Timid am 25. Februar 2011, 12:46:38
Was dann letztlich zu Lasten des Steuerzahlers geht!
Die "aktuelle Stunde" des Bundestags ist ebenfalls zu Lasten des Steuerzahlers gegangen. Grob hochgerechnet hat diese schwachsinnige und sinnlose öffentliche "Comedy Veranstaltung" den Steuerzahler ca. 35.000€ gekostet. Das ist in etwa die Gesamtsumme der anteiligen mtl. Politiker Bezüge, die an diesem Tag im Bundestag saßen ;)
Vielleicht sollte die Regierung zukünftig RTL mit der Durchführung solcher "Debatten" beauftragen ... RTL kann so was besser in Szene setzen und arbeitet wahrscheinlich sogar noch wirtschaftlicher. Im Anschluss kann ja noch ein Tefonvoting á la DSDS durchgeführt werden, damit wir sehen, wer "weitergekommen" ist ;)
Ich entschuldige mich für die vorhandene Unsachlichkeit, doch meiner Ansicht nach ist mit der offiziellen Aberkennung des Dr. Titels jegliche weitere Diskussion überflüssig! KzG hat keinen Dr. Titel mehr und sollte sich nun wieder voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren können, die er meiner Ansicht nach verdammt gut macht! Immerhin gibt es da noch eine "kleine Reform", die vollzogen werden will ;)
Außerdem möchte ich gerne nochmals an einen guten bekannten Spruch erinnern:
"Derjenige der ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein" ... Man könnte ja scherzeshalber mal die Vitas ALLER Bundestagsabgeordneten detailliert prüfen ;) Ich bin mir sicher, dass der Fall KzG danach an Lächerlichkeit verblasst ;)
@Timid: die von KTG zitierten (naja, eben nicht richtig zitierten) Arbeiten des WiDiBuTa (?) gingen zwar zu Lasten des Steuerzahlers, wurden aber anfangs zu konformen Mandatszwecken erstellt und erst danach zitiert - die bezahlte Arbeit daran ging also in Ordnung, durch das zitieren entstanden keine zusätzlichen Kosten.
@snake: die von der Opposition verlangte Fragestunde im BT ging zwar zu lasten des Steuerzahlers, so wie jede Stunde im BT, aber die MdB hätten ihre Bezüge auch ohne diese Fragestunde in vollem Umfang erhalten, es entstanden also keine zusätzlichen Kosten.
Ich denke, wir sollten uns um was anderes streiten als "virtuelle" Kosten ;)
Es geht um Glaubensfragen. Glaubt man KTG, dass er "nur" beschissen schlampig gearbeitet hat, oder glaubt man der Opposition, dass er ganz bewusst betrogen hat um sich den Dr zu erschleichen? Glaubt man, dass er seinen Job trotzdem gut macht, oder glaubt man er sei jetzt ungeachtet dessen völlig untragbar?
Und über Glauben kann man eine Weile diskutieren ;)
Zitat von: schlammtreiber am 25. Februar 2011, 13:10:46
Und über Glauben kann man eine Weile diskutieren ;)
Ohhhh ja ;D
Vielleicht sogar endlos ;D
@ Volverine: Auch die unterirdischsten intellektuellen Dinge führen gelegentlich zu juristischen Auseinandersetzungen, die schließlich im politischen Raum landen,... das wissen Sie so gut wie ich.
Der nächste Aspekt, der von der Glaubwürdigkeit unmittelbar tangiert ist, ist das Vertrauen, das die Admiralität und Generalität sowie seine Spitzenbeamten noch in ihren obersten Dienstherrn haben. Und das wiederum hat Auswirkungen darauf, wie die anstehende Reform gelingt. Mein Tipp: Es fehlt nicht viel und wir werden ihn nicht mehr bis zum Ende der Legislatur als Minister erleben.
Dazu passt, dass Teile der Presse und vor allem Wissenschaftler noch keine Ruhe geben, wie Spiegel online heute (26.02.2011) unter Berufung auf die Pressedienste
cte/dpa berichtet:
Copy-and-Paste-Affäre
Spitzenforscher stellen Guttenberg an den PrangerZitat:
"Wut, Empörung, Fassungslosigkeit: In der Plagiatsaffäre um Verteidigungsminister Guttenberg melden sich immer mehr Wissenschaftler zu Wort - und rügen das Verhalten des CSU-Politikers. Für die akademische Welt sei er erledigt, sagt ein Spitzenforscher im SPIEGEL."Quelle
Es wird nicht nur gerügt, ihm wird auch ziemlich direkt Vorsatz vorgeworfen.
Copy-and-Paste-Affäre
Top-Juristen unterstellen Guttenberg VorsatzDen Artikel gibt es
hier bei Spiegel Online.
Der CDU-Politiker Bernhard Vogel, der die Entwicklung Karl-Theodor zu Guttenbergs schon seit vielen Jahren verfolgt, meldete sich ebenfalls zu Wort.
CDU-Politiker Vogel zur Plagiatsaffäre
"Guttenbergs Erklärung ist für mich schwer nachvollziehbar"Das Interview gibt es
hier bei Spiegel Online.
Zitat von: snake99 am 25. Februar 2011, 13:00:12Ich entschuldige mich für die vorhandene Unsachlichkeit, doch meiner Ansicht nach ist mit der offiziellen Aberkennung des Dr. Titels jegliche weitere Diskussion überflüssig!
Das ist schön, wenn du das so siehst, nur ist es nicht so einfach ... Die Aberkennung des Titels ist nur ein Schritt, dem weitere folgen können und eventuell auch werden, bis hin zu entsprechenden gerichtlichen Verfahren. Denn mit einer Entschuldigung (kam die überhaupt?) ist es in so einem Fall nicht getan.
Und nurmal so nebenbei erwähnt: Eine Frau Käßmann, die damals als Privatperson einen Fehler begangen hatte, der nicht direkt mit ihrem Amt zu tun hatte, hatte trotzdem das Rückgrad, zurückzutreten, da diese Verfehlung als Privatperson eben auch auf ihr Amt abgefärbt hätte ...
Zitatsollte sich nun wieder voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren können, die er meiner Ansicht nach verdammt gut macht! Immerhin gibt es da noch eine "kleine Reform", die vollzogen werden will ;)
Ach ja, wir erinnern uns: Die Reform, die im Kanzleramt als unausgegoren bezeichnet wurde, die den Finanzierungsaspekt ignoriert usw. ...
@snake
Ein Thread zum Thema reicht.
@Timid
Hatte das Thread von StOPfr nicht gesehen ...
Zitat von: Timid am 26. Februar 2011, 16:10:00
Und nurmal so nebenbei erwähnt: Eine Frau Käßmann, die damals als Privatperson einen Fehler begangen hatte, der nicht direkt mit ihrem Amt zu tun hatte, hatte trotzdem das Rückgrad, zurückzutreten, da diese Verfehlung als Privatperson eben auch auf ihr Amt abgefärbt hätte ...
In dem Fall hat sich auch keiner vor sie gestellt und gesagt, er habe sie als Bischöfin eingestellt und nicht als Chauffeuse. ;D
Nicht nur aus der Opposition sieht sich zu Guttenberg heftiger Kritik ausgesetzt, auch aus den Regierungsparteien gibt es die ersten kritischen Stimmen.
Plagiatsaffäre
CDU-Ministerpräsident zweifelt an GuttenbergDen gesamten Artikel gibt es
hier bei Spiegel Online.
Noch deutlichere Worte findet Oliver Lepsius, Professor an der Universität Bayreuth und Nachfolger von zu Guttenbergs Doktorvater, gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Er bezeichnet den Minister als Betrüger und unterstellt ihm, angesichts der vorgeschobenen Ahnungslosigkeit, einen Realitätsverlust. Gleichzeitig kritisiert er die Bundespolitiker, allen voran die Bundesbildungsministerin, die dem Minister "die Stange halten".
Plagiatsaffäre um Guttenberg
"Wir sind einem Betrüger aufgesessen"Den gesamten Artikel gibt es
hier auf Sueddeutsche.de.
Abgesehen davon, dass alles, was jetzt so von der Uni Bayreuth kommt, für mich nach "Haltet den Dieb" aussieht, sollte der Minister seinen Hut nehmen. Je länger er an seinem Stuhl klebt, desto unglaubwürdiger wird das Ganze. Die Uni ist aber auch nicht schuldlos an der ganze Geschichte. Wieso ist dort niemandem die Verwendung ganzer Seiten nicht gekennzeichneter Zitate aufgefallen? Jetzt wird aber laut "Betrug" geschrieen. Mit der Arbeit dieses Promotionsauschussesder ja immerhin ein "summa cum laude" vergeben hat, demontiert sich die Uni doch selbst und damit auch alle bisherigen und gegenwärtigen Doktoranden, besonders der Rechts-Fakultät.
Zitat von: KlausP am 26. Februar 2011, 18:30:53
Abgesehen davon, dass alles, was jetzt so von der Uni Bayreuth kommt, für mich nach "Haltet den Dieb" aussieht, sollte der Minister seinen Hut nehmen. Je länger er an seinem Stuhl klebt, desto unglaubwürdiger wird das Ganze. Die Uni ist aber auch nicht schuldlos an der ganze Geschichte. Wieso ist dort niemandem die Verwendung ganzer Seiten nicht gekennzeichneter Zitate aufgefallen? Jetzt wird aber laut "Betrug" geschrieen. Mit der Arbeit dieses Promotionsauschussesder ja immerhin ein "summa cum laude" vergeben hat, demontiert sich die Uni doch selbst und damit auch alle bisherigen und gegenwärtigen Doktoranden, besonders der Rechts-Fakultät.
Was ich viel merkwürdiger finde ist die Tatsache, dass mitlerweile jede Facharbeit an einem Gymnasium durch Abgleichprogramme gejagt wird und das nicht erst seit gestern....an Unis ist das schon länger (schon vor Gs Abgabedatum 2007) gang und gebe gewesen. Heißt für mich: Da muss einer beim Schummeln geholfen haben, der an der Uni an maßgeblicher Position sitzt.
Zitat von: Monguse am 26. Februar 2011, 19:03:47
Was ich viel merkwürdiger finde ist die Tatsache, dass mitlerweile jede Facharbeit an einem Gymnasium durch Abgleichprogramme gejagt wird und das nicht erst seit gestern....an Unis ist das schon länger (schon vor Gs Abgabedatum 2007) gang und gebe gewesen. Heißt für mich: Da muss einer beim Schummeln geholfen haben, der an der Uni an maßgeblicher Position sitzt.
Es leben die Verschwörungstheoretiker.
An Unis ist das noch nie "Üblich" gewesen, wohl aber an einigen bereits seit Jahren möglich. Hat letztlich etwas damit zu tun, ob die jeweilige Uni entsprechende Programme hat und nutzt. Das jede wissenschaftliche Arbeit mit so einem Programm überprüft wird ist aber an keiner mir bekannten Uni so!
Zitat von: KlausP am 26. Februar 2011, 18:30:53
Die Uni ist aber auch nicht schuldlos an der ganze Geschichte. Wieso ist dort niemandem die Verwendung ganzer Seiten nicht gekennzeichneter Zitate aufgefallen?
Äh, wie stellst du dir das praktisch vor? Wenn die Korrektoren die verwendeten Texte nicht kennen dürfte das wohl ziemlich unmöglich sein - denn es fehlt ja die Fußnote... ;)
Naja, ein ganzer Promotionsausschuss von (Fach-)Professoren (und ihren Assistenten und Mitarbeitern) sollte schon die aktuellen Veröffentlichungen zum Themengebiet kennen. Meine Professoren haben sich ich jede Seminararbeit entsprechend eingearbeitet. Schließlich wollen sie den Prüfling ja uch im Rigorosum entsptechend befragen.
Ich bin ja grundsätzlich kein Freund davon, den Betrogenen für den Betrug mitverantwortlich zu machen aber hier werfen sich doch einige fragen auf.
Zitat von: miguhamburg1 am 25. Februar 2011, 22:50:45
@ Volverine: Auch die unterirdischsten intellektuellen Dinge führen gelegentlich zu juristischen Auseinandersetzungen, die schließlich im politischen Raum landen,... das wissen Sie so gut wie ich.
Nö, weiß ich nicht. Höchstens bei Anwälten, die Politik nicht von Recht unterscheiden können und die haben ihren Beruf verfehlt. Wenn in einer Laufbahnangelegenheit ein ertappter Diplomarbeitsplagiator sich auf den "Präzedenzfall Guttenberg" berufen würde, bekäme er von mir genau die beschriebene Antwort. Wenn der Minister dem soldatischen Laufbahnrecht nicht unterliegt, ist es für ihn irrelevant, genau wie der Innenminister kein Polizist und der Kultusminister kein Lehrer ist.
Ob er noch das Vertrauen seiner Soldaten genießt, ist eben eine Sache von Stil und Form. Aber grundsätzlich auch hier: Der Soldat folgt dem Primat der Politik; er hat keinen Anspruch darauf, dass der Minister ein netter Kerl oder auch nur integer ist.
Spiegel Online berichtet heute ebenfalls über die Äußerungen von Prof. Lepsius zu dem ganzen Vorgang.
Plagiatsaffäre
Bayreuther Professor rechnet mit Guttenberg abDie gesamte Meldung gibt es
hier bei Spiegel Online.
Die Tagesschau berichtet heute (27.02.2011) in der Hauptausgabe um 20 Uhr über die aktuelle Entwicklung in der Plagiatsaffäre:
Rund 20.000 Doktoranden kritisieren Guttenbergs Vorgehen in offenem Brief als "Verhöhnung"Hier gehts zum
Livestream der Tagesschau.
Kommentar:
Die Massivität dieser Vorwürfe (Timids Link und dieser) ist mE mehr als eine weitere Eskalationsstufe. Es scheint wirklich eng zu werden. Falls BILD auch noch umschwenkt (und sich darauf beruft, die Dimension der "Verfehlung" zunächst nicht erkannt zu haben), dürfte ein Rücktritt in den nächsten Tagen wahrscheinlich sein, zumal jetzt Frau Merkel direkt angesprochen und an ihre Verantwortung für die "Bildungsnation" erinnert wird.
Auch in der Politik wird die Luft allmählich dünner. Bildungsministerin Schavan schämt sich für den ganzen Vorgang um die Dissertation und meint, "Raubkopien sind kein Kavaliersdelikt". Bundestagspräsident Lammert bezeichnet die Affäre als "ein Sargnagel für das Vertrauen in unsere Demokratie". Der Bundeswehrverband äußert seine Besorgnis über die ganze Affäre.
Plagiatsaffäre
Schavan schämt sich für GuttenbergDen gesamten Artikel gibt es
hier bei Spiegel Online.
Gestern Abend strahlte ein TV Sender (leider weis ich nicht mehr wer es war) eine interessante Reportage zu dem Thema "wissenschaftliche Plagiate" aus.
U.a. meldete sich auch eine Frau Dr. zu Wort, die hauptberuflich wissenschaftliche Arbeiten auf ihre Echtheit prüft. Nach ihrer Aussage sind etliche wissenschaftliche Arbeiten schlicht gefälscht bzw. irgendwoher abgekupfert, doch leider ließe sich dies nur sehr schwer beweisen. Man könnte nicht jede Arbeit exakt prüfen, ob tatsächlich der Verfasser die Arbeit geleistet hat oder womöglich ein "Ghostwriter". Bisher sei es noch nicht mal möglich mit Hilfe speziell entwickelter Software "wissenschaftliche Plagiate" als solche zu entlarven.
Es gibt sogar Agenturen, die gegen Entgelt alles anfertigen können, was der Student für sein Studium benötigt. So ist eine Diplomarbeit bereits ab ca. 8000€ zu bekommen. Nach Aussage dieser "Ghostwriteragenturen" ist die Gefahr dabei aufzufliegen äußerst gering.
Dann gibt es noch die Möglichkeit Diplome ausländischer Universitäten recht einfach zu fälschen. Spätestens hier ist dann eine Echtheitskontrolle so gut wie ausgeschlossen und man kann nur auf die Richtigkeit der Angaben vertrauen.
Zu dem Thema fällt mir nur ein Spruch ein:
"Nicht nur einen Schwanz haben wie ein Fuchs, sondern auch Fuchs sein" ... oder auf deutsch ... Kompetenz kommt nicht mit Titeln ;)
Zitat von: snake99 am 28. Februar 2011, 09:46:41
So ist eine Diplomarbeit bereits ab ca. 8000€ zu bekommen.
ACHTTAUSEND Euro?? Alter Falter, da tipp ich doch lieber selbst :D
Zitat von: Timid am 27. Februar 2011, 19:53:39
Spiegel Online berichtet heute ebenfalls über die Äußerungen von Prof. Lepsius zu dem ganzen Vorgang.
Ich kann die schlechte Stimmung bei Prof. Lepsius durchaus verstehen - die Sache ist ein Tiefschlag für das Image der Fakultät. Dementsprechend stark dürfte in ein paar Wochen (?) die Stellungnahme zur Frage des Vorsatzes ausfallen.
Wobei - wie bereits geschrieben - sich der Promotionsausschuss der Uni wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert hat!
Das ist ja der Tiefschlag an der Sache ;D
Zitat von: snake99 am 28. Februar 2011, 09:46:41
Es gibt sogar Agenturen, die gegen Entgelt alles anfertigen können, was der Student für sein Studium benötigt. So ist eine Diplomarbeit bereits ab ca. 8000€ zu bekommen. Nach Aussage dieser "Ghostwriteragenturen" ist die Gefahr dabei aufzufliegen äußerst gering.
Für 8000 EUR und mehr kann man verlangen, dass alle Zitate korrekt und alle Fußnoten vorhanden sind ;)!
Du meinst also Kohle zurück und evtl Schadenersatzansprüche geltend machen ;)
ich bin mal gespannt, wie Ende März der IBUK heißt....
Mir ist sogar so ein Fall bekannt; war während meiner Examenzeit und schlug dort hohe Wellen: Eine Kandidatin hat sich die Examenshausarbeit anfertigen lassen und flog irgendwie auf. Der Prozess wurde dann um die Vergütung geführt.
Ich hoffe, dass die Dame verloren hat.
Spiegel Online veröffentlichte heute einen Kommentar zu der ganzen Affäre.
Plagiatsaffäre
Warum es für den Minister richtig eng wirdDen Artikel gibt es
hier bei Spiegel Online.
Mittlerweile hat sich auch der Doktorvater von zu Guttenberg, der emeritierte Professor Peter Häberle, zu Wort gemeldet.
Plagiatsaffäre
Doktorvater wendet sich von Guttenberg abDen Artikel mit der Erklärung Häberles gibt es
hier bei Spiegel Online.
Abschließend für heute (28.02.2011) auch wieder die aktuelle Berichterstattung in der Hauptausgabe der Tagesschau um 20 Uhr:
Zu Guttenberg bleibt auch in den eigenen Reihen unter DruckLivestream der Tagesschau.
Spiegel online, ebenfalls heute (von Veit Medick und Philipp Wittrock, Mitarbeit: Florian Gathmann):
Zitateaffäre
Guttenbergs Plagiats-Drama quält CDU Zitat:
"Kippt die Stimmung? Bisher hielt die CDU dem Verteidigungsminister offiziell die Treue. Aus Angst vor der Strafe des Wählers. Doch vielen Christdemokraten fällt es immer schwerer, sich mit Karl-Theodor zu Guttenberg zu solidarisieren. Der Frust unter den Abgeordneten wächst."Quelle
ich finde es schwachsinn das sie guttenberg abgesägt haben
der mann hat shcon viel geschafft
Ach nee! Und WAS konkret?
Dass weiß unser Kurz-Bevor-Kamerad auch nicht. Ist aber wohl toll, einen uralten Thread mit dem eigenen Quark zu reaktivieren...
Mit was soll man ihn denn sonst füllen? ;)
Zitat von: Camouflage93 am 21. Juli 2011, 17:41:13
der mann hat shcon viel geschafft
Richtig, es gibt wenige, die in dem Alter schon Doktor und Minister waren...
Ob es Gutti gefallen wird, "satierisch überhöht" dargestellt zu werden? 8)
Nachdem KTzG wieder in die (erstmal kanadische) Öffentlichkeit getreten ist und uns nun auch noch mit einem Buch "beglücken" will, mal ein Beitrag bei SPON:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,799676,00.html ::) :D
Naja, die entscheidende Nachricht sollte ja wohl die sein, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen zu Guttenberg gestern eingestellt hat ;)
Die Vorwürfe waren lt. Staatsanwaltschaft bei weiten nicht so schlimm, wie es in der Öffentlichkeit und später auch in der Presse breit getreten wurde! KzG wurde nur dazu verdonnert 20.000€ einer wohltätigen Einrichtung zu spenden ... und da er nach eigenen Angaben finanziell unabhängig ist und nie auf ein Ministergehalt angewiesen war, sollte diese Summe verschmerzbar für ihn sein.
Ich persönlich halte ja immer noch daran fest, dass er vorsätzlich abgesägt wurde. Aber Sorgen habe ich auch nicht ... der kommt wieder und ich bin der festen Überzeugung, dass er irgendwann mal im Kanzleramt als Kanzler sitzen wird ;)
Zitat von: snake99 am 24. November 2011, 16:19:11
Naja, die entscheidende Nachricht sollte ja wohl die sein, dass die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen zu Guttenberg gestern eingestellt hat ;)
Die Vorwürfe waren lt. Staatsanwaltschaft bei weiten nicht so schlimm, wie es in der Öffentlichkeit und später auch in der Presse breit getreten wurde! KzG wurde nur dazu verdonnert 20.000€ einer wohltätigen Einrichtung zu spenden ... und da er nach eigenen Angaben finanziell unabhängig ist und nie auf ein Ministergehalt angewiesen war, sollte diese Summe verschmerzbar für ihn sein.
Ich persönlich halte ja immer noch daran fest, dass er vorsätzlich abgesägt wurde. Aber Sorgen habe ich auch nicht ... der kommt wieder und ich bin der festen Überzeugung, dass er irgendwann mal im Kanzleramt als Kanzler sitzen wird ;)
Heute muß ich echt andauernd den Buhmann spielen. Ich will doch inständig hoffen, daß dieser Mann nicht zurückkommt.
Was hat er in seiner Zeit als Verteidigungsminister eigentlich erreicht?
Ich muss den auch nicht haben, in welcher Position auch immer. Der kann von mir aus im Ami-Land bleiben und Bücher schreiben.
Nun ich muss ihn auch nicht haben. Aber sein Wahlkreis wurde nicht nachbesetzt, seine Familie hat etwa 700 Mio € und umfangreiche Ländereien und so ein wenig feudales Gehabe ist doch nicht schlecht. :o
Von daher kann es schon passieren, dass wir ihn als Oberbefehlshaber der Streitkräfte im Verteidigungsfall zurückbekommen. Da die kleine Geschichte mit der Doktorarbeit macht ihn doch viel menschlicher. :-[ (Achtung Ironie)
Tja, dann müssten aber viele Menschen bei einer Bundestagswahl die Unionsparteien wählen, die sich davor dann auf einen CSU-Kanzlerkandidaten KT geeinigt hätten. Das hat es zweimal gegeben und wurde nichts...
Mal abgesehen davon: Da drüben in den USA ist er wirklich sehr gut aufgehoben, dort wo mehr Scheon als Sein ja geradezu gesellschaftsfähig zu sein scheint, so wie dieser Mensch da über den Klee gelobt wird.
hab heute irgendwo gelesen, daß er neben seiner politischen Arbeit einfach mit der wissenschaftlichen Arbeit für die Doktorwürde überfordert war.
Er hat alles was er in die Finger bekam und ihm für seine Dissertation verwendbar erschien gesammelt, ausgeschnitten, eingeklebt, kopiert, abgeheftet, gespeichert...
dann hat er das alles ohne einen Überblick mehr zu haben, irgendwie geordnet, in seine Doktorarbeit eingepfriemelt, kopiert, Copy and paste,
gebunden, schönen Einband rum und ab die Post nach Bayreuth.
Dann ging alles ganz schnell: Spende der Rhön-Kliniken an die Uni, Summa cum laude, Dr. Guttenberg....
umgekehrt ging es ja dann auch ziemlich schnell...
Aber nun ist er ja ein ganz anderer geworden, nix mehr Gel im Haar. Er sind aus wie der junge Kennedy, gibt sich ernst und geläutert. Und Horscht von der CSU trompetet schon: Come back, we need you.
ZitatEr sind aus wie der junge Kennedy,
Auf einigen Bildern sah er mir eher aus wie der mittelalte Lodda Maddäus. :D
@ miguhamburg1 aber KTzG könnte so gut einen Ersatzkaiser abgeben, da übersieht man auch das er aus Franken ist. Denn wie wir alle Wissen ist dies ja nicht Bayern, sondern nur bayrisch besetzt. :-[
Naja, ob das die noch lebenden Nachfahren unseres Kaisers auch so sehen, will ich mal dahingestellt sein lassen. Derartig Hochstapöerisches ist von den Hohenzollern nicht bekannt geworden, und die schlagen sich wirklich mit einem größeren Päckchen herum, als Herr KT in Amerika! Ich dachte gestern Morgen, als ich den Blöd-Titel sah: Ach, hat Jens Riewa von der Tagesschau irgendwas angestellt?
Zitat von: miguhamburg1 am 24. November 2011, 17:48:24
Naja, ob das die noch lebenden Nachfahren unseres Kaisers auch so sehen, will ich mal dahingestellt sein lassen. Derartig Hochstapöerisches ist von den Hohenzollern nicht bekannt geworden, und die schlagen sich wirklich mit einem größeren Päckchen herum, als Herr KT in Amerika!
Einer von denen besitzt einen Autoscooter. Die machens nicht, weil sie durch eine hervorragende Inzucht ziemlich geschädigt sind im Oberstübchen.
Im Ernst: Meine Mutter stammt ebenfalls aus einer Adelsfamilie. Ich persönlich finde dieses Gehabe abstoßend. Meine Cousins und Cousinen sind alle adlig. Aber macht sie das zu besseren Menschen?
Ich denke nicht. Übrigens: Keiner von ihnen hat gedient, außer einem österreichischen Verwandten.
Herr KT sollte schön in Amerika bleiben, die mögen da solche "Adligen". Scheinbar ist auch Kompetenz dort nicht gefragt, wenn man einen schillernden Namen hat.
Für die Bundeswehr wäre eine Rückkehr jedenfalls ein Supergau.
@ MarekD nun in Österreich gibt es ja keinen Adel mehr, aber das spanische Hofritual hat überlebt. Ansonsten schauen wir mal, nicht das er am Ende US - Verteidigungsminister wird. ::) :-X
Zitat von: Schamane am 24. November 2011, 17:57:23
@ MarekD nun in Österreich gibt es ja keinen Adel mehr, aber das spanische Hofritual hat überlebt. Ansonsten schauen wir mal, nicht das er am Ende US - Verteidigungsminister wird. ::) :-X
Adel bleibt Adel, auch in Österreich. Oder glaubst Du, daß es einen der Adligen interessiert, was die Republik sagt?
In Österreich gibts ja auch die Schwarz-Gelbe Allianz.
In meiner Familie sind Grafen, Fürsten, Edle usw. Nervt ganz schön. Aber naja, was solls...
Lieber in den USA als hier. Vielleicht schafft er dort auch gleich die halbe Armee ab 8)
Zitat von: AriFuSchr am 24. November 2011, 17:29:54hab heute irgendwo gelesen, daß er neben seiner politischen Arbeit einfach mit der wissenschaftlichen Arbeit für die Doktorwürde überfordert war.
Er hat alles was er in die Finger bekam und ihm für seine Dissertation verwendbar erschien gesammelt, ausgeschnitten, eingeklebt, kopiert, abgeheftet, gespeichert...
Und dabei den Überblick darüber verloren, was denn jetzt von ihm war und was nicht. Ja, klingt absolut plausibel ...
Der Mann war Minister und hat unter anderem einen der wohl größten Reformprozesse der Bundeswehrgeschichte angestoßen! Und jetzt gibt er mal eben zu Protokoll, dass er während seiner Dissertation, die ja (laut seinen eigenen Aussagen) Jahre gedauert hat, so überfordert war, dass er noch nicht einmal nachhalten konnte, welche Texte von ihm selbst stammten und welche nicht?
Tut mir leid, aber von mir aus darf er gerne da bleiben, wo er jetzt ist.
ZitatUnd Horscht von der CSU trompetet schon: Come back, we need you.
Seehofer wird so ziemlich der Letzte sein, der sowas von sich geben wird! Sollten die Sympathien für Guttenberg noch groß genug sein, dass er 2013 bei der Wahl antreten könnte, könnte er genauso gut auch nach Seehofers Posten greifen. Sollte es nicht reichen, würde sich Seehofer mit dem Zurückholen von Guttenberg nur die Finger verbrennen. So oder so - er persönlich könnte mit einem KTG vermutlich nur verlieren.
Und ob die Bevölkerung KTG so schnell nochmal will ... Zitat von Spiegel Online:
Die Münchener "Abendzeitung" glaubt, dass viele Bürger und Ex-Fans nicht noch einmal "Glamour mit Substanz verwechseln". Quelle.
Zitat von: MarekD am 24. November 2011, 16:36:58
Was hat er in seiner Zeit als Verteidigungsminister eigentlich erreicht?
Ich persönlich finde, dass er in Anbetracht seiner recht kurzen Dienstzeit als IBuK sehr viel mehr erreicht hat, als so manch einer seiner Vorgänger während einer vollen Dienstzeit ;)
Er hat, auch wenn etwas übereilt, dafür gesorgt, dass endlich die zum Schluss äußerst fragwürdige Wehrpflicht, mit ihrer sinnfreien 6-monatigen Dauer, ausgesetzt wurde und hat die Bw dadurch gezwungen, sich zu verändern und mit sich selber auseinander zu setzen. Ein Schritt, der meiner Meinung nach mehr als überfällig war und der sehr viel Mut erforderte.
Er hat bisher als einziger IBuK regelmässig und viel seine Soldatinnen und Soldaten im fernen AFG besucht und Interesse an deren Tätigkeit gezeigt. Egal ob im Staatsdienst oder auch zivil, sehe ich persönlich dies für wichtig an, da es die Mitarbeiter motiviert und die Moral festigt. Es motiviert ungemein wenn man weis, dass wenigstens der Chef im positiven Sinne hinter einem steht und einem notfalls den Rücken freihält.
Er hat dafür gesorgt, dass die Öffentlichkeit den AFG Einsatz, insbesondere mit den verbundenen Risiken wie Verwundung und Tod, wesentlich stärker zur Kenntnis genommen hat, als es bis dato damals der Fall war.
Er hat keine Angst davor gehabt, sich auch hin und wieder mit altgedienten StOffzen und Generälen anzulegen, wenn er einer anderen Meinung war. Wir sollten nicht vergasen, dass KzG selber gedient hat und somit Kenntnis über Alltagsprobleme der Truppe hatte ... vor allem über die Sorgen und Nöte, die in höheren Kreisen der Führung gerne mal unter den Tisch fallen, weil man diese beim Ausdruck als Führungsschwäche des dafür Verantwortlichen auslegen könnte ;)
"Wer frei ist von jeglicher Schuld, der werfe den ersten Stein" fällt mir abschließend nur dazu ein, besonders wenn ich sehe, wie auf KzG gerade hier wieder angefangen wird verbal zu schießen. Ich möchte auch ins Gedächtnis zurückrufen, dass manch einer seiner Kritiker hier, ihn vor der Plagiats-Affäre selber noch gefeiert hat ;)
Dr. Titel hin oder her ... letztendlich reden wir nur von einem Stück bedruckten Papier ::) Und was sein angebliches "Schein und Sein" angeht ... sorry, doch wird ihm da nicht gerade wesentlich mehr vorgeworfen, als es der Realität entspricht? Ich kann jedenfalls nicht feststellen, dass KzG sich jemals als Messias oder sonst was in den Vordergrund gespielt hat ... er wird wieder kommen und ich hoffe, dass er sich die Namen derer gut gemerkt hat, die während der Plagiats Affäre plötzlich meinten, die Seiten zu wechseln ... vor allem im Verteidigungsministerium ;)
Zitat von: Schamane am 24. November 2011, 17:33:49
Denn wie wir alle Wissen ist dies ja nicht Bayern, sondern nur bayrisch besetzt. :-[
besetzt wurde da gar nix
nur mit einem deal erbeutet - dafür mussten wir leider unserer rheinischen gebiete in der pfalz abtreten :(
Zitat von: snake99 am 24. November 2011, 18:59:05Ich persönlich finde, dass er in Anbetracht seiner recht kurzen Dienstzeit als IBuK sehr viel mehr erreicht hat, als so manch einer seiner Vorgänger während einer vollen Dienstzeit ;)
Das überrascht eigentlich niemanden, sondern bestätigt eigentlich nur das Bild, das du hier in den letzten Monaten und Jahren abgeliefert hast ...
Guttenbergs Verdienst ist es, die Einsatzproblematik ins öffentliche Interesse gerückt zu haben, und dass die Soldaten im Einsatz eine robustere Grundlage sowie erstmals auch weitreichende Artillerie in ihrem Arsenal haben. Mehr nicht.
Die Aussetzung der Wehrpflicht war blanker Aktionismus. Bei einem halbwegs geordneten Vorgehen hätte man diese in die eh anstehende Reform der Bundeswehr einbauen können und über einen längeren Zeitraum geordnet durchführen können. So hat man der Bundeswehr ohne Not (und vor allem ohne wirkliche politische Not!) einen nicht unbeträchtlichen Teil der Mannschaften entzogen. Die Folgen davon wird erst die anstehende Reform (Zeitrahmen: Grob bis 2017 ...) beseitigen können.
Das ist kein Verdienst von KTG, sondern sein Verschulden ...
Zur Personalführung nur ein Name: KzS Schatz ...
KTGs Verdienst ist der Umgang mit der Öffentlichkeit. Mehr nicht.
ZitatIch kann jedenfalls nicht feststellen, dass KzG sich jemals als Messias oder sonst was in den Vordergrund gespielt hat ...
Genau, er hat sich z.B. mit Händen und Füßen gegen diese Vergöttlichung gewehrt, die beispielsweise du ihm entgegen bringst ...
Im Übrigen ist es geradezu skurril, einem Menschen, der zwei Jahre lang bis zum Uffz in einem TrTl gedient hat, zuzusprechen, dass er "die Sorgen und Nöte des einfachen Soldaten" verstünde. Was ist denn das bitte für eine dümmliche Feststellung?
@Marek: schön, Ihre Privatmeinungen zum Adel allgemein und Ihren Familienmitgliedern im Besonderen, zu erfahren. Aber leider vollkommen belanglos, weil Sie von Einzelnen auf eine Gesamtheit schließen und damit etwa das Sinnentleerteste tun, was man tun kann: Das Dreschen von Stammtischparolen!
Ach, bevor Sie sich jetzt über mich aufregen: Nein, ich bin nicht adelig, kenne allerdings eine ganze Menge einschließlich deren Kinder. Die unterscheiden sich nämlich alle in ihrer Bandbreite nicht von anderen Teilen unserer Gsellschaft!
Werter Timid,
die sehr schnell realisierte Aussetzung der Wehrpflicht, kann man aber auch von einer anderen Seite betrachten, nämlich die unserer Gesellschaft. Die Masse unserer Gesellschaft hat die Wehrpflicht schon sehr lange als sinnlos angesehen, ganz besonders als sie auf nur noch lächerliche 6 Monate herunter gesetzt wurde. Dieser sinnlose Dienst in Verbindung mit der zunehmenden Ungerechtigkeit im Bezug auf die Einberufungen hat die Beliebtheit der Bw innerhalb der Gesellschaft nicht gefördert, sondern ihrem Ansehen geschadet, da der Gesetzgeber keine überzeugenden und stichhaltigen Argumente dafür nennen konnte, warum es sie überhaupt noch gab.
Auch vom militärischen Aspekt her betrachtet hat sie nichts mehr gebracht, außer, dass der ein oder andere Wehrpflichtige als Fwdl'er oder SaZ hängengeblieben ist.
Die Bw war somit bezüglich des Themas Rekrutierung von neuen Personal jahrzehntelang klar bevorteilt und hat einen Luxus genossen, den sonst keine andere Behörde des Staatsdienstes in dieser einfachen Form hatte ;) Folglich kann ich es sogar verstehen, dass Zeit- und Berufssoldaten mit Masse der Wehrpflicht hinter her trauern, da sich dadurch auch ihr persönlicher Dienstalltag verändert hat.
Und eh ich es vergesse ... wie viele GWDL'er haben während ihres Grundwehrdienstes nichts weiter getan, als ihre Zeit sinnlos abgesessen oder in Masse mit Stuben und Revierreinigen verbracht, da ein konkreter Auftrag fehlte? Auch für Verwendungen wie Tankstellenwart, Ordonanz, Sporthallenwart oder Bettwäschenwart braucht es keinen GWDL'er ... es war aber sehr bequem GWDL'er auf diesen unbeliebten Positionen einzusetzen. Jetzt, wo man es nur noch mit FWDL'er und SaZ zu tun hat, ist Kreativität gefragt ... oder hättest du Lust dich als SaZ Mannschaften 4 Jahre lang tagtäglich in ein Tankstellenhäuschen zu setzen um darauf zu warten, dass vielleicht 5 Fahrzeuge pro Tag zum Tanken bei dir aufschlagen? Ich bin mir sicher, dass du dem Einplaner einen Vogel zeigen würdest, wenn er dir diesen Vorschlag nennen würde ;)
Zitat von: miguhamburg1 am 24. November 2011, 20:26:33
Im Übrigen ist es geradezu skurril, einem Menschen, der zwei Jahre lang bis zum Uffz in einem TrTl gedient hat, zuzusprechen, dass er "die Sorgen und Nöte des einfachen Soldaten" verstünde. Was ist denn das bitte für eine dümmliche Feststellung?
Dümmliche Feststellung? Ne, ich würde eher behaupten, dass aus ihnen gerade eine gewisse Selbstverliebtheit spricht, denn es benötigt keine jahrzehntelange Dienstzeit und erst recht keine hohe Verwendung um recht schnell erkennen zu können, wie die Bw tickt. Ein Paar offene Augen & gespitzte Ohren, etwas Verstand und Informationsdurst gepaart mit Fragen an die richtigen Empfänger reichen vollkommen aus ... und das KzG über all diese Dinge verfügt, hat er bewiesen ... oder meinen sie, dass er durch Dummheit Wirtschaftsminister und Verteidigungsminister geworden ist?
Snake, das ist doch wohl nicht wahr, was ich hier lese: dann lesen Sie mal in den Spiegel-Archiven nach, wieso es dazu kam, dass dieser Herr IBUK wurde. Bestimmt nicht wegen seiner ausgewiesenen verteidigungspolitischen Kompetenz! Dass Sie der Politik, die Sie so gerne und ausführlich beschimpfen, so viel Verstand zusprechen, erstaunt außerdem!
der gute mann wird seinen weg gehen ; da bin ich mir sicher ;)
Zitat von: miguhamburg1 am 24. November 2011, 21:06:36
.... Bestimmt nicht wegen seiner ausgewiesenen verteidigungspolitischen Kompetenz! ....
Wenn ich mich recht entsinne wird von einem Minister, egal in welchem Amt, in erster Linie erwartet, dass er / sie seinen / ihren "Laden" in die richtige Richtung führt und ein Auge darauf hält, dass seine / ihre unterstellten Mitarbeiter der Marschrichtung der amtierenden Regierung folgt und diese umsetzt. Von einem KpChef wird ja auch nicht erwartet, dass er
tiefer gehende Kenntnisse über alle Abläufe in seiner Kp hat ... er soll sie nur führen und die Aufträge seines Kdr's umsetzen und überwachen. Dies traf so jedoch nicht ganz auf KzG zu, denn gerade aufgrund seiner Dienstzeit bei der Bw, hat er schon über wesentlich weitreichender Kenntnis verfügt, als manch einer seiner ungedienten Amtsvorgänger.
Im weiteren weise ich darauf hin, dass KzG als IBuK die allgemeine Wehrpflicht nicht alleine ausgesetzt hat, so wie es hier von seinen Kritikern gerne hingestellt wird. Es war ein Beschluss incl. Abstimmung des gesamten Bundestages ... KzG hat lediglich die Anstoß dazu initiiert ... wäre er mit seiner Sichtweise alleine gewesen bzw. wäre seine Chefin Fr. Merkel absolut dagegen gewesen, so wäre es niemals zu einer Abstimmung gekommen ... er wäre von Merkel und der gesamten Partei schleunigst zurück gepfiffen worden.
Im weiteren halte ich es persönlich für ein äußerst fragwürdiges Verhalten, wenn man einem Menschen, der einen Fehler gemacht und auch eingestanden hat, ständig hinter wettert und nach tritt. Die Plagiats Affäre ist abgeschlossen, die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen sowie das Verfahren gegen KzG eingestellt, er hat all seine politischen Ämter niedergelegt, hat sich aus der Öffentlichkeit zurück gezogen und hat sogar das Land verlassen ... selbst die Presse hat kein Interesse daran, alte Brötchen von vorgestern aufzubacken .... also "so what"? Man munkelt, dass er gerade sogar an einer neuen Dr. Arbeit schreibt, die garantiert jeder Plagiats Prüfung stand halten wird.
KzG war erfolgreich und genoss von sehr vielen Menschen Sympathie ... gerade als Wirtschaftsminister im Hoch der damaligen weltweiten Finanzkrise wurde er sogar von altgedienten Politikern für seine Arbeit parteiübergreifend gelobt. Mit gerade mal heute 40 Jahren war er schon 2x Minister und gehörte somit zu den Spitzenpolitikern unseres Landes ... es sollte somit der Logik entsprechen, dass ein Mensch wie er sich mit Sicherheit nicht zur Ruhe setzen wird, sondern nach einer Pause damit weiter machen wird, womit er aufgehört hat.
Mit dem Bundeskanzleramt wird es wohl für KTG nichts werden - hierfür dürfte er "verbrannt" sein.
Ohnehin sind CSU-Kandidaten für diese Position stets problematisch genug, da kann man sich niemanden mit so offensichtlicher zusätzlicher Angriffsfläche leisten.
Aber innerhalb der Partei und im Freistaat könnte er durchaus noch was werden, und hier könnte man ihn auch gut gebrauchen... alleine schon um
Pinko Seehofer und seine unfähige Clique endlich abzusägen.
das mit der Rückkehr von KzG hörte sich vom lieben Horst
http://www.rp-online.de/politik/deutschland/guttenberg-ist-uns-willkommen-1.2613541
am Mittwoch noch etwas anders an, als am Donnerstag.
Snake, nun hören Sie doch bitte damit auf, ständig die verschiedenen Themenfelder rund um KT zu vermischen, nur um ihn weiter als Götzen anzubeten!
Dass er ein Politiker durch und durch ist, der für sich Mehrheiten gewinnen kann, hat doch hier niemand bestritten. Auch dass er wohl hier in Deutschland wieder eine politische Rolle spielen will und wohl auch wird, wieder nicht.
Aber als Verteidigungsminister ist das einzig gebliebene Verdienst, dass er den Einsatz in AFG das genannt hat, was er ist, ein Krieg. Das meiste aber, was er der Bw sonst hinterließ, ist Chaos. Und dieses Chaos hat er allein deshalb hinterlassen, weil er in vielen Dingen durchaus richtige Lagefeststellungen mit Lagebeurteilungen gleichsetzte, als Möchtegern-Macher Vieles zur Chefsache machte und forsche Entschlüsse traf. Die waren aber in den wenigsten Fällen vom Ende her gedacht. Aussetzung der Wehrpflicht, Bundeswehrreform, Standortentscheidungen, Umgang mit Personal u.V.m. Als Minister hat er fur sein Ressort oft unverantwortlich gehandelt, die Verantwortung für seine eigene PR wog öfter viel schwerer.
Selten, Snake, habe ich auch so einen Unsinn gelesen, wie Sie ihn da über die Führungsverantwortung eines KpChef verzapften. Das allerdings ist für jemanden, der sich vor Kurzem zum Fw d.R. ausbilden
ließ, einfach nur peinlich. Das, was Sie da beschreiben, mag allenfalls ansatzweise für den Chef einer 1./- oder Stabskompanie Brigade gelten, aber nicht für die Masse der Chefs. Denn ein KpChef, der bei jeder dritten Frage, was in seiner Kompanie passiert, antworten muss, er wisse es nicht, der wirdnicht lange Freude an dieser Aufgabe haben.
Zitat von: miguhamburg1 am 25. November 2011, 11:31:11
Snake, nun hören Sie doch bitte damit auf, ständig die verschiedenen Themenfelder rund um KT zu vermischen, nur um ihn weiter als Götzen anzubeten!
Ach werter Migu,
ich mache aus ihm keinen "Götzen", keinen "Messias" oder sonst was ... ich persönlich halte ihn nur für wesentlich kompetenter, als es ihm seine Kritiker nachsagen ... wäre KzG tatsächlich nur eine Luftgestalt, wie auch sie ihn zu Teilen versuchen dahin zustellen, dann wäre er sicherlich nicht mit nur 40 Jahren so erfolgreich gewesen. Bedenken sie: Er wurde zum Minister
ernannt, weil
viele andere Politiker ihm dafür die Kompetenz zusprachen.
Ich hoffe, dass sie mir dieses Recht der persönlichen Meinungsbildung (losgelöst von meinem DstGrd ;)) einräumen ... oder vertreten sie etwa die Meinung, dass Meinungsbildung & -äußerung erst ab einer gewissen Besoldungsstufe jenseits von A13 erlaubt ist, was ich hin und wieder meine bei ihnen herauszuhören? ;) Ich hoffe doch nicht ...
Zitat von: snake99 am 25. November 2011, 12:39:33
oder vertreten sie etwa die Meinung, dass Meinungsbildung & -äußerung erst ab einer gewissen Besoldungsstufe jenseits von A13 erlaubt ist, was ich hin und wieder meine bei ihnen herauszuhören? ;)
Meinungsbildung fängt doch erst ab B3 an, oder? Und dann äussert man seine Meinung auch nicht, es könnte ja noch B7 oder mehr drin sein..... ;D ;D ;D
Zitat von: snake99 am 25. November 2011, 12:39:33
wäre KzG tatsächlich nur eine Luftgestalt, wie auch sie ihn zu Teilen versuchen dahin zustellen, dann wäre er sicherlich nicht mit nur 40 Jahren so erfolgreich gewesen.
Das spricht leider nur gegen unsere Zeit!
Zitat von: snake99 am 25. November 2011, 12:39:33Bedenken sie: Er wurde zum Minister ernannt, weil viele andere Politiker ihm dafür die Kompetenz zusprachen.
Und das ist leider in der Regel der am wenigsten ausschlaggebende Grund warum es einer wird.
Lieber Snake, schon wieder ein Ebenen-Wechsel: Wenn wir hier ausschließlich über Meinungen diskutierten, wäre ja alles bestens. Da vertrete ich eben die Meinung, dass Sie KT als Guru, Lichtgestalt, Messias etc. verehren und fast schon anbeten.
Sie haben Ihre Meinungsfreiheit und ich meine - das ist hier im Thread allerdings nicht der Punkt: Denn Sie untermauern Ihre Meinung mit Beispielen, die Sie als Faktum darstellen. Und akzeptieren dann nicht, dass diese Begründungen bis auf einzelne Ausnahmen nichts taugen, da sie entweder nur Phantasie sind oder nicht stimmen.
Weiterhin macht eine Diskussion über welches Thema auch immer nur Sinn, wenn sie stringent geführt und nicht laufend die zu diskutierenden Aspekte wechselt, weil man mit seinem ursprünglichen Ansatz nicht weiterkommt.
In beidem Vorgenannten liegt also der Dissens, nicht an unseren Meinungsverscheidenheiten.
Außerdem fällt mir immer wieder auf, dass Sie in einigen Threads hier Entscheidungen von Politikern kritisieren, ihnen Unfähigkeit vorwerfen etc. Nun aber soll diese ganze Kritik, die Sie äußern, ausgerechnet im zusammenhang mit KT nicht mehr gelten? Bei seiner Berufung in die Ministerämter ging es ausschließlich um ausgewiesene Kompetenz? Alle zuvor, gegenwärtig und sicher auch zukünftig geltende Grundsätze des Funktionierens von Politik und der parteitaktischen Besetzung von Spitzenämtern galten einzig und allein nicht bei KT? Kein Regionalproporz, in einer Dreiparteienkoalition kein Parteienproporz, kein Richtungsproporz?
Sorry, aber wenn das keine Glorifizierung sein soll...
ZitatKein Regionalproporz, in einer Dreiparteienkoalition kein Parteienproporz, kein Richtungsproporz?
Danke Migu, das sind die Stichworte
Lieber snake,
genau auf diesem Felde werden die Auseinandersetzungen geführt. Da schreit der LandesVerband A, dass er den Alleinanspruch auf das Amt X sozusagen als Erbhof besitzt. Dann flüstert der LV B mit dem LV C und geben dem LV D ein Signal, daß sie sich durchaus vorstellen können, wenn D auch noch mitmacht, dass dann B, C und D die Pöstchen X,Y,Z aufteilen und A mal endlich dumm aus der Wäsche schaut.
Das war nun der Regionalproporz und nun mischst Du einfach den Rest noch bei. Dabei aber schütteln, nicht rühren ;D
Werde mal Parteimitglied - es beginnt bereits auf Kreisebene, wenn der Kreisvorstand besetzt wird. ;)
Zitat von: snake99 am 24. November 2011, 20:43:58Die Masse unserer Gesellschaft hat die Wehrpflicht schon sehr lange als sinnlos angesehen, ganz besonders als sie auf nur noch lächerliche 6 Monate herunter gesetzt wurde.
"2x3 macht 4"?
Wir erinnern uns: Die Reduzierung auf 6 Monate hat welcher Minister durchgesetzt? KTG. Du führst also Meinungen, die sich auf Grund von Entscheidung von KTG gebildet haben sollen, als Argument für weitere Entscheidungen von ihm an - sehr sinnig.
Nebenbei war zum 1.1.2011, als die Reduzierung umgesetzt wurde, schon klar, dass die Wehrpflicht ausgesetzt würde. Insofern zieht das ganze Argument nicht.
Lieber Timid,
die 6-monatige Wehrpflicht war nichts weiter als ein parteiinterner Kompromiss der CSU / CDU, damit der späteren Aussetzung nichts mehr im Wege stand. KTG musste diesem polittaktischen "Deal" zustimmen, damit sich die starren Wehrpflicht Befürworter ebenfalls als Sieger für eine gewisse Zeit fühlten.
Wir erinnern uns, dass eine Aussetzung / Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht ganz besonders für CDU / CSU immer indiskutabel war ;) Schon lange vor der Amtszeit von KTG wurde jeder CDU'ler und CSU'ler "abgewatscht" und zurück gepfiffen, wenn er es sich wagte, dieses Thema öffentlich zur Diskussion zu stellen ...
Zitat von: AriFuSchr am 25. November 2011, 15:12:38
Werde mal Parteimitglied - es beginnt bereits auf Kreisebene, wenn der Kreisvorstand besetzt wird. ;)
Lieber AriFuSchr,
ich war mal Mitglied einer Partei ... und genau wegen diesem von dir beschriebenen "Hick Hack" bin ich auch u.a. wieder ausgetreten.
Einfach nur schlimm, wenn unwichtige Entscheidungen als "besonders wichtig" ständig diskutiert werden müssen und die eigentlich wichtigen Dinge auf der Prioliste dadurch nach unten rutschen oder gar in Vergessenheit geraten ;)
Snake, dass Sie zum Thema 6 Monate GWD eine KT-Legende in die Welt setzen, ist aber nun wirklich nur noch peinlich!
Und seltsam, nun sind die Parteien ganz allgemein wieder schlimm, anhand welcher Kriterien sie zu Entscheidungen kommen. Sehr bemerkenswerter Kurswechsel von Ihnen, wenn man bedenkt, dass die Entscheidung, KT zum IBUK zu machen, ihrer Meinung ausschließlich nach Kompetenzkriterien erfolgte...
Lieber migu,
ich zieh mich jetzt hier raus, weil ich es nicht mag, wenn man ständig versucht mir das Wort im Munde umzudrehen, dadurch das meine Äußerungen aus den Zusammenhängen gerissen werden ;)
Oh lieber Snake,
das nenne ich mal Realitätsverweigerung: Wer dreht denn hier ständig seine Perspektive wie ein Aal am Haken??? Das sind doch wohl Sie. Ich nehme Sie einfach nur bei Ihren Worten und vermeintlichen "Fakten" und zeige bei denen, die einfach Unsinn sind, genau diesen Umstand auf. Nun wälzen Sie die Verantwortung dafür nicht auf mich ab.
Nachtrag zum Thema "Lieblingspolitiker der Deutschen": Snake, schauen Sie sich doch mal an, was Spiegel Online zu Ihrem Politguru zu berichten hat:
25.11.2011
Karl-Theodor zu Guttenberg
Publikumsliebling a. D.
Von Peter Seybold
Ex-CSU-Star Guttenberg: Kann er noch mal wiederkommen?
"Er bleibt ein Betrüger, der nichts dazugelernt hat": Geht es nach den SPIEGEL-ONLINE-Lesern, hat Karl-Theodor zu Guttenberg sein Comeback völlig verpatzt. Guttenberg sei "keinesfalls ehrlich" und solle in die deutsche Politik "niemals mehr zurückkommen", so die überwiegende Mehrheit.
Den Rest gibt es frei auf Spiegel-online
Zitat von: snake99 am 26. November 2011, 13:55:26die 6-monatige Wehrpflicht war nichts weiter als ein parteiinterner Kompromiss der CSU / CDU, damit der späteren Aussetzung nichts mehr im Wege stand. KTG musste diesem polittaktischen "Deal" zustimmen, damit sich die starren Wehrpflicht Befürworter ebenfalls als Sieger für eine gewisse Zeit fühlten.
Ja, was denn jetzt? Vor gerade einmal einer Seite hast du die Meinung der Bevölkerung, gerade nach der Reduzierung auf 6 Monate, als Argument für die Aussetzung angeführt. Jetzt war die ganze Reduzierung nur ein riesiger Kartenspielertrick, um die Aussetzung vorzubereiten?
Und wie passt das damit zusammen, dass schon ein über einen Monat vor Verabschiedung des Gesetzes zur Reduzierung der Wehrpflicht auf 6 Monate aus dem Ministerium durchgesickert worden war, dass man die Aussetzung plant? Gar nicht?
Zitat von: snake99 am 26. November 2011, 14:53:59ich zieh mich jetzt hier raus
Versprich doch nicht ständig Dinge, die du eh nicht halten wirst.
Nun er klopft an die Tür und wird wohl auch wieder einen Platz finden. Denn er wäre nicht der erste bundesdeutsche Politiker der trotz Verurteilung / bzw. in seinem Fall absehen von einer Strafe noch Minister wird.
Ob er Kanzler wird kann ich nicht beurteilen, aber für unmöglich halte ich es nicht. Wobei ich mich dann von Deutschland fern halte.
Ach Migu, hätten sie "den Spiegel" auch dann zitiert, wenn dieser meine "Pro KTG Sichtweise" wieder gegeben hätte? ;)
Auch "Der Spiegel" ist, wie ihre und meine Sichtweise, nur ein kleines Puzzleteilchen im großen Ganzen ... ich habe hier sehr ausführlich meine Sicht der Dinge dargelegt, genauso wie sie es getan haben ... Meinungen und Sichtweisen können nun mal Grund verschieden sein, da dies schlicht menschlich ist.
KTG wird zurück kommen ... daran werden weder sie, noch ich, etwas ändern können, da wir darauf keinen Einfluss haben ;)
Kinders, Ihr macht ein Aufheben um den. Das ist ja abenteuerlich. Er ist einer von vielen und wenn er wiederkommt und etwas wird, werden wir ihn auch überleben.
Der Spiegel bringt folgende Vorabmeldungen zur Ausgabe 48/2011 vom 28. November 2011:
Seehofer und Aigner rügen Guttenberg (
Quelle)
Guttenberg wollte vor Ende der Legislaturperiode aufhören (
Quelle)
Nun kann man als Religion kopieren da müßten einige beim Bund konvertieren und der Ex allen voran.
http://derstandard.at/1325485697125/Kopimismus-Schweden-Filesharing-als-Religion-anerkannt
Die Schweizer Nachrichtenagentur
sda meldet heute (20.01.2012):
Deutscher Ex-Minister Guttenberg bleibt der Politik vorerst fernZitat:
"Der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) will vorerst nicht in die Politik zurückkehren. Guttenberg habe in einem Brief an die CSU-Mitglieder mitgeteilt, bei der Bundestagswahl 2013 kein Mandat anzustreben, sagte CSU-Chef Horst Seehofer am Freitag vor Journalisten in München."Quelle
den alten fred mal wieder rauskram
gehts jetzt der UvL genauso ??
Schön wäre es.
Übrigens- wo kann ich mich als ihre Nachfolgerin bewerben. Es gäbe da auch einen riesigen Vorteil- bei mir kann man keine Plagiate finden. Ich wusste, es - irgendwann zahlt es sich aus dass ich nie promoviert habe.
das geht nicht - du hast ahnung von dem verein - da kannst du nieeeeeeeemals verteidigungsminister werden
Zitat von: ulli76 am 29. September 2015, 13:10:18
Schön wäre es.
Übrigens- wo kann ich mich als ihre Nachfolgerin bewerben. Es gäbe da auch einen riesigen Vorteil- bei mir kann man keine Plagiate finden. Ich wusste, es - irgendwann zahlt es sich aus dass ich nie promoviert habe.
Das eine Stündchen für die Doktorarbeit hättest du dir ruhig nehmen können ;)
...Erst gestern las ich etwas über eine 24! seitige Dissertation einer Zahnmedizinerin.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/von-der-leyen-in-der-kritik-schlechte-promotionen-sind-in-der-medizin-ueblich-a-1055039.html
Dass man Dissertationen von Medizinern im Vergleich zu den meisten anderen Wissenschaften nicht ernst nehmen kann ist aber Konsens ;D
Solche "Doktorarbeiten" hat ein humanistisch gebildeter Akademiker seinerzeit als Hausarbeiten geschrieben...
Ich glaube wir sind uns alle einig, dass zwischen dem wissenschaftlichen Anspruch einer Dissertation in den medizinischen Disziplinen und den übrigen Wissenschaften Meilensteine liegen.
Übrigens: Bisher gehört weder ein Naturwissenschaftler, noch ein Ingenieur zu den Schummlern. Das spricht für sich 8)
Das sagt vielleicht auch nur etwas über die "Qualität" der selbsternannten Plagiatsjäger aus. ::)
Richtig, vielleicht verstehen Plagiatsjäger die MINT-Dissertationen auch einfach nicht :P
Wichtig ist in diesem Fall ja nur, dass die Bundeskanzlerin der Ursula ihre volle Souveränität ausgesprochen hat ;D
*solidarität, sorry :D
Sie hat ihr ihre Solidarität ausgesprochen und will natürlich an ihr festhalten.
Find das immer schön, Kameraden werden für sowas exmatrikuliert und aus der Bw geschmissen und hier ists einfach egal.
Sie macht ja einen guten Job ???