Hallo :)
Nur mal so aus Interesse.
Gibt es eigentlich Verwendungen/Berufe die sehr Unbeliebt sind und somit Probleme haben "Nachwuchs" zu finden?
Zum Beispiel, die Fallschirmjäger und Feldjäger sollen (so weit man hört) von Bewerbern überrand werden, da muss es doch auch das Gegenteil geben. ???
Gruß
Muffin
die grenis sollen auch extrem begehrt sein ich denke mal jede verwendung mag wer ;D
der Posten in der Wäschekammer soll besonders anspruchsvoll und begehrt sein hab ich mir sagen lassen ;)
Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich die Leute gern um den Dienstposten "Hallenwart" kloppen :D
Klassischer Weise hat die Bundeswehr bei den Fernmeldern und Logistikern/Instlern/Transporteuren Problem alle Stellen zu besetzen. Hat damit zu tun, das man von diesen Truppenteilen wenig mitbekommt, die Verwendungen als langweilig oder weniger "actionreich" gelten und zudem ein hoher Personalbedarf besteht, weil es sich um personalstarke Truppengattungen handelt.
Gruß Andi
Mir fiele da spontan der Stabsdienstsoldat ein.
Aber auch kann ich mir vorstellen, dass es durchaus schöneres gibt als beim Bund Koch zu sein.
Gibt es eigentlich noch diese Verwendungen à la Tischler, Maler, Sattler, Buchbinder etc. ?
Buchbinder find ich genial ;D
Buchbinder beim Bund ???
Vllt. brauchte oder braucht man die dort, wo Vorschriften erstellt oder historische Unterlagen gesammelt werden.
Lt. Verwendungsausweis gibt es ja auch die Verwendung Friseur, zumindest gab es sei mal
Feldjäger hatten früher einen denkbar schlechten Ruf, sind aber gerade hipp. Warum? Keine Ahnung.
Bei den infanteristischen Verwendungen war es schon immer so, dass diese mit einem gewissen Nimbus der Härte, Coolness und Überlegenheit verbunden waren. Letztlich haben sich nach Dienst in den Kneipen und Discotheken der Umgebung gerne alle damit geschmückt. Wenn man aber im Dreck lag, tagelang latschen musste, gefroren hat und nicht schlafen konnte, war man dann doch lieber im San-Bereich oder im Stab.
Zitat von: wolverine am 01. März 2012, 14:24:54
Feldjäger hatten früher einen denkbar schlechten Ruf, sind aber gerade hipp. Warum? Keine Ahnung.
Bei den infanteristischen Verwendungen war es schon immer so, dass diese mit einem gewissen Nimbus der Härte, Coolness und Überlegenheit verbunden waren. Letztlich haben sich nach Dienst in den Kneipen und Discotheken der Umgebung gerne alle damit geschmückt. Wenn man aber im Dreck lag, tagelang latschen musste, gefroren hat und nicht schlafen konnte, war man dann doch lieber im San-Bereich oder im Stab.
... in einer heizungsnahen Verwendung also. ;D
Zitat von: wolverine am 01. März 2012, 14:24:54
Feldjäger hatten früher einen denkbar schlechten Ruf, sind aber gerade hipp. Warum? Keine Ahnung.
Na ja, "gerade" ist etwas ungünstig formuliert. Das ist jetzt schon seit einigen Jahrzehnten so, wurde aber durch den Umbau zur Einsatzarmee als Trend noch gesteigert.
Früher waren die Gründe primär darin zu sehen, dass Feldjäger im Volksmund als "Polizei" "allen etwas zu sagen haben" - mit beiden Bildern können junge Leute etwas anfangen und je nach Habitus durchaus auch etwas positives. Die sehr freie Arbeitsweise ist sicherlich auch nicht zu verachten und auch die Tatsache, dass bereits mit jungen Jahren extrem viel Verantwortung getragen wird ist ebenfalls attraktiv. Eine solche Kombination gibt es so sonst in keiner Truppengattung.
Mit dem Umbau der Bundeswehr kamen die Spezialisierungen dazu und vor allem wird damit im Zeitalter der neuen Medien auch geworben. Diensthundeführer, Personenschützer, Erheber&Ermittler, Eskortefahrer, und und und. Das hat einfach eine attraktive Außenwirkung. Ob das im realen Feldjägerwesen alles so cool ist lasse ich mal dahingestellt. Letztlich kochen alle nur mit Wasser.
Gruß Andi
Ich werfe mal die Sanis ins Rennen. Laut Wehrbeauftragtem fehlt da ja das Personal vorne und hinten.
Eines der Probleme sind hier (noch) die strengen Tauglichkeitsauflagen. Personalmangel hat nicht ausschließlich was mit Unbeliebtheit zu tun.
Ich meinte auch nicht die KS oder KSK, die auf Grund ihren äußerst strengen Forderungen Probleme beim Nachwuchs haben. (Zumindest nach Gerüchten) ;)
Aber Sanis... hätte ich jetzt nicht gedacht! :o
Zitat von: dragon46 am 02. März 2012, 00:12:57
Ich werfe mal die Sanis ins Rennen. Laut Wehrbeauftragtem fehlt da ja das Personal vorne und hinten.
Das hat aber völlig andere Gründe, als die vorhandene Beliebtheit bei Bewerbern, denn der SanDst ist sehr attraktiv und wird auch "nachgefragt".
Die Problematik ist eher das hohe Anforderungsprofil in den Offizier- und Unteroffizierlaufbahnen und von Personal bei den SanOffz der Verlust durch "Abwanderung".
Zitat von: Muffin am 02. März 2012, 08:28:48
Ich meinte auch nicht die KS oder KSK, die auf Grund ihren äußerst strengen Forderungen Probleme beim Nachwuchs haben. (Zumindest nach Gerüchten) ;)
Aber Sanis... hätte ich jetzt nicht gedacht! :o
Hat man theoretisch überhaupt die Möglichkeit mit einem Musterungsergebnis T2 und einer Nichteignung als Fallschirmjäger in die Auswahlrunde für die Kommandosoldaten zu gelangen oder bleibt dadurch diese Vorstellung vornherein nur ein Traum?
T2 ist nicht das Problem- der Ausschluss für Fallschirmjäger allerdings schon. Die meisten Ausschlüsse für Fallschirmjäger dürften auch KdoSoldaten betreffen.
Mannschafter bei den Sanis scheint nicht so beliebt zu sein, wie in anderen Truppengattungen.
Okay danke.. so weiß ich früh genug bescheid und muss mir nicht unnötig Hoffnungen machen... (trotzdem schade)
Und ja, die meisten wollen zum KSK und machen sich kein Bild von der Härte der Ausbildung (ich meine, darüber zumindest theoretisch bescheid zu wissen .. nun weiß ich, dass mir das Wissen so oder so nicht viel bringen wird)
Zitat von: Berlinär am 03. März 2012, 05:01:57
Okay danke.. so weiß ich früh genug bescheid und muss mir nicht unnötig Hoffnungen machen... (trotzdem schade)
Und ja, die meisten wollen zum KSK und machen sich kein Bild von der Härte der Ausbildung (ich meine, darüber zumindest theoretisch bescheid zu wissen .. nun weiß ich, dass mir das Wissen so oder so nicht viel bringen wird)
Aber dass man im ZNwG für die Fallschirmjäger ausgeschlossen wurde, das heißt doch nicht automatisch dass man in ein paar Jahren nicht am Auswahlverfahren für das KSK teilnehmen darf, oder? Zu dem Zeitpunkt wird man doch eh neu Untersucht denke ich, und vielleicht sieht das ganze ja dann vielleicht anders aus.
Vllt könnte man mal wieder zum ursprünglichen Thema zurückkehren?
Das Thema KSK usw. haben wir an anderer Stelle zur Genüge behandelt ;)
Nur eins noch: Wenn man aus körperlichen Gründen sprunguntauglich sein sollte, was sollte sich da in ein paar Jahren änderen? Vermutlich gar nichts.
Zitat von: read_me.txt am 01. März 2012, 12:30:32
Mir fiele da spontan der Stabsdienstsoldat ein.
Aber auch kann ich mir vorstellen, dass es durchaus schöneres gibt als beim Bund Koch zu sein.
Gibt es eigentlich noch diese Verwendungen à la Tischler, Maler, Sattler, Buchbinder etc. ?
hallo 8)
ich bin ab zweiten april dabei und auch als koch....kannst du mir näheres dazu berichten wie es so is?
gruß roohbie
In der ZDv-Stelle geht´s auch richtig krass ab! NICHT!!!
Zitat von: mailman am 03. März 2012, 15:33:19
Nur eins noch: Wenn man aus körperlichen Gründen sprunguntauglich sein sollte, was sollte sich da in ein paar Jahren änderen? Vermutlich gar nichts.
Ich weiß nicht, wird man denn nur für Fallschirmjäger ausgeschlossen wenn man nicht sprungtauglich ist?
Und ein KSK Solat muss wohl nicht sprungtauglich sien ;)
Nochmal: Die meisten Ausschlüsse, die zur Untauglichkeit für Fallschirmjäger führen, führen auch zur Untauglichkeit für´s KSK.
An den meisten Ausschlüssen ändert sich ja meistens nichts mehr. Die häufgsten Ausnahmen sind Übergewicht und Operationen.
Gemeint war: Es gibt doch bestimmt noch andere Gründe als die Sprunguntauglichkeit dass man für die Fallschirmjäger ausgeschlossen wurde oder? Das ein KSK Soldat sprungtauglich sein muss weiß ich.
Das sind letztendlich 2 verschiedene Tauglichkeitsarten:
Der Verwendung Fallschirmjäger und die Sprungtauglichkeit. Bei der Musterung/im ZNwG wird nicht automatisch auf Sprungtauglichkeit geprüft (genauso wie da nicht extra auf Kraftfahrverwendungsfähigkeit geprüft wird). Es gibt Fallschirmjäger, die nicht spungtauglich sind. Mir sind aber keine Ausschlüsse für Fallschirmjäger bekannt, die nicht auch Ausschlüsse für die Sprungtauglichkeit wären. (Also wer spungtauglich ist, müsste auch fallschirmjägertauglich sein.)
Dass sagt mir jetzt wenn jemand im ZNwG für die Fallschirmjäger ausgeschlossen wurde (Ausnahme: Übergewicht und Operationen) kann man also später nicht am Auswahlverfahren für das KSK teilnehmen?
Ich weiß nicht ich bin jetzt kein Arzt aber kann sich der Körper eigentlich in ein paar Jahren so verändern (z.B. durch beliebiges Training o.ä.?) dass der "Fehler", der zum Ausschluss geführt hat, sozusagen beseitigt wird?
Versuchen kannst du es, nur ist die Wahrscheinlichkeit, dass du ne Tauglichkeit dafür bekommst, verschwindend gering.
Die meisten "Gebrechen" bekommt man durch Training nicht hin.
Heyo,
ich lasse euch mal bei eurem KSK. Was mich allerdings wundert, ist, dass heutzutage einjeder doch verstanden haben sollte das die Logistik und der Nachschub unabdingbar für ein erfolgreiches Unternehmen sind und somit auch Anerkennung verdienen. Sind die Leute noch so eitel dass solche imaginären Berufsbilder die Berufswahl beeinflussen ?! Das könnte so mancher bereuen :D
Liegt wohl eher dran, dass die Logistik eher unscheinbar für viele Bewerber ist. Von nem Fallschirmjägerfeldwebel haben viele noch nen Bild (ob das mit der Realität übereinstimmt, sei mal dahingestellt), unter einer Tätigkeit in der Logistik können sich viele eben nichts vorstellen.
Ja, klingt plausibel so. Schade aber, gerade heute, wo nahezu jeder Deutscher die Möglichkeit hat sich über alles zu informieren, ob via WDB oder Internet ... irgendwie fehlt es vielen doch an Eigeninitiative. Bei den Verwendungen kam mir gerade der Gedanke, dass die Luftwaffe von allen Teilstreitkräften am wenigsten solche ''normalos'' braucht, auch wenn sie trotzdem Tankwarte oder so benötigen werden :D Würde mich interessieren welche der Teilstreitkräfte am meisten solches Personal braucht.
Was die Logistik angeht: Ich bin gerade in meinem letzten Lehrjahr zum Speditions- und Logistikkaufmann (werde aber als solcher nicht beim Bund anfangen ;) )
Zu der Frage warum die Nachschubler Nachwuchsprobleme haben: Logistik ist in sich eine sehr interessante Sparte. Das Problem daran ist allerdings, dass das nach außen hin tatsächlich kein sehr geläufiger und "charmanter" Beruf ist. Jeder kennt Industrie- oder Bürokaufleute. Warum? Die verdienen jede Menge Schotter mehr als wir Spediteure und jeder, der mal bei einer Mittelstandsspedition auf dem Hof stand weiß, dass das anders aussieht, als das sauber geleckte Bürogebäude mancher Unternehmen. Dies bringt mich jetzt zu den Nachwuchsproblemen beim Bund: Dadurch, dass es in der zivilen Sparte schon Nachwuchsprobleme gibt, fallen beim Bund einige Quereinsteiger ("Neckermänner"), die man sicher aus anderen Berufsbereichen der Bundeswehr kennt, weg. Ganz zu schweigen von dem Bruchteil der Spediteure, die dann zum Bund wollen. Die einzige Möglichkeit, ausgebildete Spediteure zu bekommen, wäre, selbst welche hochzuziehen. Problem dabei: Siehe Begründung im zivilen oben. Von daher wunderts mich wirklich nicht, dass hier Bedarf besteht ;). Das wär's für meinen Senf :D.
@ulli76 :
Das ist so nicht ganz richtig. Es gibt am ZnwG schon verschiedene Fehlerziffern, die dir auch den Zugang zu den Fallschirmjägern verweigern. Beispiel, wenn was mit dem Rücken nicht in Ordnung ist, dann kann es schon mal ganz schnell passieren, obwohl man T2 ist, dass man ziemlich viele Verwendungsausschlüsse hat.
Zitat von: Coldeye am 06. März 2012, 23:01:56
... Dies bringt mich jetzt zu den Nachwuchsproblemen beim Bund: Dadurch, dass es in der zivilen Sparte schon Nachwuchsprobleme gibt, fallen beim Bund einige Quereinsteiger ("Neckermänner"), die man sicher aus anderen Berufsbereichen der Bundeswehr kennt, weg. Ganz zu schweigen von dem Bruchteil der Spediteure, die dann zum Bund wollen...
Für Nachschub/Logistik ist eine Vielzahl an zivilen Berufen nutzbar, so auch der Bürokfm. Also daran liegt es bestimmt nicht, ich folge da eher der Argumentation "ist nicht sexy".
Während ich jeden Tag höre und lese "ich will KSK/Scharfschütze/Fschj/Pilot werden", gibts das halt in der Logistik nicht. Kenne auch keinen Ego-Shooter, wo ich stundenlang einsam aus erhöhter Position meine Materialbestände beobachte und dann im geeigneten Moment zuschlage. In diesem Bereich werden keine heroischen Klischees aufgebaut.
@Boxenmax: Natürlich gibt es Ausschlüsse für Fallschirmjäger, hab ich doch auch gar nicht bestitten. Es ging drum, ob man zwar sprungtauglich, aber untauglich als Fallschirmjäger sein kann.
Probleme mit dem Rücken führt zur Untauglichkeit bei beidem.
Zitat von: Ralf am 07. März 2012, 07:25:29
Kenne auch keinen Ego-Shooter, wo ich stundenlang einsam aus erhöhter Position meine Materialbestände beobachte und dann im geeigneten Moment zuschlage.
Na super, wieder Kaffee auf der Tastatur...
ZitatFür Nachschub/Logistik ist eine Vielzahl an zivilen Berufen nutzbar, so auch der Bürokfm...
Mhm...okay, ich muss zugeben, ich bin davon ausgegangen, dass tatsächlich nur Spediteure dann als Disponenten etc. zum Bund gesetzt werden...wenn ich mir nämlich einen meiner Kunden (Büro- Industriekaufleute) beim Disponieren vorstelle, kann ich mir das einfach nicht vorstellen :o. Aber gut, hatte bisher keinen Einblick in diese Sparte beim Bund.
ZitatKenne auch keinen Ego-Shooter, wo ich stundenlang einsam aus erhöhter Position meine Materialbestände beobachte und dann im geeigneten Moment zuschlage.
Made my day! ;D
@Ralf
Das war genial! ;D
Zitat von: Coldeye am 07. März 2012, 18:10:57
ZitatFür Nachschub/Logistik ist eine Vielzahl an zivilen Berufen nutzbar, so auch der Bürokfm...
Mhm...okay, ich muss zugeben, ich bin davon ausgegangen, dass tatsächlich nur Spediteure dann als Disponenten etc. zum Bund gesetzt werden...wenn ich mir nämlich einen meiner Kunden (Büro- Industriekaufleute) beim Disponieren vorstelle, kann ich mir das einfach nicht vorstellen :o. Aber gut, hatte bisher keinen Einblick in diese Sparte beim Bund.
ZitatKenne auch keinen Ego-Shooter, wo ich stundenlang einsam aus erhöhter Position meine Materialbestände beobachte und dann im geeigneten Moment zuschlage.
Made my day! ;D
Naja man besucht ja trotzdem Lehrgänge und lernt das "arbeiten" auf dem Dienstposten. Und bei Nachschub und Logistik gibt es ja vielfältige Dienstposten, nicht jeder ist mit Disponiern oder Material anfordern bestellt.