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Diskussion zur Kraftfahrerausbildung für die Auslandseinsätze

Begonnen von Reinhard, 08. Juli 2009, 14:07:49

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Reinhard

Es ist tragisch was in der jüngsten Vergangenheit passiert ist.
Aber ich denke das wäre nicht passiert, wenn die Soldaten besser Ausgebildet gewesen wären.
Debatten über andere Waffen sind hier unsinnig. Hier wird nur wieder die Schuld bei jemand anderen gesucht.

Was bringt es Modernste Waffe zu nutzen wenn der Bediener, sprich Soldat dies nicht beherrscht!?
Mann scheint hier an der Realität vorbei zu sehen.

Es sind 3 freiwillig länger dienende Soldaten umgekommen. Wie sah ihre Ausbildung aus?
Der Fahrer z.b. kommt mit 19, 20 oder 21 zu Bundeswehr, macht sein Grundausbildung. Eine Grundausbildung die nichts mehr mit einer Grundausbildung zu tun hat. Gekürzt aus ein Minimum, weil auch die Grundwehr Dienstzeit immer weniger wird.

Danach macht er sein LKW Führerschein und anschliessend eine Einweisung auf den TPz Fuchs.
Wie viel Erfahrung hat nun dieser Soldat alleine nur als Fahrer?
So gut wie keine. Er hat keine Erfahrung mit dem Umgang mit dem fahren eines TPz Fuchs in einer Situation wo es um sein Leben und das der Besatzung geht.
Auch das Einsatztraining bringt nicht dies Erfahrung mit, um ein solchen Fahrzeug, im einem Gelände wie es im Einsatzort ist , zu beherrschen und das unter Beschuss.
Was wird den wirklich geübt bei den vorbereitenden Ausbildungen?
Kolonnenfahrten von einer Ausbildungsstation zur anderen, aber nicht das Fahren im schweren Gelände mit höherer Geschwindigkeit, ausweichen von Hindernissen usw.
Dieser Junger Soldat hat vor der Bundeswehr vielleicht gerade mal 2 oder 3 Jahre sein PKW Führerschein und 1 Jahr später soll er in einer Gefahrensituation ein 20 Tonnen schweren Panzer beherrschen. Das geht nicht und das wird auch nichts bringen wenn anderer Panzer zum Einsatz kommen. Es fehlt die Richtige Ausbildung mit der Erfahrung und das ist nicht nur in diesem Fall, sondern auch in allen Bereichen der Bundeswehr!

schlammtreiber

Zitat von: Reinhard am 08. Juli 2009, 14:07:49
Danach macht er sein LKW Führerschein und anschliessend eine Einweisung auf den TPz Fuchs.
Wie viel Erfahrung hat nun dieser Soldat alleine nur als Fahrer?
So gut wie keine. Er hat keine Erfahrung mit dem Umgang mit dem fahren eines TPz Fuchs in einer Situation wo es um sein Leben und das der Besatzung geht.
Auch das Einsatztraining bringt nicht dies Erfahrung mit, um ein solchen Fahrzeug, im einem Gelände wie es im Einsatzort ist , zu beherrschen und das unter Beschuss.

Wie sollte denn bitte eine Ausbildung aussehen, die dies vermittelt? Wie setzen wir die Kameraden unter Lebensgefahr in der Ausbildung? Und wie simulieren wir das Wegbrechen der Böschung eines Wassergrabens?
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snake99

Ich finde an der Argumentation von Reinhard ist was dran.

Heute werden in der Tat die FWDL'er nur noch mit dem nötigste an Basiswissen ausgebildet, das war's dann aber auch.

Es geht hier nicht darum eine Ausbildung zu simulieren, die den Stressfaktor "Lebensgefahr" simulieren soll, aber eine detailliertere Ausbildung zum MKF Fuchs wäre sicherlich fördernd, damit man sein Fahrzeug beherrscht.

Nur wenige kommen in den Genuss einer umfangreichen Geländefahrausbildung. Da hat uns die Polizei sowie die Feldjäger sehr viel voraus. Da steht Fahrtraining regelmässig auf dem Dienstplan. Dort werden auch "nicht Alltagssituationen" geübt, wie z.B. Schleudertraining und Fahrmanöver die sehr spektakulär aussehen.

Schaden könnte es jedenfalls nicht, wenn über ein "Einsatzfahrtraining" (oder MKF EAKK) nachgedacht würde.   

,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

StOPfr

Zitat von: snake99 am 08. Juli 2009, 14:36:04
Schaden könnte es jedenfalls nicht, wenn über ein "Einsatzfahrtraining" (oder MKF EAKK) nachgedacht würde. 
Du kannst Dich darauf verlassen: Es wird darüber nachgedacht!
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snake99

Das ist doch gut so :) Ich hoffe nur, dass es auch "in die Tat" umgesetzt wird und es nicht nur bei Gedanken bleibt ....
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Timid

Zitat von: Reinhard am 08. Juli 2009, 14:07:49Es sind 3 freiwillig länger dienende Soldaten umgekommen. Wie sah ihre Ausbildung aus?

Interessanter dürfte wohl die Frage sein, wie die Ausbildung des Fuchs-Fahrers aussah.

Diese Ausbildung kann immer nur ein Kompromiss sein - die Gegebenheiten vor Ort kann man in Deutschland zwar nachzubilden versuchen, aber den "letzten Schliff" müssen die Soldaten wirklich im Einsatzland erhalten. Und wie oben geschrieben, passiert das im Rahmen des Kontingentwechsels ja, da in der Übergangsphase die "Alten" die "Neuen" bestmöglich einweisen.
Ansonsten waren die Soldaten Angehörige von Fallschirmjäger- und Panzergrenadiertruppe. Gerade bei den Kampftruppen/der Infanterie darf man wohl davon ausgehen, dass die Kraftfahrer dort Gelegenheit haben, die Bedienung ihres Geräts im Feld und auch im Gefecht zu üben. Aber auch diese Ausbildung wird niemals solche Vorfälle wie den, bei dem die drei Soldaten gefallen sind, Verkehrsunfälle o.ä. gänzlich verhindern können.
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 08. Juli 2009, 14:36:04
Es geht hier nicht darum eine Ausbildung zu simulieren, die den Stressfaktor "Lebensgefahr" simulieren soll

Nach diesen Sätzen zu urteilen geht es genau darum:

ZitatEr hat keine Erfahrung mit dem Umgang mit dem fahren eines TPz Fuchs in einer Situation wo es um sein Leben und das der Besatzung geht.

ZitatAuch das Einsatztraining bringt nicht dies Erfahrung mit, um ein solchen Fahrzeug, im einem Gelände wie es im Einsatzort ist , zu beherrschen und das unter Beschuss.

Zitat1 Jahr später soll er in einer Gefahrensituation ein 20 Tonnen schweren Panzer beherrschen
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Andi

Ich finde es persönlich ziemlich armselig, dass sich hier Personen zu einem Thema äußern und Urteile über Verantwortungen treffen, die bisher selbst den mit den Ermittlungen beauftragten Experten, trotz Sach- Fach- und Detailkenntnis nicht möglich sind.

Wer die - in diesem Fall wohl besonders ausschlaggebenden - Schotterpistenverhältnisse in und um Kunduz nicht kennt (und das dürften hier wohl so ziemlich alle sein) sollte sich zurückhalten. Wer die standartisierten Manöver für den Fall von Beschuss nicht kennt (und das dürften widerum so ziemlich alle sein) sollte sich zurückhalten. Wer die Problematik der Fahrerausbildung nicht durchdrungen hat (beim Fuchs gibt es da nämlich keine, weil er in Deutschland in ausreichender Form zur Verfügung steht) sollte sich zurückhalten.

Kurz: Wenn mir nach so einer Entwicklung in einem Gefecht einer meiner Soldaten begegnet, der trotz seiner totalen Ahnungslosigkeit solche Äußerungen von sich gibt und einen Kameraden damit beschuldigt mindestens fahrlässig 3 Kameraden getötet zu haben, kann sich mein Soldat darauf verlassen, dass ich die Sache a) an die Staatsanwaltschaft abgebe und b) seine nächsten Bezüge in einen ganz besonderen Titel des Verteidigungshaushaltes überführt werden.

Andi
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snake99

Also ich habe keine konkreten Beschuldigungen im Posting von Reinhard erkennen können ... Er hat meiner Auffassung nach lediglich einen "Denkanstoß" gegeben mit einer Argumentation die gar nicht so abwegig scheint, wenn man die MKF Ausbildung kennt.

Zitat... (beim Fuchs gibt es da nämlich keine, weil er in Deutschland in ausreichender Form zur Verfügung steht) ...

Ähm was denn jetzt ... gibt es eine oder keine?
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Holger999

Wer lesen (und verstehen) kann, ist, wie immer, klar im Vorteil. Er meinte: Es gibt KEINE PROBLEMATIK!!!!!!!!!!!!!

Andi

Zitat von: snake99 am 08. Juli 2009, 16:56:54
Also ich habe keine konkreten Beschuldigungen im Posting von Reinhard erkennen können ...

Lesen und verstehen:

Zitat von: Reinhard am 08. Juli 2009, 14:07:49
Aber ich denke das wäre nicht passiert, wenn die Soldaten besser Ausgebildet gewesen wären.

Zitat von: snake99 am 08. Juli 2009, 16:56:54Er hat meiner Auffassung nach lediglich einen "Denkanstoß" gegeben mit einer Argumentation die gar nicht so abwegig scheint, wenn man die MKF Ausbildung kennt.

Was man bei dir ja nicht voraussetzen kann, wenn man beispielsweise deine denkwürdig falschen Einlassungen zu Polizei und Feldjägern ansieht.

Zitat von: snake99 am 08. Juli 2009, 16:56:54
Ähm was denn jetzt ... gibt es eine oder keine?

Es gibt eine Ausbildungsproblematik in Bezug auf Fahrer von geschützen Fahrzeugen für den Einsatz allgemein, aber nicht im Speziellen in Bezug auf die Ausbildung auf dem Fuchs, da dieses Fz in Deutschland in ausreichender Zahl zu Ausbildungszwecken zur Verfügung steht.
Was du aber wissen würdest, wenn dir das Thema geläufig wäre.

Gruß Andi
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AriFuSchr


Die AGA der Bundeswehr beträgt meines Wissens von Beginn an 3 Monate. Daran hat sich trotz des verkürzten Wehrdienstes nichts geändert. Insofern ist es müßig, an der AGA  festmachen zu wollen, dass hier grundsätzlich eine unzureichende Grundausbildung Schuld an derartigen Gefechtsverläufen ist. Die AGA der 3 Soldaten hatte im vorliegenden Fall wohl nicht den geringsten Einfluss auf das Geschen vor Ort.
Klar ist, dass mit fortschreitender Dienstzeit einfach durch ,,erlebte Situationen" zum vermittelten ,,Grund"-Wissen entsprechende Routine und ein verbesserter ,,Reaktionsautomatismus"  hin zu kommt. Für einen MKF und die Beherrschung seines ,,Geräts" gerade in einer Gefahrensituation gilt dies sicher auch.
Ich bin aber zutiefst überzeugt, dass die Bundeswehr keinen MKF in den Einsatz nach Afghanistan schickt, ihn auf einen Fuchs setzt und schaut was passiert.
Vor dem Auslandseinsatz wird er ganz sicher bestmöglich auf diesen Einsatz und die damit verbundenen Gefahrensituationen vorbereitet und geschult. Erkenntnisse aus dem Geschehen vor Ort werden auch ganz sicher in die Vorbereitung der Einsatzkontingente einfließen.

Wichtig ist, dass im Zusammenhang mit dem Tod der drei Kameraden, durch die Presse (soweit er überhaupt erwähnt wird) nicht der Eindruck erweckt wird, hier handele es sich  um einen Unfall, der eben dadurch entstanden ist, dass schlecht ausgebildete MKF die nicht eingewiesen waren, in den Auslandseinsatz geschickt wurden und aufgrund ihrer unzureichenden Ausbildung in den Fluss gefallen sind.
Nein, man muss dafür Sorge tragen, dass der Öffentlichkeit die Tatsache vermittelt wird, dass sie unter Beschuss lagen, dass ein Feuergefecht mit terroristischen Taliban der ursächliche Grund für ihren Tod war.
Alles andere ist nur Wasser auf die Mühlen derer die es schon immer besser wussten und den Einsatz der BW in Afghanistan lieber heute als morgen beenden wollen und schon vor der Rekonstruktion der Abläufe vor Ort wissen, warum und weshalb die 3 Kameraden sterben mussten.
Kameradschaftliche Grüsse 




AriFuSchr

snake99

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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 08. Juli 2009, 16:56:54
"Denkanstoß"

Unqualifizierte Unterstellungen ohne Grundlage (z.B. über den Ausbildungsstand des Fahrers, der dem TE nicht bekannt ist) mögen zwar in bester snakescher Tradition stehen (Du kennst doch sicher irgendwo einen MKF der nicht gut ausgebildet ist, oder?), sind aber weder Denkanstoß noch Diskussionsbeitrag, sondern lediglich dummes Geblubber.
Semper Communis
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ulli76

So tragisch der Tod der drei Kameraden auch war, warum muss denn immer jemand dran schuld gewesen sein? Es gibt nun mal tragische Unglücke und die lassen sich leider nicht immer verhindern.

Nichts deutet bisher darauf hin, dass einer der Beteiligten falsch gehandelt hat. Nichts spricht dafür, dass der Fahrer sein Fahrzeug nicht beherrscht hat.

Wenn ihr euch schon hier entsprechend äußert, kennt ihr sicher die Straßenverhältnisse in AFG und wisst, dass nur wenige Straßen befestigt sind und da mal ne Böschung unter 20 Tonnen (und sogar wesentlich weniger) wegbrechen kann?
Ich habt sicher den TPz Fuchs vor Augen?- Da gehört schon einiges mehr an Kraft als ein Fahrfehler dazu den auf´s Dach zu legen.
Ihr wisst schon, dass man nicht jede Fahrsituation in der Ausbildung simulieren kann? Eben weil dies zu gefährlich wäre.
Auch eine VIP- Fahrer-Ausbildung schützt nicht immer vor Unfällen- ist also auch kein Allheilmittel.

Nur weil bestimmte Truppengattungen (wie auch wir Sanitäter) keine gute Kontingentausbildung bekommen, heisst das nicht, dass das für Kampftruppen genauso gilt. Die haben nämlich eine weit fundiertere Vorausbildung als nur die EAKK.(Incl. Kraftfahrerausbildung)

Aber: Nicht dass ihr mich jetzt falsch versteht, ich bin auch für die beste Ausbildung und Einsatzvorbereitung die möglich ist. Ich sag auch nicht, dass in der Ausbildung alles optimal läuft.

Aber denkt mal darüber nach, was der Fahrer, der sich vermutlich tagtäglich die Frage stellt, was und ob er was falsch gemacht hat von solchen Aussagen halten würde:
ZitatEs fehlt die Richtige Ausbildung mit der Erfahrung und das ist nicht nur in diesem Fall,
ZitatWas bringt es Modernste Waffe zu nutzen wenn der Bediener, sprich Soldat dies nicht beherrscht!?

•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

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