Neuigkeiten:

ZUR INFORMATION:

Das Forum wurde auf die aktuelle Version 2.1.6 von SMF aktualisiert. Es sollte soweit alles laufen, bei Problemen bitten wir um Nachsicht und eine kurze Information.

Wer "vergeblich" auf Mails des Forums wartet (Registrierung bestätigen/Passwort zurücksetzen), sollte bitte in den Spam-Ordner seines Mailpostfachs schauen. Wenn eine Mail im Spam-Ordner liegt, bitte als "Kein Spam" markieren, damit wird allen geholfen.

AUS AKTUELLEM ANLASS:

In letzter Zeit häufen sich in Beiträgen identifizierbare Informationen. Es werden Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und andere detailierte Beschreibungen angegeben. Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das, was Allgemein zugänglich ist - wir werden darauf achten und gegebenenfalls auch löschen

Diskussion: Truppendienst (früher) vs. Fachdienst (heute)

Begonnen von snake99, 23. August 2007, 19:52:34

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Rollo83

Also erst mal vor weg das man am Uffz Lehrgang nur Teilnehmen muss aber bestehn nicht nötig ist wusste ich nicht.Allerdings wird man wohl keine schönen Jahre mehr haben wenn man diesen nicht besteht.

Zu dem 2. Punkt haben sie sicherlich recht das es nicht überall Vorteile bringt eine Vorausbildung zu haben.Aber es sind einige Bereiche abgedekt wie sie selber schon erwähnt haben. Instler haben sicherlich Vorteile wenn sie KFZ Mechaniker sind, Lager und Logistik Ausbildung bringt was in der Materialwirtschaft, Bürokaufmann wird sicherlich Vorteile bringen wenn man ins GeZi kommt.Da wird es sicherlich noch mehrere Beispiele geben aber bin da jetzt nicht so bewandert.Es ist aber auch nicht immer nur das Basis wissen was man durch die Ausbildung erlangt sonder die Ausbildung bringt einen Menschen auch vom Kopf generell her weiter und von der Reife her.Wie ich schon geschrieben hab bei mir was es zumindest so.Durch die Ausbildung kann man auch schon seine Führungspersönlichkeit weiterentickeln.Ich z.B. habe in meinem letzten Lehrjahr schon kleine Baustellengeleitet und wusste da schon wie der Hase läuft.Das kann man aufjedenfall auf seine Uffz Aufgabe übertragen.Zumindest einen kleinen Teil.

Das man in erster Linie Soldat ist sollte klar sein.Deswegen bekommt man ja auch militärische Ausbildungen.Ist ja nicht so das man als Neckermann nie eine Waffe zu Gesicht bekommt und eine AGA hat auch jeder gemacht.Also militärische Grundlagen sollten da sein.EAKK usw. macht man ja auch wenn man in den Einsatz geht.Der Truppler macht theoretisch ja nicht viel mehr, sondern er macht das ganze einfach öfters.
Als grobes Beispiel ein Truppler geht ein mal die Woche schießen der Fachler 1 mal im Monat.
Genau so wird es auch mit Geländetagen aus sehn.Warum sollte das auch anders sein.Wenn ein Instler im Einsatz ist wird er ja auch nicht jeden Tag raus gehn und Streife laufen sondern sich ehr um die Fahrzeuge kümmern.Diese können natürlich auch mal ausserhalb des Lagers sein das ist logisch.Aber er wird ja wohl nicht alleine unter Fachlern raus gehn hoffe ich zumindest.
Ich kann mir schon vorstellen wenn eine Streife los geht wo Hälfte Hälfte ist das die Truppler sich nicht wirklich auf die Fachler verlassen wollen weil die auch denken das der Fachler zu wenig Ausbildung genossen hat.Damit mögen sie eventuell auch recht haben.
Ich bin da jetzt auch nicht so bewandert hab ich kanns mir nicht vorstellen das all zu viele Fachler auf Streife gehn oder seh ich das falsch?

Meiner Meinung nach sind die Fachler für die normal militärischen Betrieb passend ausgebildet.(Waffe,Leben im Feld, maschieren usw.) und das ist was jeder Soldat haben sollte die Grundfertigkeiten.

schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 17. September 2009, 13:49:06
Und? Wer heute den 4-5 wöchigen Lehrgang nicht besteht, hat keinerlei Nachteile. Nach meinem Kenntnisstand muss am Lehrgang sowieso nur "teilgenommen" werden, da es kein "bestanden" bzw. "nicht bestanden" für Neckermänner gibt. Bis vor 2002 sind nur die Kameraden Uffz geworden, die den 3-monatigen Uffzlehrgang auch bestanden haben ;) Der Rest hat einen 2. Versuch bekommen, wer es dann immer noch nicht schaffte hatte bei der Bw ganz schnell EdK (Ende der Karriere).

Letzteres ist falsch. Auch vor 2002 gab es "Neckermänner" die den allg. Uffz-Lehrgang nur absolvieren mussten.
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

snake99

#107
In Sachen militärischer Grundausbildung muss ich ihnen Recht geben, doch sie dürfen eins nicht vergessen. FD'ler sind sehr schnell aufgrund ihres Dienstgrades auch allgemein militärische Vorgesetzte und dafür werden sie eben nicht mehr entsprechend ausgebildet. FD'ler zu sein heißt nicht nur Soldat zu sein, sondern auch Vorgesetzter und von einem Vorgesetzten wird in der Regel auch erwartet, dass er MILITÄRISCH führen kann.  

Sie schreiben selber, dass sie als Feldwebel eingestellt werden. Damit sind sie nur eine Laufbahn unterhalb der Offiziere und könnten theoretisch als ZgFhr eingesetzt werden. Sie hätte somit die Verantwortung für ca. 30-40 Soldaten, vom Gefreiten (GWDL) bis hin zum erfahrenen SaZ. Für alle diese Soldaten wären SIE der Ansprechpartner und der Hautverantwortliche und um dem nachzukommen ist es zwingede Voraussetzung, dass man die Führungsprozesse innerhalb der Bw kennt und weis anzuwenden. Und genau dort rächt sich die FD Ausbildung, weil man für solche Positionen nur mangelhaft ausgebildet wird. Gut, es sei erwähnt das die STAN es nicht vorsieht, dass FD'ler auf strategischen Führungspositionen wie ZgFhr sitzen, doch mangels verfügbarer Offiziere passiert es immer wieder, dass man FD'ler stellvertretend auf diese Positionen setzen muss.  

Bis vor 2002 wurde im alten Ausbildungskonzept immer indirekt eine Stufe höher ausgebildet. Der U/SU wurde primär zum GrpFhr ausgebildet, jedoch so intensiv, dass er notfalls sogar einen ganzen Zug hätte führen können. Der Fw wurde zum ZgFhr sowie StaffelFhr ausgebildet und hätte notfalls eine ganze Kp führen können. Das theoretische Wissen dazu hätte er gehabt. Die Truppengattungen die heute mit Masse FD DP's beinhalten, sehen diese Ausbildung nicht mehr vor. Der U/SU wird max. stellv GrpFhr sein, mehr könnte er auch gar nicht. Der Fw ist GrpFhr und ist gem. STAN kein ZgFhr mehr. Wenn er großes Glück hat, darf er noch eine TE führen, das war's dann aber auch.

Vorgesetzter zu sein kann schön sein, doch man muss den Jungs und Mädels auch die "Tools" sowie das Wissen vermitteln damit sie ihrer Aufgabe gerecht werden können. Einen Gefreiten interessiert es nicht, ob er einen TrDst Fw vor sich hat oder einen FD Fw. Er sieht nur den DstGrd Feldwebel und den Vorgesetzten.

Zitat von: schlammtreiberAuch vor 2002 gab es "Neckermänner" die den allg. Uffz-Lehrgang nur absolvieren mussten.

Richtig, doch als Dienstgrad eingestellt zu werden war nicht die Regel. Außerdem war die Karriere auch bei den Kameraden ganz schnell zu Ende, wenn sie den Uffz Lehrgang nicht bestanden hatten. Wer als Neckermann "SU" nach seinen 4 Jahren noch Fw werden wollte, musste den Lehrgang bestanden haben, sonst war EdK.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 17. September 2009, 15:42:35
Richtig, doch als Dienstgrad eingestellt zu werden war nicht die Regel.

Und wo habe ich das behauptet?

ZitatAußerdem war die Karriere auch bei den Kameraden ganz schnell zu Ende, wenn sie den Uffz Lehrgang nicht bestanden hatten.

Siehe oben: Nein. Sie mussten ihn nur absolvieren.

ZitatWer als Neckermann "SU" nach seinen 4 Jahren noch Fw werden wollte, musste den Lehrgang bestanden haben, sonst konnte er gehen.

Davon war auch gar nicht die Rede.
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

snake99

Zitat von: schlammtreiber am 17. September 2009, 15:46:42
Siehe oben: Nein. Sie mussten ihn nur absolvieren.

Okay Aufschlüsselung. Der Neckermann SU wurde in der Regel direkt als SaZ4 eingestellt. Hat er den UL 1 nicht bestanden, so war nach den 4 Jahren Schluß für ihn. Ich kenne keinen Neckermann SU der trotz eines nicht bestandenen UL1 zum SaZ12 Fw im Nachhinein gemacht wurde.

Ist ein Mannschaftssoldat UA mit der Absicht zum SaZ4 geworden, so kenne ich noch die 2+2 Verträge. Sprich, hat er den UL1 geschafft wurde er automatisch SaZ4 und konnte ggf. sogar noch weiter machen. Hat er den UL1 nach dem 2. Anlauf nicht bestanden, blieb er SaZ2 Mannschaften und musste nach 2 Jahren die Bw verlassen. Einige wurden jedoch trotz nicht bestehen des UL1 zum SaZ4 vereidigt und blieben in der Mannschaftslaufbahn.  
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 17. September 2009, 16:03:09
Okay Aufschlüsselung. Der Neckermann SU wurde in der Regel direkt als SaZ4 eingestellt. Hat er den UL 1 nicht bestanden, so war nach den 4 Jahren Schluß für ihn. Ich kenne keinen Neckermann SU der trotz eines nicht bestandenen UL1 zum SaZ12 Fw im Nachhinein gemacht wurde.

Siehe oben: davon war auch gar nicht die Rede.
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

Rollo83

@Snake
Ich gebe ihnen vollkomen recht das ein Fachler eigentlich nicht genügen Ausgebildet ist um z.B. Zugführere oder eine ander führende militärische Aufgabe zu bewältigen.(Wir lassen mal ein paar Ausnahmen aus die es ja immer gibt)
So, aber sie haben ja selber gesagt das diese auch "eigentlich" nicht die Aufgabe das Fachlers ist. Also liegt doch ehr der Fehler da das einfach Fachler auf DP's gesetzt werden wie z.B. Zugführerertätigkeit was aber überhaupt nicht ihre Aufgabe ist.
Also wenn ich jetzt z.B. als Feldwebel im Fachdienst eingestellt werden würde wegen meinem Techniker würde ich mich wehement dagegen wehren all zu schnell einen DP als Zugführer zu bekleiden.
Ich bleib damit, ich finde es reicht wenn jeder Soldat die gleichen Grundfertigkeiten lernt wie schon erwähnt schießen San Ausbildung,Leben im Feld,maschieren usw.PUNKT.
Danach wirds dann aufgeteilt in Truppler die diese ganzen Sachen vertiefen und die Fachler die dann ihre Aufgaben erledigen.
Das ist doch auch der Grund das alle AGA's gleich sind, damit im Krieg jeder Mensch der mal ne AGA gemacht hat sich dann auch im Kriegsfall so verhalten kann.

Weiss hier jemand eigentlich wie sich das mit Fachlern handhabt z.B. in AFG gehn die auch tagtäglich auf Streife?

snake99

#112
Im Grunde würde es der Logik entsprechen, wenn wirklich nur jeder Soldat das lernt, was für seine Verwendung wichtig ist. Da stimme ich ihnen zu. Doch wie gesagt, ein Fw im FD ist nach wie vor auch allgemein militärischer Vorgesetzter ....

Hier erneut der Ablauf der Uffz Ausbildung vor 2002:

Der direkt als SaZ eingestellte Kamerad wurde erst als UA eingestellt. Nur wenige wurden direkt als SU á la Neckermann eingestellt. Als Fw meines Kenntnisstandes nach gar nicht. Der UL1 dauerte 3 Monate mit den Schwerpunkten Wehrrecht, Methodik / Didaktik für Ausbildungen, die VVO sowie erneut allgemein militärische Themen des Gefechtsdienstes aller Truppen sowie Waffen und Gerätekunde. Danach folgte der 3 monatige UL2, wo er in seinem Fachgebiet ausgebildet wurde, zum Beispiel zum TrpFhr eines FM Trupps.  

War der Kamerad zum Fw geeignet befunden (dies erging aus den Beurteilungen des D-Vorgesetzten hervor) konnte er weitermachen. Der Fw Lehrgang dauerte insgesamt 6 Monate, 3 Monate allgemein militärische Inhalte mit dem Schwerpunkt der militärischen Führung, plus 3 Monate fachliche Ausbildung der Truppengattung entsprechend.

Meiner Einschätzung nach war hier der große Vorteil, dass die Bw sehr schnell erkennen konnte, wer wirklich willig war diese Positionen zu erreichen. Nur wer Durchhaltevermögen sowie die charakterliche Eignung unter Beweis stellte, wurde Uffz bzw. Feldwebel. Kameraden die nicht leitungswillig waren bzw. charakterliche Defizite als Vorgesetzter zeigten, wurden auch kein Uffz / Feldwebel. Gerade über die charakterliche Eignung wird heute meines Erachtens nach nicht mehr ausreichend entschieden. Diese Entscheidung wird einzig alleine aufgrund der eingereichten Bewerbungsunterlagen beim ZNGw getroffen. Um es überspitzt zu formulieren, jeder "charakterliche Vollpfosten" kann heute Feldwebel werden wenn er die entsprechenden zivil beruflichen Voraussetzungen erfüllt und somit eine Vorgesetztenposition besetzen die immer noch als "Vorbildfunktion" zu sehen ist. Das sehe ich kritisch.  
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

miguhamburg

@ snake: Sie neigen dazu, die frühere Fw-Ausbildung zu glorifizieren, bei allem Verständnis dafür, dass Sie diese Ausbildung als die bessere Version gegenüber der heutigen ansehen. Dies führt m.A.n.nzu einigen skurrilen Aussagen:

-  Auch wenn früher wie heute an den Schulen das Verständnis für den übergeordneten Zusammenhang des jeweiligen Ausbildungsziels dadurch hergestelltbwird, dass man die Perspektive der übergeordneten Führungsebene betrachtet, wurde und wird ein Feldwebel (TrD) nicht dazu ausgebildet, "zur Not eine Kompanie zu führen". Gleiches gilt für die Uffz-Ausb., deren Anspruch niemals gewesen wäre, zur Not einen Zug zu führen. Gleiches gilt für die OffzAusb. Auch an den OffzS wird "eine Ebene höher" ausgebildet - aber daraus den Anspruch abzuleiten, ein junger Leutnant solle zur Not das ganze Btl führen wurde und wird ernsthaft nicht verfolgt. Also, in dieser Frage sollte man nicht die Bodenhaftung verlieren.

-  Ein Ufz FD wird auch theoretisch nie als ZgFhr eingesetzt werden, wie Sie schreiben. Dies ist so nicht vorgesehen und der Einsatz dieser Spezialisten erfolgt auch nicht so, dass dies passieren könnte. Zur Problematik der Führer-Ausbildung nach der VVO ist hier bereits genug geschrieben worden.

-  Wenn Ihre These richtig wäre, dass das alte System die Gewähr dafür geboten hat, dass charakterliche Mängel, die bei der Ausahl an den FrwAnnSt (später ZNwG) nicht entdeckt worden sind, aufgedeckt wurden, dann hätte es nicht zu allen Zeiten (!) die teilweise haarsträubenden Beispiele für Charakterlosigkeit von Führern/Unterführern in den Jahresberichten der Wehrbeauftragten gegeben. Also, noch so gute Ausbildung schützt nicht vor Charakterlosigkeit!

Ich freue mich, dass es hier jetzt auch einen User gibt, der aus eigener positiver Betroffenheit die FD-Laufbahn als positiv und notwendig beschreibt! Dies sollten Sie, liebe Mituser, die der Auffassung sind, dass nur das alte System Vorteile hatte, doch zur Kenntnis nehmen. Im Übrugen finde ich den Begriff "Neckermänner" wenig kameradschaftlich!

@ Rollo: Ihre Einschätzung, dass Sie einer ganz normalen Berufstätigkeit wie in einer zivilen Firma, eben nur in der "Flecktarn-Arbeitsbekleidung" nachgehen, sollten Sie noch einmal überdenken. Im Gegensatz zu einer zivilen Firma haben Sie einen Eid geschworen. Allein dies ist schon ein Unterschied. Und so wenig Offz/Uffz "VerteidigungsBEAMTE" sein dürfen, so wenig sind wir an einem "ganz normalen Arbeitsplatz" tätig. Wir sind auch nicht etwas Besonderes (im Sinn einer Elite), nur weil wir Uniform tragen. Wir haben aber besondere Arbeitsplätze, die dadurch gekennzeichnet sind, dass wir bereit sind, für die Verteidigung unseres Landes (und die dafür von unserem Bundestag beschlossenen Aufträge in aller Welt) nicht nur unser eigenes Leben einzusetzen, sondern auch andere Menschen (nämlich unsere Untergebenen) hierbei "mitzunehmen", um es mal salopp auszudrücken. Dies verträgt sich eben nicht mit einer 9 - to 5-Mentalität nach dem Motto "Nach mir die Sintflut!"

snake99

Ich wollte mit meinem Posting lediglich aufzeigen, dass die früher Uffz Ausbildung wesentlich intensiver war als die heutige und mehr militärische Kompetenzen, insbesondere auf dem Gebiet der Führung, von Anfang an vermittelt hat. Das ein SU hin und wieder z.B. in der Urlaubszeit ZgFhr war, habe ich selber noch kennengelernt. Ich selber durfte mich hin und wieder ZgFhr nennen, als Stellvertreter des Stellvertreters ;) Aufgrund meines UL1 und UL2, in Verbindung mit Dienstzeit- und Einsatzerfahrung hatte ich auch kein Problem damit den Anforderungen nachzukommen.

Auch TE Fhr Positionen wurden regelmässig mit SU's vor 2002 besetzt, auch wenn es lt. STAN nicht vorgesehen war. Das sind halt die Unterscheide zwischen geplanter Theorie und angewandter Praxis.

Anfang diesen Jahres hatte ich eine längere WÜ. Der VU der Kp war ein SU im FD. Im Grunde war es eine Fw Stelle. Warum und wieso sie nicht mit einem Fw DstGrd besetzt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Kamerad SU war jedenfalls kein FA und hatte auch nicht die Absicht dieses noch zu werden.

Bezüglich der ZgFhr Tätigkeit muss ich ihnen jedoch widersprechen. In zahlreichen Standorten sind FD Fw als ZgFhr eingesetzt, weil der DP des ZgFhrOffz nicht besetzt ist oder die Kameraden sich auf Lehrgängen, Einsatz oder ähnliches befinden.

Ich habe keine offiziellen Informationen, doch ich meine langsam aber sicher einen schleichenden Mangel an Offzen zu erkennen. Warum sind sonst so viele ZgFhrOffz DP's offensichtlich nicht besetzt?
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 17. September 2009, 19:09:51
Nur wenige wurden direkt als SU á la Neckermann eingestellt. Als Fw meines Kenntnisstandes nach gar nicht.

So weit ich weiss galt ab Meister Einstellung als Feldwebel (oder sogar OFw?)...
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

miguhamburg

Lieber Snake, vollkommen D'accord, was die Intensität der von Ihnen zurecht geschätzten Uffz Ausbildung angeht. Darüber gab es hier m.E. auch nie ernsthafte Diskussionen.

Der Dissens liegt darin, dass Sie diese "alte" Ausbildung vollumfänglich als notwendig erachten, damit der Uffz FD heute seinen Aufgaben nachkommen kann. Und dies, scheint mir, muss differenzierter gesehen werden, als Sie es tun, letztlich auch aufgrund des Postings des betroffenen Kameraden.

TEFhr-Positionen waren auch vor 2002 nicht mit SU besetzt, denn die Stellenbesetzungen nimmt ausschließlich die PersBearbDst vor. Die jedoch beachten die Ausbildungsvoraussetzungen bei diesen Maßnahmen und haben dies immer getan. Was Sie erlebt haben, dass die Führung von TE womöglich zeitlich befristet von SU wahrgenommen wurde. Dass es in einer TE nur einen Offz und/oder einen Fw gab, der bei Krankheit, Lehrgang oder Urlaub sowie später Einsatz durch einen SU zu ersetzen gewesen wäre, war sicher der absolute Ausnahmefall. Und in Ihrem Fall haben Sie die Dienstaufsicht über den Zug ausgeübt und haben ihn stellvertretend geführt, aber deshalb waren Sie noch lange nicht Zugfhrer auf dem entsprechenden Dienstposten. Im Übrigen genauso wie der KpEinsOffz, der den KpChef bei ängerer Abwesenheit vertritt. Auch er ist nicht der Kompaniechef... Hier müssen wir sorgfältig mi den Begriffen umgehen.

Rollo83

Zitat@ Rollo: Ihre Einschätzung, dass Sie einer ganz normalen Berufstätigkeit wie in einer zivilen Firma, eben nur in der "Flecktarn-Arbeitsbekleidung" nachgehen, sollten Sie noch einmal überdenken. Im Gegensatz zu einer zivilen Firma haben Sie einen Eid geschworen. Allein dies ist schon ein Unterschied. Und so wenig Offz/Uffz "VerteidigungsBEAMTE" sein dürfen, so wenig sind wir an einem "ganz normalen Arbeitsplatz" tätig. Wir sind auch nicht etwas Besonderes (im Sinn einer Elite), nur weil wir Uniform tragen. Wir haben aber besondere Arbeitsplätze, die dadurch gekennzeichnet sind, dass wir bereit sind, für die Verteidigung unseres Landes (und die dafür von unserem Bundestag beschlossenen Aufträge in aller Welt) nicht nur unser eigenes Leben einzusetzen, sondern auch andere Menschen (nämlich unsere Untergebenen) hierbei "mitzunehmen", um es mal salopp auszudrücken. Dies verträgt sich eben nicht mit einer 9 - to 5-Mentalität nach dem Motto "Nach mir die Sintflut!"

Haben Sie natürlich recht.Allerdings bin ich kein Soldat und werd es wohl auch nicht mehr deswegen hab ich keinen Eid geschworen und ich wollte lediglich darstellen wie ich das Leben der Fachler so kennen gelernt habe.Da kam es mir halt wirklich genau so vor als wenn es eine normale Firma wäre nur im Flecktarn.Z.B. gab es kein morgendliches Antreten, der Gruss wurde auch nur provisorisch durchgeführt und eine richtige Meldung gab es auch nicht wirklich.Man kam halt in die Halle es gab ein "Guten Morgen" und das wars.Also Soldatisches Verhalten war da nicht wirklich und ohne Flecktarn hätte man meinen können das es alles Zivilisten sind.Keine Ahnung ob das überall so bei den Fachlern aus schaut.

Den niedrigsten Dienstgrad den ich als wirklichen Zugführer kennen gelernt habe war ein Oberfeldwebel, der wurde während meiner aktiven Zeit dann aber auch plötzlich gegen einen Oberleutnant ausgetauscht.Dazu sei kurz erwähnt das der OF den Posten um längen besser geführt hat als dieser grad fertig studierte und mit schlechtesten Beurteilungen versehene Offz.Die Uffze/StUffze waren aller höchstens Gruppenführer und hiessen bei uns im "Mannschafter mit Stuben und Revierreinigungsbefreiung".
Ich war ja schon relativ alt als ich meinen GWD abgeleitste habe.War gute 23 Jahre alt und viele Uffze waren ja grad mal 19 20 Jahre alt.Das waren halt die, die Truppler die keine Ausbildung hatten.Ich hatte leider nicht so ein gutes Bild von diesen Jungspunden.

Ich frag was ist besser ein 19/20 jähriger Uffz der noch grün hinter den Ohren ist ausser das er den Uffz Lehrgang bestanden hat oder ein 22/23 jähriger Uffz der schon eine Ausbildung hat dadurch nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren ist und auch den Uffz Lehrgang absolviert hat.





snake99

Ich denke, dass das "Reife Thema" nur sekundär etwas damit zu tun hat, ob man eine Ausbildung bereits hinter sich hat oder nicht. Meiner persönlichen Auffassung nach spielt hier primär das Lebensalter eine Rolle, wie "grün" man noch hinter den Ohren ist oder nicht. Wobei ich jedoch zustimme, dass es sicherlich von Vorteil ist, wenn ein junger SaZ bereits praktische Berufserfahrung sammeln konnte.

Die von Rollo83 beschriebenen Zustände sind mit Masse nicht der Wunsch der Bw gewesen, was der FD bewirken sollte. Wie miguhamburg schon richtig erklärt hat, FD'ler sind Soldaten und keine "uniformierten Mitarbeiter".

Aber das von Rollo83 beschriebene Beispiel zeigt auch auf, welche Denkweise zu Teilen von den FD Kameraden vertreten wird -> Angestellter Mitarbeiter in Uniform ;)
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

Rollo83

Erst mal muss ich sagen diese hier ist die beste Disskusion im Bundeswehrforum.de seid ich hier angemeldet bin.

Eine Ausbildung ist ja eigentlich auch gleich Lebensalter.Wenn jemand eine Ausbidlung macht ist er ja meistens 3 bis 3,5 jahre älter.
Klar bei z.b. 30 oder 33 Jahren macht das kein Unterschied aber bei 18/19 und 22/23 ist der Unterschied riesig, ich denke da werden mir alle recht geben.

Ich kann das auch voll und ganz verstehn das sich ein 18/19 jährige nicht so richtig durchsetzten kann wenn er da ne ganze Meute vor sich hat die auch eventuell noch bischen älter ist.Es gibt natürlich genug die Selbstbewusstsein haben und dann klappt das auch, aber sobald man zeigt das man sich nicht durchsetzten kann ist vorbei.Wir hatten einen frischen Uffz der konnte uns als GWDler kaum von einem zum anderen Ausbildungpunkt fürhen ohne rumgezappel rumgehampel rumgelache und abgespacke von der Gruppe.Der Kamerad tat mir auch ein bischen Leid.Also das hab ich schon im ersten Dienstmonat in der AGA besser gemacht und da hatte ich noch nicht all zu viel Ahnung von der ganzen Materie.Aber ein paar klare Worte wie auf der Baustelle um die Leute einzuteilen und schon liefs.
OK ich weiche total vom Thema ab merk ich grad.

Nochmals auf Truppen und Fachdienst zurück zu kommen.
Ich finde man sollte auch im Truppendienst eine Ausbildung als Vorraussetzung nehmen für eine Einstellung ab Dienstgrad Uffz.Der grosse Vorteil wäre niemand im Truppendienst muss nach seiner aktiven Zeit erst mal eine Ausbildung machen weil er diese schon hat.
Über den BFD kann man wärend und nach der Zeit weiter Qualifikationen erlangen und sich in seinem gelernten Beruf weiter bilden.So wie es halt im Fachdienst läuft.So kann man schon mal ausschließen das eine grosszahl der Bewerber nur Soldat wird weil man eine  Ausbildung "geschenkt" bekommt.Wir wissen alle wie viele so denken und die Fragen kommen ja oft genug im Forum.Ich will zur Bundeswehr weil ich eine Ausbildung/ ein Studium geschenkt bekomme.
Da bekomm ich immer nen dicken Hals.
Ok, dann könnte es das Problem geben das einfach nicht mehr genug Leute eingestellt werden können weil es nicht mehr genug Bewerber gibt.Dann muss man die Bundeswehr halt anders schmackhaft machen.
Ich finde nämlich wenn man 12 Jahre im Truppendienst gedient hat und meist dann als Oberfeldwebel ab geht und es fällt sicherlich vielen schwer dann noch eine Ausbildung zu machen.Wenn man dann schon eine hat und durch den BFD von mir aus seinen Meister/Techniker macht ist man im zivilen Leben von der Qualifikation her auf dem gleichen Stand wie bei der Bundeswehr.
Techniker/Meister = Feldwebel.Im Fachdienst wird das ja so gehandhabt das man per ZAW seinen Meister macht während der Dienstzeit.
Ich plediere für eine Einstellung mit Ausbildung im Truppen und im Fachdienst.
Da fällt mir nämlich noch zu ein das viele eigentlich lieber in den Truppendienst möchten doch dann in den Fachdienst gehn weil sie dort ja die Ausbildung bekommen.Stellt man nur mit Ausbildung ein passiert dies nicht.

Jetzt werd ich bestimmt mit Kritik bombadiert da ich die ganze Einstellung der Bundeswehr in Frage stelle. ;D

Schnellantwort

Achtung: In diesem Thema wurde seit 120 Tagen nichts mehr geschrieben.
Wenn du nicht absolut sicher bist, dass du hier antworten willst, starte ein neues Thema.

Name:
E-Mail:
Verifizierung:
Bitte lasse dieses Feld leer:
Gib die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Gib die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißen die "Land"streitkräfte Deutschlands?:
Wie heisst der Verteidigungsminister mit Vornamen:
Wie heißen die "Luft"streitkräfte Deutschlands?:
Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau