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Diskussion: Truppendienst (früher) vs. Fachdienst (heute)

Begonnen von snake99, 23. August 2007, 19:52:34

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MediNight

Hierzu ein erneutes Beispiel, das NICHT aus einem Amt, sondern aus einem SanZ des ZSanDstBw stammt ;) :

Ich hatte vor ein paar Tagen meine neue Dienststelle übernommen und habe mich in meinem Büro ein wenig eingerichtet, als es an der (offenen) Tür klopft und ein Stabsunteroffizioer (weiblich) um Einlass begeht. Auf mein "Herein!" betritt sie das Büro und beginnt: "Guten Morgen, Herr ... (Nachname!), ich ... !" Trennung --- Sprengung --- Ich: "RRRRRRRRAUS!"

Sie schaut mich an wie ein Mondkalb und weiß absolut nicht was Plan ist ;) ! Ich: "Sie dürfen mein Büro wieder betreten, wenn Sie sich benehmen können wie ein Soldat! Und jetzt üben wir das ganz noch einmal von vorne!"

Ende vom Lied: Das Mädchen hat fast zu weinen angefangen und war definitiv NICHT in der Lage, sich bei mir militärisch zu melden. Dabei wäre das so einfach gewesen: Anklopfen und auf das "Herein!" warten - Eintreten und in Grundstellung gehen - In dem Moment, in dem ich mich ihr zuwende mich militärisch grüßen - Das Anliegen vortragen - ...

Wir mussten einen Freitag lang Formaldienst machen, bis da wieder alle in der Spur liefen! Ich habe fast gek.tzt! Mein Vorgänger war da offensichtlich etwas allergisch gegen militärisches Verhalten gewesen ;) !

Rollo83

War die Damen aus dem Truppen oder Fachdienst?
Wobei das eigentlich Wurst ist weil ich das selbst jetzt noch hin bekommen hätte und ich bin gute 3 Jahre nicht mehr im Dienst.

Herr Dienstgrad, Dienstgrad ... ich melde mich in einer dienstlichen Angelegenheit.

Wenn jemand fremdes in mein Büro kommen würde und nicht vernünftig vorstellig wird bei mir würde ich auch dezent darauf hinweisen dieses Verhalten nochmals zu überdenken .

snake99

#122
Zitat von: Rollo83...Dann muss man die Bundeswehr halt anders schmackhaft machen....

Und genau dort liegt "der Hase im Pfeffer". 1999 hat man "intern" gemunkelt, dass dem Heer bis zu 20.000 Soldaten in der Uffz Laufbahn fehlten. Warum? Wie schon richtig erkannt, wollte die Masse der jungen Leute nicht zur Bw, weil es als "Zeitverschwendung" angesehen wurde und das zivile Leben weit mehr Alternativen geboten hat. Vom Verdienst und den zivilen "Aufstiegschancen" mal ganz zu schweigen. Die Bw war somit als Arbeitgeber fast immer außen vor.

2001 startete drauf hin das "Attraktivitätsprogramm Bundeswehr" mit den ZNGw's und der Neueinführung des FD's. Hätte man diesen Schritt nicht gewagt, so würden heute mit großer Sicherheit der Bw wesentlich mehr Soldaten als SaZ fehlen. Ich habe den Schritt als eine "Entmilitalisierung" wahrgenommen, und nicht unbedingt als Ansatz der eigentlichen Problemlösung, nämlich das Image der Bw aufzuwerten.

Die Zeit heute ist das beste Beispiel. Der zivilen Wirtschaft geht es schlecht, viele junge Ex-Azubis wurden nicht übernommen. Was tun viele von ihnen um Hartz4 & Co. zu entgehen? Richtig, sie rennen zur Bw, ohne jedoch die wahre Überzeugung für den Job zu haben wie ich seiner Zeit. Sie sind mit Masse froh irgendeinen Job zu haben, der auch noch relativ gut bezahlt wird obendrein. Das man dabei eine Uniform tragen muss, nehmen viele wohl oder übel hin.

Ich bin mir sehr sicher, dass sich das Bild wieder ändern wird, wenn die Wirtschaft anzieht. Dann klagt die Bw wieder über mangelnde Bewerberzahlen ...

PS: Ich stimme ihnen zu was das Thread als solches angeht, es macht sehr großen Spaß. Besonders freue ich mich sehr darüber, dass miguhamburg als GenStOffz an Bord ist und somit Einblicke gewährt, wie es führungsseitig wahrgenommen wird.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

MediNight

Zitat von: Rollo83 am 18. September 2009, 11:20:25
War die Damen aus dem Truppen oder Fachdienst?

Diese Frage wäre berechtigt gewesen, wenn ich die Dame als "Stabsunteroffizier (FA)" betitelt hätte ;) !

Ein Stabsunteroffizier, der nicht noch ein "Relikt aus alten Tagen (Vor der Änderung der SLV zum 01.04.2002)" ist, ist heutzutage IMMER Fachdiener!

snake99

MediNight, ich will ihnen nicht zu Nahe treten, doch ist das teils weit verbreitete unmilitärische Auftreten nicht ein generelles Problem in der SanTruppe?

Ich bin selber nur Angehöriger der Fernmeldetruppe, also bestimmt kein Vorbild für einen "kämpfenden Soldaten", doch wenn ich zurück schaue was ich alles während meiner Wehrübung in einem LazRgt Anfang des Jahres gesehen habe, ist mir beinahe echt schlecht geworden.

Ich kam mir zwischenzeitlich vor wie beim DRK oder der freiwilligen Feuerwehr. Nicht jedoch als Soldat bei der Bundeswehr ;)
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

lustigerkerl

"Sie hir nicht bei irgendeiner Sanitätseinheit oder der LW , Sie! sind jetzt bei den Fallschirmjägern!"

Rollo83

ZitatWar die Damen aus dem Truppen oder Fachdienst?

Diese Frage wäre berechtigt gewesen, wenn ich die Dame als "Stabsunteroffizier (FA)" betitelt hätte Zwinkernd !

Ein Stabsunteroffizier, der nicht noch ein "Relikt aus alten Tagen (Vor der Änderung der SLV zum 01.04.2002)" ist, ist heutzutage IMMER Fachdiener!

100% kann ich da nur sagen.Die Frage von mir was überflüssig.
Trotzdem peinlich mit der Meldung, bestimmt inner AGA nicht richtig aufgepasst.

@snake
Ich kann ihnen da vollkomen recht geben.Die Bewerberzahlen im Moment sind so hoch wegen der Wirtschaftskrise.So bald diese weg ist werden die Bewerberzahlen wieder zurück gehn.Dann hat man aber viele Soldaten die gar nicht Soldat sein wollen, sondern einfach nur einen sicheren und nicht schlecht bezahlten Job haben wollen.Das könnte sich aufjedenfall rechen.
Für junge Leute die grad aus der Ausbildung kommen ist es vom Geld her sicher interessant aber für höher qualifizierte ich weiss nicht.Wenn ich mal die AVZ weg lasse und das Abgangsgeld und nur von den monatlichen Dienstbezügen eines Feldwebel ausgehe, verdient man in der freien Wirtschaft doch schon mehr denke ich.
Kann das nur mit meinem Beruf vergleichen und da ist man in der freien Wirtschaft schon besser bedient vorrausgesetzt man bekommt einen Job.
Also wäre ich ein Kandiat der wirklich zur Bundeswehr möchte obwohl ehr weniger Geld verdient, aber nicht darf weil mal vor 3 Jahren ein Kreubandriss mit Meniskussanriß passiert ist.Dieser ist komplett verheilt und das Knie wieder ganz normal belastbar, aber nein man darf trotzdem nicht obwohl man eine wirklich gute Qualifikation hat.

snake99

Hinzukommt, dass man in der freien Wirtschaft weniger Pflichten und Zwängen unterliegt als beim Bund. Stichwörter: Erzieherische Maßnahmen, Diziplinarmaßnahmen oder geltendes Soldatengesetz.

Kommt man im zivilen einer Arbeitsanweisung nicht nach, so bekommt man im schlimmsten Fall eine Abmahnung. Bei der Bw kann ein solches Verhalten mitunter ins "Cafe Viereck" führen ... Ein Grund mehr dafür, warum die breite Masse ein Problem mit dem Dienst in der Bw hat. Viele bemängeln, dass der Dienstherr zu sehr in die Privatsphäre eingreifen kann, aber dass muss auch ein Apparat wie die Bw meines Erachtens nach können. Was wäre eine Armee ohne klar geregelte Disziplin? Wie heiß es immer so schön "Wir sind hier nicht bei Wünsch dir was" :)
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

StOPfr

Zitat von: Rollo83 am 18. September 2009, 10:14:16
...dann aber auch plötzlich gegen einen Oberleutnant ausgetauscht.Dazu sei kurz erwähnt das der OF den Posten um längen besser geführt hat als dieser grad fertig studierte und mit schlechtesten Beurteilungen versehene Offz.
Mit solchen Einschätzungen sollte man in einem Thread, der sich mit Grundsatzfragen rund um ein bestimmtes Thema befasst, sehr vorsichtig sein. Die Aussage verselbständigt sich nämlich und dies, wo sogar der Beweis für den Einzelfall fehlt.
Es kann übrigens bei der genannten Personalie tatsächlich so gewesen sein, bringt aber für unsere Diskussion überhaupt nichts.
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Helft mit, dass es so bleiben kann!

MediNight

Und was noch dazu kommt, zu der "Vollkasko-Mentalität" unserer Soldaten, ist ein gewisses maß an Unverschämtheit!

Beispiel: Ich habe einen Soldaten, der MKF BCE und RettSan ist, und sich liebend gerne vor allen möglichen Diensten drückt! Sein TE-Fhr bemerkt bei der TE-Besprechung, dass genau dieser Soldat am Wochenende für eine Übung wegen einer (angeblichen) Familienfeier nicht zur Verfügung stünde! Diese Familienfeiern gehen mir schon lange auf den ... , denn offensichtlich wird in dieser Familie jedesmal, wenn einer der Mäuse im Keller des Hauses Junge bekommt, eine Orgie abgezogen ;) ! Da platzt mir der ... ;) !

Ich befehle den Soldaten in mein Büro und spreche ihn ganz dezent auf meine Beobachtungen an. Er bestreitet vehement und benennt plötzlich einen ganz anderen Grund als vorher für die Tatsache, dass er unbedingt an diesem Wochenende frei braucht! Ich tue so, als merke ich dies nicht ;) ! Die nächsten zwei Wochenenden danach hätte er überhaupt kein Problem mit einem Dienst gehabt, aber exakt DIESES Wochende ginge halt absolut nicht!

Aha! Das habe ich mir gemerkt! Und als DV der Stufe II kann ich den Monatsplan für den San-UvD jederzeit ändern! Somit hatte er an den beiden Wochenenden danach jeweils von Samstag auf Sonntag den UvD-Dienst ;) ! I´ve got him by the balls :D ! Seit dieser Lehrstunde hat die Familie entweder keine Mäuse mehr im Keller oder aber die Familienfeiern finden anderweitig statt ;) !

Ich freue mich doch immer, wenn ich meine Soldaten verstehe und umgekehrt ;) !

vmaxboost1200

Wobei der Verdienst mittlerweile in der zivilen Wirtschaft schlechter sein wird als der eines Fw.
Schaut aufs Netto, der Fw wird hierbei besser abschneiden als ein Meister.

snake99

Ich wusste noch gar nicht, dass man es sich aussuchen kann, ob man an einer Übung teilnimmt oder nicht. Mir wäre es im Leben nicht eingefallen zu meinem KpChef zu gehen und zu fragen, ob ich mich von einer Fm Übung befreien lassen kann, nur weil ich eine Familienfeier habe ....

Eine Übung ist immerhin ein Befehl und keine "lustige Veranstaltung mit wünschenswerter freiwilliger Teilnahme". Somit haben sämtliche private Belange hinten anzustehen, denn immerhin ist man Soldat ;)

Ganz schön dreist der "feierwütige" Kamerad.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

Rollo83

ZitatWobei der Verdienst mittlerweile in der zivilen Wirtschaft schlechter sein wird als der eines Fw.
Schaut aufs Netto, der Fw wird hierbei besser abschneiden als ein Meister.

Dem kann ich nicht zusprechen.Lass nen Feldwebel der nicht verheiratet ist und keine Kinder hat round about 1800€ netto haben.
Da verdienst du in der frien Wirtschaft als Techniker bzw Meister mehr wenn du z.B. bei Thyssen Siemens usw. arbeitest.

snake99

Zitat von: vmaxboost1200 am 18. September 2009, 13:46:38
Wobei der Verdienst mittlerweile in der zivilen Wirtschaft schlechter sein wird als der eines Fw.
Schaut aufs Netto, der Fw wird hierbei besser abschneiden als ein Meister.

Ich würde sagen, dass das ganz auf die Branche ankommt, wo man seinen Meistertitel abgelegt hat. Im weiteren hängt es auch vom persönlichen Verhandlungsgeschick ab. Wer wirklich gut ist, kann auch viel verlangen ;) Weis ein Unternehmen den Mann / die Frau zu schätzen, wird er / sie auch dafür entlohnt werden.

Ein OFw (SanTrp / Rettungs Assistent) meinte zu mir, dass er für wesentlich mehr Arbeit knappe 500€ weniger im Monat hätte, wenn er aus der Bw ausscheiden würde. Er war verheiratet, ohne Kinder.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

MediNight

Snake99, "Übung" heisst für uns nicht, dass ALLE rausgehen und rödeln, sondern dass wir für einen Truppenteil, der zum Rödeln geht, einen SanTrp stellen!

Und diese "A-Karten" für die Wochenenden hätte ich gerne gleichmäßig verteilt, wie alle anderen (planbaren) Wochenenddienste auch ;) !

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