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Das Ansehen der Bundeswehr in der Bevölkerung.

Begonnen von Bourne89, 18. Februar 2010, 01:02:12

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Bourne89

Hallo an alle,

Ich weis nicht wie es euch geht, aber ist euch schon einmal aufgefallen, dass wirklich wenig über unsere Männer und Frauen in Auslandseinsätzen berichtet wird..immer nur das nötigste. Ich glaube, ich weiß es natürlich nicht, aber ich glaube das man sich als Soldat/in etwas allein gelassen fühlt, oder besser gesagt, dass die meisten Menschen gar nich ahnen und wissen, was die Soldaten/innen z.B. in Afgahnistan durch machen.
Es fehlt, glaube ich, am allgemeinen Interesse an dem Einsatz der Bundeswehr...nur wenige Menschen der Bevölkerung vertreten eine positive Einstellung und glauben an den Einsatz der Bundeswehr.

Nur ein Beispiel... in der Familie meiner Freundin kommt oft das Thema Bundeswehr(und Einsätze) zustande..da ich in einem Monat eingezogen werde...und bei diesem Thema stehe ich absolut auf verlorenem Posten...mir gehen solche Aussagen von meinem Schwieger Vater wie:"Jeder der da unten stirbt ist selber schuld, der macht das nur wegen Geld" tierisch gegen den strich. Oder Aussagen wie:"Alle die sich beim Bund verpflichten sind Ziviele Versager" ... diese engstirnigkeit. Und nicht nur mein Schwieger Vater..auch viele andere.. Ich denke ihr kennt das auch?
Ich finde es sollte mehr Aufklärung z.B. in den Medien geben...was einige Soldaten/innen leisten, oder die vielseitigkeit der Bundeswehr viel mehr beleuchtet werden, damit einige endlich verstehen das die BW ein interessanter Arbeitgeber ist(wo nicht nur Kaffe getrunken wird)!!
Wie seht ihr das?

marber

Wer heute zur Bundeswehr geht und denkt, dass hinter einem die ganze Nation steht und man voller Respekt empfangen wird, der liegt einfach falsch. Natürlich gibt es immer noch Mitbürger die hinter "ihren Soldaten" stehen und dankbar für jeden einzelnen sind, das sind leider die wenigsten.
Ich darf mir immer wieder angehören "ey, du hast doch Abitur, wieso willst du denn zur Bundeswehr und gehst nicht studieren? Da sind doch nur Assis!"
Vergleichbar mit "Ich möchte gerne meinem Land dienen und Menschen helfen" [...] "Ey, du bist ja voll der Nazi"

Auch wenn ich die Amis zum größten Teil für nicht mehr ganz dicht halte, diese Leute dort zeigen eine Zugehörigkeit zu ihren Soldaten, da gibt es keinerlei Vergleiche. Es wäre echt schön zu sehen, wenn die Regierung einen kleinen Einfluss auf unsere Medien hätte. Nicht nur, damit die momentane Volksverdummung gestoppt wird, auch um die Leute aufzuklären bzw. eine grundlegende Basis für eine Diskussion zu schaffen. Ich bekomme einfach Brechreiz, wenn Menschen wie Anne Will eine "Talkrunde" einläuten, die einzig und alleine daraus besteht, irgendeinen Mist zu verzapfen.

Wie auch immer... Dieses Thema ist, so wie viele andere auch, leider endlos fortzuführen. So lange jeder einzelne Soldat auf sich Stolz sein kann, ist es doch in Ordnung.


Gruß

BulleMölders

Ich glaube mal, dass sich in den letzten 60 Jahren da in der Bevölkerung nicht wirklich viel verändert hat.
Zu meiner Zeit Ende der 80er Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts konnte man auch schon diesen Eindruck bekommen.
Da wurden Stützpunkte von "Friedensaktivisten" und "Kriegsgegner" blockiert, damit wir nicht auf unser Schiff kamen und zu unserem Einsatz auslaufen konnten.
Wenn man dann versucht hat mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen, dass es vielen gar nicht um die Sache ging, sonder nur darum Krawall zu machen.

Wahrscheinlich hat man das was Bourne89 da anspricht zu der Zeit nicht so wahrgenommen, da die Berichterstattung in den Medien zu dem Zeitpunkt noch anders war.
Eine Berichterstattung über Positive Dinge, sei es nun die Bundeswehr betreffend oder auch andere Bereiche, bringt natürlich lange nicht soviel Leser und Zuschauer wie negative Berichterstattung. Auch kann ich mit Talkrunden in dem über Positive Dinge gesprochen wird, keinen Hund vor dem offen hervor locken. Es muss Negativ sein und am besten Fetzen sich zwei Gesprächspartner dann noch Live in der Sendung. Das bringt Schlagzeilen und Einschaltquoten.

Positive Berichterstattung, wie z. B. dem Einsatz der Bundeswehr während der Oderflut oder der Hilfeleistung der Marine nach dem Tsunami, wird zwar kurzzeitig zur Kenntnis genommen, verschwindet aber recht schnell durch die nächste negative Berichterstattung aus dem Gedächtnis.

Fazit, es hat sich in meinen Augen eigentlich nicht wirklich was geändert. Außer, dass die Medien heute näher am geschehen sind.

Das Bourne89 das ein wenig anders empfindet, mag daran liegen, dass er durch seine baldige Einberufung das erste mal so richtig mit dem Thema konfrontiert sieht und sich vorher nicht wirklich Gedanken über solche Dinge gemacht hat.

schlammtreiber

Das Deutsche Volk scheisst auf seine Armee. Das ist nun mal so. Trotzdem hat der Soldat dem Volk und der Republik zu dienen. Schließlich hat der Soldat einen Eid geleistet, das Volk umgekehrt übrigens nicht. Also alles im grünen Bereich, oder?

Der Dienst eines Soldaten in Deutschland, wo er von "Friedensfreunden" angegiftet wird, ist vergleichbar mit dem Dienst eines Zivildienstleistenden in der Geronto-Psychiatrischen geschlossenen Abteilung eines Seniorenstifts, wo er evtl von geistig verwirrten Dementen beschimpft oder angegriffen wird und sie trotzdem ordentlich pflegen muss. Er weiß ja, dass sie es nicht besser wissen.

Soldaten sind keine Schauspieler. Sie brauchen nicht den Applaus des Publikums. Sie machen einfach ihren Job, weil sie wissen dass es das richtige ist, was sie tun.  :)
Semper Communis
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miguhamburg1

@ bulle und schlammtreiber:

Im Ergebnis stimme ich Ihnen vollkommen zu, viele längerdienende Soldaten tun ihren Dienst, ohne viel Aufhebens darum zu machen und ohne permanent darauf zu schielen, was denn die Bevölkerung so (veröffentlicht) denkt. Da liegen wir so ziemlich auf einer Ebene mit den Polizeibeamten, um die auch nicht viel Aufsehen gemacht wird - und die auch nicht überall als "Freund und Helfer" wahrgenommen wird. Man denke nur an die "Polizeiskandale", über die in unregelmäßigen Abständen ebenso berichtet wird. Und auch für diesen - im übrigen nicht üppig entlohnten - Beruf finden sich immer wieder ausreichend Bewerber.

Einen Unterschied gibt es jedoch, den Sie beide aus eigener Erfahrung eigentlich kennen sollten: Zu Zeiten des Kalten Krieges gab es einen gesellschaftlich in unserem Land niemals ernsthaft infrage gestellten Konsens, dass die Bundeswehr notwendig wäre. Trotz Friedensbewegung und zahlreichen Protestaktionen (über die zwar in den Medien berichtet wurde), war die Reaktion in der Bevölkerung eher so, dass diese Leute mit Masse als exotische Spinner bezeichnet wurden. Und ein Grund hierfür lag auf der Hand: Die tatsächliche Bedrohung durch die Staaten des Warschauer Paktes, das Heerlager entlang der Ostgrenze der Bundesrepublik, die vielen ausländischen Soldaten hier und die jährlichen Großübungen. Mit anderen Worten: Die Bundeswehr wurde als notwendig angesehen, um diese latente Bedrohung einzugrenzen, und so waren auch Wehrpflicht und Verpflichtung vollkommen normal.

Dies änderte sich entscheidend mit der deutschen Wiedervereinigung und der Erweiterung der NATO nach Osten - und spätestens, seitdem Russland weder expansionistische Tendenzen hat, noch militärisch in der Lage wäre, Großoperationen auszuführen, wie zu Sowjetzeiten. Hiermit geriet die Bundeswehr bei vielen Menschen in eine Art Legitimationskrise. Und der Versuch der Politik, durch die Einbindung der Bw in die Einsätze, diese Legitimationskrise zu beseitigen, half trotz aller berechtigten Hinweise auf internationale Verpflichtungen, Durchsetzung deutscher Interessen wo auch immer in der Welt, nicht wirklich. Denn die Masse unserer Bevölkerung teilt diese Interessen nicht und auch die deutschen Interessen sind ihr gelinde gesagt vollkommen egal. Und da sind dann Äußerungen, die sich unser TE anhören muss, eben auch nicht weit entfernt.

StOPfr

Zitat von: marber am 18. Februar 2010, 01:24:19
...Es wäre echt schön zu sehen, wenn die Regierung einen kleinen Einfluss auf unsere Medien hätte. Nicht nur, damit die momentane Volksverdummung gestoppt wird, auch um die Leute aufzuklären bzw. eine grundlegende Basis für eine Diskussion zu schaffen.

Ergänzend zu den anderen Beiträgen muss ich doch eben noch loswerden, dass genau dies überhaupt nicht gut wäre! Wenn die Regierung tatsächlich Einfluss auf die Medien hätte, dann gäbe es im Endeffekt wahrscheinlich gar keine Diskussion mehr.
Was Du meinst ist eine bessere Öffentlichkeitsarbeit der Regierung wenn es z.B. um den Sinn unseres Engagements im Ausland geht, welches das Leben von Kameraden kostet und einen großen Einsatz finanzieller Mittel (unserer Steuergelder) erfordert.
Ich bin immer wieder peinlich davon berührt, wie wenig sich die Parlamentarierer, die die Armee in den Einsatz schicken, öffentlich hinter ihre/unsere Bundeswehr stellen. So lange sich das nicht ändert, wird man kaum mit größerer Anteilnahme in der Bevölkerung rechnen können.
Zurzeit ist wohl nicht mehr als *freundliches Desinteresse" (Bundespräsident H. Köhler) zu erwarten.
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AriFuSchr

und man kann froh sein,

ZitatZurzeit ist wohl nicht mehr als *freundliches Desinteresse" (Bundespräsident H. Köhler) zu erwarten.

wenn das Desinteresse freundlich bleibt
Kameradschaftliche Grüsse 




AriFuSchr

Schnitzeljäger

Ich hab einfach das Gefühl das geht wieder so lange bis es "knallt". Dann ist das Gejammer wieder groß und dann wird man froh sein, dass man die BW doch hat. Wie bereits schonmal erwähnt frage ich mich manchmal wirklich was passiert wäre wenn wir 9/11 gehabt hätten und nicht die Amerikaner. Wäre ein sehr traurig Umstand aber dann würde die BW glaube ich auch wieder wo anders stehen.
Falls nicht würde ich mich echt fragen was mit der Deutschen Bevölkerung eigentlich los ist.  ???
5./Jägerbataillon 292 DZE 12.2010

miguhamburg1

Nun, lieber Schnitzeljäger, mal angenommen, was passiert wäre bei einem vergleichbaren Ereignis hier bei uns in Deutschland:

Es hätte mediale und tatsächliche Heldenfeiern für Polizeibeamte, Feuerwehrleute, Rettungsdienstangehörige, Notärzte, Notfallseelsorger etc. gegeben.

Hört sich jetzt ziemlich drastisch an, wäre aber whl so. Und wenn Sie fragen, was mit der Bundeswehr loswäre? Erst in diesen Tagen hat unser Bundesinneminister klar und deutlich gesagt, dass er das Thema "Einsatz der Bw im Innern" nicht weiterverfolgen werde, da er keine Mehrheiten für die hierfür erforderliche Änderung des GG sehe. Und damit sind wir beim Punkt: Die Bundeswehr hätte keine einzige polizeiliche Aufgabe übernehmen können, weil es verboten ist. Sie hätte einzig und allein für die subsidiäre Hilfe im Rahmen des Katastrophenschutzes oder bei besonders schweren Unglücksfällen eingesetzt werden können. Also z.B. für den Verletztentrasport mit Hubschraubern, den Aufbau und Betrieb von Sanitätszelten, evtl. auch von Rettungszentren etc. (soweit überhaupt verfügbar) sorgen können.

Aber einen Bewusstseinswandel hätte es weder merkbar, noch nachhaltig gegeben, wir können dies gut am Fall des Zugunglückes mit dem ICE bei CELLE vor einigen Jahren nachverfolgen. Da wurde die Bw auch mit eingesetzt, aber blieb der Masse der Bevölkerung verborgen (im Wesentlichen waren die Hubschrauber immer mal wieder zu sehen. Die medialen und sonstigen "Helden" waren andere (s.o.=

Schnitzeljäger

Zitat von: miguhamburg1 am 18. Februar 2010, 16:25:13
Nun, lieber Schnitzeljäger, mal angenommen, was passiert wäre bei einem vergleichbaren Ereignis hier bei uns in Deutschland:

Es hätte mediale und tatsächliche Heldenfeiern für Polizeibeamte, Feuerwehrleute, Rettungsdienstangehörige, Notärzte, Notfallseelsorger etc. gegeben.

Hört sich jetzt ziemlich drastisch an, wäre aber whl so. Und wenn Sie fragen, was mit der Bundeswehr loswäre? Erst in diesen Tagen hat unser Bundesinneminister klar und deutlich gesagt, dass er das Thema "Einsatz der Bw im Innern" nicht weiterverfolgen werde, da er keine Mehrheiten für die hierfür erforderliche Änderung des GG sehe. Und damit sind wir beim Punkt: Die Bundeswehr hätte keine einzige polizeiliche Aufgabe übernehmen können, weil es verboten ist. Sie hätte einzig und allein für die subsidiäre Hilfe im Rahmen des Katastrophenschutzes oder bei besonders schweren Unglücksfällen eingesetzt werden können. Also z.B. für den Verletztentrasport mit Hubschraubern, den Aufbau und Betrieb von Sanitätszelten, evtl. auch von Rettungszentren etc. (soweit überhaupt verfügbar) sorgen können.

Aber einen Bewusstseinswandel hätte es weder merkbar, noch nachhaltig gegeben, wir können dies gut am Fall des Zugunglückes mit dem ICE bei CELLE vor einigen Jahren nachverfolgen. Da wurde die Bw auch mit eingesetzt, aber blieb der Masse der Bevölkerung verborgen (im Wesentlichen waren die Hubschrauber immer mal wieder zu sehen. Die medialen und sonstigen "Helden" waren andere (s.o.=

Du hast mich falsch verstanden. Ich meinte damit ob die deutsche Bevölkerung einen ähnlichen militärischen Einsatz gegen Afghanistan gefordert hätten wie es die USA dann getan hat. Nach dem Motto: Wir wehren uns wenn man uns angreift.
Aber ich vermute so wie ich unsere Gesellschaft kenne wären die 2000 Toten der Mehrheit scheiss egal...

Den Inlandseinsatz finde ich ehrlich gesagt unnötig, die Polizei ist doch mit allem ausgerüstet was nötig ist und bei Katastrophen wird doch eh mitgeholfen durch die BW. Da frage ich was sie denn dann noch von der BW brauchen? Leopard2? Kampfhubschrauber? Die hat die Polizei nicht. Wofür braucht man denn solch schweres Gerät? Da fällt mir spontan die einschüchterung von Massen bei Protesten ein.
Ich sag nur: Heiligendamm die Tornado-Flüge... klar haben wir nur gebraucht um Fotos zu machen, deswegen auch Tiefflüge...

Keine Kritik an den Leuten die da dabei waren, die haben ihren Befehl befolgt aber irgendjemand weiter oben hat den gegeben und ich frage ernsthaft nach einem plausiblen Grund...
5./Jägerbataillon 292 DZE 12.2010

Terek

Zitat von: Schnitzeljäger am 18. Februar 2010, 18:30:47
Den Inlandseinsatz finde ich ehrlich gesagt unnötig, die Polizei ist doch mit allem ausgerüstet was nötig ist und bei Katastrophen wird doch eh mitgeholfen durch die BW. Da frage ich was sie denn dann noch von der BW brauchen? Leopard2? Kampfhubschrauber? Die hat die Polizei nicht.

Ich denke das sollte man differenziert sehen. Die Polizei braucht sicher keine Panzer und Kampfhubschrauber. Außerdem sollte die Bundeswehr wohl kaum als Lückenbüßer herhalten weil die Polizei nicht (mehr) genügend Kräfte vorhalten darf (Finanzierung).

Es gibt aber zur Zeit durchaus Fähigkeitslücken, insbesondere im Bereich der Terrorabwehr. Beispielsweise ist die Polizei für die Terrorabwehr auf See zuständig, besitzt aber nicht die ensprechende Ausrüstung und Ausbildung um dort auf mögliche Gefahren reagieren zu können. Würde beispielsweise ein Gastanker gekapert und es drohte, das damit in Deutschen Gewässern ein Terroranschlag ausgeführt wird, so hätte die Polizei so gut wie keine Möglichkeit dies abzuwenden. Entsprechende Ausrüstung und Bewaffnung besitzt nur die Bundeswehr, die aber im Inland nicht tätig werden darf...
Eine Möglichkeit wäre die Polizei entsprechend auszurüsten oder eben der Bundeswehr zu erlauben im Inland tätig zu werden. Ersteres ist politsch nicht gewollt und wird auch aus Kostengründen kaum erwogen werden, die zweite Möglichkeit ist politisch, wie wir wissen, ebenfalls extrem umstritten...

miguhamburg1

@ Schnitzeljäger,

Ich finde Ihre letzte Bemerkung "... ber ich vermute so wie ich unsere Gesellschaft kenne wären die 2000 Toten der Mehrheit scheiss egal..." wenig differenziert und im Kern falsch.

Denn wer die "Betroffenheits-Aktionen" sehr vieler Deutschen, bei Amokläufen an Schulen, beim Freitod eines "Helden" (Robert Enke,...), Naturkatastrophen (Tsunami, Haiti) wahrnimmt, der weiß, dass die Mehrheit der deutschen Gesellschaft eine große Fähigkeit zum kollektiven Mitgefühl bis hin zum schlechten Gewissen hat - und dass sich das dann auch regelmäßig in hohen Spendensummen nierderschlägt. Allerdings: Nur an Stammtischen wird nach z.B. Amokläufen danach gerufen, dass es schärfere Gesetze und mehr Polizeipräsenz geben müsse. Und die Deutschen sind ganz sicher nach zwei angezettelten Weltkriegen sehr viel vorsichtiger geworden, ob militärische Aktionen überhaupt zielführend sind. Und genauso vorsichtig, ob deutsche Soldaten wirklich etwas in anderen Ländern verloren haben, wenn dies nicht unmittelbar der Verteidigung Deutschlands oder eines der NATO-Mitgliedstaaten dient...



Die US-amerikanische Mentalität ist da wesentlich anders, wie wir wissen. Ob dies besser oder schlechter ist als unsere, kann man sicher nicht auf dieser oberflächlichen Basis beurteilen. Sie ist einfach anders und geprägt vom kollektiv vorhandenen Bewusstsein, dass man die einzig verbliebene Supermacht ist und ein hohes Sendungsbewusstsein für die Durchsetzung des (eigenen) Rechts- und Demokratieverständnisses hat. Also m.a.W: derartige militärische Operationen eine massive Unterstützung durch die Masse der Bevölkerung hat.

schlammtreiber

Zitat von: miguhamburg1 am 19. Februar 2010, 09:13:28
Und die Deutschen sind ganz sicher nach zwei angezettelten Weltkriegen sehr viel vorsichtiger geworden, ob militärische Aktionen überhaupt zielführend sind.

Also den Ersten Weltkrieg würde ich dem Kaiserreich jetzt nicht allein in die Schuhe schieben wollen, aber eigentlich geht es mir um folgendes: es sind nicht "begonnene" oder "verschuldete" Kriege, die meist eine grundsätzlich antimilitärische Haltung in einer Bevölkerung hervorrufen - vielmehr sind es die verlorenen Kriege  ;)
Semper Communis
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StOPfr

#13
Zitat von: schlammtreiber am 19. Februar 2010, 09:18:57
Also den Ersten Weltkrieg würde ich dem Kaiserreich jetzt nicht allein in die Schuhe schieben wollen, aber eigentlich geht es mir um folgendes: es sind nicht "begonnene" oder "verschuldete" Kriege, die meist eine grundsätzlich antimilitärische Haltung in einer Bevölkerung hervorrufen - vielmehr sind es die verlorenen Kriege  ;)
Was den Ersten Weltkrieg angeht sehe ich das auch so: Deutschlands bzw. des Kaisers prinzipienfeste Bündnistreue gegenüber der KuK-Monarchie, anstatt die durchaus noch mögliche diplomatische Lösung anzustreben...
Nun ja, später wollte Österreich zwar selbst nicht mehr, aber da schalteten OHL und die Entente auf stur*.
Der WK I ist sicher nicht der Grund für das Desinteresse an der Bundeswehr.  

* 10 Sek. versimpelte Kurzexkursion zum WK I; ich bitte um Verzeihung  ;).
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miguhamburg1

@ Schlammtreiber und StOPf:

Historisch gesehen liegen sie beide richtig: Verursacht hat es der österreichische Kaiser, allerdings deuten die vorliegenden Dokumente daraufhin, dass er sich vorab durchaus mit seinem deutschen Verbündeten aufs Engste abgestimmt hatte und somit sicher war, dass Wilhelm II sofort auf den "anfahrenden Zug" aufspringen würde, was dann auch geschah. Die gewissermaßen gleichzeitige Feuereröffnung der Österreicher und der Deutschen führt eben dazu, dass die Deutschen mit diesem Krieg derart in Verbindung gebracht werden, wie ich es schrieb. Insofern ist es sicher unter Historikern im Kern nicht umstritten, dass Deutschland zumindest am Zustandekommen des I. WK ganz wesentlich beteiligt war!

Falsch ist allerdings Ihr Bezug, dass der I. WK nicht Schuld am Desinteresse gegenüber der Bw wäre. Diesen habe ich so überhaupt nicht hergestellt, sondern dies vielmehr in den Zusammenhang mit Schnitzeljägers Bemerkungen gestellt, dass möglicherweise die Deutschen bei einem eigenen "9/11" dieselben politischen Schlüsse gezogen hätten, wie die Amerikaner. Meine diesbezügliche Skepsis habe ich mit den in unserer Bevölkerung nachwirkenden begonnenen und VERLORENEN Kriegen des letzten Jahrhunderts begründet!  :)

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