Neuigkeiten:

ZUR INFORMATION:

Das Forum wurde auf die aktuelle Version 2.1.6 von SMF aktualisiert. Es sollte soweit alles laufen, bei Problemen bitten wir um Nachsicht und eine kurze Information.

Wer "vergeblich" auf Mails des Forums wartet (Registrierung bestätigen/Passwort zurücksetzen), sollte bitte in den Spam-Ordner seines Mailpostfachs schauen. Wenn eine Mail im Spam-Ordner liegt, bitte als "Kein Spam" markieren, damit wird allen geholfen.

AUS AKTUELLEM ANLASS:

In letzter Zeit häufen sich in Beiträgen identifizierbare Informationen. Es werden Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und andere detailierte Beschreibungen angegeben. Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das, was Allgemein zugänglich ist - wir werden darauf achten und gegebenenfalls auch löschen

Spiegel online: Deutsche Soldaten zweifeln am Partnering-System

Begonnen von StOPfr, 21. Februar 2011, 18:27:37

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

StOPfr

Spiegel online - Matthias Gebauer, Hasnain Kazim und Shoib Najafizada - berichtet heute (21.02.2011) über die

Bundeswehr-Mission in Afghanistan
Deutsche Soldaten zweifeln am Partnering-System

Zitat: "Ist die Ausbildungsmission der Bundeswehr am Hindukusch zu riskant? Nach den Todesschüssen eines afghanischen Rekruten auf deutsche Einsatzkräfte zweifeln viele Soldaten am Konzept des Partnering. Der Angreifer wurde nach Informationen von SPIEGEL ONLINE offenbar von den Taliban angeworben."

Quelle
Bundeswehrforum.de - Seit 17 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann!

schlammtreiber

Wunderbar, da scheint die Rechnung der Taliban ja perfekt aufzugehen - unterwandern, Anschlag verüben, Zusammenarbeit zwischen Bw und ANA torpediert, Mission erfüllt.
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

Andi

So langsam fällt offenbar auch einigen Soldaten auf, was es bedeutet Soldat zu sein...
the rest is silence...

Bundeswehrforum.de - Seit 19 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann.

ARMY STRONG

Zitat von: Andi am 22. Februar 2011, 10:16:34
So langsam fällt offenbar auch einigen Soldaten auf, was es bedeutet Soldat zu sein...
Sorry, aber das finde ich diesem Zusammenhang etwas geschmacklos.

schlammtreiber

Andis Äußerung klingt natürlich in dem Kontext etwas hart, gibt aber die bittere Realität wieder: die Aufgabe ist lebensgefährlich, und man kann nicht einfach sagen "also dies und das mach ich jetzt nicht mehr".

Der Aufbau der ANA ist unumgänglich. Jetzt kann man über alternative Wege der Durchführung debattieren, aber ehrlich gesagt sehe ich nicht, dass die türkische Armee das alleine erledigen könnte.

Dass es für die Soldaten auf Patrouille mehr als nur unangenehm ist, einen afghanischen Kameraden im Rücken zu haben dem sie nicht trauen, ist klar. Dass in der ANA einiges schief läuft und korrigiert werden muss, ist ebenso klar. Aber es sollte auch klar sein, dass sich das nicht eben mal über Nacht mit Zack-und-Basta Methoden lösen lässt.
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

ARMY STRONG

Der Meinumg bin ich nicht. Wenn die Soldaten der ANA weder zuverlaessig noch motiviert sind, sich von Westeuropaeern ausbilden zu lassen, was soll das dann? Warum Leben auf's Spiel setzen nur weil jemand meint dass das aus politischen Gruenden eine gute Idee sei?

Wenn schon die Leute vor Ort - das wohl besser beurteilen koennen als wir im sicheren Deutschland - sagen dass der Ansatz zum Scheitern verurteilt ist, glaube ich denen das.

Wenn Andi so ein harter Kerl ist, kann er sich ja gerne mal ins naechste Kontingent zum "Partnering" melden. Ich finde solche bloeden Sprueche einfach nur zynisch.

schlammtreiber

Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 12:30:14
Wenn die Soldaten der ANA weder zuverlaessig noch motiviert sind, sich von Westeuropaeern ausbilden zu lassen, was soll das dann?

Bitte nicht aus einem Beispiel, oder einer Einheit, auf das Ganze schließen. Amerikaner, Briten, etc bilden seit Jahren so afghanische Soldaten aus. Auch sie hatten bittere Erfahrungen mit solchen Vorfällen, auch sie klagen teilweise über völlig unfähige Haufen, aber sie haben auch gute Erfahrungen gemacht.

Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 12:30:14
Warum Leben auf's Spiel setzen nur weil jemand meint dass das aus politischen Gruenden eine gute Idee sei?

Das ist das Argument der Linkspartei gegen den ganzen Afghanistaneinsatz, bitte das nächste Mal korrekt zitieren, sonst ist der Titel weg.

Aber die Antwort ist relativ einfach: weil es sein muss. Dass die Afghanen den Kampf selbst führen müssen hält nicht irgendjemand ,,aus politischen Gründen" für eine gute Idee, sondern das ist unumgänglich. Oder wollen wir die nächsten 50 Jahre in Afghanistan bleiben? Es ist unumgänglich, die ANA auszubilden. Und es ist mit Risiken verbunden. Genau wie z.B. das Patroullieren außerhalb der Camps.

Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 12:30:14
Wenn schon die Leute vor Ort - das wohl besser beurteilen koennen als wir im sicheren Deutschland - sagen dass der Ansatz zum Scheitern verurteilt ist, glaube ich denen das.

Die einfachen Soldaten vor Ort sehen nur einen winzigen Ausschnitt, die Lage in ihrem COP, in ihrer Kompanie, etc... gerade die können definitiv nicht beurteilen, ob der ganze Ansatz gescheitert ist. Denn wie oben bereits gesagt, woanders gibt es andere Erfahrungen.

Zitat von: ARMY STRONG am 22. Februar 2011, 12:30:14
Wenn Andi so ein harter Kerl ist, kann er sich ja gerne mal ins naechste Kontingent zum "Partnering" melden. Ich finde solche bloeden Sprueche einfach nur zynisch.

Was soll das? Meinungsäußerung nur noch erlaubt, wenn man sie in Kunduz von sich gibt? Dann können wir dieses Forum ja gleich dicht machen und durch einen Stammtisch in Isa Khel ersetzen.
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

ARMY STRONG

Zitat von: schlammtreiber am 22. Februar 2011, 13:00:10
Bitte nicht aus einem Beispiel, oder einer Einheit, auf das Ganze schließen. Amerikaner, Briten, etc bilden seit Jahren so afghanische Soldaten aus.
Ja, und da liegt doch die Crux. Die Amis bilden nach US Gusto aus, die Briten britisch und wir eben deutsch. Wie soll denn da eine homogene Armee entstehen, wenn verschiedene Truppenteile, unterschiedliche Ausbildungshintergruende haben?
Ein Problem, das auch die Polizei hat.

Dein Optimismus in allen Ehren, aber ich glaube einfach nicht dass die afghanischen Soldaten sich durch das Partnering zu einer "besseren" Armee machen lassen. Da steht die Religion, die Erfahrung des endlosen Krieges seit 1979 und die Mentalitaet sowie die so ganz andere Kultur der Staemme entgegen. Die machen da gerne mit weil sie ihren Sold bekommen, aber welcher kampferprobte ANA-Offizier laesst sich denn von einem einem deutschen "Buerschchen" (nicht boese gemeint) erklaeren wie man kaempft? Das ist in  einen Augen einfach unrealistisch.

miguhamburg1

@ Army Strong: Das, was Sie in Ihrer letzten Zuschrift beschreiben, ist ja das Problem bei derartigen Interventionen schlechthin.

Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn eine tiefgründige, differenzierte Debatte im Bundestag und in den Parteien stattgefunden hätte, bevor dort die Entscheidung über das erste AFG-Mandat stattfand. Und die seither erfolgten "Begründungen" lassen sich mit vielen mindestens genauso guten Gegengründen entkräften, und dabei lasse ich mal die "Gründe" unserer Post-SED-ler vollkommen außen vor.

Da nun aber seit geraumer Zeit Jahr für Jahr das Mandat für die Bw verlängert wird und wir Soldaten dem Primat der Politik unterliegen, hat Andi mit seiner Bemerkung im Kern durchaus recht, auch wenn ich die Art des Vorbringens durchaus rustikal finde. Ja, zum Soldat gehört auch die Bereitschaft "Jawohl" zu sagen und den Aufträgen der übergeordneten Führung zu folgen, auch wenn es persönlich sehr gefährlich wird. Aber zum "A-Sagen", nämlich sich in AFG (militärisch) zu engagieren, gehört auch das "B", nämlich für eine verantwortungsvolle Exit-Strategie zu sorgen. Und die wird mit dem Partnering umgesetzt.

schlammtreiber

Zitat von: ARMY STRONG am 23. Februar 2011, 08:50:05
Dein Optimismus in allen Ehren, aber ich glaube einfach nicht dass die afghanischen Soldaten sich durch das Partnering zu einer "besseren" Armee machen lassen.

Ich will jetzt nicht arrogant wirken, aber ich habe mich ja nun mit der Thematik etwas intensiver auseinandergesetzt. Daher führe ich hier keinen "Optimismus" ins Feld, der auf "glauben oder nicht glauben" beruht, sondern beschäftige mich lieber mit Fakten, zu denen bsp. die Erfahrungen der Verbündeten mit dem Aufbau der ANA gehören.

Die ANA soll nicht das preußische Gardegrenadierregiment mit blitzblanken Stiefeln werden, sondern eine Kampftruppe, die in der Lage ist sich gegen die Taliban durchzusetzen. Wenn Du jetzt meinst, man könne wegen der kulturellen Gegebenheiten aus Afghanen keine Kämpfer machen...  ;)

P.S.: die "kampferprobten" ANA-Soldaten sind nicht das Problem, die haben schon den halben Weg geschafft, die "nicht kampferprobten" muss man ausbilden.

P.P.S.: die "deutschen Bübchen" haben den Taliban regelmäßig ganz mächtig in den Arsch getreten, so wie die "Bübchen" praktisch aller ISAF-Armeen dem Gegner im Gefecht haushoch überlegen sind, und die Message kommt bei den Afghanen durchaus an.
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

ARMY STRONG

Ich wuensche mir sehr dass du recht hast und auch behaelst. Trotzdem ist das Problem mit dem vielen Nationen die auf verschiedene Art ausbilden und doch eine einheitliche ANA gestalten moechten m.E. noch nicht geloest.
Aber wenn Partnering einen Schritt zu einer erfolgreichen Exit-Strategie darstellt, ist das nur zu begruessen und ich hoffe es funktioniert.

schlammtreiber

Zitat von: ARMY STRONG am 23. Februar 2011, 09:58:41
Ich wuensche mir sehr dass du recht hast und auch behaelst.

Glaub mir, ich auch ;D

Zitat von: ARMY STRONG am 23. Februar 2011, 09:58:41
Trotzdem ist das Problem mit dem vielen Nationen die auf verschiedene Art ausbilden und doch eine einheitliche ANA gestalten moechten m.E. noch nicht geloest.

Dieses Problem sehe ich als nicht sooo groß an. Warum? Nun, mehrere Gründe:

Zum einen gibt es durchaus halbwegs einheitliche Grundsätze in der Ausbildung, diese werden durch COMISAF ausgegeben. Zum anderen kooperieren die an der Ausbildung beteiligten Nationen (USA, UK, Kanada, Deutschland, Frankreich, Türkei, etc) seit Jahrzehnten in der NATO und haben gewisse Gemeinsamkeiten entwickelt. Na gut, die Franzosen sind komisch, aber was soll´s. Es ist also nicht so, dass die Soldaten der ANA miteinander völlig inkompatibel sein werden.

Zudem wird ein wenig ,,Vielfalt" nicht schaden. Afghanistan hat sehr unterschiedliche Regionen (Flachland im Süden, zentrales Gebirge, etc) und die Kandaks müssen ihrer jeweiligen Region angepasst sein – dass Afghanistan ohnehin ein sehr ,,dezentraler" Staat ist, verstärkt diesen Effekt noch. Um sich zu verdeutlichen, dass Armeen oft nicht so homogen sind wie sie scheinen, kann man die sehr selbständigen Traditionen britischer Regimenter heranziehen (die sich tatsächlich auch in der Ausbildung niederschlagen), oder einfach die Unterschiede in Ausbildung und Grundsatzdenken bei verschiedenen Waffengattungen... Panzergrenadiere agieren anders als Gebirgsjäger, die wiederum sind ganz anders als Fallschirmjäger, etc

Was ist also das Ziel? Eine kampffähige ANA, die Afghanistan im Inneren stabilisieren kann. Mag sein, dass die Truppe verlottert aussieht, wie ein Haufen Rambos und Penner. Sei´s drum, nicht so wichtig. Mag sein, dass Paschtunen, Tadschiken, Hazaras, Usbeken et al sich innerhalb der ANA eifersüchtig um Posten und Pöstchen reißen – solange es nicht in Bürgerkrieg ausartet ist es nicht so schlimm. Mag sogar sein, dass Drogenkonsum, Amtsmissbrauch, Misshandlung etc etc auf Dauer Probleme bleiben (mag nicht nur sein, würde ich sogar drauf wetten). Diese Unsitten sind leider im Land mittlerweile recht fest verankert. Bis das Problem gelöst ist, werden wir eventuell nicht mehr dort sein...
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

ARMY STRONG

Danke fuer die Info - du scheinst dich mit dem Thema ja recht intensiv auseinander gesetzt zu haben.
Hoffe nur du hast da jetzt keine Fussnoten vergessen, sonst weisst du ja was passiert.... :D

schlammtreiber

Zitat von: ARMY STRONG am 23. Februar 2011, 10:37:57
Hoffe nur du hast da jetzt keine Fussnoten vergessen, sonst weisst du ja was passiert.... :D

Ich liege bisher bei durchschnittlich zehn Fußnoten pro Seite  :D

Aus Gründen der Sicherheit werde ich jeden Dreck mit Quelle versehen, sogar bei Bindewörtern gebe ich eine Quelle (Duden) an, bei den Seitenzahlen nenne ich ein Mathebuch als Quelle. Die Herkunft des Papiers, auf dem geschrieben wird, ist genau so dokumentiert wie der Hersteller meiner Tastatur. Die eidesstattliche Erklärung ist mit einem disclaimer versehen, außerdem ist eine schriftliche Bestätigung von Mensa beigefügt, nach der mein IQ knapp unter 89 Punkten liegt und ich die eventuelle rechtliche Tragweite meines Handelns ohnehin niemals auch nur im Ansatz begreifen konnte, etc etc etc

Ich bin vorbereitet  :)
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

AriFuSchr

ZitatIch bin vorbereitet


es wird trotzdem reichen, Dich wieder zur Lustwaffel zurück zu versetzen und Dich als Fliescher S durch den Schlamm eines Horstes zu treiben.
:D
Kameradschaftliche Grüsse 




AriFuSchr

Schnellantwort

Achtung: In diesem Thema wurde seit 120 Tagen nichts mehr geschrieben.
Wenn du nicht absolut sicher bist, dass du hier antworten willst, starte ein neues Thema.

Achtung: Dieser Beitrag wird erst angezeigt, wenn er von einem Moderator genehmigt wurde.

Name:
E-Mail:
Verifizierung:
Bitte lasse dieses Feld leer:
Gib die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Gib die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißen die "Luft"streitkräfte Deutschlands?:
Wie heißen die "Land"streitkräfte Deutschlands?:
Wie heisst der Verteidigungsminister mit Vornamen:
Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau