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Laufbahn eines SanOA

Begonnen von Volare, 03. Dezember 2011, 17:39:25

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Volare

Gezielt? o.O Sind denn in Afghanistan schon viele unserer Ärzte gestorben? Und wenn man jetzt gegen einen zivilisierten Feind kämpfen würde, der würde sich aber sehr wohl für das Kriegsvölkerrecht interessieren, oder? Beispielsweise Amerika oder so, die erschießen doch keine Sanitäter, oder schießen sogar die westlichen Nationen auf Ärzte?
Vor allem, mit welcher Begründung wird auf Ärzte geschossen? Von den Soldaten mit denen ich unterwegs bin geht doch eine viel größere Gefahr aus als von Ärzten, warum werden dann Sanitäter gezielt angegriffen?

ulli76

Du bist komplett falsch informiert und ziemlich naiv.
Viel einschlägige Nachrichten und Berichte  scheinst du dir auch nicht rein zu ziehen.

Fangen wir mal gaanz vorne an:
- In der Grundausbildung lernst du ganz grundlegende Dinge des Soldat sein: Wie Klaus schon zusammengefasst hat: Überleben im Felde und Gefecht- und davon auch nur die Grundlagen.
- In der Offiziersausbildung lernst du zum einen eine Gruppe zu führen (zumindest im Grundbetrieb) und Grundlagen der Taktik (auf dem Niveau, dass du so grob die Einsatzgrundsätze von ein paar Truppengattungen und der Sanität kennst)
- Einsatzvorbereitend bekommst du noch so viel beigebracht, dass man hofft, dass man keinen Babysitter für dich braucht, wenn du in den Einsatz gehst.

So und dann kommen wir nochmal zum Thema: Der SanOffz als BAT-Arzt im Einsatz:
- Das einzige, was du da führst ist dein Trupp und das auch nur fachlich (also du bestimmst, was mit dem Patienten gemacht wird)- taktisch ist dafür der Rettungsassistent zuständig.
- Und natürlich musst du wenn es hart auf hart kommt, auch auf Menschen schießen können.
- Dafür hast du nicht nur eine Pistole, weil damit kommst du je nach Einsatz nicht weit.
- Die Bewaffnung kann bis zum Maschinengewehr im Rahmen der Patrouillensicherung reichen. Ansonsten Pistole, Gewehr und/oder Maschinenpistole. Und nein, da sind keine Platzpatronen drin.

Ärzte werden nicht angegriffen?: Ich glaub ich lach mich tot. Was meinste wohl, warum das rote Kreuz in Afghanistan abgetarnt wurde?
Sanitätspersonal ist das, was von den Insurgents schwerpunktmäßig angegriffen wird. Und dummerweise haben unsere Fahrzeuge eine andere Form als die anderen, so dass sie leicht erkennbar sind.

Was mit dem Kameraden OSA Dr. Broer passiert ist, ist bekannt, oder.

Mein Tip: Mach wenigstens ein Praktikum von ein paar Tagen- kann man auch in den Ferien machen.
Und geh vielleicht besser zu Ärzte ohne Grenzen.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Volare

Zitat von: ulli76 am 04. Dezember 2011, 08:59:03
- In der Offiziersausbildung lernst du zum einen eine Gruppe zu führen (zumindest im Grundbetrieb) und Grundlagen der Taktik (auf dem Niveau, dass du so grob die Einsatzgrundsätze von ein paar Truppengattungen und der Sanität kennst)
Aber das hatte ich doch gemeint als ich sagte "grundlegende Kenntnisse von taktischer Kriegsführung bekommen" und da hat man mich ausgelacht, lol.

Zitat- Und natürlich musst du wenn es hart auf hart kommt, auch auf Menschen schießen können.
- Dafür hast du nicht nur eine Pistole, weil damit kommst du je nach Einsatz nicht weit.
- Die Bewaffnung kann bis zum Maschinengewehr im Rahmen der Patrouillensicherung reichen. Ansonsten Pistole, Gewehr und/oder Maschinenpistole. Und nein, da sind keine Platzpatronen drin.
Ja, dass man Leute erschießen muss hab ich ja mittlerweile begriffen. Das heißt ich laufe dann schwer bewaffnet mit Pistole, Gewehr und Maschinenpistole durch die Gegend? Also jetzt nur noch mal zur Bestätigung, ist tatsächlich jeder Arzt so "schwer" bewaffnet?

ZitatÄrzte werden nicht angegriffen?: Ich glaub ich lach mich tot. Was meinste wohl, warum das rote Kreuz in Afghanistan abgetarnt wurde?
Sanitätspersonal ist das, was von den Insurgents schwerpunktmäßig angegriffen wird. Und dummerweise haben unsere Fahrzeuge eine andere Form als die anderen, so dass sie leicht erkennbar sind.

Was mit dem Kameraden OSA Dr. Broer passiert ist, ist bekannt, oder.
Ja, die Geschichte ist mir bekannt. Dass das rote Kreuz in Afghanistan abgetarnt wurde hatte ich noch nicht einmal mitbekommen. Aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass jeder Feind so wäre. Würde jeder Feind die Sanitäter schwerpunktmäßig aufs Korn nehmen?

ZitatMein Tip: Mach wenigstens ein Praktikum von ein paar Tagen- kann man auch in den Ferien machen.
Und geh vielleicht besser zu Ärzte ohne Grenzen.
Was meinst du denn wo ich ein Praktikum machen soll? In den Ferien könnte ich tatsächlich mal eins machen. Am besten, ich rufe mal beim Kreiswehrersatzamt an und informiere mich dort ausführlich. Was ich erfahren hab ändert aber nichts daran, dass ich Arzt bei der Bundeswehr werden möchte - warum sagen Sie jetzt ich sollte besser besser zu Ärzten ohne Grenzen gehen? o.O

ulli76

Zitat von: Volare am 04. Dezember 2011, 00:34:46
Hatte eigentlich es bisher immer so verstanden dass die militärische Basisausbildung dazu dient ein Verständnis für die taktische Kriegsführung zu gewinnen und in der Lage zu sein, Truppenverbände zu koordinieren?
DAS war es, was du geschrieben hast- und NEIN- du bist danach noch nichtmal anähernd in der Lage Truppenverbände zu koordinieren.

Ein Chirurg im FLAZ ist ntürlich nicht so schwer bewaffnet- ein Arzt außerhalb des Lagers schon (zumindest in Afghanistan- KFOR ist da z.B. anders).

Wenn du dir nicht vorstellen kannst, warum Sanitäter ein hochwertiges Ziel sind, überleg dir mal die Bedeutung des BAT für die Patrouille.
Nein, das macht nicht zwingend jeder Gegner so.

Warum du besser zu Ärzte ohne Grenzen und nicht zur Bundeswehr gehen sollst?- Da kannst du wirklich Menschen helfen, so wie du es dir vielleicht vorstellst. ´
Dafür dass du Generalarzt werden wilst, bist du zum einen sehr schlecht über das Berufsbild eines Sanitätsoffiziers informiert, scheinst recht naiv zu sein und bist auch noch ziemlich schwer von Begriff.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

BulleMölders

Bei den Ärzten ohne Grenzen bekommt er aber das Studium nicht bezahlt und nebenbei auch noch ein "üppiges" Gehalt.

Und was das Thema Generalarzt angeht, schon mal darüber nachgedacht, das Generalsränge auch in großem Maße nach Politischen Maßstäben vergeben werden?
Soll heißen, dass man auch immer das richtige Parteibuch braucht um General zu werden.

miguhamburg1

Liebe Ulli, ich brauche gar nicht weiter auf unseren Fragensteller einzugehen, besser als Sie hätte ich ihm auch nicht die Richtung erzählen können.

Lieber Bulle, es ist zwar richtig, das jeder General das Plazet des jeweiligen Ministers hat, dennoch haben nur ganz wenig von ihnen ein "Parteibuch", das ist einfach Legende. Die letzten echten Parteigänger waren die Generale Kujat und Schneiderhan.

StOPfr

Zitat von: Volare am 04. Dezember 2011, 00:34:46
Es geht nicht darum wie viele man verliert, sondern wie viele man rettet...
Sehr, sehr bedenklich. Durch den lachenden Smiley zur Begründung "später Abend" wurde das nur schlimmer. Um Mitternacht sollte man auf dem Teppich bleiben, dort ist einfacher zu formulieren.
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Helft mit, dass es so bleiben kann!

Dr.Stern

Vielleicht sollte man auch noch erwähnen das man sich während der Karriere auf dem Weg zum Generalarzt entscheiden muss ob man weiterhin Arzt bleiben will, und damit maximal Oberstarzt (Abteilungsleiter oder ähnliches) wird, oder auch als Schreibtischtäter zufrieden ist, und dann in der Fü/Org-Schiene Karriere macht und hier dann Gold auf die Schultern bekommt.

Der deutlich einfachere Weg Gold auf die Schulter zu bekommen wäre einfach Marine-Uniformträger zu werden, da gibts ab der ersten Beförderung Gold  :o