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einziehung in den krieg

Begonnen von Dave Stinson, 06. Oktober 2012, 17:29:50

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k3mp4fr34k

Aber was macht man dann mit den rund 190.000 Soldaten in Deutschland, von globalen Größenordnungen ganz zu schweigen. Wie viele Arbeitsplätze plötzlich verloren gingen.. ;D

LuftwaffenSLD

...und den vielen Arbeitsplätzen in der Waffen- und Rüstungsindustrie und outgesourcten Dienstleistern der Streitkräfte...

justice005

Tja, so ist das.

Dass bei den Streitkräften 60- 70.000 Stellen abgebaut werden, hat erstaunlicherweise niemanden zum Protest auf die Straße getrieben. Wenn bei Opel ein Zehntel davon abgebaut werden soll, dann ist die Hölle los.

Der Unterschied ist halt, wer es bezahlt. Wenn bei Opel Arbeitsplätze wegfallen, dann geht das ggf. auf Kosten des Steuerzahlers. Wenn bei der Bundeswehr Stellen wegfallen, dann spart der Steuerzahler.

Daher sind diejenigen, die sich das "soziale" so hoch auf die Fahnen schreiben, meistens nur verlogen. Es geht ihnen nämlich überhaupt nicht um den einzelnen Menschen, für den er sich einsetzt, sondern letztendlich auch um den eigenen Vorteil.

In der Europapolitik ist es das selbe: Einerseits wird innerstaatlich die Ideologie vertreten, dass man von den Reichen nehmen müsste, um es den Armen zu geben. Wenn es aber darum geht, dass man von dem reichen Deutschland nimmt, um es dem armen Griechenland zu geben, dann kehrt sich die Ideologie plötzlich aber ganz massiv ins Gegenteil.

Daher sollte man besonders vorsichtig sein, wenn mal wieder die Gutmenschen unterwegs sind.

So, das musste ich als Wort zum Sonntag mal loswerden, auch wenn es jetzt gar nicht mehr zu Thema passt.



LuftwaffenSLD

Sehr schöner Beitrag von justice! Völlig meine Meinung.

Genau das war gestern Thema am Biertisch, und ich stand als einziger Soldat in der Runde nicht alleine mit dieser Meinung.

Jan96

Hält die Bundeswehr für diesen Fall eigentlich überhaupt genug Ausrüstung bereit? Es sind ja immerhin im Moment 1,2 Millionen (von 36,5 Millionen wehrfähigen Männern) gediene Reservisten. Es gibt zwar seit Ende des Kalten Krieges keine Mobilmachungspläne mehr, doch hält man nicht trotzdem noch Material, Fahrzeuge und Waffen bereit?

1,2 Millionen Mann Infantrie denen man gerad mal das G3 in die Hand drückt wäre ja nicht unbedingt schlagkräftig. Wäre es da nicht zweckmäßig auch Panzer (auch wenn nur Leo 1), oder allgemein Fahrzeuge (Wolf, 2-Tonner ...) in entsprechender Stückzahl irgendwo zu horten? Vielleicht weiß da ja jemand bescheid.

Paramedic

Nur mal am Rande, die die Zivildienst geleistet haben, müssten dann doch in diese Tätigkeit zurückkehren und dort arbeiten oder müssen die dann auch an die Waffe?
- The easy way is always mined.

Hauptfeldwebel d.R.

bayern bazi

ehemalige Zivis werden dann da verbraten wo die wehrfähigen männer zur fahne gerufen werden - bzw werden dann auch in lazaretten zur versorgung der verletzten eingesetzt.


wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

justice005

Ich weiß es nicht mit Sicherheit, was es noch so an Depots gibt.

Die meisten Depots sind aber mittlerweile aufgelöst. Ich bezweifle, dass man spontan aufgestellte Truppenteile sofort ausrüsten könnte. Um eine echte Verteidigungsbereitschaft herzustellen, bräuchte man mehrere Jahre.

Insbesondere Fahrzeuge gibt es wohl nicht mehr in Lagerung. Und was die sonstige Ausrüstung betrifft, da habe ich zumindest mal meine Zweifel.

Ein guter Freund hat mir erzählt, dass er bei einer Depotauflösung vor ein paar Jahren dabei war. Dort wurden dann nagelneue und verpackte 286er Computer gefunden....  ;D

@ Paramedic: Klar, Zivildienstleistende können natürlich ebenso verpflichtet werden, eben im Zivilschutz.






bayern bazi

Zitat von: Jan96 am 07. Oktober 2012, 11:33:59
Hält die Bundeswehr für diesen Fall eigentlich überhaupt genug Ausrüstung bereit? Es sind ja immerhin im Moment 1,2 Millionen (von 36,5 Millionen wehrfähigen Männern) gediene Reservisten. Es gibt zwar seit Ende des Kalten Krieges keine Mobilmachungspläne mehr, doch hält man nicht trotzdem noch Material, Fahrzeuge und Waffen bereit?

1,2 Millionen Mann Infantrie denen man gerad mal das G3 in die Hand drückt wäre ja nicht unbedingt schlagkräftig. Wäre es da nicht zweckmäßig auch Panzer (auch wenn nur Leo 1), oder allgemein Fahrzeuge (Wolf, 2-Tonner ...) in entsprechender Stückzahl irgendwo zu horten? Vielleicht weiß da ja jemand bescheid.

es wird damit gerechnet das ein neuer krieg eine "vorlaufzeit" von mehreren jahren hätte - damit ist auch die zeit gegeben die rüstungsindustrie nach oben zu fahren

ausserdem könnten im notfall auch zivilfahrzeuge und waffen  eingezogen werden (war ja auch so geplant zur mobilmachung - da gab es in den mobverbänden listen welche fahrezuge von welcher firma geholt weden müssen)

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

justice005

Zitatausserdem könnten im notfall auch zivilfahrzeuge und waffen  eingezogen werden (war ja auch so geplant zur mobilmachung - da gab es in den mobverbänden listen welche fahrezuge von welcher firma geholt weden müssen)

Da stellt sich aber die Frage, ob es das noch gibt. Die Firmenbesitzer, die sich im kalten Krieg bereit erklärt haben, ihre Fahrzeuge im Ernstfall der Bundeswehr zu Verfügung zu stellen, waren dafür von der KFZ-Steuer befreit oder hatten sonstige Vergünstigungen. Ich bezweifle, dass es das immernoch gibt und dass es tatsächlich jetzt aktuell möglich wäre, Fahrzeuge einzuziehen.

Aber ich bin mir nicht sicher. Vielleich weiß ja jemand da etwas genaueres. Würde mich interessieren.







KlausP

Alle diesbezüglichen Leistungsbescheide sind schon seit ein paar Jahren aufgehoben worden. Ich war bis zu meiner Pensionierung Mitte 2006 MobFwGerät, da gab es das (zumindest für meine FErsKp) schon nicht mehr. Vorher hatte ich eine Ausfertigung der Bescheide in den Mob-Unterlagen.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

justice005

ZitatAlle diesbezüglichen Leistungsbescheide sind schon seit ein paar Jahren aufgehoben worden.

Das habe ich mir gedacht.

Naja, ein echter Ernstfall kommt ja nicht von heute auf morgen. Außerdem hieß es früher immer, die Bundeswehr sei ohnehin nur dafür da, solange zu verzögern, bis die Amis kommen und die Sache in die Hand nehmen....   ;D

MMG

ZitatAußerdem hieß es früher immer, die Bundeswehr sei ohnehin nur dafür da, solange zu verzögern, bis die Amis kommen
Die USA war schon mit Masse, neben den anderen NATO Bündnispartnern, in Deutschland vertreten.


InstUffzSEAKlima

Zitat von: justice005 am 07. Oktober 2012, 11:45:37
Ein guter Freund hat mir erzählt, dass er bei einer Depotauflösung vor ein paar Jahren dabei war. Dort wurden dann nagelneue und verpackte 286er Computer gefunden....  ;D

Wir bekamen einst auch "neue" USVs, die bereits vor Jahren beschafft wurden und als Neuware in einem Depot eingelagert wurden. Dass jedoch sämtliche Pb-Akkus tiefentladen und sulfatiert waren, also unbrauchbar, hat keinen interessiert; die Geräte wären neu und damit einsatzbereit - hieß es. Das ist aber ein typ. Problem dieser Lagerhaltung für den "Großen Vaterländischen", dass sich viele Alterungserscheinungen und Zerfallsvorgänge im Laufe der Jahre nicht aufhalten lassen und die Geräte, Ersatzteile usw. nach Jahren immer noch als neu gelten, obwohl NOS (NewOldStock) zutreffender wäre. Ein G3 mag nach Jahren der Lagerung immer noch als solches erhalten sein, aber bei Fahrzeugen und Geräten sieht es anders aus, wo Gummi-/Plasteteile trotz Konservierung zerfallen, elektrische/elektronische Bauteile bei Nichtgebrauch trotz reichlicher Dimensionerung unbrauchbar werden (Elkos, betriebsfertige Akkus usw.).

miguhamburg1

Die gesamte Depotorganisation wurde in den letzten 15 Jahren massiv reorganisert und umgestellt. Die Massen an Versorgungsgütern wurden entweder in ie Truppe gegeben, als Militärhilfe an Partner abgegeben oder über die Vebeg verwertet. Dies geschah aus den hier vorab genannten Gründen: Reaktions- und Vorwarnzeiten für einen Verteidigungsfall in unserem Land, Unwirtschaftlichkeit sowie schlicht Unbrauchbarkeit vieler Versrgungsgüter nach langer Lagerung.

Im Übrigen erklärte sich auch bis 1990 kein Firmenbesitzer bereit, seine Kraftfahrzeuge, Baugeräte etc. der Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. Sondern es war umgekehrt: Sie hatten schlicht und ergreifend ihren Bestand an bestimmten Kfz zu melden und die ZMilKFSt erstellte sog. "Leistungsbescheide" - vergleichbar zu den Einberufungsbescheiden für die Alramreserve von Reservisten) und sendete sie an die betreffenden Unternehmen. Die mussten dann auch melden, wenn sie diese Fahrzeuge veräußerten etc. Für alle diese Fahrzeuge gab es dann Y-Kennzeichen und Kfz-Papiere, die in den Truppenteilen gelagert wurden. Dann gab es Schabblonen mit dem Schriftzug "Bundeswehr", mit denen man die eingezpogenen Fahrzeuge kennzeichnen hätte können. In Abständen haben dann die Truppenteile dieses Einberufungs- und Einschleusungsverfahren auch geübt, worüber die Firmen natürlich nicht gerade begeistert waren. Entgegen Ihrer Darstellung, @ justice, bekamen die Unternehmen für diese Leistungsbescheide auch keinerlei Vergünstigungen. Lediglich bei den angeordneten Vorführungen gab es dann Ausfallpauschalen.

In den Depots befinden sich heute im Wesentlichen nur noch langzeitgelagerte Waffen und Kraftfahrzeuge der neuesten Generation, die wiederaufgearbeitet oder umgerüstet werden, um vor allem in den Einsätzländern in die Nutzung zu gelangen.