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Hat ein Truppendien.Pilot ohne Studium später als BS die Chance auf Stabsoffz.

Begonnen von JanBelAir, 06. Dezember 2013, 21:27:19

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JanBelAir

Prima Antworten bis jetzt, ich bin euch wirklich sehr dankbar für die Einschätzungen.

Mir kam jetzt noch so ein Gedankengang in den Kopf, falls meine BS-Bewerbung nicht erfolgreich verlaufen sollte und zwar:
Der BfD sieht ja jetzt für mich anders aus als früher, das heißt ich diene volle 16 Jahre und habe dann max. 5 Jahre Anspruch auf Zahlungen. Also kann ich z.B. auch nach den 16 Jahren ein Master Studium machen und werde finanziell weiter unterstützt. Soweit so gut, wie ist das jedoch mit den Fluglizensen? Werden die nicht ungültig wenn ich so lange nicht fliege, weil ich noch studiere bevor ich zu einer zivilen Airline wechsel? Oder ist das kein Problem?

Danke schonmal, solangsam kommt Licht ins Dunkle und ich kann ruhiger schlafen.

PS: Ich weis auch, dass ich mir viel zu viele Gedanken mache und eher mal das ganze auf mich zukommen lassen sollte, aber im Moment schwieren mir einfach zu viele Möglichkeiten im Kopf umher und ich bin für jede Antwort dankbar ;)

miT

Grundsätzlich hast du recht, deinen Fluglizenzen verstreichen und du wirst überall auf Selbstkosten nach Prüfungen ablegen müssen. Sofern das auf bestimmten Mustern überhaupt möglich.

Ich möchte dich allerdings gleich vorwarnen, wenn sich nicht bis dahin die Lage auf dem zivilen Markt um 100° gedreht hat, wirst du mit deinen erworbenen scheinen nichts anfangen können, da der zivile Markt gesättigt und der Nachwuchs in so enorm großer Zahl vorhanden ist das einer unbeschreiblichen Arbeitslosigkeit in den Markt vorherrscht. Verlasse dich lieber nicht auf diese Option und verfolge den Plan mit deinem Studium nach dem Ausscheiden.
Kameradschaftliche Grüße!

Ralf

Womit ich wieder bei dem Punkt bin, dass Entscheidungen durchaus kurzsichtig waren: zum einen nicht Jet zu fliegen (und damit den BOA nicht zu haben) und zum anderen seine Chancen auf berufliches Weiterkommen bei der Bw zu erhöhen=Studium.
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miT

Zitat von: Ralf am 09. Dezember 2013, 13:24:05
Womit ich wieder bei dem Punkt bin, dass Entscheidungen durchaus kurzsichtig waren: zum einen nicht Jet zu fliegen (und damit den BOA nicht zu haben) und zum anderen seine Chancen auf berufliches Weiterkommen bei der Bw zu erhöhen=Studium.

Diese Aussage möchte ich hiermit nochmals deutlich Untermauern und Bestätigen. Der Aberglaube, ein Trapo Pilot würde in der Zivilen Fliegerei eher unterkommen als ein Jetti ist im übrigen völlig Falsch. Der Lizenz Typ bleibt bei beiden nämlich erstmal der selbe, der fürs Zivile benutzbar ist und eine Zivil verwendbare Musterberechtigung haben beide nicht, da auch die Transall keine Zivilen Zulassungen hat / bekommen wird und die Airbus Piloten der BW kannst du an einer Hand abzählen. Die Option BOA ist futsch und das Geschenkte Studium ebenfalls.
Kameradschaftliche Grüße!

alpha_de

Aha.. und deswegen führt die Bundeswehr extra eine Kommandanten-Zulage im Bereich der Transportflieger ein. Jet und Transport lassen sich gerade nicht vergleichen, die Transportflieger Prop werden an der Schule der Lufthansa zusammen mit den zivilen LH Piloten ausgrbildet.

Erstellt mit meinem Note 10.1 2014 LTE

miT

Dann sollten Sie sich bitte mit dem Thema genauer beschäftigen. Sehr wohl werden die TrapoPiloten zsm mit der LH Ausgebildet. Und ich Sprach niemals von "vergleichen". Nichts desto trotz, bleiben die vorhandenen Lizenzen. Selbst wenn Sie ggf als Trapo einen MCC mit bekommen, dass weiss ich gerade nicht, haben sie Praktisch (Ausnahmen bestätigen die Regel, Bus Piloten) keinerlei Vorteile.

Um das in den Status Quo zu setzen, haben sie kaum eine 1% Chance eine Zivile Stelle zu bekommen. Die Betriebseigenen Schulen setzen Ihre Ausbildung aus, (Lufthansa / Air Berlin) da einfach kein Nachwuchs gebraucht wird.

ZitatRichtig ist das man i.d.R. als Pilot auf Transportflugzeugen am Ende der Dienstzeit (DZE=Dienstzeitende) einige Tausend Stunden auf "Großgerät" hat, auch wenn es dann ggf. "nur" TP-Stunden sein sollten. Der durchschnittliche Transportpilot wird auch i.d.R. über mehr Flugstunden verfügen, wie ein Dienstzeit gleicher Kampfpilot. Nun das ist ist halt einfach so.

den MFS kann man akut nach ca 500 Flugstunden zum Frozen ATPL Umschreiben lassen und mehr als den MFS haben weder Trapo noch Jetti. Vorteil Trapo, ggf die Flugstundenzahl. Der Ablauf ab Frotzen ATPL bleibt dann bei beiden der selbe. Und glauben Sie mir, Lizenzinhaber mit Frozen ATPL gibt es so viele, dass sie damit die Straße Flastern können.

Fakt ist :
- das Alter - über 30 Jahre ist bei vielen Firmen nicht drin und Sie werden garnicht erst eingestellt.
- Ready-Entries, Einstellende Firmen sehen dann gerne ein Rating oder zumindest Flugerfahrung auf einem Jet (sprich dem Muster, dass man dann mal fliegen soll)
- Es schlicht und ergreifend keine Jobs gibt.
Kameradschaftliche Grüße!

miT

BTW die Zulage für Piloten gibt es schon ewig.

ZitatErhöhungsbetrag für Kommandanten auf Transportflugzeugen   614,64 €

ZitatLuftfahrzeugführer oder Waffensystemoffiziere auf ein- oder zweisitzigen strahlgetriebenen Kampfflugzeugen   bis zu 953,17 €

Was das jetzt allerdings mit meiner Feststellung zu tun hat ob man die bekommt oder nicht bleibt mir schleierhaft.
Kameradschaftliche Grüße!

FoxtrotUniform

War die Kommandanten-Zulage nicht nur zeitlich befristet und wird bald wieder ausgesetzt?

Es kommt auch drauf an welches Luftfahrzeug man führt: Transportpiloten fliegen sowohl Transall, als auch Airbus (A313, A319, A343) und G5000. Wie schon richtig geschrieben ist noch unklar wie sich der Markt entwickelt. Zur Zeit sieht es in der Luftfahrt in Deutschland nicht so rosig aus. Das muss aber nicht zwangsläufig in 16 Jahren so aussehen und bei hoher Flexibilität kann man sich später auch einen Blick über die Europäische Grenze riskieren.

Die sehr grob aufgezeigte Problematik der ATPL ist korrekt, wenn man den Bereich der Airbusse und Globals mal ausblendet.

Ob der Markt für Ingenieure ohne entsprechende Berufspraxis vorhanden ist, sei mal dahingestellt. Vielleicht erholt sich die Wirtschaft ja auch wieder. Wenn man nicht gerade eine ausgesprochene Leidenschaft für Physik und Mathematik mitbringt, würde ich mich nicht durch ein technisches Studium quälen. Oder sind bei den Pilots auch freizeitfördernde Studiengänge - wie BWL oder Pädagogik - möglich? (mir sind nämlich nur Maschinenbauer und LRT'ler bekannt).


Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

miT

Sicher, was die Zukunft bringt wissen wir alle nicht. Ich habe halt nur darauf hin gewiesen.

Die Problematik mit dem Umschreiben der Lizenzen habe ich wirklich nur angebrochen, denn das ist ein Thema für sich und bei weitem  nicht mehr so einfach wie vor 5-10 Jahren. Doch um es einem "Neuling" aufzuzeigen reicht es in der Form sicher oder?
Kameradschaftliche Grüße!

Ralf

ZitatOder sind bei den Pilots auch freizeitfördernde Studiengänge - wie BWL oder Pädagogik - möglich? (mir sind nämlich nur Maschinenbauer und LRT'ler bekannt).
Es sind alle StudFR für LFZFhr zugelassen.
Es ist auch geplant, das Studium verpflichtet für alle im FlgDstLw zu machen und hier wird sich der Schwerpunkt auf das duale Studium Aeronautics konzentrieren.
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miT

Ich muss zugeben, aus Persönlicher Sicht, finde ich bei weitem nicht alle geplanten Änderungen gut. Insbesondere die Ausbildung der OA bei der Lw scheinen momentan komplett umgekrempelt zu werden und wenn ich mir diese "glückliche Gesichter Maßnahme" wie Segelfliegen für Lw Offiziersanwärter angucke, bzw ich war Live dabei, muss ich in Anbetracht der Tatsache, dass so die Probezeit schneller rum zu bekommen ist einfach weinen -.-. Ich habe mich da mit so einigen OAs und deren Vorstellung Ihrer Laufbahn unterhalten und da stellen sich mir wirklich so einige Fragen, die an der "Werbepolitik" der Bundeswehr zweifeln lassen.

Aber das gehört hier in in den Thread und ist sicher mal woanders n Thema.
Kameradschaftliche Grüße!

Ralf

An Feedback von Betroffenen bin ich immer sehr interessiert. Wenn du möchtest, kannst du mir das ja mal per PN schreiben.
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miT

Sehr gerne, werde ich mich heute Nachmittag / Abend mal ran setzen.
Kameradschaftliche Grüße!

FoxtrotUniform

Zitat von: Ralf am 10. Dezember 2013, 14:08:21
Es sind alle StudFR für LFZFhr zugelassen.
Es ist auch geplant, das Studium verpflichtet für alle im FlgDstLw zu machen und hier wird sich der Schwerpunkt auf das duale Studium Aeronautics konzentrieren.
Das wendet das Blatt nun wieder. Von der dualen Aeronautics Idee habe ich gelesen. Gibt es ja auch schon oder soll es geben (bin mir nicht ganz sicher) in der zivilen Fliegerei.

Auch wenn es OffTopic ist, aber irgendwie muss an miT post was dran sein. Es will praktisch kein jüngerer Offizier (LfzTOffz/LfzEloOffz) in meiner TGrp BS werden, obwohl unser Kommandeur schwer Werbung macht.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

DerTommy86

Nur mal kurz zu dem Thema mit der Wertigkeit des Studiums beim Erklimmen der Karriereleiter.

Nein, Offiziere brauchen kein Studium um sich "auf Augenhöhe" unterhalten zu können. Der nicht-studierte Hauptmann hat auch in unserer Armee noch mehr zu sagen, als der studierte Leutnant. Genauso falsch wäre es aber, das Studium als völlig irrelevant in die Ecke zu stellen. Bildung ist der primäre Zugang zu (mehr) Verantwortung und wenn die Bundeswehr ihre zukünftigen Berufsoffiziere auswählt, dann sucht sie nicht primär die besten Piloten, sondern die besten "Manager". Das leuchtet auch ein, denn ab Major (A13) ist es auch für Piloten keineswegs mehr eine Selbstverständlichkeit, dass sie auf fliegenden Dienstposten eingesetzt werden. Ab Oberstleutnant (A14) sind die fliegenden Dienstposten sogar sehr rar gesäät... und in naher Zukunft mit dem Wegfall der Abteilungsebene (zumindest in meiner TSK - Wird die fliegende Gruppe bei der Lw auch abgeschafft?) sogar noch rarer.

Wenn man sagt, dass ohne Studium die übernahme zum BS "wesentlich schwieriger" ist, dann ist das in meinen Augen auch eine glatte Untertreibung. Der Öffentliche Dienst ist gesetzlich dazu verpflichtet, eine Durchlässigkeit der Laufbahnen zu gewährleisten. D.h. es muss möglich sein, sich aus der untersten Laufbahn heraus bis in die höchste Laufbahn "hochzudienen". In diesem Zusammenhang höre ich manche Kameraden von "Alibiübernahmen" sprechen... das ist aber keineswegs abwertend gemeint. Der Dienstherr übernimmt durchaus ne kleine handvoll Offz ohne Studium zum BS und kommt damit seiner gesetzlichen Verpflichtung nach. Aber das ist wirklich nur die absolute Spitzengruppe des Jahrgangs. Eine noch kleinere handvoll kriegt den LGAN und nur einzelne Ausnahmen kriegen dann noch goldene Sterne auf die Schultern.

Ich persönlich kann keinem raten, diese Möglichkeiten in seine persönlichen Planungen miteinzubeziehen. Ne gesunde Portion Selbstvertrauen hat ja noch keinem geschadet, aber es ist auch nicht jeder der neue Napoleon ;)

Du hast durchaus gute Gründe für die Laufbahn ohne Studium genannt... aber mal ne kurze Geschichte darüber, was mir passiert ist:

- 2006 Einstellung als Heeresflieger OA mit Studium. Lage war damals: "Oh Gott, die Bundeswehr sucht händeringend Hubschrauberpiloten".
- 2011 Studienbeginn. Kurze Zeit später sitzen die Kameraden ohne Studium in der Pilotenausbildung und schicken ihren studierenden Kameraden munter Fotos aus der Pilotenausbildung, so nach dem Motto "schau mal was ich mache während du Depp in der Vorlesung sitzt"
- Irgendwann während der Uni hören wir erstmals einen Vortrag, in dem es heisst, dass Personalplanung, Lieferung neuer Maschinen und Finanzlage nicht zusammenpassen... Man hat wohl zu viele von uns eingestellt.
- Mit der Zeit ergibt sich folgendes Lagebild: Meine TSK koppelt die Pilotenausbildung an die Übernahme zum BS. Nur noch wer BS ist, darf fliegen. Die Kameraden ohne Studium haben mittlerweile ihre Scheine in der Tasche, dürfen aber plötzlich nicht mehr fliegen. Scheine eingefroren, Versetzungen auf nicht-fliegende Dienstposten und warten, bis ihre jeweiligen Jahrgänge mit der BS-Übernahme (damals ging das noch nach Geburtenjahrgang) dran sind. Da sitzen manche Kameraden nun seit mittlerweile 4 - 5 Jahren und warten.
- Selbst wer jetzt noch die Ausbildung kriegt, kann nicht mit Sicherheit sagen, ob und wie lange er fliegen wird.
- Alles scheiße.

Was ich damit sagen will ist folgendes: Genauso wie der zivile Markt Konjunkturschwankungen unterliegt, kann auch in der Bundeswehr die Lage innerhalb weniger Jahre ins komplette gegenteil kippen. Und da wir Soldaten als "Spardose der Republik" grundsätzlich eher von Kürzungen, als von Aufrüstungen betroffen sind, kippt die Lage schon seit ner ganzen Weile eher vom positiven ins negative, als umgekehrt.
So wie ich das wahrgenommen habe, war die Transportfliegerei bisher sowas wie die "Insel der Glückseligen" innerhalb der Bundeswehr. Bei den Heeresfliegern ist ja fast alles nur noch madig und die Jettis mussten in der jüngeren Vergangenheit auch ziemlich viel wegstecken. Die Transalls sind aber munter weitergeflogen.
Nur jetzt kommts: Wenn du mit der Ausbildung anfängst, achte sehr genau darauf, wie sich die Situation in deinem Bereich entwickelt. Soweit ich weiß, schließen die Transportflieger demnächst ein Geschwader, die Transalls fliegen auch nicht mehr ewig und ob der A400M rechtzeitig und in ausreichender Stückzahl geliefert wird, bleibt auch abzusehen. In meinen Augen ist da gewaltiges Potenzial für ne Negativentwicklung vorhanden und im Zweifelsfalls wirst du als Soldat ohne Studium fast immer (!!) den Kürzeren ziehen, wenn's in den direkten Vergleich mit einem Akademiker geht.

Was FoxtrotUniform zuletzt geschrieben hat, stimmt allerdings auch. Derzeit bewirbt sich kaum jemand um eine Übernahme zum BS. Das kann sich aber auch wieder innerhalb weniger Jahre ändern. Lass den zivilen Markt einbrechen und die Leute reißen sich darum, in der kuschlig warmen Bundeswehr zu bleiben.

Also: Dieser Beruf ist mit sehr vielen Unsicherheiten und sehr wenigen Sicherheiten verbunden.