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Neue Anti-Terror-Einheit für Bundespolizei

Begonnen von Verteidiger, 24. März 2015, 22:53:47

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Verteidiger

Etwas spät, aber trotzdem sehr interessant

http://www.sueddeutsche.de/politik/bundespolizei-neue-eliteeinheit-fuer-anti-terror-kampf-1.2402403

Finde ich persönlich sehr interessant. Meiner Ansicht nach ist dieser Schritt überfällig.

StierNRW

Da kann ich nur sagen: Sehr gut !

Die Franzosen etwa sind da mit der Gendarmerie Nationale nach meinem Eindruck robuster aufgestellt als wir Deutschen mit der Bundespolizei.

Ja, ich weiß die Gendarmerie Nationale ist von Haus aus Militär, analog der Guardia Civil oder den Carabinieri. Manch einer wird vielleicht einen Schwenk in de facto paramilitärische Strukturen befürchten (so wie beim frühen BGS).

Ich kann aber nur sagen:
Wenn ich mich an die Bilder und Nachrichten erinnere, wie diese Attentäter von "Charlie Hebdo" in Paris mit Kalaschnikows gemordet haben, dann ist dieser Schritt in Richtung Langwaffen und gepanzerte Fahrzeuge absolut richtig.

Ich denke, die Mischung machts. Man kann natürlich nicht an jeder Straßenecke einen Polizisten mit Sturmgewehr stehen haben. Dass man aber schnell verfügbare, schwer bewaffnete und speziell ausgebildete Polizisten für solche Szenarien vorhalten will, schützt auf jeden Fall Menschenleben.




F_K

Naja, aus meiner Sicht gibt es keine Fähigkeitslücke.

Wir haben "Polizei vor Ort", MEK, SEK, Einsatzhundertschaften und GSG 9.

Es gibt Probleme mit der Personal- und Materialausstattung der Polizei - wichtig wäre hier die Stärkung der Ausbildung / Ausrüstung der "Polizei vor Ort", denn die ist als Einzige schnell verfügbar und daher in der Lage, einen "echten Unterschied" im Ausgang solcher Ereignisse zu erreichen.

(Solange der Zoll mit seinem Schießausbildungskonzept als vorbildlich gilt, bei einem Trainingsplan von 50 Patronen im Jahr, braucht man nicht über neue Konzepte nachdenken ....)

Micha2575

Zitat von: F_K am 25. März 2015, 09:26:43
... Stärkung der Ausbildung / Ausrüstung der "Polizei vor Ort", ...
Das hat NRW und anderen Bundesländern doch schon vorbildlich gelöst: Statt dem "gewöhnlichen Streifenbullen" im m.D. gibt es jetzt mehr und mehr akademisch geschulte Konfliktmanager im g.D..

Gott schuf - einstmals in seinem Zorn - Augustdorf und die Senne bei Paderborn

F_K

Mit einem Studium als Regelausbildung steigt sowohl die Bezahlung als auch das Ausbildungsniveau generell - keine Frage, und auch gut für die Beteiligten.

Mein "Punkt" war aber die Frage einer speziellen Ausbildung (nämlich Kampf mit Schusswaffen gegen einen ebenfalls mit Schusswaffen bewaffneten Gegner versus "Selbstverteidigung") und Ausrüstungsfragen.

Cally

Mir erschließt sich der Sinn dieser Einheit nicht so ganz. Also im Endeffekt soll sie das selbe können wie das GSG9, aber auch als Alltagspolizei genutzt werden können? Wenn ich mich richtig erinnere, ist das GSG9 aus einer ähnlichen, wenn nicht gar gleichen Situation wie die in Paris bzw. Kopenhagen entstanden, also aus einer Geiselnahme heraus.
Ich glaube nicht, dass die Polizei der richtige Ansprechpartner für Terrorbekämpfung ist. Wenn sich jemand auf einem Bahnhof in die Luft sprengen will, dann können dort noch so viele Polizisten sein - hindern wird ihn wahrscheinlich niemand. Das ganze sieht für mich eher so aus, als wolle das Innenministerium versuchen die allgemeinen Sorgen der Bevölkerung etwas zu beruhigen und ein Zeichen zu setzen, dass Terrorismus als Gefahr erkannt wird.

Wesentlich sinnvoller wäre das Geld wahrscheinlich in eine bessere Frühaufklärung investiert worden. Aber wenn die neue Anti-Terror-Einheit auch für sonstige Einsätze herangezogen werden kann, ist sie wenigstens auch ohne Terror nicht nutzlos :P

StierNRW

@ Cally

Die Gründung der GSG 9 ist eine Reaktion auf das Desaster der versuchten Befreiung der als Geiseln genommenen israelischen Sportlern bei der Sommer-Olympiade 1972 in München.

Dass sie gebraucht wurde, zeigte sich nicht zuletzt bei der Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" ein paar Jahre später.

Ich denke, diese neuen Einheiten - ich bin da fast versucht, von "Polizeitruppen" zu sprechen - sind für potentiell ähnliche Szenarien angedacht wie zuletzt in Frankreich.

Ich meine, wenn auf einmal ein großes Gebiet nach Terroristen mit Kriegswaffen abgesucht werden soll, dann kann man die GSG 9 oder SEKs nur begrenzt einsetzen wegen Personalbegrenzung dort.

Bei einer flächendeckenden Suche nach solchen Tätern muß man auch sofort effektiv zurückschießen können. Ich behaupte mal ganz dreist, daß gegenüber Kalaschnikows das Kaliber 9 mm (auch aus ner MP 5) nur begrenzt wirksam ist - vor allem aus einer Distanz heraus. Panzerwagen der Polizei können Deckung geben.

Stellt euch doch bitte mal eine Streife aus 2 Polizisten mit je einer 9 mm - Pistole vor, die auf einmal aus 100 m Entfernung (oder mehr) mit Sturmgewehren unter Feuer genommen wird. Eine Horrorvorstellung.

Wenn man bei solchen Tätern das Gebiet eingrenzen kann - Panzerwagen und Polizei mit Sturmgewehren darein zur Suche. (Bitte schaut euch im Internet die Bilder der Suche nach diesen Mördern an - die Franzosen hatten da alle Sturmgewehre im ländlichen Raum).

Bei Einsätzen an ganz bestimmten Orten sind GSG 9/SEKs hervorragend geeignet - aber es gibt halt (personalmäßig) Grenzen.

Zu den MEKs: Haben die Kaliber 5,56 mm oder sogar 7,62 mm - zumindest als Option ?

Übrigens ist es auch die Frage, wie konkret die gelehrten Taktiken aussehen. Bei Tätern mit Kriegswaffen könnten sich ggf. Infanterie-Taktiken anbieten. Zumindest teilweise.

Naja, man muß erstmal sehen, wie ausgefeilt das Konzept dieser neuen Polizeieinheiten ist.

F_K

@ StierNRW:

Wer soll den flächendeckende Suche machen? Eine "Spezialeinheit" oder "reguläre Polizei"?

Klar ist jedenfalls: Bei einem Amoklauf oder einem Terroranschlag mit Schußwaffen sind die ersten Minuten entscheidend - in diesen ersten Minuten kann maximal "normale Polizei" vor Ort sein, nie eine "Spezialeinheit".

Deshalb ist die Strategie der Polizei bei Amokläufen inzwischen ja auch "die ersten Kräfte greifen SOFORT und mit ihren Mitteln ein".

.. und natürlich können gut ausgebildete zwei Polizisten mit MP5 zwei Terroristen mit Sturmgewehren zumindest "binden", bis zwei, drei zusätzliche "normale" Streifen mit dann 6 (insgesamt 8) Polizisten da sind, die die Sache dann in den ersten 15 Minuten klären - da ist eine Spezialeinheit noch nicht mal alarmiert, geschweige denn "abmarschbereit" - und noch lange nicht vor Ort.

Cally

@StierNRW

Genau diese Situationen meinte ich. Das GSG9 wurde wegen einer vermurksten Geiselnahme gegründet, eine Geiselnahme fand auch in Paris und Kopenhagen statt. Bei den neueren Geschehnissen kamen noch einige Zustände hinzu, die die gesamte Situation erschwert haben, ich sehe trotzdem nicht wo hier der Bedarf nach einer neuen Spezialeinheit besteht. Ich wüsste nicht, warum man für das flächendeckende Absuchen nach Waffen eine Anti-Terror-Einheit benötigt. Die restlichen Interventionsmaßnahmen können dann schon wieder vom GSG9 übernommen werden.

F_K

Nochmal:

Der Unterschied zwischen einer Geiselnahme und Amok / Terror ist hier allen klar?

Cally

Der Unterschied ist hier nicht wirklich erheblich, weil es in beiden Fällen um eine Geiselnahme von Mitgliedern einer terroristischen Vereinigung geht/ging, mit teils relativ gleichen Forderungen an die jeweilige Regierung. Mit ausreichendem Personal wäre auch die Landespolizei für eine flächendeckende Waffensuche geeignet. An erstem hat es aber ja gerade wieder in Bremen gehapert.

F_K

Charlie Hebdo war eine Geiselnahme?

Die Amokläufe in DE waren Geiselnahmen?

wolverine

Natürlich ist es erheblich und zwar ganz entscheidend. Geiselnahmen sind statisch während nach dem Attentat in Paris eine "bewegliche Gefahrenlage" zu bewältigen war. Und diese ist - bei entschlossenen und halbwegs ausgestatteten - Tätern ungemein schwierig zu meistern.
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funker07

Selbst, wenn die neue Einheit kommt: Woher kommen Geld und Personal?

Warum nicht einfach das Personal der bisherigen Bundes- oder Landespolizei aufstocken, ausgewählte oder alle Beamte zusätlich schulen und Material bereitstellen?
Man hätte ein vergleichbares Ziel erreicht, würde aber nicht noch einen zusätzlichen Wasserkopf schaffen.

Ließe sich allerdings in den Medien nicht so gut verkaufen. Eine neue Einheit macht auch Eindruck, wenn sie weit unter Sollstärke ist. Bei zusätzlichen Polizisten muss auch was auf der Straße ankommen, damit man damit werben kann.
Außerdem haben die Linken dann wieder eine Vorlage, gegen die Militarisierung der Polizei zu schimpfen.

StierNRW

#14
@ F_K

Ich glaube, wir reden gerade aneinander vorbei ;)

Wenn wir so ein Szenario wie die Terroristensuche im ländlichen Raum nach dem Terroranschlag auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" annehmen, dann braucht es meines Erachtens nach sehr wohl schwer bewaffnete Polizei.

Bei einem Amoklauf ist es natürlich wichtig, die Täter so schnell wie möglich auszuschalten - klar. Aber das Attentat bei "Charlie Hebdo" war ja bereits abgeschlossen, als sie dann auf den einen Polizeiwagen schossen und auch den bereits am Boden liegenden verletzten Polizisten exekutierten.

Ich will nur sagen: Wenn man nicht ständig Polizei mit Sturmgewehren, sondern eben mit einer 9 mm - Frankreich dürfte das eine Sig SP 2022 sein - auf Streife schickt, dann ist da erstmal bei solchen Tätern die Feuerkraft (Sturmgewehre und ja wohl auch Handgranaten) auf deren Seite. Leider.

Was macht man denn bitte, wenn Täter so schwer bewaffnet sind ?

Diese neu aufzustellenden Einheiten jetzt müssten sowieso erstmal zu einem Einsatzort hingefahren werden. Wir reden da nicht von Geiselnahme (habe ich jedenfalls nicht): Da weiß man ja meist, wo sie sich verschanzt haben und versucht es dann mit Verhandlungsspezialisten und ggf. SEKs. Ich spreche von einer Suche, wo man den Aufenthaltsort der Zielpersonen ja eben nicht so genau weiß und wo jederzeit eine Handgranate "um die Ecke fliegen kann".

Ob MP 5 "natürlich" Selbstmordattentäter mit Kalaschnikows auf Distanz aufhalten können - ich weiß es nicht. Wie steht es denn da mit der Durchschlagskraft ? Bei Kaliber 9 mm grundsätzlich und dann speziell nochmal bei Polizeimunition (!) ? Ist doch auch u.a. eine ganz andere V0 bei Langwaffen im Großkaliber.

F_K: Ich respektiere deine Meinung und meine das nicht persönlich. Ich bin halt nur dezidiert anderer Auffassung.

Ich denke außerdem, daß der Ruf nach so einer Polizeitruppe nicht von ungefähr kommt, sondern eher das Resultat einer Fähigkeits- und Gefährdungsanalyse ist...Ich sage nur: Angst vor Nachahmungstätern. Sehr, sehr übel.

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