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Bundeswehr bald auch im Inland im Einsatz?

Begonnen von Ralf, 12. April 2016, 05:42:57

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F_K

Ausrüstung wirkt sich dann aus, wenn ich jemanden habe, der befähigt und willig ist, diese einzusetzen.

Der ersteintreffende Polizist in Frankreich hat mit Pistole einen Terroristen mit Sturmgewehr erschossen, und musste erst dann ausweichen (war von einen Einsatzkommando ... )
In Texas hat ein Polizist mit Pistole zwei Angreifer mit Gewehren erfolgreich bekämpft.

Mindset.

Ließ einfach mal Polizeiberichte, wo der Schusswaffeneinsatz angezeigt war, es die Polizei aber "lieber" auf eigene Verletzungen ankommen läßt ....
Solche Polizisten holen keine Langwaffen aus dem Auto - die sind da schon lange bekämpft.

Andi

Hervorragend, dass es solche Einzelfälle gibt...
Und die Befähigung zur Nutzung von Ausrüstung setzt das Vorhandensein eben dieser Ausrüstung voraus.
Im Übrigen danke ich für den Rat mich mit Grundlagen auseinanderzusetzen mit denen ich mich im beruflichen Umfeld täglich recht eingehend befasse. Die Grundlagenentscheidungen (Ausrüstung, Ausbildung) z.B. innerhalb der Bundespolizei/des BMI sind dahingehend auch schon klar gefallen, es mangelt aber insbesondere an politischem Willen und finanziellen Mitteln zeitnah auch zur Umsetzung zu schreiten.

Gruß Andi
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F_K

Befähigung ohne Ausrüstung ist sehr wohl möglich, da dies eine Eigenschaft der Person ist.
Alleine Ausrüstung gibt noch keine Möglichkeit diese einzusetzen.

Hast Du eine Statistik zu solchen Einsätzen?

Gott sei Dank sind das insgesamt alles Einzelfälle, und meine Beispiele sind vom Anteil daran signifikant.

Wir sind aber eine Meinung, das hier ein Konzept umgesetzt werden sollte. Ohne den (politischen) Willen geht es nicht.

... Und so lange es solche Beispiele wie den Nackten mit Messer im Brunnen gibt, braucht es keine mil. Waffen.

SDW

Ich finde die Ausbildung wesentlich höher zu bewerten, als die Ausrüstung, u.a. aus den bereits genannten Punkten.
Aus der Historie, und einschlägigen Studien, ist bekannt, dass vorhandene Ausrüstung eingesetzt wird, weil sie da ist. Auch über das Maß der Verhältnismäßigkeit hinaus. Oft eben, weil die Ausbildung hinterher hinkt. Dazu gehört neben eingehendem Training zur effektiven Verwendung von z.B. automatischen Waffen auch ausführliches Training zu den entsprechenden Situationen.
Ich glaube insgesamt an der Ausbildung haben wir mehr aufzuholen als an Ausrüstung, auch wenn ich z.B. beim Thema Kommunikation zustimme. Vor ein paar Jahren sind hier noch Streifen mit Funken vom Format Handgepäck rumgelaufen... Ein Wunder, dass die schon Batterien hatten und nicht ne Handkurbel.

Nicht vergessen darf man aber auch den Fall des NSU-Mordes von Heilbronn. Hier wurde eine Streife zusammengeschossen, nicht zuletzt um an Waffen zu kommen. Je mehr Waffen man also in ein Polizeifahrzeug packt, desto lukrativer wird das als Ziel für solche Kräfte.
Bei schlecht ausgebildeten Streifen heißt das letzten Endes, dass sie nicht vor Terroristen schützen, sondern diesen einen "einfachen" Weg bieten, an Ausrüstung zu kommen.

Und noch eine Ecke weiter: je mehr solche Waffen im Umlauf sind, desto mehr gehen eben auch mal "verloren". Die Berichte über vermisste Ausrüstung gibts aus dem Militärischen Umfeld ja zuhauf, muss man nicht unbedingt bei der Polizei auch noch steigern...

schlammtreiber

Ich stimme FK insofern zu, als Faktoren wie Ausbildung, Motivation, Mindset... in der Tat höher zu bewerten sind als die Ausrüstung - plakativ gesagt, auch ein eher mittelmäßig ausgerüsteter KSKler würde einen exzellent ausgerüsteten Frisch-aus-der-Grundausbildung-Rekruten schlagen (abgesehen davon, dass der Ausrüstungsstand sich auch so herum nicht verhalten wird)  ;)

Allerdings sehe ich das Ganze nicht als Entweder-Oder-Diskussion - man braucht beides.

Etwas vereinfacht und abstrakter gesagt:

Gefechtswert = Personal x Ausbildung x Motivation x Ausrüstung

Diese Gleichung ist wohlgemerkt ein Produkt... keiner der Faktoren darf Null sein

Quelle:
Oetting, Dirk W.: "Motivation und Gefechtswert. Vom Verhalten des Soldaten im Kriege", Report Verlag 1990.
Semper Communis
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F_K

Lieber Schlammtreiber,

Der Herr Oetting kennt offensichtlich nicht den Unterschied zwischen Gefechts- (oder moderner) Einsatzwert und Kampfkraft.

Die "Formel" beschreibt die Kampfkraft - nicht den Einsatzwert.

Der Einsatzwert beinhaltet noch die Verfügbarkeit nach Zeit und Raum - auf den Auftrag und Feind (oder moderner "Gegner") bezogen.

Konkret: Der franz. Polizist (eines Sondereinsatzkommandos) mit Pistole hatte einen guten Einsatzwert, weil er verfügbar (Ersteintreffender) war und gut ausgebildet. Deshalb konnte er einen Terroristen mit Sturmgewehr ausschalten.

Gegen die dann verbleibenden zwei Terroristen musste er dann ausweichen.

(Der texanische Polizist hatte sicherlich eine Langwaffe in seinem Auto - hat aber die zwei Gegner SOFORT erfolgreich mit Kurzwaffe bekämpft .. einfach mal drüber nachdenken).

Natürlich wäre der Einsatzwert mit Gewehr höher gewesen - aber dann  wäre er ggf. nicht verfügbar gewesen.

Ansonsten:
Natürlich könnte man z. B. jeden Infanteristen mit einer Stinger ausrüsten, um die Kampfkraft gegen "Flieger" zu erhöhen.
Dies würde aber hohe Kosten (Material) und viel Zeit (Ausbildung) binden, so dass man halt zu dem Entschluss kommt, dies nicht zu machen.

Andi

Ausbildung erfordert in doppelter Hinsicht verfügbares Personal: Die Ausbilder und das auszubildende Personal.
Beides bei allen Polizeien in Deutschland absolute Mangelware. Und da sich dies im polizeilichen Einzeldienst in den nächsten 15 Jahren auch nicht ändern lässt (es sei denn man will noch weniger verfügbare Polizeikräfte, als jetzt schon) steht es jetzt sofort gar nicht zur Debatte über die Maße Ausbildungsanteile zu erhöhen.

Zudem ist gerade die MP7 geeignet mit jetziger Ausbildungspraxis höhere Handlungssicherheit zu erreichen, da sie eben bei weitem einfacher zu bedienen und bei weitem treffsicherer ist, als die MP5. Wenn man wollte wäre sie sogar innerhalb von im Einzeldienst eingesetzten Streifen unauffällig und dauerhaft "am Mann" mitführbar, weil man sie Holstern kann.

All das sind Dinge, die insbesondere für die Bundespolizei, die Dauerdienst an kritischer Infrastruktur schiebt Relevant sind.

Gruß Andi
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F_K

Polizei in London führt (unter anderem) auch die MP7, allerdings als "Zweitwaffe" neben der Pistole (und ggf. einem Taser).

Ist aber nicht "unauffällig" und auch nur an sensiblen Punkten.

Ich bin durchaus dafür, den "Waffenmix" der Polizei zu verbessern - allerdings steht für mich die Erhöhung der Präsenz (also mehr Personal) und bessere Ausbildung (also noch mehr Personal) an erster Stelle.

(Die Doppelstreifen der Polizei, die dann M16 Klone mit EoTech Visiere geführt haben (inklusive Schutzweste), trugen zwar schwarze Polizeiuniformen, wurden von mir aber eher als "Kombattanten" wahrgenommen ...)

Andi

Zitat von: F_K am 22. April 2016, 10:20:34
allerdings steht für mich die Erhöhung der Präsenz (also mehr Personal) und bessere Ausbildung (also noch mehr Personal) an erster Stelle.

Das ist natürlich logisch, in Deutschland aber dank der Altersstruktur der Polizeipersonalkörper und der schwachen Geburtenjahrgänge und der guten Wirtschaftslage derzeit utopisch. Selbst wenn die Polizeien tausende Anwärter mehr einstellen übersteigt die Zahl der frischen Pensionäre die Zahl der Neueinstellungen deutlich.
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F_K

Auch in der Justiz wird mit einer Anzahl Neueinstellungen "gearbeitet", die nicht mal die Pensionierungen ausgleicht - und das bei steigenden Fallzahlen durch "Neubürger".

Für mich völlig unverständlich ...

StOPfr

Passend zum Thema gibt es heute, am 23.04.2016, in Spiegel TV auf VOX von 20.15 bis 0.30 Uhr die große Samstagsdokumentation

Polizei am Limit

Quelle und weitere Infos.
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Creator6033

Gehört vielleicht gerade nicht zum Thema.

Gewalt gegen und Behinderung der Polizei kennt man inzwischen ja leider.
Aber was ich absolut nicht verstehe, ist die Behinderung von Rettungskräften und Gewalt geht mal gar nicht.

Kann mir das bitte mal jemand erklären, warum Hilfe für Hilfsbedürftige Menschen behindert wird?

Für mich unfassbar.

Gruß

04.1993 - 03.1994 PzJgLKp 90 Munster
Grundwehrdienst als Panzerjäger

cis

#72
Hallo!  Der letzte Beitrag ist von 2016. Seitdem ist viel geschehen. Vielleicht ist eine Wiederbelebung des Themas günstig.

Ihr habt den Fall in Ellwangen mibekommen
https://www.welt.de/politik/deutschland/article176051239/Strobl-nach-Ellwangen-Wir-koennen-nicht-zu-jeder-Abschiebung-Hundertschaft-schicken.html

Dazu wollte ich zwei Fragen in den Raum stellen:

A. Wenn ein simpler Verwaltungsakt (wenn es mal so nenn möchte...) polizeidienstlich nicht mehr umsetzbar ist, wäre es dann nicht logisch, die nächsthöhere Instanz, also das Militär, einzusetzen?

B. Ich weiß, die Frage ist teilweise spekulativ, aber: Wie hätte das Abschiebungsszenario von Ellwangen militärisch aussehen können?

Viele Grüße und Danke für eine interessante Diskussion!
PzArtBtl

KlausP

Seit wann ist das Militär die "nächsthöhere Instanz" über der Polizei?
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

cis

Zitat von: KlausP am 20. Juni 2018, 22:29:03
Seit wann ist das Militär die "nächsthöhere Instanz" über der Polizei?

OK, war jetzt 'mein' Wort. Dann vielleicht allgemeiner zu diesem Punkt: Was machen, wenn Polizei den Rechtsstaat nicht mehr durchzusetzen vermag?
PzArtBtl

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