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Sanitätsdienst ohne Auslandseinsatz?

Begonnen von Skyreaver, 07. Februar 2017, 17:41:25

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Skyreaver

Ich stehe kurz vor dem Abschluss meines Medizinstudiums und interessiere mich im Anschluss für eine weitergehende Ausbildung bei der Bundeswehr. Allerdings kommt eine Bewerbung als aktiver Sanitätsoffizier für mich eher nicht in Frage, da ich nicht an Auslandseinsätzen teilnehmen möchte was nach meinem Wissenstand wohl obligatorische Voraussetzung ist. Meine Frage ist, ob es vielleicht Möglichkeiten gibt diese durch Bewerbung als Reserveoffizier o.ä. zu umgehen? Ich vermute die Bundeswehr hat einen großen Bedarf an medizinischem Personal und ich würde gerne einige Zeit einen Beitrag leisten, insbesondere da mich die Kombination von vermutlich sehr guter medizinischer und militärischer Ausbildung reizt. Allerdings bin ich der Meinung die Bundeswehr sollte nicht außerhalb der deutschen Landesgrenzen eingesetzt werden und ich möchte mich daher wie gesagt nicht an Auslandseinsätzen beteiligen. Weiss jemand ob es für diesen Fall entsprechende Lösungen gibt? Habe dazu bei vorheriger Recherche nichts Passendes gefunden.

KlausP

Zitat... insbesondere da mich die Kombination von vermutlich sehr guter medizinischer und militärischer Ausbildung reizt ...

Vergessen Sie das ganz schnell. Wenn Sie als SanStOffz Reservistendienst leisten, werden Sie ein paar rudimentäre militärische Kenntnisse erwerben (also in etwa, wie und wen man grüßt und wo bei der Pistole das gute und wo das böse Ende ist - überspitzt ausgedrückt) und das war es dann auch schon. Fragen Sie mal aktive SanStOffz, wie viel "militärisches" die in ihrer Laufbahn lernen.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Skyreaver

Zitat von: KlausP am 07. Februar 2017, 17:50:03
Zitat... insbesondere da mich die Kombination von vermutlich sehr guter medizinischer und militärischer Ausbildung reizt ...

Vergessen Sie das ganz schnell. Wenn Sie als SanStOffz Reservistendienst leisten, werden Sie ein paar rudimentäre militärische Kenntnisse erwerben (also in etwa, wie und wen man grüßt und wo bei der Pistole das gute und wo das böse Ende ist - überspitzt ausgedrückt) und das war es dann auch schon. Fragen Sie mal aktive SanStOffz, wie viel "militärisches" die in ihrer Laufbahn lernen.

Aber ist es nicht auch so, dass man kriegt worum man sich bemüht? Mein Vater ist kürzlich wieder als Reservist aktiv, da gibt es doch ständig Übungen an denen man teilnehmen könnte wenn man wollte?

KlausP

Bundeswehr ist kein Wunschkonzert, auch nicht für Reservisten. Eher werden Sie als Arzt die Vertretung für einen auf Lehrgang oder im Einsatz befindlichen aktiven Arzt in Ihrer Beorderungsdienststelle übernehmen. Und dann machen Sie genau das, was Ihnen Ihr Vorgesetzter befiehlt.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

ulli76

Ständig Übungen ist relativ. Und Ausbildung ist genauso relativ.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Skyreaver

Zitat von: ulli76 am 07. Februar 2017, 18:54:17
Ständig Übungen ist relativ. Und Ausbildung ist genauso relativ.

Wie gesagt habe ich mal bei meinem Vater etwas reingeschaut, fand da gab es schon einiges Interessantes, evtl. mit längerer Anfahrt verbunden, aber trotzdem nicht schlecht, wenn man die entsprechende Motivation hat.

Wie auch immer meine eigentliche Frage bleibt unbeantwortet: Kann man als frisch approbierter Arzt im Sanitätsdienst arbeiten ohne an Auslandseinsätzen teilnehmen zu müssen? Ich fände es komisch, wenn es da gar keinen Weg gäbe, im Anbetracht des allgemeinen Ärztemangels. Ich hätte vermutet es gäbe auch im Inland genug zu tun, dass sie froh wären über jeden der kommen will. Oder ist der Bedarf über die eigens ausgebildeten SanOAs so gut gedeckt, dass sie niemand brauchen?

KlausP

ZitatWie gesagt habe ich mal bei meinem Vater etwas reingeschaut

Schön, aber:

- Welchen Dienstgrad hat Ihr Vater?
- Auf was für einem Dienstposten (in welcher Verwendung) ist er als Reservist beordert?
- Bei was füür einer Einheit/einem Verband ist er beordert?

Ich habe in 6 Wehrübungen innerhalb von 4 Jahren immer den aktiven Spieß meiner Einheit vertreten. Meine Chefs hätten mich müde belächelt (wenn nicht schallend ausgelacht), wenn ich sie z.B. gefragt hätte, ob ich mal für `ne Woche einen der Zugführer zu vertreten kann, weil ich es im Gelände und im Biwak so viel geiler finde als auf meinem Dienstposten.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

ulli76

Du musst unterscheiden:
- als aktiver Soldat- keine Chance. Die Bundeswehr braucht einsatzwillige Sanitätsoffiziere.
- als Reservist- ja, ist möglich. Musst dir halt ne Mob-Stelle suchen- da gibt es auch reichlich Stellen. Was du dann während der Reservedienstleistungen so machst, hängt vom Dienstposten ab. Allerdings ist halt ein Sanitätsoffizier frisch von der Uni für nicht allzu viel zu gebrauchen. Zumal du ja auch noch ausgebildet werden musst (den Werdegang von ungedienten ROs/Arzt kenn ich aber nicht.) Auf die Weiterbildung werden Wehrübungen in der Regel auch nicht angerechnet.
- als Zivilangestellter- frisch nach dem Studium an sich nur in den BWKs als Assistenzarzt. Aber da ist nix mit militärischer Ausbildung.

"Interessant anhören" hat nicht zwingend was mit guter Ausbildung zu tun.
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Pericranium

Wenn du unbedingt militärisch ausgebildet sein willst, aber nicht in den Einsatz gehen willst, dann kannst du nach dem Studium auch einfach FWD leisten ;)

Skyreaver

Zitat von: KlausP am 07. Februar 2017, 19:21:27
ZitatWie gesagt habe ich mal bei meinem Vater etwas reingeschaut

Schön, aber:

- Welchen Dienstgrad hat Ihr Vater?
- Auf was für einem Dienstposten (in welcher Verwendung) ist er als Reservist beordert?
- Bei was füür einer Einheit/einem Verband ist er beordert?

Ich habe in 6 Wehrübungen innerhalb von 4 Jahren immer den aktiven Spieß meiner Einheit vertreten. Meine Chefs hätten mich müde belächelt (wenn nicht schallend ausgelacht), wenn ich sie z.B. gefragt hätte, ob ich mal für `ne Woche einen der Zugführer zu vertreten kann, weil ich es im Gelände und im Biwak so viel geiler finde als auf meinem Dienstposten.

Ich glaube er ist Ober- oder Hauptgefreiter d.R., jedenfalls Mannschaft. Die andern beiden Fragen weiss ich nicht genau zu beantworten. Meines Wissens nach macht er eben freiwillig an Übungen was ihn interessiert und das wars.

Zitat von: ulli76 am 07. Februar 2017, 19:22:12
Du musst unterscheiden:
- als aktiver Soldat- keine Chance. Die Bundeswehr braucht einsatzwillige Sanitätsoffiziere.
- als Reservist- ja, ist möglich. Musst dir halt ne Mob-Stelle suchen- da gibt es auch reichlich Stellen. Was du dann während der Reservedienstleistungen so machst, hängt vom Dienstposten ab. Allerdings ist halt ein Sanitätsoffizier frisch von der Uni für nicht allzu viel zu gebrauchen. Zumal du ja auch noch ausgebildet werden musst (den Werdegang von ungedienten ROs/Arzt kenn ich aber nicht.) Auf die Weiterbildung werden Wehrübungen in der Regel auch nicht angerechnet.
- als Zivilangestellter- frisch nach dem Studium an sich nur in den BWKs als Assistenzarzt. Aber da ist nix mit militärischer Ausbildung.

"Interessant anhören" hat nicht zwingend was mit guter Ausbildung zu tun.

Was ist eine "Mob-Stelle"? Sie haben es auch richtig erfasst: Ich werde erstmal zu wenig zu gebrauchen sein, der normale Weg ist ja die sich nach dem Studium anschließende Weiterbildung als Assitenzarzt. Das geht in BWKs also auch als Zivilangestellter? Danke, das war mir eine neue Information. Das, plus freiwilligem Wehrdienst würde ja meine Anforderung ungefähr erfüllen. Allerdings würde ich gerne die Qualifikationen zum Offizier auch erlernen, aber das geht wohl nur mit der Bereitschaft zu Auslandseinsätzen, oder? Gibt es einen Weg zum Einstieg als Sanitätsoffizier der Reserve, evtl verbunden mit einer Zivileinstellung im BWK, auch wenn das jetzt zugegeben leicht absurd klingt?

Zitat von: Pericranium am 07. Februar 2017, 19:35:56


Wenn du unbedingt militärisch ausgebildet sein willst, aber nicht in den Einsatz gehen willst, dann kannst du nach dem Studium auch einfach FWD leisten ;)

Ja das wäre natürlich auch eine Option, allerdings würde ich wie gesagt am liebsten die Offiziersqualifikationen auch mitmachen.

KlausP

Zitat... Ich glaube er ist Ober- oder Hauptgefreiter d.R., jedenfalls Mannschaft. ...

Und genau da liegt der Unterschied zu einem Arzt, der als Stabsarzt der Reserve z.B irgendwo als Truppenarzt seinen Reservistendienst leistet und dort quasi der "Hausarzt" der zu versorgenden Truppe ist.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

miguhamburg1

#11
Ich würde jetzt mal ganz steil behaupten, dass ein rund 26-Jähriger Mann einen Vater hat, der mindestens in der zweiten Hälfte der 40 Jahre alt sein wird. Als Ober- oder Hauptgefreiter der Reserve kann ich mir nicht vorstellen, dass er tatsächlich auf einem Dienstposten in der Truppe beordert ist, sondern die "Übungen" von denen der Fragensteller zu berichten weiß, mutmaßlich mit hoher Wahrscheinlichkeit Veranstaltungend des Reservistenverbands sind.

Insofern vergleichen Sie schlicht Äpfel mit Birnen, lieber Fragensteller.

Sie möchten als Arzt und Reservist bei der Bundeswehr arbeiten, ohne an Auslandseinsätzen teilnehmen zu müssen. Das wird Ihre Möglichkeiten ziemlich sicher sehr einschränken. Und das "Üben", von dem Sie hier sprechen wird sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in Tätigkeiten erschöpfen, die Sie als Zivilarzt auch tun: Als Assistenzarzt in einem Bundeswehrkrankenhaus oder Truppenarzt in einem Sanitätsversorgungszentrum werden Sie dann Weißzeug mit Schulterklappen tragen und im ersten Fall militärische und zivile Patienten und im zweiten Fall Soldaten als "Hausarzt" behandeln. Ob das dann wirklich so spannend und herausfordernd ist, wie Sie sich das vorstellen, das wage ich schlicht zu bezweifeln.

Informationen und Kontaktdaten hierzu finden Sie unter Reservistenarbeit im Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr

edit: Link gefixt und gekürzt

ulli76

MobStelle ist eine Mobilmachungsstelle- also deine militärische Heimat. Die koordinieren die erforderlichen Lehrgänge (als Ungedienter musst du ja irgendwo eine Art Grundausbildung machen- das weiss ich aber nicht wie das bei ReserveSanOffzen läuft. Ich mein, das war mal ein Crash-Kurs in München.

Mit dem wehrüben ist als junger Assistenzarzt halt so ne Sache- da muss auch der Arbeitgeber mitspielen.

Ja, es gibt immer mal wieder freie Stellen für zivile Assistenzärzte in den BWKs- ist aber schlichtweg vom Bedarf der Bundeswehr abhängig.

Mit dem freiwilligen Wehrdienst ist auch so eine Sache- ja da bekommst du eine Grundausbildung und danach sitzt halt deine Zeit im Geschäftszimmer eines SanZentrums ab oder so.

Die Qualifikation zum San!Offz bekommst du nur über die Reserveschiene oder als aktiver Soldat- letzteres geht ohne die Bereitschaft zur Teilnahme an Auslandseinsätzen nicht.

ResOffz und Zivilangestellter im BWK geht prinzipiell. Dann könntest ggf. auch im BWK üben- machst dann halt als Reservist das gleiche wie als Zivilangestellter.
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miT

Hey, ich kann dir aus ähnlicher Situation vor ca einem Jahr konkret sagen, es funktioniert nicht. Der Bedarf des Dienstherren an Ärzten ist natürlich da, doch hier geht es um Weiterbildungsassistenten als Zeitsoldaten ( hier bekommt man sogar unüblicherweise für den Bund sehr viel Mitspracherecht). Von den Kameraden genannte Mob stellen als Vertretung Truppenarzt ect. sind für den Weiterbildungsassi bzw. wie bei dir ohne jegliche Erfahrung schlicht unmöglich. Als Facharzt sieht die Welt wieder anders aus. Wenn wir das alles mit der nicht Willigkeit in den Einsatz zu gehen kombinieren können wir dein Vorhaben als aussichtslos bezeichnen.

Selbst wenn dies irgendwie klappt sind dir derartige Tätigkeiten quasi nicht hilfreich ausser das du deine Zeit verschwendest, geschweige denn die Reaktion deines zukünftigen Cheffes wenn du ihm erklärst das du im ersten Jahr als Frischling dich mal für eine Wehrübung in einer solchen Verwendung verdrückst und damit bei akuter Personalnot auch noch ausfällst.

Dein leben als Assistent wird die nächsten Jahre anstrengend genug, konzentriere dich darauf und diene dem Bund ein ein paar Jahren mit deinem Fachwissen welche unter umständen gerne angenommen werden.

Deine Einstellung zum Bund allgemein lasse ich grob unkommentiert denn ich verstehe nicht wieso du überhaupt Dienst leisten möchtest aber die Grundaufgaben und Dienstlichen Angelegenheiten nicht im Einklang mit deiner Gesinnung stehen.

Weitere konkrete Fragen; gerne lass hören
Kameradschaftliche Grüße!

miT

Zitat von: Skyreaver am 07. Februar 2017, 20:10:05
Was ist eine "Mob-Stelle" hat schon jemand beantwortet? Sie haben es auch richtig erfasst: Ich werde erstmal zu wenig zu gebrauchen sein habe ich beantwortet mit JA, der normale Weg ist ja die sich nach dem Studium anschließende Weiterbildung als Assitenzarzt. Das geht in BWKs also auch als Zivilangestellter JA im BWK Arbeiten normale Zivilisten? Danke, das war mir eine neue Information Informieren sie sich bitte über die BWKs über die frei zugänglichen Seiten der Bundeswehr ect. . Das, plus freiwilligem Wehrdienst als Arzt FWD wird nicht zugelassen würde ja meine Anforderung ungefähr erfüllen nein weil sie als FWD keinerlei Ärztliche Tätigkeit durchführen werden sondern hilfsarbeiten. Allerdings würde ich gerne die Qualifikationen zum Offizier auch erlernen, aber das geht wohl nur mit der Bereitschaft zu Auslandseinsätzen, oder richtig als ROA oder SAZ? Gibt es einen Weg zum Einstieg als Sanitätsoffizier der Reserve, evtl verbunden mit einer Zivileinstellung im BWK, auch wenn das jetzt zugegeben leicht absurd klingt Zivilanstellung im BWK ist unabhängig vom Bund und Reservist in ihrem Wunschbereich nur mit Erfahrung / Facharzt?
Kameradschaftliche Grüße!