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Soldaten-Grundfitness-Tool

Begonnen von HUT, 16. März 2018, 18:50:38

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SDW

Zitat von: F_K am 17. März 2018, 08:44:14
Arbeitsschutz dient dazu, während eines Arbeitslebens nicht zu erkranken.  Der Logistikmitarbeiter, der 40 Jahre lang 5 Tage die Woche Lasten bewegt, sollte nicht mehr als 23 kg tragen- keine Frage.

Der Soldat, der so ein Gewicht 5 x im Jahr hebt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Schäden erleiden.
Den Wunsch nach sachlicher Diskussion nehme ich gerne auf.

Du vergleichst hier zwei sehr unterschiedliche Risiken mit der, meiner Meinung nach, falschen Schlussfolgerung.

Der Logistikmitarbeiter hat den Vorteil, dass er es automatisch trainiert. Wenn er es denn mit der richtigen Technik, rückenschonend ausführt.
Nachteilig für ihn ist die Dauerbelastung und damit verbunden eben Abnutzungs- und Ermüdungserscheinungen.
Außerdem steigt statistisch die Unfallwahrscheinlichkeit mit jeder Wiederholung einfach durch den menschlichen Fehler.

Für den Soldaten, der das "5x im Jahr" macht, ist das statistische Risiko erstmal klein.
Dafür ist die individuelle Wahrscheinlichkeit jeder Ausführung, sich zu verletzen, deutlich höher.
Sein Körper ist die Belastung nicht gewohnt und noch dazu fehlt möglicherweise die Technik.
Überlastung oder falsche Technik, oder beides, kann schnell mal für eine Muskelfaser, Bandscheibe, ... das Ende bedeuten.

Deshalb ist es erstmal gerechtfertigt, dass die Verordnung gleichermaßen für beide Fälle gilt.

Das Verletzungsrisiko ist letztenendes, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen, das gleiche.

SDW

Zurück zum eigentlichen Thema:

ZitatA: Einen Parcour (müssten etwas weniger als 150m gewesen sein) mit Geradeaus- und Zickzacklaufen und einer kurzen Strecke zum gleiten
B: Einen 50kg schwerer Sandsack über ca. 50m ziehen
C: Zwei 18kg-Kanister über ca. 100m schleppen und
D: einen 25kg schweren Kanister fünfmal auf einen 1,25m hohen Tisch stellen

Das erinnert mich ein wenig an den MilFit-Test mit 800m Laufen, Mun-Kiste stemmen und Zickzackparkour mit Gleit-/Kriecheinlagen und Verwundetentransport.
Klingt auf jeden Fall super und für die jährliche Überprüfung der KLF auch sinnvoller als der BFT.

Schwieriger stelle ich mir das für die Karrierecenter vor. Im Rahmen der Einstellungstests wird bisher der BFT durchgeführt.
Dort könnte ich mir das eher abgewandelt, ohne Helm und Weste vorstellen.

Um die schon diskutierte Lastenproblematik zu lösen, könnte als Phase D ersatzweise vll Stapeln von Munitionskisten durchgeführt werden? Geht in eine ähnliche Richtung, aber mit weniger Gewicht...

F_K

@ SDW:

Es geht beim Arbeitsschutz oft, so auch hier, weniger um Verletzungsrisiko der einzelnen Handlung (30 kg heben), sondern um die Dauerfolgen.

Diese Dauerfolgen hat der Soldat aber eben meistens nicht, weil er es nicht dauernd macht.

Gleiches Spiel beim Lärmschutz / Screening Untersuchung - hier wird aus einem Gefahrlosen 1 x im Jahr schiessen plötzlich ein Lärmarbeitsplatz - aber es gibt keinen besseren Gehörschutz ....

Andi

Zitat von: F_K am 19. März 2018, 15:56:06
Es geht beim Arbeitsschutz oft, so auch hier, weniger um Verletzungsrisiko der einzelnen Handlung (30 kg heben), sondern um die Dauerfolgen.

Nein, einfach nein.
Geh mal auf eine Baustelle...

Gruß Andi
the rest is silence...

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BSG1966

Wollen wir uns einfach auf Einzel- UND Dauerbelastung verständigen??

Nen Helm trag ich um zu verhindern dass EINZELNE Stöße was anrichten. Baustellenlärm in der Nähe versuche ich zu vermeiden um DAUERHAFTE Lärmbelastung abzuhalten.

Beides ist Arbeitsschutz.

Da geht's auch nicht um mehr oder weniger wichtig - beides hat seine Wichtigkeit.

F_K

@ BSG:

Genauso war mein Kommentar gemeint - die Absturzsicherung dient "nur" der Verhinderung eines einzelnen Unfalles, diese Massnahme reduziert aber keine Dauerbelastung.

RonSwanson

Meine persönliche Meinung zum Thema: Ich finde es toll dass im Bericht vom TE endlich mal mehr Fokus auf Kraft gelegt wird. Es wird immer erwartet dass man ewig weit rennen kann und Ausdauer hat wie ein Marathon Läufer aber an der Wand auf der Hindernisbahn kann sich dann die Hälfte nicht hoch ziehen weil die Kraft fehlt. Das gleiche beim Liefgestütze machen. In meiner ersten GA gab es vielleicht 3 oder 4 Mann im ganzen Zug die mehr als 30 geschafft haben. Bei Märschen heißt es dann "Au, mein Rücken!" bei einem 10KG Rücksack tzehehe  :o

Die vom TE aufgezeigten Gewichte sollte man als erwachsener Mann auf jeden Fall ohne jegliche Probleme bewältigen können, da sind meine Einkaufstüten ja schwerer. Einer meiner Freunde ist Däne und er hat sich kürzlich bei der dänischen Polizei beworben. Dort muss man als männlicher Anwärter im Sporttest z.B. beim Bankdrücken 80 Kilogram für 8 Wiederholungen schaffen. Das ist um ein vielfaches schwerer als so ein Kanisterchen 5 mal hochzuheben. Das sollte man als Soldat schon schaffen, da die sicherstellung der körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit für alle Soldaten gelten sollte. Wie gesagt: Meine persönliche Meinung.   

ulli76

Es geht um BEIDES- einmalige Gefährdung und die Dauerbelastung. Deswegen wird das auch abgestuft.
Beim Schießen kann bereits ein einzelner Schuss zu einer Hlrstörung führen.In der Regel nicht mit Gehörschutz. Optimierter Gehörschutz spielt dann,wieder bei langfristiger Belastung eine Rolle und es ist traurig dass das Thema so stiefmütterlich behandel wird. Im Zivilen sind Hörschäden die häufigste Berufskrankheit.

Und es gibt Lasten die nicht mehr sicher gehandhabt werden können.
Weniger beim behelfsmäßigen Verwundetentransport- da limitiert die Muskelkraft die Last (je nach Technik). Auf Zeit eine Last auf eine bestimmte Höhe zu wuchten birgt andere Gefahren.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

BSG1966

Zitat von: ulli76 am 21. März 2018, 22:19:34
Im Zivilen sind Hörschäden die häufigste Berufskrankheit.

Die häufigste oder die am häufigsten anerkannte?

HUT

#24
Okay, was die berechtigte Diskussion zum Thema Arbeitssicherheit betrifft, kann ich leider nicht qualifiziert Stellung beziehen. Ich hoffe mal, dass der Dienstherr sich dieses Spannungsfeldes bald annimmt.

Zitat von: SDW am 19. März 2018, 11:58:35
Zurück zum eigentlichen Thema:
Das erinnert mich ein wenig an den MilFit-Test mit 800m Laufen, Mun-Kiste stemmen und Zickzackparkour mit Gleit-/Kriecheinlagen und Verwundetentransport.
Klingt auf jeden Fall super und für die jährliche Überprüfung der KLF auch sinnvoller als der BFT.

Ja, den haben wir diese Woche auch gemacht, und der war definitiv nicht ohne! Es war der "300-Punkte-Test", der als Einstellungstest für den Lehrgang "Ausbilder Militärische Fitness" verwendet wird. Insgesamt besteht er aus drei Phasen:
1. 800m-Lauf (wie alle Phasen im Feldanzug mit Stiefeln)
2. Munitionskistenstemmen (15kg so oft wie möglich von der Brust über den Kopf in 2 Minuten)
3. Ein Parcours mit 75m, der viermal absolviert werden muss:

3a. 25m Sprint, 10m Gleiten, 15m Kriechen, 25m Zickzacklauf
3b. Einen Verwundeten ca. 15m im Rautekgriff und ca. 60m im Gamstragegriff transportieren
3c. Tragen von 2 15kg-Munitionskisten über 50m, danach 25m Zickzacklauf
3d. Werfen einer Handgranate, 3 Liegestützen und anschließend mit den Kisten wieder zurück

Für jede der drei Phasen kann man je nach Zeit bis zu 100 Punkte erhalten. Zum Bestehen müssen in jeder Phase mindestens 60 Punkte und insgesamt 240 Punkte erreicht werden. Die Punktevergabe sieht hierbei verschiedene Punkteschmemen für unterschiedliche Altersgruppen und Männer und Frauen vor. Da es bei uns ziemlich zugeschneit war, hat das die Ergebnisse bei uns aber ein wenig gedrückt.
Alles in allem war der Test sehr anstrengend, hat mir persönlich aber ziemlich viel Spaß gemacht. Es ist halt einfach sehr befriedigend, wenn man fertig wie ein Brötchen nach der ganzen Quälerei mit brennenden Armen und dreißig Kilo an den Armen auf dei Ziellinie zuläuft und dabei von den Kameraden angefeuert wird ;)

Das habe ich jetzt vergessen (vielleicht kann das ja einer der Moderatoren in meinen vorherigen Beitrag einfügen): Die Bundeswehr hat zum 300-Punkte-Test auch im Internet eine Durchführungsbestimmung veröffentlicht. Einfach mal "Eingangstest zum ,,Ausbilder Militärische Fitness" suchen, dann sollte man einen Link auf den Seiten des Kdo SKB finden. Ich kann das PDF-Dokument hier leider nicht einfügen, finde es aber recht gelungen

KlausP

Das wird wohl darauf hinauslaufen:

Zitat von: HIFiRE am 23. März 2018, 12:42:37
Trotz der ganzen Bedenkenträger (Sport ist Kultusministeraufgabe etc.) scheint sich etwas zu tun. Und das ziemlich schnell:

Heer stellt Grundausbildung um: Erste sechs Wochen für die Fitness

Ich bin von der Entscheidung absolut positiv überrascht. Hoffentlich wird das ganze gut umgesetzt.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

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