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GI Begrifflichkeiten?

Begonnen von F_K, 15. September 2022, 20:04:12

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F_K

@ Andi:

Ja, wohl Teilmobilmachung.

Wenn man aber nunmehr erkannt hat, dass die Ausbildung der AKTIVEN VERTRAGSSOLDATEN wohl erhebliche Mängel hat, darf bezweifelt werden, ob die "Reservisten" tatsächlich über einen brauchbaren Ausbildungsstand verfügen (also vermutlich noch mal "schlechter" ... ).

Man hört, dass Teile des Personal von RU Truppenschulen schon als Führungspersonal für vorherige Neuaufstellungen genutzt worden sind - die Ausbildungskapazität für so vielen Menschen steht also nicht zur Verfügung.

Material, Bekleidung und Ausrüstung ist für so viele Menschen auch für Russland schwierig (hier auch schon erhebliche Mängel bei derzeit eingesetztem Personal).

Man wird sehen, wie schnell sich eine solche Mobilisierung auf dem Gefechtsfeld auswirken kann.

... die politischen Auswirkungen auch innerhalb von RU wird man abwarten müssen.

Beuteberliner

Die Absicht Putins liegt doch auf dem Tisch: Er wartet das Ergebnis der so genannten Referenden ab, erklärt die noch besetzten Gebiete der Ukraine als zu Russland gehöriges Territorium und erklärt der Ukraine bei Fortführung des Angriffs den Krieg. Und da Putin innenpolitisch mit dem Rücken zur Wand steht, hat er dann auch den Vorwand, die Generalmobilmachung zu verfügen. Vor der hat er eigentlich Angst, weil die in erster Linie die Städter trifft, die bisher gar nicht betroffen waren und auch seine Wirtschaft zusätzlich substanziell schwächt.

An den Rahmenbedingungen: Schlechte Ausbildung und Truppenführung, unterirdische Logistik und Sanitätsversorgung, mangelnder Motivation (Kampfwillen) der russischen Streitkräfte wird aber auch das nichts ändern und am Mangel modernen Wehrmaterials aufgrund der Sanktionen der russischen Industrie sowieso nichts.

F_K

Hinweis:

Bitte nicht immer nur "Überschriften / Ankündigungen" lesen - sondern halt Gesetze / Dekrete als solche.

Putin SPRICHT zwar von einer Teilmobilmachung, das Dekret hat aber keinerlei Einschränkungen - rein rechtlich ist dass eine Generalmobilmachung.

Unabhängig davon - eine Einberufung einer so großen Anzahl von Menschen geht NICHT innerhalb kurzer Zeit - scheitert schon daran, die Personen zu identifizieren, Briefe zu verschicken, die Aufnahme zu organisieren, diese auszurüsten (wenigstens Bekleidung) und auszubilden - man wird hier die nächsten WOCHEN abwarten müssen, wie schnell welches Personal zur Verfügung steht.

KlausP

Den Wortlaut von Putins Dekret kann man in Übersetzung hier lesen: https://augengeradeaus.net/2022/09/ukraine-russland-nato-der-sammler-am-21-september-2022/
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

schlammtreiber

Und alle erhalten den Status von "Kontraktniki", dürfen also ohne Einschränkung im Ausland eingesetzt werden.
Semper Communis
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KlausP

Ich befürchte, man wird die mobilgemachten Reservisten in die ,,mobilgemachten" Panzer und BMP setzen, die schon jahrzehntelang im Freien vor sich hingammeln. Ob es wohl noch Reservisten gibt, die an T-62 ausgebildet worden sind?
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F_K

@ KlausP und andere:

Was manche vielleicht nicht so auf dem Schirm haben, trotz "Schwermetall" hat ein Panzer doch etwas Technik an Bord, und da rede ich nicht nur von der Feuerleitanlage und Optiken.

Man benötigt Kommunikationsmittel / Funkgeräte, die Halterungen dazu und natürlich Sprechgeräte - und die Hauben dazu vertragen lange Lagerung einfach nicht - und der Rüstsatz "damals" waren noch Röhrengeräte.

Wer mal Ausfall Com "an bord" hatte, weis, dass es schon ohne Kampf sehr gefährlich ist, den Panzer dann zu führen - weil der Fahrer keine Befehle mehr erhalten kann ...

Es gibt jetzt schon ausreichend Berichte, dass die RU SK damit ein erhebliches Problem haben - Ersatzteile / Neuausstattung dieser Geräte wird ja schon Jahrzehntelang NICHT mehr gebaut ...

schlammtreiber

Zitat von: KlausP am 21. September 2022, 11:54:23
Ich befürchte, man wird die mobilgemachten Reservisten in die ,,mobilgemachten" Panzer und BMP setzen, die schon jahrzehntelang im Freien vor sich hingammeln.

Ja, ich denke auch, dass diese Reservisten lediglich ein weiteres tragisches Kapitel im Niedergang der russischen Armee sein werden.
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Andi

Wir reden hier an sich über Kanonenfutter.
Ich hatte vorhin überlegt das Szenario aus dem Zweiten Weltkrieg zu zeichnen, in dem ein Soldat das Gewehr und ein anderer die dazugehörige Munition bekommen hat. Das wäre aber übertrieben, da es zumindest an Handfeuerwaffen keinen Mangel gibt. Jegliches Großgerät und die entsprechende Munition sowie die Ausbildungshöhe zur annähernd sicheren Bedienung werden aber nicht ausreichend zur Verfügung stehen bzw. durchgeführt werden können.
Das mag aus deutscher Sicht als unhaltbarer Zustand gelten und politischer Selbstmord sein, ist in Russland aber ein jahrhundertelang praktizierter Umgang mit den eigenen Soldaten, der maximal Hinterbliebene zur Kritik anregt. Doch selbst der in den 90er Jahren politisch durchaus einflussreiche Verband der Soldatenmütter hat kaum noch mediale Reichweite, da die Medien eben staatlich kontrolliert sind.

Gruß Andi
the rest is silence...

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F_K

@ Andi:

Schon richtig, nur ist der Konflikt eben kein "Infanterie Krieg".

Es geht um Ari Duelle (also Aufklärung , präzise Schläge) und um schnelle Bewegungen (gepanzert, leicht geschützt) mit PzAbwFähigkeit.
Statisch / langsam Verzögern findet nicht so viel statt - und alles muss versorgt werden.

Was will ich sagen? Der "einfache, dumme Soldat mit Handwaffe" bringt die RU SK nicht wirklich weiter ..

FoxtrotUniform

Eine der zentralen Fragen ist meines Erachtens was ,,danach" passiert.

Würde die Ukraine unterliegen und Russland den Krieg gewinnen, wie entwickelt sich das Verhältnis zum Westen.
Würde Russland mit konventionellen Waffen unterliegen, wie verhält sich Russland gegenüber dem Westen und der Ukraine.

Faktisch ausschließen würde ich, dass es zu einem Friedensabkommen kommt, solange nicht die Möglichkeit geschaffen wird, dass Putin gesichtswahrend den Konflikt beilegen kann.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

F_K

Seid wann ist "gesichtswarend" bei rechtswidrigen Kriegen ein Kriterium?

RU ist ein Terrorstaat und gehört geächtet.

FoxtrotUniform

Zitat von: F_K am 21. September 2022, 20:36:02
Seid wann ist "gesichtswarend" bei rechtswidrigen Kriegen ein Kriterium?

RU ist ein Terrorstaat und gehört geächtet.
Ich möchte jetzt gar nicht die Theorien oder Diskussionen zum Thema das Recht zum Krieg und das Recht im Krieg entfachen (das reichte mir in Koblenz und Hamburg), aber was hat Putin zu verlieren?! Moralisch bin ich vollkommen auf deiner Seite. Den Rest sollen Juristen und später Historiker beleuchten.

Ich unterstelle aber: Seine Bevölkerung würde er gnadenlos opfern, wenn er in die Enge getrieben wurde. Das kann für Europa (anders als für die USA, die weit genug entfernt sind) durchaus zur Bedrohung werden; Meines Erachtens nach.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

F_K

"Theoriespielchen" gegenüber Staftätern sind mir zuwider- da muss man Courage zeigen - no matter what.

Beuteberliner

@ Foxtrottuniform: Die Frage nach Friedensverhandlungen stellt sich doch offenkundig überhaupt nicht. Warum erwähnen Sie sie dann überhaupt bei Ihren Überlegungen?

Die Frage nach "Gesichtswahrung" stellt sich erkennbar auch bei keiner der Kriegsparteien. Ich finde diese Überlegung - die sich so nur in Deutschland und Frankreich findet - völlig abseitig. Putin hat sein Gesicht spätestens mit dem Kriegsbeginn am 24.2.in allen demokratischen Staaten verloren. Was gibt es da also zu wahren im Umgang dieser Staaten mit ihn.Putin allein könnte, wenn es ihn denn überhaupt interessiert, sein Gesicht wieder herstellen. Was er nicht wird, weil er es dann endgültig in seinem eigenen Land verlöre.

Auch das Narrativ des In-die-Enge-Getriebenen halte ich für eine völlig überbewertete Haltung: Denn offenkundig treibt er sich fortwährend und zunehmend starrsinnig selbst dort hinein und steht doch schon längst mit dem Rücken zur Wand. Was sonst soll denn angesichts der Situation der russischen Truppen (in der Ukraine) der Schwachsinn mit der Teilmobilmachung, die die vorhandenen Probleme seiner Streitkräfte massiv vergrößert, als reduziert?

Wir sollten doch bei den Fakten bleiben und derartige Spekulationen unterlassen:

1.  Kampfkraft und Einsatzwert der russ. Streitkräfte wurden bei uns jahrzehntelang böllig überschätzt.
2.  Die Motivation der in der ukraine eingesetzten russ. Soldaten ist praktisch nicht vorhanden.
3.  Führung, Taktik, Logistik und San-Unterstützung sind unterirdisch.
4.  Heer, Luftwaffe und Marine sind nicht interoperabel und agieren neben- anstelle miteinander, aufgrund nicht vorhandener Ausbildung hierfür,
5.  Das russische Heer ist zu 80 Prozent seiner modern ausgestatteten und halbwegs "gut" ausgebildeten Truppen bereits in der ukraine gebunden.
6.  Die russische Wehrindustrie ist aufgrund von Materialknappheit und in Folge der wirksamen Sanktionen nicht mehr in der Lage, die russ. Streitkräfte ausreichend zu beliefern (Munition aus Nordkorea, Drohnen aus Iran).
7.  Infrastruktur, Ausbilder und aktuelles Wehrmaterial für die Ausbildung jetzt eingezogener Reservisten sind für bis zu 300.000 oder mehr PAX praktisch nicht vorhanden.
8.  Die Motivation der jetzt aus dem Privatleben herausgezogenen Reservisten wird noch geringer als die der in der Ulraine eingesetzten Soldaten sein.
9.  Die russ. Streitkräfte sind so geschwächt, dass sie keinen zweiten Kriegsschauplatz bedienen können, Randstaaten im Südosten Russlands, die mit Russland Rechnungen offen haben, werden sich die Chance nicht entgehen lassen.

Mit diesem Ansatz zur Fortführung seines Krieges wird Putin scheitern und sein Verbleib im Amt des Präsidenten mehr als fraglich.

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