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Diskussion: Truppendienst (früher) vs. Fachdienst (heute)

Begonnen von snake99, 23. August 2007, 19:52:34

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miguhamburg

Hallo liebe Mituser,

mitunter lohnt ein Blick zurück in frühere Postings hier. Das Thema "Attraktivität" hatten wir gemeinsam schon mal am Wickel. Hierzu gibt es eine sehr gute und über mehrere Jahre im Vergleich geführte Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr. Deren Zusammenfassung hatte ich in einem meiner Postings hier eingestellt, damit Sie sehen, welche Einschränkungen die übergroße Mehrheit der aktiven Soldaten und Reservisten hinsichtlich der Attraktivität sehen. Das Thema "Erzieherische Maßnahmen", "Café Viereck" etc. kamen dabei nicht einmal am Rande vor.

Ich freue mich, dass ein Dienstgrad des ZSanDst dieses "schöne" Beispiel hier beschreibt. Allerdings ist auch das kein Problem, das explizit mit dem UffzFD Thema zusammen hängt. Auch wenn es "altbacken" klingen mag: Dieses unmilitärische Verhalten ist seit ich die Bw persönlich kenne, in vielen SanBereichen und BwKrhs häufig zu beaobachten gewesen. Aber: Ich möchte jetzt den wahrscheinlichen Einwand von Snake vorwegnehmen: Hier versagte und versagt immer die Ausbildung und/oder Erziehung durch die Vorgesetzten im SanDst UND durch die derart angesprochenen Patienten-Dienstgrade!

Hier liegt das Versagen vor und deshalb müsste dieses Prblem nicht bestehen. Schön, Medinight, dass Sie dies aufgreifen. Ich tue es auch, als ich das erste Mal in unserem San-Bereich war, erlebte ich, dass ein Obergefreiter aus dem Arztzimmer kam und vor versammelter Patientenschar sagte: "Herr XY bitte!" Zunächst einmal wendeten sich viele Dienstgrade im Blick auf mich. Meine Reaktion: "Herr Obergefreiter, wir befinden uns hier in einer militärischen Liegenschaft - und Sie haben sich hier auch militärisch korrekt zu verhalten! Also nochmal!" Sie können sich sicher die Überraschung für den armen Mann vorstellen, als er dann kleinlaut meinte, "Tschuldigung Herr Oberst, ... Sie können jetzt zum Arzt!" Ich habe mir jedenfalls den SanGrpFhr gegriffen und ihm befohlen, einen Unterricht über Stil und Form mit allen SanSold durchzuführen und habe auch unseren DivArzt gebeten, auf dem SanStrang tätig zu werden.

Richtig ist aber auch, dass die Bw zu allen Zeiten Wettbewerber auf dem Arbeitsplatzmarkt war. Ich glaube auch, dass es nicht wenige Frauen und Männer gibt, die aufgrund fehlender Alternativen zur Bundeswehr kommen und ihren heutigen Zustand und heutige Belastungen mangels passender Alternativen in Kauf nehmen. Aber die haben wir nun mal und haben als Vorgesetzte Führungs-, Ausbildungs- und Erziehungspflichten, die wir weahrnehmen müssen. Übrigens habe ich in meinem Stab auch eine Offz-WB zu diesem Thema durchgeführt zum Thema "Wegschauen", heißt: Bei erkannten oder offenkundigen Mängeln nicht einzugreifen. Hier müssen wir als Vorgesetzte Flagge zeigen und fördern und enfordern, auch wenn die Themen noch so banal sind. Dasselbe Thema habe ich auch den Chef der Stabskompanie als Uffz-WB durchführen lassen. Mit dem Ergebnis, dass man sich zumindest in unserer Kaserne wirklich wie in einer Kaserne fühlen kann.

Ich glaube auch, dass es bei mehr Arbeitsmöglichkeiten in der zivilen Wirtschaft kommt, enger bei der Bw mit Nachwuchs wird. Dies wird eine Herausforderung sein, die wir allerdings nicht ausschließlich mit mehr militärischem Stil und Form bewältigen werden können. Hier müssen wir in einer gemeinschaftlichen Aktion, Aktive und Reservisten in unserer Gesellschaft aktiv werden und erklären, erklären, erkklären... Toll, dass ich hier die Bereitschaft von engagierten Mitstreiter/innen finde!

schlammtreiber

Zitat von: MediNight am 18. September 2009, 14:19:16
Snake99, "Übung" heisst für uns nicht, dass ALLE rausgehen und rödeln, sondern dass wir für einen Truppenteil, der zum Rödeln geht, einen SanTrp stellen!

Und diese "A-Karten" für die Wochenenden hätte ich gerne gleichmäßig verteilt, wie alle anderen (planbaren) Wochenenddienste auch ;) !

Also unsere Sanis mussten da nie lange suchen, denn es fanden sich immer ein paar Brenner die sich geradezu darum rissen mit uns zur Übung zu fahren - es winkte nebenbei Einsatz als Feinddarstellung  ;)

Ein wirklich glückseliger Sani ist ein Sani mit Tarnschminke in der Fresse, Uzi in der Flosse, wilder Zusammenwürfeluniform und gespieltem serbischen Akzent, auf den Lippen ein zärtliches "Doitschä Hurrensonn, du tott!!!!"   ;D
Semper Communis
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miguhamburg

@ schlammtreiber und @ medinight, ja, das gibt es  - und ich bin mir ziemlich sicher, dass man eine derartige Mentalität in einigen Bereichen vorfindet. Aber auch hier gilt es: Solche Dinge passieren nur dann, wenn es ein Führungs-Vakuum gibt - und das fängt immer oben an. Ich will jetzt die TEFhr nicht außern vor lassen, aber die entscheidende Person ist der nächste Disziplinarvorgesetzte. Denn nur er oder sie hat auch die erforderlichen Ressourcen, Dinge nachhaltig durchzusetzen. Wenn dies niht passiert, tanzen die Mäuse bekanntlich auf den Tischen.

miguhamburg

Na, traut sich keiner mehr, diesen thread weiterzuführen, nur weil ich mich hier eingebracht habe? Fände ich sehr bedauerlich!!

snake99

Melde mich zurück :)

Bezüglich der "fragwürdigen Kameradinnen und Kameraden", die es offensichtlich nicht so mit dem "militärischen Verhalten" haben, frage ich mich jedoch, warum dies seitens der ZNGw nicht erkannt wird bzw. warum in der AGA nicht schon konsequenter seitens der Vorgesetzten (insbesondere des D-Vorgesetzten) durchgegriffen wird, wenn ein SaZ durch mangelnde Leistung oder Motivation zum Beruf auffällt. Daher finde ich es sehr gut, dass MediNight beim genannten Beispiel der 2 Soldatinnen ein "DU Verfahren" eingeleitet hat.

Das genannte Beispiel von MediNight scheint jedoch keine Einzelfall zu sein. Als ich im Feb. 2009 in einer AGA Einheit als Ausbilder eingesetzt war, waren es mit Masse die SaZ's die durch Befreiungen oder KzH auffielen. Während GWDL'er teils "mit dem Kopf unterm Arm" an Geländetagen teilgenommen haben, sind die SaZ's schon wegen einem kleinen Husten oder Schnupfen sofort in den SAN Bereich gerannt. Eine Rekrutin der AGA war sogar schon zum 2. Mal dort, weil sie wegen ihrer Fehlzeit von der vorhergegangenen AGA diese nicht bestehen konnte.

Eine andere Rekrutin, die ebenfalls stets Wehwehchen hatte, fiel bei der 3 tägigen Abschlussübung bereits nach 4 Std. aus. Als ich sie fragte, wo das Problem diesmal sei antwortete sie mir nur "Ich bin wahrscheinlich schwanger!" ...

Vor allem die GWDL'er beklagten sich in der AGA über die in vielen Teilen nicht zu erkennende Motivation ihrer SaZ Kameraden. Ein GWDL'er meinte zu mir, dass er sich für ein paar hundert Euro monatlich "zum Affen machen" muss, während die SaZ ein volles Gehalt bekämen und dazu noch FREIWILLIG beim Bund seien.  Auch die GWDL'er fragten sich somit, warum sich die Bw das antat, SaZ's zu verpflichten, die offensichtlich gar keine Motivation dazu hatten Soldat zu ein.

Intern wurde "gemunkelt", dass die D-Vorgesetzten die SaZ's pfleglich zu behandeln hatte, damit sie nicht wieder aussteigen und die Bw somit erneut die DP's neu besetzten mussten.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

Rollo83

So Sachen hör ich immer wieder aus Neue.
Ich hab mir in meine AGA auch wirklich den Arsch aufgerissen obwohl ich nicht freiwillig bei der Bundeswehr war und zur damaligen Zeit eigentlich auch nicht all zu viel gehalten haben das man mich aus meinem Beruf eraus zieht.
Aber Arsch auf reissen war einfach angesagt weil ich nicht zu den Würstchen gehören wollte die nicht ma nen 5km Marsch schaffen.
Ich finde man sollte in der AGA ganz hart durchgreifen.Zu wenig Motivation und zu wenig Leistung gleich aberkennung des SAZ Status und fertig ist die Sache.Männer machen ihre neun Monate fertig und Frauen werden nach den 3 Monate ausgeschleust und ab ins zivile Leben zurück.
Ich glaub mich dürfte man auch nicht als Ausbilder in einer AGA einsetzten.Ich halte zwar nicht viel von dummfick aber bei so manchen Experten würd mit bestimmt der Kragen platzen.Das wäre nicht gut für den Rekruten und auch nicht gut für mein Herz.
Aber ist schon arm das man manche mit Samthandschuhen an fassen muss damit der Dienstposten besetzt bleibt.
Das könnte man bei der Einstellung ganz einfach umgehn meiner Meinung nach.Stellt man höhere Anforderung an die sportlich Leistung bekommt man einfach Soldaten die belastbarere sind.
Wenn da jemand kommt der grad ma 6 7 8 Punktze im PFT schafft ja dann liegt das doch fast auf der Hand das er ein Würstchen ist oder nicht.
nen PFT besteht man locker mit 20 Punkten wenn man bischen sportlich ist und sowas MUSS einfach Vorraussetzung sein.
Mangelnde Motivation kann man damit natürlich nicht ausschließen, wobei ich sowas auch nicht verstehn kann immerhin hat man den Weg ja freiwillig eingeschlagen.
Vielleicht kommt die mangelnde Motivation erst wenn man merkt das man nicht mithalten kann.

Ist schon witzig wie weit mir vom Truppen und Fachdienst Thema weg sind. ??? ???

Vieleicht schafft man ja bald die AGA ab oder verkürzt sie auf das minimalste.Bischen schießen ne Wachausbildung damit man am Tor eingesetzt werden kann und eventuell noch ne SanAusbildung.Da kann keiner mehr versagen und ale sind Glücklich.
Als Ausbilder muss man sich nicht mehr mit irgendwelchen Stümpern rumschlagen die sich für allen Mist krank schreiben lassen und somit an keinen Märschen usw teil nehmen und gut ist die Sache.

Ich reg mich immer noch etwas drüber auf das es beim ZNWG doch so viele schaffen durch zu kommen obwohl sie es eigentlich nicht dürften und dann so einer wie ich der mal am Knie operiert wurde aber trotzdem den PFT mit 30 Punkte absolviert nicht mehr genommen wird.

snake99

#141
@Rollo83

Bis vor ca. 1-1,5 Jahren galt noch der Soldaten PFT am ZNGw ... die entschärfte Version mit den 6 Gesamtpunkten wurde nicht umsonst eingeführt :D Wären nicht so viele Bewerber beim ZNGw beim PFT durchgefallen, hätte man ihn nicht entschärfen müssen ;)

Komischerweise hat die Polizei der einzelnen Bundesländer sowie auch die BuPo seit Jahren ihre Sportteste nicht anpassen müssen. Die Bewerber sind so motiviert, dass sie den Test (der durchaus mit dem PFT mithalten kann) mit Masse bestehen ;)

Ich denke, es liegt ausschließlich an der Motivation der Bewerber. Wer wirklich Soldat werden will, der hat auch den richtigen PFT beim ZNGw bestanden.  

Bezüglich des entschärften PFTs am ZNGw habe ich mich mit einem OTL des PersAmts Köln unterhalten. Er meinte, die Bw musste sich was einfallen lassen. Unter normalen Umständen will doch kein junger Mensch mehr zur Bw ....
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

Rollo83

Ja und da ist doch das Problem.
Die Bundeswehr muss sich doch nicht wundern wenn immer mehr Flitzpiepen in ihren Reihen sind wenn sie so eine niedrige sportliche Anforderung stellen.
Aber man stellt halt lieber Flitzpiepen ein anstatt den Dienstposten leer zu lassen.Es kann ja auch gut sein das manche von den Flitzpiepen ihre Aufgabe beim Dienstposten gut erfüllen obwohl sie in der AGA total versagen.Ich sag mal so als GeZi Soldat/in muss man ja körperlich nicht der fitteste sein und anscheinend gilt es nicht mehr das man in erster Linie noch Soldat ist.Aber ganz erlich gesagt die Bundeswehr soll man machen irgednwer hat sich da ja was bei gedacht.

snake99

#143
Naja, es werden ja nicht nur "Flitzpiepen" eingestellt, aber komischerweise kann jeder von uns zahlreiche Fälle nennen ... Das würde mich als höherer Vorgesetzter nachdenklich machen.

Ich denke, dass die eigentliche Problematik, mit der die Bw zu kämpfen hat, nicht durch den FD abgestellt wurde. Die Bw wird halt von vielen jungen Menschen erstmal als sehr unattraktiv wahr genommen. Wie ich schon erwähnte, werden viele Bewerber durch die Wörter "Befehl und Gehorsam" vergrault. Aber das ist nun mal das Militär und somit auch die Bundeswehr. Man kann ja nicht ein militärisches System komplett auf den Kopf stellen, nur damit mehr qualifizierte Bewerber zur Bw kommen.

Aber wo soll man ansetzen, um die persönliche Einstellung von jungen Menschen ggf. zu ändern? Ich sehe das als gesellschaftliches Problem welches in Deutschland zu finden ist.

Nehmen wir als Gegenbeispiel die USA. Dort genießen Soldaten ein wesentlich höheres Ansehen in der Gesellschaft, als es bei uns der Fall ist. Eltern sind stolz wenn sie sagen können, mein Sohn / meine Tochter ist Soldat(in). Als ich neulich während einer WÜ direkt nach Dienst in Uniform auf einer Familienfeier aufgelaufen bin, wurde ich von der Masse der Anwesenden schief angeschaut. Einige äußerten sogar, ob das wirklich sein musste, dass ich in Uniform gekommen bin. Das bestätigt meinen persönlichen Eindruck, dass man als Soldat in Deutschland immer wieder als "Idiot" gesehen wird.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

Rollo83

#144
Natürlich sind es nicht nur Flitzpiepen das ist klar.
Aber die Flitzpiepen stechen halt aus der Menge raus da alle die normal ihren "Job" verrichten die Erwartung eines Soldaten erfüllen.
Eigentlich könnte man diese "Flitzpiepen" ja relativ leicht wieder los werden da gibt es ja genug Möglichkeiten aber dies wird ja so nicht gehandhabt.
Man sollte vielleicht doch weniger einstellen aber dafür qualifiziertere.Aber da wird nichts geändert in den nächsten Jahren da bin ich mir fast sicher.
Ich will jetzt hier auch weiss Gott nichts gegen Frauen sagen aber es scheinen doch öfters Frauen zu sein die durch schlechte Leistungen auffallen.
Die Frauen die ich kennen gelernt habe bei der Bundesweher waren voll integriert und haben ihren "Job" super erledigt ich kenn das auch nur durch hören sagen.

Alle die sich mit der Materie Bundeswehr nicht auskennen bezeichnen einen Soldaten als "Idiot".
In meinem Umkreis konnte auch viele meine Bewerbung nicht verstehn gerade weil ich auch eine zivile gute Qualifikation besitze.

snake99

Jeder überzeugte Soldat besitzt eine innere Einstellung, von der er überzeugt ist. Er ist bereit persönliche Strapazen auf sich zu nehmen um dadurch ggf. anderen Menschen zu helfen. Er ist sogar bereit, notfalls von der Waffe Gebrauch zu machen um diese Interessen durchzusetzen ...

Ich nehme die heutige Gesellschaft mit Masse so wahr, dass sie sehr egoistisch ist. Immer weniger Menschen wollen freiwillig Strapazen auf sich nehmen, wenn sie es nicht unbedingt müssen. Disziplin, Werte und Regeln werden immer mehr als "sekundär" angesehen.

So nehme ich es zumindest immer öfters wahr.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

miguhamburg

@ rollo und snake: Sie bringen mich auf eine sehr gute Idee. Ich werde das mit den Krankenbefreiungen der SaZ (m/w) in unserer Division mal prüfen lassen und Ihnen das Ergebnis hier mitteilen. Dann haben wir zumindest mal etwas belastbarere Zahlen.

Ihre Bemerkungen bezüglich der gerinegren Sport-Durchfallerquote bei der BuPol und den Landespolizeien gehen allerdings über das Ziel hinaus: Bei der BuPol bestehen über 40% den Sporttest nicht - in den letzten Jahren mit wachsender Tendenz. So berichtete mir sozusagen mein Counterpart jüngst im BuPlAmt. Bei den Landespolizeien soll es ähnlich aussehen. Dass dies nicht so ins Gewicht fällt, liegt einfach daran, dass dort nicht so viel Stellen zu besetzen sind wie bei uns.

Weiterhin müssen wir beachten, dass immer wieder in den Medien beschrieben wird, dass die Jugendlichen in D im Schnitt dicker und wesentlich unsportlicher sind als noch vor 10 oder 20 Jahren - und dass dies zu eben den von Ihnen zurecht beschriebenen Folgen führt. Um die SaZ Stellen jedenfalls weit gehend zu besetzen, werden die Leistungsanforderungen bei den ZNwG gesenkt. Einfach für die Statistik, im beschriebenen Fall verheerend für den Dienst!

Aber: Auch bei diesem Thema kommen wir nur gesellschaftlich heran: Über die lternhäuser und dei Schulen. Die Bw können wir hierfür nicht allein verantwortlich machen. Womit Sie vollkommen recht haben: Es gibt zu wenig konsequente Disziplinarvorgesetzte - und Ärzte, wie medinight, und deshalb schieben wir solche Fälle eben mit durch!

MediNight

Offensichtlich hat die Bundeswehr derzeit ganz andere Probleme ;) !

Gestern in mienem Büro: Ich bearbeite den ganzen Wust an "Papierkram", der halt so anfällt und tue dies nicht gerade mit besonders viel Begeisterung. Aber diese Arbeit muss nun mal auch gemacht werden ;) ! Plötzlich klopft es, und auf mein "Herein!" tritt einer meiner Truppenärzte in mein Büro und berichtet von "Schwierigkeiten" mit einem renitenten patienten, der unbedingt Bergstiefel "auf Rezept" haben möchte! Ui, das iwrd gut, so was freut mich immer, besonders dann, wenn die Kollegin bereits über massive Beschimpfungen berichtet!

Ich suche das Schreiben des SanFüKdo heraus, in dem dieser Fall geregelt wird und mache mich frohen Mutes auf zum Truppenarztzimmer, in dem der Patient mies gelaunt sitzt! Auf mein höfliches "Guten Tag, Herr ... (Dienstgrad)!" kommt nur ein mürrisches "Kann das blöde Huhn das nicht alleine entscheiden? Braucht sie da Verstärkung oder was?" Daraufhin erfolgt sofort die Sprengung :D ! Ich "Dieser Befehl gilt nur für den Herrn ... (Dientsgrad)! ACHTUNG!" Er bleibt sitzen, ich bin angepisst und zische ihn an: "Ich wiederhole diesen Befehl nur noch ein einziges Mal, bevor ich Sie wegen Ungehorsams vorläufig festnehme! ACHTUNG!" Hierbei fingen dann schon die Fenster in Büro an zu flattern und auf dem Gang hat sich wohl zu diesem Zeitpunkt niemand mehr bewegt ;) ! OK, es wirkt, der Herr ... steht auf und nimmt ein, was ihm wie eine Grundstellung erscheinen mag! Da war ich dann ganz ruhig und habe ihm erklärt, das so NIEMAND seines Dienstgrades mit einem meiner Truppenärzte und schon gar nicht mit mir umspringt! Dann habe ich ihm erklärt, dass er Bergschuhe nicht auf Rezept bekommen kann, weil ich ihm sonst Fehlerziffern eintragen muss, mit denen ich sofort ein DU-Verfahren einleiten kann! Dieser Versuch meinerseits wurde von ihm mehrmals unterbrochen, bis ich ihm erneut angezischt habe, dass er gerade im Achtung steht und daher nur redet, wenn er gefragt wird! Weiterhin habe ich ihn belehrt, dass ich gerade nicht einmal im Traum daran denke, ihn auch nur nach der Uhrzeit zu fragen ;) !

Na ja, als ich fertig war, durfte er sich abmelden und wegtreten. Dazu erhielt er meinen gutgemeinten Rat, dass mein Anruf schneller bei seinem Disziplinarvorgesetzten sei, als er und dass wir uns in dieser Angelegenheit noch einmal sprechen werden! Seinen DV, Stufe 1, habe ich nicht nur sofort angerufen, sondern im auch bei Mittagessen in der OHG dann im persönlichen Gespräch erklärt, das ich wünsche, das dieser Soldat von ihm ganz eindeutig in seine Schranken gewiesen wird! Und es gibt die Anweisung bei uns in der "Rezeption", dass dieser Kamerad für die nächsten vier Wochen nur noch Termin direkt bei mir und nach Absprache mit mir bekommt!

Ich bin schon mal gespannt, wie dieses Spiel am Montag weitergeht ... ;) !

ulli76

So was ist meiner Erfahrung nach zum Glück eher die Ausnahme, wobei die "Mitnahmementalität" unserer Patienten (und des eigenen Personals) schon ausgeprägt ist. Solche Ausfälle hab ich zum Glück noch nicht erlebt, obwohl der ein oder andere schon mal patzig wurde- das konnte ich aber bisher mit einem jeweils einseitigen Gerpäch mit dem Betroffenen dann schon selber regeln. Die Meisten sind dann schon mehr oder weniger einsichtig.
Aber es kommen schon SOldaten mit Befindlichkeitsstörungen zu uns, da wundert man sich schon mal. (Häufiges Beispiel: Muskelkater nach Sport ::))
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

StOPfr

Zitat von: ulli76 am 19. September 2009, 19:00:16
Aber es kommen schon SOldaten mit Befindlichkeitsstörungen zu uns, da wundert man sich schon mal. (Häufiges Beispiel: Muskelkater nach Sport ::))
Es ist wirklich unglaublich  ::).
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